Kapitel 18

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Nach der Dusche hatte ich mich in meinen Schlafanzug gekuschelt und dann auch unter meine Decke gelegt. Ich wollte unter keinen Umständen diese blöde Christrose sehen. Aber es dauerte nicht lange, da wurde ich trotzdem gestört ... von ihm.

Mein Handy ging und ich sah eine Nachricht von Law.

Kannst du raus kommen?

Ich hatte ihm schon eine Antwort geschrieben, sie aber nicht abgeschickt. Mein Kopf sagte mir zwar, dass ich ihm ein eindeutiges Nein schicken sollte, aber mein Herz konnte das einfach nicht. Was dumm war, mehr als dumm, aber was sollte ich tun?

Ja, gib mir 5 Minuten.

Ich stand dann auf und zog mir schnell meine Schuhe und auch meinen Mantel an. Ich schloss ihn und nahm mir dann leise meinen Schlüssel. Koala war in ihrem Zimmer und hörte mich zum Glück nicht.

Als ich dann unten im Wohnhaus war und rausging, stand Law schon da und drehte sich zu mir um.

„Danke", sagte er und ich sah, wie er einen Zigarettenstummel auf den Boden warf.

„Seit wann rauchst du?"

„Nicht oft, allein wegen dem Fußball spielen, aber manchmal brauche ich das." Ich nickte und verschränkte meine Arme vor der Brust.

„Was ist?"

„Seit wann bist du so abweisend zu mir?"

„Seit du mit mir spielst." Law ballte eine Hand zur Faust. „Ich hab dir gesagt was ich fühle, aber du fandest es wichtiger mir all deine Bettgeschichten vor die Nase zu halten. Ich muss mich selber schützen, Law. Vor allem, seid du mit Baby ausgehst. Warum kannst du das mit ihr aber mit mir nicht? Ich dachte, du wärst nicht der Typ dafür."

„Das mit Baby ist komplizierter, als du vielleicht denkst."

„Dann erklär es mir."

„Ich kann nicht."

„Warum sollte ich dann runter kommen? Damit du mir das sagen kannst und weiter mit mir spielen kannst? Ich kann das nicht mehr, Law. Was soll ich dir mehr sagen, als dass ich mit dir zusammen sein will? Was soll ich mehr sagen, als dass ich dich liebe?" Law sah mir in die Augen und schluckte hart. Ich sah ihn auch an, aber er antwortete nicht darauf. Keine Reaktion bekam ich auf mein Geständnis. Ich gab ja zu, dass das letztens vielleicht nicht klar genug gewesen war, aber das gerade war klar. Aber er sagte nichts. Kein einziges Wort. „Okay, das reicht mir. Du musst mir keinen Gefallen mehr tun oder sonst irgendwas. Ich werde dich nicht mehr belästigen und bei Mathe hilft mir Koala." Damit drehte ich mich um und ließ ihn stehen. Ich hätte eben schon nein sagen sollen. Ich hätte erst gar nicht runter kommen brauchen. Wofür auch? Nur damit er mich so ansah? Nur damit ich wieder einknickte? Damit ich mich ihm wieder an den Hals warf? Das konnte ich nicht mehr, dafür hatte ich mich eben entschieden und diese Entscheidung musste ich endlich einmal durchziehen.

Auch wenn mir jetzt ein zwei Tränen über die Wangen liefen, als ich wieder rein ging. Denn ich hatte wirklich Gefühle für ihn, aber ich würde mir nur immer weiter wehtun, wenn ich das hier weitermachen würde. So war es einfach. Jetzt musste ich stark sein und ihm aus dem Weg gehen. Ich wusste natürlich, dass das nicht all zu leicht war, aber ich würde es versuchen.

Die nächsten Wochen vergingen schleppend. Mathe machte ich zusammen mit Koala, aber es lief nicht so gut, wie mit Law. Ich meine, wir lernten es ja beide gerade erst und es dann schon jemand anderem beizubringen war doch etwas schwierig. Aber ich würde nicht zu Law laufen und ihn anflehen, mir doch zu helfen. So tief war ich noch nicht gesunken.
Es machte mich so oder so schon fertig ihn zu sehen. Ihn alleine mit den Jungs zu sehen, war schon schlimm, aber ihn mit Baby zu sehen war noch schlimmer. Es war für mich immer ein Stich ins Herz. Ich konnte es einfach nicht verstehen, warum er das tat. Ich konnte es einfach nicht nachvollziehen. Weder mein Herz noch mein Kopf hatten eine Antwort dafür. Warum konnte er so mit ihr zusammen sein, aber nicht mit mir? Und er konnte mir nicht sagen, dass ihm unsere Küsse nicht gefallen hatten. Allein dieser eine Moment bei mir im Zimmer ... wäre Koala nicht dazwischen gekommen, wäre es sicher noch weiter gegangen und ich hätte sicherlich mit ihm geschlafen. Und jetzt wollte er mir weiß machen, dass er mir Baby vorzog? Obwohl er ihr oft genug die Kalte Schulter gezeigt hatte?
Aber was sollte ich machen? Einknicken würde ich nicht. Und doch war es mehr wie schwer für mich, denn Baby war ja auch in der Schulband und natürlich verlangte sie von Law, sie auch abzuholen. Es kam nicht oft vor, aber dadurch, dass bald Weihnachts-Ferien waren und danach der Winterball war, probten wir auch in der Woche.  Sodass Law sie mehr abholen konnte. 

Der absolute Schulwahnsinn!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt