16 | Küsse und Peinlichkeiten

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„Hilfe, hilfe! Ich werde entführt", konnte man es immer wieder von ihm hören, was mich nur schmunzeln ließ. Mein Bruder war schon eine ziemliche Dramaqueen.
„Jetzt halt doch mal die Klappe. Du gehts nur ins Bett", kam es darauf von Adriano, bevor dieser mir einmal zu nickte, was so viel bedeutete, dass ich mir die kleinen Mädchen schnappen sollte.

Diese waren glücklicherweise entwas einfacher und liefen auch ohne eine richtige Anweisung die Treppe hoch, sodass nur noch ihr Spielzeug im Wohnzimmer war.
„Hier ich glaube die Kleine hast du vergessen", konnte ich Bryan sagen hören, als ich die Treppe wieder herunterkam.
„Oh", entwich es mir nur, als er mir meine kleinste Schwester gab, die schon wieder fast auf seinem Arm einschlief.

Die Müdigkeit überrumpelte so ein Kleinkind zum Glück schneller, als man dachte.
Schnell nahm ich sie ihm ab, sodass ich anschließend abermals die Treppe hoch hechtete mit ihr zusammen auf meinem Arm.
Zum Glück musste ich sie in ihrem Zimmer nur noch in ihr Bett legen, sodass ich kurz darauf leise die Zimmertür wieder hinter mir schließen konnte.

Gerade als ich das getan hatte, kam auch Adriano aus dem Zimmer meines Bruders heraus, wobei sein Blick ziemlich geschafft aussah und seine Haare etwas zerstrubbelt waren. „Der Kleine ist die reinste Killermaschine", murmelte er nur, als er zu mir aufschloss., worauf ich mir kein winziges Lachen verkneifen konnte.

Trotzdem wurde es in den nächsten Sekunden wieder ernst.
„Was sagen wir Bryan denn jetzt?", fragte ich leise, während wir uns den Treppen näherten.
„Die Wahrheit", kam es darauf nur mit einem Schulterzucken von Adriano, worauf ich ihn etwas verwundert anschaute.
„Er kennt mich und kann das sicherlich verstehen. Außerdem hat er auch ein bisschen Ahnung  von dem Geschäft, auch wenn er nicht wirklich mit drinsteckt"

Anschließend war er auch schon die Treppe heruntergelaufen, worauf ich ihm nur mit einem Seufzen folgte. Hoffentlich verstand Bryan, was wir ihm gleich erzählen würden, denn das, was er für mich hier getan hatte, war schließlich auch nicht selbstverständlich gewesen.
Zumindest nicht bei so einer Rasselbande wie meiner Geschwister.

„Also, was genau ist nun passiert? Ist jemand draufgegangen?", konnte Bryan auch schon fragen hören, wobei meine Augen leicht zu Adriano wanderten. Vielleicht wäre es besser, wenn er hier das Reden übernehmen würde.
Adriano hatte zum Glück ziemlich schnell verstanden, dass er es erklären sollte.

„Ich war zusammen mit den Jungs draußen und Xavier kam dazu und war ziemlich auf Streit aus. Einer von seinen Kumpels hatte ein Messer dabei und den Rest kannst du dir wahrscheinlich selber erklären", wobei er einmal zu seiner Wunde leicht unter seiner Brust nickte.
„Kiano hat drauf Valerie angerufen und sie hat meine Schwester abgeholt sowie mich aus dem Krankenhaus", erklärte er weiter, worauf Bryan verständlich nickte und sein Blick immer wieder zwischen uns beiden hin und her wanderte.

„Also vebringt ihr jetzt beide neuerdings mehr Zeit?", konnte man ihn sagen hören, worauf wir nur einen Blick austauschten, bevor einer von uns schließlich langsam nickte. „Joa, so könnte man da sagen", murmelte ich nur, wobei es jedoch sehr leise war.
Irgendwie war mir diese Frage unangenehm.
An sich war es nicht schlimm so etwas zu fragen, aber wenn mal beachtete, dass ich mich am Anfang eigentlich mit Bryan treffen wollte und mittlerweile einen seiner Kumpels förmlich aus jeder Scheiße rettete, war diese Frage schon irgendwie sehr unpassent.
Zumindest für mich.

Wieder herrschte Stille zwischen uns, die wirklich mehr als unangenehm war und in der jeder von uns einfach irgendwo anders hinschaute. Nur nicht in das Gesicht des Anderen.

„Ich geh mal etwas zu trinken holen", murmelte ich schließlich, nachdem mir das zu unangenehm wurde. Außerdem hatte ich auch schon seitdem Anruf von Kiano nichts mehr getrunken und schaden würde nun ein Glas Wasser ganzsicherlich nicht.
Schnell erhob ich mich von der Couch auf die wir uns mittlerweile raufgesetzt hatten, bevor ich aus dem Wohnzimmer und weiter in die Küche steuerte.

PlaygirlWhere stories live. Discover now