Zusatz: Arschl*ch Freund

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Je näher wir jedoch dem Krankenhaus kamen, desto nervöser wurde ich. Was fehlte ihm überhaupt? Ging es ihm gut? Ob er Schmerzen hatte?
Ich spürte, wie mein Herz vor Sorge schwerfällig zu klopfen begann und schüttelte sofort energisch den Kopf. Ich war nicht in der Position mir Sorgen um ihn zu machen.

Der Einzige, der das Recht dazu hatte, saß momentan lieber mit unzähligen Geschäftsmännern in einer Besprechung, die er auch hätte absagen können. Dad wäre ihm wahrscheinlich eine Stunde böse gewesen, aber sein Lieblingssohn-Status hätte das schnell wieder glatt gebügelt.

Ich seufzte. Mit zitternden Fingern kurbelte ich das Fenster etwas hinunter und ließ mir die frische Abendluft ins Gesicht blasen. Mein Bruder würde mich mit seinem unfairen Verhalten seinem Freund gegenüber irgendwann noch zur Weißglut treiben.

"Wir sind da, Sir."
Die Worte des Taxifahrers rissen mich überraschend aus meinen meinen Bruder verfluchenden Gedanken und von meiner ansteigenden Nervosität hektisch, drückte ich ihm wahllos einen Schein in die Hand und stieg aus dem gelben Fahrzeug. Das Krankenhaus wirkte in seiner Tristheit so vertraut, dass ich erst mehrmals tief durchatmen musste, bevor ich die Stufen zum Eingang empor stieg.

Das letzte Mal als ich diese Stufen hinaufgestiegen war, war der Tag an dem meine Mutter gestorben war. John war neben mir gegangen, hatte meinen Oberarm fest in seinem Griff, während er mich regelrecht die Stufen hinaufgezerrt hatte. Nur wenige Minuten vorher hatten wir von Dad den Anruf bekommen, dass Mum im Sterben lag und wir sofort herkommen sollten.

Während John ihren Tod wie all seine anderen Gefühle einfach in eine Schublade stecken konnte, hatte ich den frühen Tod meiner Mutter noch immer nicht verkraftet. Von Klein auf war ich ein Muttersöhnchen gewesen, was wahrscheinlich schlussendlich auch zu dem eisigen Vater-Sohn-Verhältnis mit Dad führte.
John hat alle Erwartungen, die er in seine Söhne gesetzt hatte, ohne Probleme erfüllt, während ich lieber mein Leben lebte. Mum war dabei immer meine größte Unterstützung. Als ich damals geheiratet hatte, war Mum auch das einzige Elternteil, das anwesend war.
Dad fand meine frühe Ehe dumm, verantwortungslos und undankbar. Seiner Meinung nach würde ich mir damit mein gesamtes Leben und vor allem meine Karriere verbauen. Alles wofür er gearbeitet hatte, hatte ich angeblich mit dieser Eheschließung versaut.

Mum dagegen war hin und weg. Sie liebte Sally wie ihre eigene Tochter und sprach von dem Tag an an dem ich ihr erzählt hatte, dass ich Sally einen Antrag machen werde, nur noch von Enkelkindern.

Von Enkelkindern wollte Dad dato noch nichts hören. Jetzt - beinahe zehn Jahre nach Mums Tod - hing er John schon sehr damit in den Ohren.
Mit meiner Unfruchtbarkeit hatte ich damit auch das letzte bisschen Vaterstolz, das er wohl mir gegenüber empfunden hatte, zunichte gemacht.

Mit einem letzten tiefen Atemzug drückte ich die Eingangstür auf und steuerte direkt auf dem Empfang zu. Auch zehn Jahre später sah auf den ersten Blick alles gleich aus. Die gleichen hässlichen, gelben Schalenstühle, die gleichen AIDS-Aufklärungsposter an den Wänden und wahrscheinlich auch noch die selben Magazine auf den kleinen Beistelltischen.

"Zachary Shepperd.", teilte ich der Dame am Empfang mit, ohne meine Zeit mit einer sinnlosen Begrüßung zu vergeuden. Die Blondine blinzelte mehrmals, nickte, während sie ihre überschminkten, schwarzen Balken-Augenbrauen zusammenzog. "Sind Sie Mister Johnson?", fragte sie mit einer übertrieben Freundlichkeit und sah mir mit klimpernden Augendeckeln entgegen.
Ich nickte. "Darf ich Ihren Ausweis sehen?" Sie zwinkerte mir zu, lehnte sich etwas weiter nach vorne, sodass ihre üppige Oberweite verführerisch aus ihrem Oberteil quoll. Zu gern würde ich dieses Schauspiel ohne störendem Shirt betrachten.
Mit einem Zwinkern hielt ich ihr meinen Ausweis entgegen, woraufhin sie kichernd nickte und mir die Zimmernummer nannte.

unmoralisch ✓Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu