𝙺𝙰𝙿𝙸𝚃𝙴𝙻 𝚅𝙸𝙴𝚁

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Ich hatte im Gefühl, dass mir ein großes Abenteuer bevorstehen würde. Und ich freute mich wahnsinnig darauf.

Ich folgte den anderen vier und tauchte immer tiefer, bis ich letztendlich direkt neben John B ankam. Ich schaute mir das Boot kurz an, welches meines Wissens nach eine Grady White war, und erblickte dann neben dem Steuer einen Schlüssel. Mit wild fuchtelten Armen versuchte ich John B darauf aufmerksam zu machen. Dieser schaute mich nur fragend und gleichzeitig auch belustigt an, er verstand also nicht, was ich ihm versuchte zu sagen. Mit verdrehten Augen schwamm ich also selber an das Steuer und hob ein kleines Schlüsselbund vom Schiffsboden auf. Jetzt schien John B zu verstehen, und die anderen drei wurden auch darauf aufmerksam und begannen aufgeregt zu wirken. Aber nun mussten wir erstmal schnell wieder an die Oberfläche schwimmen, um nicht zu ersticken.

Zurück auf John B's Boot, fing JJ aufgeregt an: "Das ist eine brandneue Grady White! Die müssen wir uns schnappen." Klara schüttelte mit dem Kopf: „Das werden wir ganz sicher nicht machen. Das ist schlecht fürs Karma." Pope stimmte ihr nickend zu: „Wir müssen das der Küstenwache melden." Ich dachte nach: „Also ich finde nicht, dass wir voreilige Schlüsse ziehen sollten. Als aller erstes würde ich mal versuchen herauszufinden, wem das Boot gehört." JJ schaute mich provozierend an: „Und wie sollen wir das deiner Meinung nach herausfinden Prinzessin?" Ich grinste ihn an und hielt triumphierend das kleine Schlüsselbund in die Höhe: „Vielleicht hiermit." JJ's Gesicht verzog sich einen Moment zu einem anerkennendem Ausdruck, aber bevor er etwas sagen konnte nahm Pope mir den Schlüssel aus der Hand: „Nein. Das machen wir nicht. Das ist viel zu gefährlich. Und außerdem möchte ich mein Stipendium nicht verlieren. Wir geben das der Küstenwache." Ich schaute ihm mit einem Nicht-dein-Ernst-Blick an und bevor er reagieren konnte, schnappte ich mir den Schlüssel und sagte: „Wir werden doch nichts gefährliches machen. Nur ein bisschen nachforschen." Nun meldete sich auch John B zu Wort: „Olivia, kann ich mir den mal anschauen?" Ich sagte schnell: „Liv. Nicht Olivia...aber sicher, hier" und schmiss ihm den Schlüssel zu. "Sieht aus wie ein Hotelzimmer Schlüssel.", sagte er und sah sich den Bund genauer an: "Ich kenne das Hotel. Ich weiß wo es ist."

Nach einer kurzen Diskussion mit Pope und Kiara, die immer noch strikt dagegen waren, machten wir uns auf den Weg zum besagten Hotel. Zehn Minuten später war eine alte Bruchbude in unserem Sichtfeld. „Das müsste es sein.", sagte John B und nickte zum Hotel rüber. „Wie ein Hotel sieht das aber nicht aus...eher wie ein Drehort für einen Horrorfilm.", sagte ich mehr zu mir selber, als zu sonst irgendjemandem. JJ, der sich natürlich wieder angesprochen fühlen musste, blickte mich mit einem abwertendem Blick an: „Ach stimmt ja, die Prinzessin ist normale Wohnungen nicht gewohnt. Sollen wir Sie gleich wieder in ihr holdes Schloss zurück bringen, sonst brichst du dir gleich noch deinen Nagel ab. Das wäre ein Jammer." Ich blickte ihn finster an und wollte schon zurück feuern, als Kiara dazwischen ging: „Es reicht. JJ lass sie in Ruhe, sie hat dir nichts getan...Außerdem hat sie recht. Ich mein, schau dir das Hotel doch mal an, da denkt man, dass das jeden Moment zusammen brechen würde." JJ winkte ab: „War ja klar, dass du zu ihr hältst. Aber wisst ihr was, Leute unter meinem Niveau haben meine Nerven gar nicht verdient." und er drehte sich mit einer dramatischen Geste weg. Ich schmunzelte: „Oh nein, wie schade." und bevor JJ etwas erwidern konnte, sah er Kiaras finsteren Blick und hielt dann tatsächlich mal seinen Mund. Ich schüttelte immer noch grinsend mit dem Kopf, was ein Weichei.

John B und Pope hatten währenddessen das Boot angelegt und entschieden, dass JJ und John B zusammen gehen würden, und wir anderen hier Schmiere stehen würden. Ich war damit jedoch absolut nicht einverstanden, ich meine ich hatte den Schlüssel gefunden und mich auch mehr als stark dafür eingesetzt jetzt hierhin zu fahren, ganz sicher nicht aus dem Grund jetzt hier auf dem Boot für drei Stunden zu liegen und nichts zu tun.

Entschlossen stand ich also auf unf verschränkte die Arme: „Nein.", sagte ich nur, und musste mich anstrengen, bei den verwirrten Gesichtern, welche mich übrigens alle anstarrten, nicht laut loszulachen. Um also nicht den Faden zu verlieren sagte ich schnell: „Ich komme mit. Und bevor jemand auf die Idee kommt mir das zu verbieten: 1. Ich habe den Schlüssel gefunden und 2. habe ich mich ganz sicher nicht so dafür eingesetzt hierher zu kommen, um jetzt hier in Langeweile zu versinken."

Pope sah mich entgeistert an: „Du weißt schon, dass das eventuell gefährlich sein könnte." Ich nickte: „Da bin ich mir absolut drüber im klaren, aber ich weiß auch, dass mir schon nichts passieren wird." JJ spottete: „Wenn irgendwelche Gangster ankommen und uns vor die Wahl stellen ihnen entweder eine Geisel zu geben oder uns alle auszurauben und zu erschießen, dann geben wir denen wohl dich als ihre Geisel. Wie sagt man doch so schön? Zwei Fliegen mit einer Klappe." und er grinste mich herausfordernd an. John B schüttelte aber sofort den Kopf: „Junge JJ kannst du nicht ein einziges Mal nicht fies sein?" Er wollte weiter reden, jedoch unterbrach ihn JJ mit einem klaren: „Können ja. Aber ich will nicht." John B verdrehte die Augen: „Das war eine rhetorische Frage. Jedenfalls...Liv wenn dir irgendwas passiert, können wir keine Verantwortung dafür übernehmen. Wir haben dich gewarnt." Ich nickte: „Ist mir schon klar. Aber ich kann auf mich selber aufpassen, also müsst ihr das auch überhaupt nicht."

Mit einem zufriedenen Grinsen, sprang ich aus dem Boot neben JJ, der mich immer noch arrogant musterte. Er sah so aus, als wollte er mir wieder irgendetwas an den Kopf werfen, jedoch wurde er von Kiara abgelenkt, die sich förmlich auf John B gestürzt hatte und ihn jetzt mitleidig anflehte, dass er auf sich aufpassen sollte. Ich grinste belustigt. Darüber müsste ich gleich unbedingt mit ihr sprechen. Es war meines Erachtens relativ offensichtlich, und ich glaubte, dass auch JJ gerade dasselbe dachte. Kiara hatte Gefühle für John B.

Aus dem Augenwinkel sah ich JJ genauso grinsen wie ich es tat, jedoch rief er dann: „So habt ihrs dann? Wir haben nicht ewig Zeit." Im Inneren schlug ich mir mit der flachen Hand auf die Stirn, wie konnte man bitte so wenig Empathie empfinden? Andersrum hatte er ja recht, wir müssten uns beeilen, da wir nicht wussten ob und wann Cops kommen würden.

John B stieg peinlich berührt aus dem Boot aus und wir verabschiedeten uns bei Kiara und Pope. „Denkt dran, wenn Cops kommen müsst ihr uns ganz schnell warnen. Viele Möglichkeiten uns da oben vor denen zu verstecken haben wir nicht.", sagte ich ein letztes Mal. „Aiai Captain.", lachte Kiara und drehte sich dann zu Pope.

JJ, John B und ich setzten uns in Bewegung zu dem kleinen ‚Hotel'. Wie zuvor, war ich sehr aufgeregt und voller Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer. So viel Action hatte ich schon lange nicht mehr durchlebt.

always you 🤍 outer banks | JJ Where stories live. Discover now