12.

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Drei Monate später

Jimin

"Danke, das sie hergekommen sind." Bedankte sie 'Doktor Lin' bei mir.

Ich nickte nur leicht und setze mich hin. Sie saß auf der anderen Seite ihres Schreibtisches.

"Also, da sie der nächste Verwandte von Min Yoongi sind-" "Bitte was?" "Äh ich wollte sagen, da sie die Person sind, die mit Yoongi am nächsten Verwand sind-" "Ja, ja aber wie meinen sie das? Was ist mit seinen Eltern?"

"Oh." Sie sah mich kurz schweigend an. "Yoongi hat ihnen nicht gesagt, das er im Heim aufgewachsen ist?"

...

"Nein.. Aber- aber wurde er nicht adoptiert oder so..?"

"Es scheint, als wüssten sie nicht viel über die Vergangenheit ihres Verlobten-" "Ex." Unterbrach ich sie schnell. Sie nickte. "Yoongi wurde als Baby vor der Tür eines Heimes abgestellt mit einem Brief, wer er ist und das seine Mutter ihn nicht behalten kann. Er war, bis er achtzehn war, bei vielen verschiedenen Familien."

Warum wusste ich das nicht..?

"Jedenfalls macht sie das zum nächsten Verwandten von Yoongi. Ich wollte mit ihnen über seine Behandlung reden."

Seine Behandlung..

Yoongi war drei Tage im Gefängnis, bevor er in eine Psychiatrie gebracht wurde, um dort untersucht zu werden. Als erstes hieß es, er sollte nur für eine Diagnose da bleiben, aber dann... Nun ja, jetzt ist er hier schon drei Monate.

"Was ist mit ihm? Ich habe nur mitbekommen, dass er hier bleiben muss."

"Ich persönlich behandle Yoongi und Yoongi ist es anscheinend sehr wichtig, das sie Informiert bleiben." Fing sie mit sanfter Stimme an.

Ich sah sie zweifelnd an, doch das interessierte sie nicht.

"Nach ein paar Stunden mit Yoongi hat er sich mir etwas geöffnet und ich habe herausgefunden, was mit ihm los ist."

"Was ist mit ihm? Bereut er es zu sehr meine besten Freunde umgebracht zu haben?" Fragte ich bitter.

"Eher das Gegenteil.. Komplett das Gegenteil."

"Hä?" Ich zog meine Augenbrauen zusammen. "Wie meinen sie das?"

"Yoongi ist ein Soziopath. Er erkennt nicht-"

"Ein was? Ein Psycho?"

"Nein, ein Soziopath." Ich sah sie leicht fragend an.
"Ich erkläre es ihnen gerne." Sie räusperte sich. "Soziopathen lassen sich bereits durch Kleinigkeiten aus der Fassung bringen, sie reagieren oft gereizt und aggressiv, ohne mögliche Konsequenzen einzubeziehen.. Kommt ihnen das bekannt vor?"

Ich nickte. Genau so ist Yoongi.

Sie fuhr fort. "Menschen mit Soziopathie missachten soziale Regeln und Verpflichtungen und neigen zu Gewalt. Gleichzeitig fehlt es ihnen an Empathie, was es ihnen schwer macht, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Sie sind sich keiner Schuld bewusst. Leider lernen sie nicht aus Bestrafungen, weshalb das Gefängnis kein Ort für Yoongi ist. Wir können versuchen ihn zu heilen, aber das Gefängnis wird nichts bringen."

Yoongi... spürt keine Reue? Überhaupt keine? So null Prozent?

"Was ist der Unterschied zwischen Soziopath und Psychopath?"

"Nun ja, Soziopathen haben Gefühle, können sie aber nicht kontrollieren. Psychopathen haben keine wirklichen Gefühle, sie ahmen sie nur nach.
Dazu kommt noch, das Soziopathie erlernt ist und oftmals aus traumatischen Erfahrungen resultiert, während Psychopathie angeboren ist."

"Das heißt... Yoongi hat mich wirklich geliebt.. Und-" Meine Augen rissen sich auf. "Was hat er denn für ein Trauma?"

"Nun ja... Wir brauchen hier dir Mehrzahl; Traumen. Aber es ist nicht mein Platz das ihnen zu sagen. Ich wollte sie nur darüber informieren, das Yoongi nicht imstande ist Reue zu fühlen, also seien sie nicht zu hart zu ihm, er ist ein guter Mensch."

"..ich weiß." Tief drinnen ist er es.
"Wie geht es ihm sonst so? Er kommt ja nicht wirklich mit fremden Leuten zurecht."

Sie seufzte. "Ja, das kommt noch dazu. Er hat... viele kleine Probleme. Das größte ist halt seine Soziopathie.. Wenn sie wollen, können sie ihn selbst fragen, wie es ihn geht. Ich habe in ein paar Minuten meine Stunde mit ihm."

...sollte ich ihn treffen?

"Er vermisst Sie wirklich- Fühlen Sie sich aber nicht gezwungen."

"Ich denk darüber nach. Kann er überhaupt geheilt werden?"

"Wenn er selbst einsieht, das er krank ist, ja... Deswegen will ich Sie auch gerne bei der Stunde dabei haben. Wenn Sie erzählen, wie es sich anfühlt mit jemanden zusammen zu sein, der nur auf seine Gefühle eingeht und nicht wirklich auf die des anderen, wird er vielleicht merken, das er ein Problem hat."

Ich nickte. "Ergibt Sinn.. Okay, ja. Ich mach es."

Sie sah erleichtert aus. "Ich habe schon mit Soziopathen gearbeitet aber Yoongi ist wirklich ein extremer Fall.. Ist ihnen nie etwas aufgefallen?"

Ich schluckte und mied ihren Blick. "Ich habe gedacht, das er nun einmal so ist."

"Und sie haben ihn geliebt, obwohl er wohl nicht einfach war... Geben Sie ihn nicht auf, er leidet."

"Er leidet?"

"Natürlich!" Sie sah empört aus. "Stellen Sie sich Mal vor, sie können ihre Gefühle einfach nicht unter Kontrolle halten! Der arme vermisst
Sie außerdem, doch kann nicht einsehen, dass er Schuld daran ist." Sie stand auf.
"Mein Ziel ist es, das Yoongi ein normales Leben haben kann!"

"Heißt das, wenn er... wenn er geheilt ist, kann er freigelassen werden? Einfach so?"

"Na ja, mit kleiner Überwachung und Besuchen bei mir- Oder einem anderen, der die Therapie fortführt und halt sichergeht, das er gesund bleibt."

Wenn Yoongi geheilt ist... würde er dann wieder zu mir?

Mein Herz schlug schneller, als ich aufstand und der Frau folgte. Die Flure waren traurig. Alles weiß und... noch mehr weiß. Außerdem bestimmt tausend Absperrungen, damit keiner ausbrechen kann.

"So, hier treffen Yoongi und ich uns immer." Sagte sie und machte eine Tür auf. Überraschenderweise sah es gemütlich aus und nicht wie in einer Psychiatrie von einem Gefängnis.
Es gab ein Sofa, decken, sogar Kuscheltiere, einen Sessel, Teppich und rosafarbene Vorhänge.

"Anders, als ich mir vorgestellt habe.."

"Ich halte nichts davon, meinen privaten Raum wie ein Gefängnis zu gestalten. Die Patienten sollen sich ja entspannen." Sie setzte sich in den Sessel und deutete mir, mich auf das Sofa zu setzten.

Ich setzte mich und versuchte nicht darüber nachzudenken, wer schon auf dem Sofa saß.

"Yoongi setzt sich auch immer auf diese Stelle." Lächelte sie und sah zur Tür.
"Eigentlich kommt er nie zu spät. Er kommt immer früher, weil er nicht mehr Zeit im Gemeinschaftsraum verbringen will."

Hört sich nach ihm an.

Wir warteten noch ein paar Minuten, dann stand sie auf. "Ich werde ihn holen, eine Sekunde."

"Kein Problem."

Sie ging aus dem Zimmer. Ich sah aus den Fenstern. Außen waren Gitter befestigt... Ich will gar nicht wissen, wie viele Mörder hier drinnen sind.. Gehört Yoongi eigentlich zu ihnen? Er kann ja nichts dafür... Okay, der Rest wahrscheinlich auch nicht, wenn sie hier sind.. also schon aber- Ach, ist auch egal.

Die Tür ging wieder auf, weshalb ich zu dieser sah.

Dort kein stand kein anderer als Yoongi.

Ich wollte ihn gerade begrüßen, da kam er mit einem wütendem Blick auf mich zu. Und es sah nicht so aus, als würde er mich nett begrüßen wollen.

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Ich glaube nicht, dass ich es schaffe zu 2,7k eine Story rauszubringen ):

𝐏𝐬𝐲𝐜𝐡𝐨 | ʸᵒᵒⁿᵐⁱⁿTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon