9 | Kennenlernen 2.0 ?

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Nachdem ich die Treppen hoch verschwunden war zu meinem Zimmer drehte ich mich vor der Tür noch einmal um und konnte darauf die Stimme von meiner Mutter vernehmen. „Du weißt, dass wir morgen wegfahren und immer noch nicht alles geklärt haben. Wie zum Beispiel die Regeln, die über die Zeit herschen in der wir nicht da sind"

„Ach, da brauchst du dir doch keine Sorgen machen. Außerdem sollten wir unserer Tochter ein paar Freiheiten lassen. Das keine Partys in unserem Haus geschmissen werden, so lange wir nicht vor Ort sind, ist ihr glaube ich auch mehr als klar"
„Na ja, hoffen wir. Du weißt, dass sie eindeutig nach dir kommt und auch schon manchen Mist angestellt hat, der nicht ganz okay war"

Nun konnte ich meinen Vater lachen hören. „Wie sagt man schließlich immer so schön, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Außerdem kannst du unsere Tochter jetzt auch nicht mit einem Problemkind bezeichnen. In Costa Rica wäre sie immer noch eins der Bravesten, was man sich wünschen könnte"

Automatisch musste ich leicht schmunzeln. Das meine Mum da auf die Stunden anspielte, die ich schon in diesem Schuljahr mal öfter geschwänzt hatte, wobei dies nun auch nicht wirklich viele waren, war mir nur mehr als klar.

Außerdem bemerkte man da mal wieder die unterschiedlichen Elternhäuser in denen meine Mutter und mein Vater aufgewachsen waren. Mein Vater hatte in Costa Rica eine sehr entspannte Erziehung genossen, wobei die Schule nicht wirklich immer an erster Stelle gestanden hatte. Weswegen auch er die Einträge, die ich schon mal öfter mit nach Hause gebracht hatte, als nicht so schlimm ansah.

Der Gegensatz war meine Mutter. Ihre Eltern waren schon immer ziemlich streng gewesen. Insbesondere, was Schule und Noten anging. Schließlich sollte ihre Tochter studieren, einen guten Beruf haben und eine Familie gründen. Das ausgerechnet ein berüchtigter Latino, der manchmal einen ziemlichen Dickschädel hatte und manche Sachen ziemlich auf die leichte Schulten nahm sowie dazu auch keinen in ihren Augen angesehen Abschluss hatte, der Mann ihrer Tochter werden wollte, hatte meinen Großeltern nicht ganz so gepasst.

Aber man konnte für alles eine Lösung finden, weswegen sie sich schließlich auch damit zufrieden gegeben hatten, dass ihre Tochter in Sachen Männern nicht den gleichen Geschmack hatte wie ihre Eltern.
Das die Erziehung meiner Großeltern jedoch gefruchtet hatte, merkte man manchmal ziemlich bei meiner Mutter.

Insbesondere wenn sie unter Stress war oder es um Schule und Noten ging. Denn da konnte aus der eigentlich entspannten Mum mal ziemlich schnell der Teufel werden. Das sie mich damals mit Adriano abends noch zum See gehen lassen hatte, hatte mich insgeheim schon verwundert. Aber wahrscheinlich erinnerte sie Adriano, mit seinem leicht spanischen Akzent, den er bei wenigen Worten noch hatte sowie dem strahlend weißen Lächeln, den schwarzen Haaren und der braunen Haut ziemlich an meinen Dad.
Schließlich war sie auch einmal jung gewesen und konnte sich bestimmt noch an die Jugendzeit mit meinem Vater erinnern.

Die Stimmen meiner Eltern, waren mittlerweile leiser geworden und hatten sich mehr ins Wohnzimmer verlagert, sodass ich sie nicht mehr verstehen konnte und schließlich in meinem Zimmer verschwand.
Ein bisschen fertigmachen konnte ich mich ja für den Abend. Außerdem verkraftete meine Jogginghose auch mal wieder eine Wäsche.

Nachdenklich öffnete ich meine Schranktüren und musterte den Inhalt. Laut meiner Mutter besaß ich einen halben Klamottenladen. Aber irgendwie war es immer noch schwer etwas zum Anziehen zu finden. Etweder es passte nicht zu einander oder irgendein Teil hatte sich als mein Liebling entpuppt, aber musste gerade die Wäsche besuchen, weswegen ich mehrer Stunden vor meinem Kleiderschrank stand und überlegte, was ich anziehen könnte.

Ein schwarzes etwas schimmerndes Kleid jedoch lockte meine Aufmerksamkeit auf sich, sodass ich den Bügel auf dem es hing, herauszog und es musterte. Es war nicht sonderlich kurz aber auch nicht besonders lang, weswegen es eigentlich perfekt für den Abend war.
Schließlich kannte ich die ganzen Leute, die dort heute Abend noch auf der Party erscheinen würden nicht und sofort angegrabscht werden wollte ich auch nicht.

PlaygirlWhere stories live. Discover now