Eine Freundin

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Steve Pov:

Der Wagen hielt an und die Fahrertür öffnete sich.

Mir entfielen alle Gesichtszüge, während Anastasia aus dem Auto stieg und hinter sich die Tür zu schlug. Sie sah noch immer so wunderschön wie in meinen Erinnerungen aus. Ihr Körper war wie sonst auch komplett in schwarz gehüllt. Die braunen, langen Haare glänzten wieder und ihr gesamtes Auftreten wirkte selbstsicherer als damals. Ihre grünen, strahlenden Augen schweifte über die gesamte Gruppe. Wenige Schritte vor uns blieb sie stehen, während ihr Blick meinen traf.

"Allerdings weiß ich nicht ob wir ihr vertrauen können." durchbrach Clint mit ernster Stimme den Moment. Ein kleines Lächeln legte sich über meine Lippen.

"Aber ich weiß es." beruhigte ich ihn und ging auf sie zu. Sie kam mir ebenfalls entgegen und umarmte mich lächelnd.

Es fühlte sich einfach nur unglaublich gut an sie wieder in meinen Armen zu wissen. Sie schenkte mir ein weiteres liebevolles Lächeln, als sie sich wieder von mir löste und sich an die anderen wandte.

Sam kam nun ebenfalls auf sie zu und grinste die braunhaarige Frau an.

"Sieh mal einer an. Die Kleine die während des Frühstücks abgezischt ist ohne sich zu verabschieden. Die eiskalte Killerbraut die noch nie Rührei gegessen hat." zog er sie auf, was auch mir ein Schmunzeln entlockte.

"Sam." begrüßte sie ihn mit einem kleinen Grinsen und schloss ihn ebenfalls in die Arme.

"Schön dich lebend zu wissen." hörte ich ihn noch leise murmelnd, als sich Bucky plötzlich an meine Seite stellte und mir leicht gegen den Arm schlug.

"Hast die richtige Entscheidung getroffen. Die braunhaarige ist definitiv die bessere Wahl." merkte er an, während Sam und Anastasia sich umarmten. Dafür gab ich ihm nur einen Klaps auf den Hinterkopf, was sein wissendes Lächeln jedoch nur vergrößerte.

"Wer ist das?" fragte Wanda plötzlich mit ihrem starken Akzent nach und zeigte auf die Frau.

"Eine alte Bekannte von Romanoff." klärte Clint sie auf.

"Eine Freundin." verbesserte ich ihn direkt.

"Sie ist auf unserer Seite." bestärkte ich noch einmal und sah zu Anastasia, die meinen Blick erwiderte.

"Wir sollten jetzt los." sprach Bucky dazwischen und lenkte unsere Konzentration wieder auf das eigentlich Wichtige.

"Ich hab n' Hubschrauber." schlug Clint vor, wofür ich ihm dankbar zu nickte.

"Achtung! Das ist eine Notsituation. Alle Passagiere müssen den Flughafen sofort verlassen." Die laute Stimme aus den Lautsprechern tönte über den gesamten Flughafen, doch verstand ich kein Wort.

"Sie evakuieren den Flughafen." murmelte Anastasia neben mir, woraufhin auch Bucky bestätigend nickte. Die beiden waren die Einzigen von uns, die diese Sprache verstanden.

"Stark." erkannte Sam sogleich.

"Stark?" wiederholte Scott erstaunt.

"Los geht's." nickte ich ein letztes Mal in die Runde.

~

Clint und Wanda waren bereits los, um auf die andere Seite des Parkhauses zu gelangen. Nun standen Sam, Bucky, Scott, Anastasia und ich vor dem Eingang zur Landebahn, auf welche ich mich gleich begeben würde, um die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.

Scott nahm so eben Sam in Beschlag und Bucky hörte den beiden nur desinteressiert zu, während ich mich an Anastasia wandte.

"Ich freu mich dich wieder zu sehen." lächelte ich sie an, was sie sofort erwiderte.

"Ich freu mich auch."

"Steve..." begann sie zögerlich und zog meinen Namen dabei in die Länge, während sie unentschlossen auf ihre Füße schaute. Fragend sah ich sie an, wartend darauf dass sie fortfuhr.

"Du solltest vielleicht wissen... Ich war bei Peggy." Ihr Blick schien unsicher, doch war das keine unbekannte Neuigkeit für mich.

"Ich weiß." zuckte ich deswegen nur mit den Schultern, dass nun sie es war, die mich verwirrt anschaute. Anfangs hätte ich mir Sorgen gemacht was passieren würde, wenn Anastasia auf Peggy trifft. Doch diesen Gedanken habe ich schon lange verworfen. So war sie nicht mehr, sie würde Peggy nichts antun, da war ich mir sicher.

"Die Nachricht? Die kam eindeutig von dir, daran zweifelte ich nicht für einen Moment. Und die Beerdigung hast du auch besucht." klärte ich sie auf, dass sie verstehend nickte.

"Das hat ihr sicherlich viel bedeutet." setzte ich noch nach, wofür Anastasia mir ein dankbares Lächeln schenkte. Schweigend sahen wir uns in die Augen, bis ihr Blick für einen kurzen Moment auf meine Lippen fiel, was ich ihr nur gleich tun konnte.

"Wir sollten... langsam aufbrechen." murmelte sie leise, doch schien es als würde sie es selbst nicht ernst nehmen.

"Ja." hauchte ich bloß zurück und trat noch einen Schritt näher an sie heran. Ich beugte mich leicht zu ihr runter, während sie ihre Hände um mein Gesicht legte und mich noch weiter zu sich herunter zog. Meine Augen schlossen sich automatisch und ich genoss den Kuss, vergaß für den Moment die Probleme um uns herum. Eng zog ich sie an mich, wollte nach der vergangenen Zeit endlich wieder ihre Nähe spüren. Jedes Mal aufs neue bemerkte ich, wie sehr sie mir fehlte wenn sie nicht da war. Die Monate ohne sie waren schrecklich, am liebsten würde ich jede Sekunde mit ihr verbringen und sie küssen.

Doch leider ging dies nicht, weswegen wir uns widerwillig von einander lösten. Ich öffnete meine Augen und sah direkt in ihre grünen, doch aus den Augenwinkeln bekam ich eine weitere Bewegung mit, weswegen mein Blick zu den drei anderen schweifte, die ungewollt diesen Moment unterbrachen. Auch Anastasia folgte meinem Blick.

Anerkennend nickten Bucky und Sam uns zu, während Scott nichts mitbekommen hatte. Seufzend schüttelte ich nur den Kopf, während Anastasias Wangen sich ein wenig rosa verfärbten. Ich hauchte ihr einen kurzen Kuss auf die Wange und lief dann zu den drei Männern.

"Bereit, Lang?" richtete ich mich an ihn, der sich erschrocken umdrehte, da er mich anscheinend nicht bemerkt hatte. Doch fing er sich schnell wieder.

"Immer doch, Captain." salutierte er und verkleinerte sich demonstrativ mithilfe seines Anzuges. Anastasia nahm den winzig kleinen Lang auf die Hand und platzierte ihn auf den Rand meines Schildes, welches ich nun in der Hand hielt.

"Legen wir los."verabschiedete ich mich von den dreien und lief nach draußen. 

Shadow of the past (Steve Rogers FF / Band 3)Where stories live. Discover now