27.

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JULIAN

Ich muss die ganze Zeit an sie denken. Stefanie ist eingeschnappt und wohnt wieder in ihrer Wohnung. Ja, sie kann sehr schnell beleidigt sein. Ich bin auch froh, dass zwischen Hannah und mir wieder alles in Ordnung ist, aber irgendwie vermisse ich sie. Ihren Charakter, ihren Körper, ihre Lippen. Auf einmal bereue ich es, nie mit ihr geschlafen zu haben. Es kommt mir plötzlich so vor, als wären wir uns kein einziges Mal so richtig nah gewesen.

Stefanie meldet sich genau eine Woche nicht, dann steht sie vor meiner Tür und fleht mich an, ihr zu vergeben.

"Ist schon gut, komm rein", antworte ich und verdrehe meine Augen.

"Jul, ich habe einen Fehler gemacht. Und das tut mir unendlich leid. Kann ich es irgendwie wieder gut machen?"

Ich seufze. Ich weiß genau, was sie in so einem Moment hören will. Ich hebe sie hoch und küsse sie leidenschaftlich. Dann verschwinden wir in meinem - oder jetzt wieder in unserem - Schlafzimmer.

HANNAH

In der nächsten Zeit tut sich nicht viel, außer, dass René eine Arbeit gefunden hat. Zwar nicht sehr toll, aber immerhin. Bei McDonald's darf er Tische abräumen und säubern. Ich gehe weiter meinem Job nach und werde bald befördert. Doch an einem gewöhnlichen Donnerstagabend ändert sich alles. James und Tom sind freigelassen worden (oder ausgebrochen; das wissen wir nicht so genau), und sind anscheinend hinter uns her. René ist heute ganz panisch nach Hause gekommen und hat nur in kurzen, abgehackten Sätzen gesprochen. Sie wollen sich rächen. Dafür, was René ihnen angetan hat.

"Hannah, ich glaube das geht so nicht weiter. James hat einige Leute zusammengetrommelt. Wahrscheinlich hat er ihnen etwas sehr Großzügiges versprochen, sonst würde sowieso keiner mitmachen." Nach einer kurzen Pause bekommt er wieder Luft.
"Wir müssen verschwinden."

Ein kalter Schauder läuft mir den Rücken hinunter. Scheiße.

"Und das heißt jetzt was?"

"Wir fliegen weg."

Nur vierundzwanzig Stunden später befinden wir uns am Flughafen und steigen in ein Flugzeug, um von Deutschland wegzukommen. Ich freue mich überhaupt nicht auf die Zeit, die uns bevorsteht.

Als wir ankommen, suchen wir uns so schnell wie möglich ein Hotel, in dem wir bleiben können. Nervös lassen wir uns eine Stunde später aufs Bett sinken. Wir sehen uns in die Augen.

"Es tut mir so leid, Hannah, dass du hier so mit hineingezogen wirst."

Ich richte mich auf. "Das ist nicht dein Ernst! Ich bin genau so sehr beteiligt wie du und sie sind nicht nur hinter dir her. Und jetzt sei bloß leise und lass mich dich küssen!" Ich beuge mich über ihn und drücke sanft meine Lippen auf seine.

In dieser Nacht schläft keiner besonders gut von uns beiden. Was sollen wir denn am nächsten Tag machen? Die Gefahr, dass uns jemand findet, ist sehr groß. Außerdem kennen wir diese Leute ja nicht einmal, wie sollen wir also wissen, wer gefährlich für uns ist? Ich werfe einen besorgten Blick zu René, der es geschafft hat, einzuschlafen. Er sieht überhaupt nicht friedlich aus, sondern verletzlich und klein. Er scheint schlecht zu träumen, denn er murmelt wirres Zeug vor sich hin und zuckt die ganze Zeit. Ich kuschle mich an ihn und habe schreckliche Angst, dass ich ihn vielleicht schon bald nicht mehr an meiner Seite habe.

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Hi meine Lieben!

Ich bin gerade draufgekommen, dass diese Geschichte schön langsam meiner anderen "Verfolgt" ähnelt. Das ist nicht besonders fabelhaft ... Habt ihr vielleicht Ideen, wie ich es anders schreiben könnte, bzw. wie es weitergehen soll?

Danke :)

Eure Lina_Cel_

In den Händen meines EntführersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt