Kapitel 12

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„In Gruppenarbeit" war das Einzige, was ich von Snapes Rede mitbekam. Gelangweilt schaute ich mich im Raum um, bis ich hörte, wie sich jemand auf den Platz neben mir fallen ließ. Verwundert drehte ich mich nach rechts und schaute verwirrt in Draco's blau-graue Augen, die mich auffordernd anschauten. „Gruppenarbeit, Y/n" erklärte er „Wir sind in einer Gruppe."
Ich nickte stumm, setzte mich aufrecht hin, holte mein Buch aus meiner Tasche und blätterte in diesem umher.
Ich spürte Dracos Blick auf mir und nur wenige Sekunden später ebenfalls seine Hand auf meiner.
Ich zuckte kaum merklich zusammen.
Vorsichtig hob ich meinen Kopf und schaute ihn an.
Er räusperte sich. „Falsche Seite, Y/n", sagte er und zog seine Hand langsam wieder zurück, nur um sich kurz darauf mein Buch zu schnappen. Ich blinzelte ihn verwirrt an.
Was war das?
„Wir brauen einen Stärkungstrank?", fragte ich, nachdem er mein Buch wieder vor mich gelegt hatte.
Draco nickte kurz und sah sich danach die angegebenen Zutaten an.
„Und wie sollen wir das hinbekommen?", fuhr ich fort
„Der ist für das 5. Schuljahr gedacht."
Draco atmete hörbar aus.
„Hast du eigentlich ein Wort mitbekommen, von dem was Snape gesagt hat?", fragte er.
Nein, hatte ich nicht.
„Natürlich. Alles. Jedes Wort."
Draco musterte mich skeptisch.
„Wir brauchen Honigwasser, Eisenkraut Aufguss, Bitterkresse und Liebstöckel", las er vor.
Ich zog die Nase kraus. Ich würde das nicht trinken. Wenn Snape diesen Trank unbedingt brauen wollte, sollte er ihn auch selber trinken.
Ich schüttelte den Kopf bei den Gedanken an das widerliche Gebräu.
Draco starrte mich an. Fragend hob ich eine Augenbraue.
„Willst du nicht die Zutaten holen?", fragte er hörbar genervt.
Widerwillig stand ich auf und besorgte alles was wir benötigten.
Draco tippte ungeduldig auf dem Buch rum.
Als er mich bemerkte nahm er mir ohne ein weiteres Wort die Zutaten ab und breitete sie vor uns auf dem Tisch aus.
Eilig fing er an die Bitterkresse klein zu schneiden. Dann schmiss er sie in den Kessel.
„Als Nächstes brauchen wir Honigwasser", bestimmte Malfoy und griff nach dem Wasser.
„Nein, als Nächstes brauchen Liebstöckel", protestierte ich und schnappe mir diese.
„Lesen kannst du also auch nicht" beschwerte sich Malfoy und deute auf eine Stelle im Buch. Ohne mein Blick von ihm abzuwenden, antwortete ich rechthaberisch mit: „Ja, aber es wäre schlauer, wenn wir zuerst die Liebstöckel dazugeben und danach erst das Honigwasser!"
„Gibt es Probleme, Mrs. Y/l/n, Mr. Malfoy?"
Ich schreckt auf und auch Draco schien sich ein wenig erschreckt zu haben. Snape stand hinter uns und blickte uns über die Schulter.
Ich warf Draco einen kurzen Blick und antwortete danach mit einem unschuldigen Grinsen: „Nein, alles gut."
Snape begutachtete unseren Kessel sorgfältig, bevor er weiter um die Tische lief und die Kessel der Schüler naserümpfend musterte.
Genervt wandte ich mich wieder den Liebstöckel zu und begann, ohne auf Dracos nervige Beschwerden zu achten, diese klein zu schneiden. Doch bevor ich sie in den Kessel werfen konnte, griff Draco nach meinem Handgelenk und schaute mich mit einem Blick an, der besagte, dass ich besser auf ihn hören sollte, wenn mir mein Leben lieb war.
„Zuerst. Honigwasser."
Ich schaute ihn kurz an, zog danach meine Hand weg und warf die kleingehackten Liebstöckel, trotz seiner Anmerkung in den Kessel.
Obwohl ich ihn keines Blickes würdigte, bemerkte ich genau, dass er mich in diesem Moment sprachlos ansah. Ich riss ihm das Honigwasser aus der Hand.
Draco schien seine Stimme wieder gefunden zu haben, da er mich in diesem Moment mit „Das würde ich an deiner Stelle nicht machen Y/l/n" zu warnen versuchte.
Ich lachte ironisch auf.
„Dann ist es ja gut, dass deine Meinung mir komplett egal ist!", gab ich zurück.
Entschlossen gab ich das Honigwasser ebenfalls hinzu. Was sollte schon passieren?
Nur einen Augenblick später fing das Gemisch an wie wild zu brodeln und mein eben noch selbstzufriedener Gesichtsausdruck wurde durch Panik ersetzt. Bevor ich auch nur ein einziges Wort sagen konnte, explodierte der Kessel und der Inhalt regnete über die Hälfte der Klasse.
Verdammte Scheiße.
Alle Schüler drehten sich in unsere Richtung. Einige davon hatten einen Blick drauf, der besagte, dass sie mich ermorden werden. In der Nacht und mit bloßen Händen.
Verdammte. Scheiße.
Ich war nass. Komplett nass. Und dieses Gemisch roch alles, aber nicht gut.
Die Hälfte der Klasse, die ebenfalls nass geworden war, began sich mit ihren Pullovern die Haare abzutrocknen. Glücklicherweise hatte es sie nicht sonderlich erwischt und die meisten hatten nur ein paar Tropfen abbekommen. Ich hingegen war überall nass. Ich war mir sicher, dass sogar meine Zehen Wasser abbekommen hatten.
VERDAMMTE. SCHEISSE.
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So wie ich mich kenne, würde mir genau das passieren. xD
Übrigens hab ich leider nicht das Originalrezept aus den Filmen/ Büchern gefunden. :(

In love with my enemy Where stories live. Discover now