19.

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Traurig saß Jimin mit Yoongi im Arm im Auto seines Verlobten, Taemin.
Jimin hatte ein Ziel; Bukhansan.

Jimin war im Leben schon einmal auf diesem Berg gewesen. Mit Yoongi war das sogar. Auf einer Klassenfahrt.
Damals mochte Jimin Yoongi noch nicht, doch als er Yoongi ansah, wie er auf dem Berg stand und sich die Landschaft ansah, ging er einfach zu ihm und fragte ihn, was er so dachte.

"So muss sich Freiheit anfühlen." Hatte Yoongi gesagt und schien Jimin dann nicht mehr wahrzunehmen. "Ich will auch.. Freiheit."

Nun war Yoongi tot. Jimin hielt die Urne in seinen Armen. Jimin wollte Yoongi endlich seinen Wunsch erfüllen und ihm Freiheit geben.

Taemin war schon seit der Nachricht von Yoongis tot wirklich komisch drauf, hatte Jimin bemerkt.

Das lag daran, dass Taemin sich schuldig fühlte.
Als er Yoongi angelogen hat, dass Jimin nicht zu Hause ist, da... da wollte Yoongi sich von Jimin verabschieden, das wusste Taemin jetzt. Er wollte.. er wollte es Jimin sagen, damit seine Schuld etwas weniger wurde.
Doch er wusste nicht wie.

Jimin sah aus dem Fenster des Autos und dachte an die schönen Momente, die er mit Yoongi verbracht hatte.
Zu Ehren Yoongis hatte er sogar -für heute- den Ring von Taemin ausgezogen und mit dem von Yoongi ersetzt.

Jimin mochte den von Yoongi insgeheim sogar lieber.

"Jimin ich muss dir was sagen."

Jimin sah zu Taemin und nickte leicht. Er hatte keinen Bock viel zu reden, dazu tat sein Hals vom weinen zu sehr weh.

"Versprich mir, das du mich nicht hasst."

Jimin nickte einfach wieder.

"Okay.." Taemin wollte es einfach jetzt sagen... Ohne Plan.

"Zwei Tage bevor Yoongi sich... bevor Yoongi gestorben ist, stand er vor unserer Tür. Er wollte dich sehen." Taemin sah kurz zu Jimin, doch dann wieder zur Straße, weil er ja fuhr.
"Ich habe ihm gesagt, das du nicht da bist... obwohl du da warst. Und dir habe ich auch nicht gesagt, das Yoongi da war... Wenn ich gewusst hätte, dass er sich endgültig von dir verabschieden wollte, hätte ich ihn nicht angelogen! Es... es tut mir leid."

Jimin rollte Mal wieder eine Träne über seine Wange. Er nahm seinen Blick von Taemin weg und sah aus dem Autofenster, hielt Yoongis Reste näher an sich heran.

"Bist du wütend?"

Jimin schüttelte leicht den Kopf. "Ich bin... traurig. Vielleicht hätte ich ihn abhalten können." Jimin verlor noch mehr Tränen. "Es ist deine Schuld." Meinte Jimin dann noch leise.

Taemin sagte daraufhin nichts mehr, sondern fuhr still weiter.

Am Berg angekommen stiegen beide aus. "Bleib hier." Sagte Jimin streng, während er Yoongi in seinen Rucksack packte. "Ich will dich nicht dabei haben."

Und so blieb Taemin nichts anderes, als im Auto sitzen zu bleiben, während Jimin sich aufmachte, um auf den Berg zu wandern, damit er sich endgültig von Yoongi verabschieden konnte.

Der Weg war anstrengend, doch Jimin merkte es nicht. Er dachte einfach an Yoongi..

..als Yoongi ihm einmal hochgeholfen hatte, als er gefallen war und ihn danach mit Liebe in seine Augen gesehen hatte.

...als Yoongi Jimin anmeckerte, weil Jimin traurig war, weil er nur ein Geschenk von Yoongi zu Weihnachten bekommen hatte. Als Jimin das Geschenk aufmachte, hörte er sofort auf traurig zu sein. Es war eine Kette mit einem Anhänger voller Sand. Der Sand war vom Strand, andem sie sich die Liebe gestanden hatten.

Jimin faste sich an seinen Hals. Er hatte die Kette an. Mit dem Sand drinnen.
Leicht lächelte er. Yoongi war wirklich nicht.. nun ja, perfekt, doch er tat manchmal echt perfekte Sachen, auch wenn er es nicht merkte.

Jimin ging wirklich noch ein paar Stunden, bis er den Ort, wo die Klassenfahrt war, erreicht hatte.

Erschöpft setzte er sich auf die Bank die dort war und sah sich die Landschaft von oben an.

Damals hatte er Yoongi nicht verstanden. Er hatte gedacht, die Worte über Freiheit, die Yoongi damals gesagt hatte, waren einfach wieder so unnötige Sachen, die Yoongi nun eben täglich sagte.
Aber jetzt verstand er es.

Er nahm die frische Luft ein und schloss seine Augen.

Freiheit..

Nach ein paar Minuten stand er auf und nahm die Urne aus seinem Rucksack.

Er stellte sie neben sich auf die Bank und lächelte traurig. "Wenn du das hier sehen könntest.." Meinte Jimin und sah zur Urne.

Dann nahm er die Kette vom Hals und öffnete sie. Er sah den Sand in dem kleinen Anhänger und sah die Körner ein paar Sekunden an, bevor er seine Hand öffnete und etwa die Hälfte des Sandes in seine offene Hand kippte.

Er stand auf und ging so weit es geht zum Abgrund wie es möglich war. Ohne groß weiter nachzudenken, warf er den Sand in die Luft und blieb kurz stehen, bevor er wieder zur Urne ging. Er öffnete sie und sah die Asche traurig an. Dann nahm er ein bisschen und fühlte sie in die Kette zum Rest des Sandes.

So würde er Yoongi immer in seiner Nähe haben...

Danach zog er die Kette wieder an und nahm die Urne, setzte sich mit ihr wieder so weit es ging an den Rand, bevor er herunterfallen konnte.

Er nahm eine Handvoll Yoongi und nahm sich vor ihm jetzt Sachen zu sagen, die er nie geschafft hatte ihm zu sagen.

"Du warst am Anfang echt komisch." Er verstreute die Asche, die durch die Luft flog und mit etwas Wind weit kommen würde.

"Aber dann habe ich dich richtig kennengelernt.. So dachte ich jedenfalls."

"Ich habe mich in dich verliebt, auch wenn du manchmal unsensibel warst. Aber das gehörte halt dazu und ich hatte nichts dagegen."

"Als wir richtig zusammengezogen sind habe ich noch mehr von deiner Eifersucht mitbekommen.."

"Es nervte."

"Sehr sogar."

"Aber trotzdem habe ich dich geliebt.. Es gehörte dazu."

"Als meine Freunde umgebracht wurden, hatte ich mich an dir festgehalten. Bei dir fühlte ich mich sicher."

"Und dann stellte es sich heraus, das du es warst, vor dem ich Angst hatte."

"Ironisch irgendwie, immerhin gabst du mir auch Sicherheit."

"Als du eingewiesen wurdest und ich in deiner Vergangenheit nachgeforscht habe ist mir aufgefallen, das ich dich so gut wie gar nicht kenne."

"Das hat mich erwas verletzt. Warum hast du mir nicht vertraut?"

"Aber mir ist klargeworden, das du nicht wirklich etwas für die Tode meiner Freunde kannst.. Du hast sie zwar umgebracht, doch du wurdest zu diesem Menschen geformt. Ohne dieses schreckliche Formen wärst du jemand anderes... jemand, den ich bestimmt auch geliebt hätte."

"Ich kann es dir zwar nicht mehr richtig sagen, aber... ich verzeihe dir Yoongi..."

Jimin realisierte etwas, als er den letzten Rest der Asche nahm.

"..und ich liebe dich immer noch."

Ende



[okay so gerne mag ich das Ende eigentlich nicht, weil ich finde, Jimin würde Yoongi auf keinen fall noch lieben aber ich habe es trozdem so gelassen, um den Schmerz größer zu machen 😗✌🏻]

Epilog kommt noch!

𝐏𝐬𝐲𝐜𝐡𝐨 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt