Aber dann war sie weg und ich drehte mich vorsichtig zu Jimin um, der nur am Tisch saß und Jaemin die Flasche gab. Und eigentlich sah er währenddessen immer auf das Baby, nur heute sah er komischerweise zu mir. "Merkt man uns den Kuss an?", fragte ich leise flüsternd. Ich sah zu, wie Jimin mit den Schultern zuckte. Gott, Jiminie... "Ich will noch einen...", flüsterte er mir zurück. Und ich nahm die Hände aus dem Seifenwasser, wischte sie mir unordentlich an der Hose ab, bevor ich ich zu Jimin ging. Ich nahm mir sein Gesicht mit einer Hand, beugte mich zu ihm runter. "Du bekommst ganz viele, wenn du willst." Ich wollte ganz viele Küsse von Jimin haben!

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Ich lief noch den ganzen Abend nervös im Haus herum. Hauptsächlich mit Jaemin, weil wenn ich schon stand und herumlaufen konnte, dann auch mit ihm. Jimin lag wahrscheinlich schon im Bett, nachdem er von der Dusche kam. Er stellte irgendwie auch keine Fragen, wohin ich gegangen bin. Jimin, Jimin, Jimin. "Okay, hast du eine Idee?" Ich blickte fragend auf mein Baby runter, der aber schon fleißig am Schlafen war. "Gut, was anderes habe ich nicht erwartet, mein Schatz." Okay, aber ich hatte immer noch keine Ahnung, wie ich Jimin sein Weihnachtsgeschenk geben sollte, ohne dass das komisch rüberkam. 

Ich durfte ihm Geschenke machen, er war mein Freund. Ich durfte ihm vor allem zu Weihnachten etwas schenken, aber irgendwie war das so komisch. Seit ein paar Monaten war bei uns irgendwie nichts richtig romantisch. Und in der Schwangerschaft bis auf ein paar Ausnahmen auch nicht. Und was sollte ich jetzt dagegen machen? 

Ich legte Jaemin vorsichtig in das Kinderbett ab, schaukelte ihn im Liegen noch ein bisschen weiter, bis er wieder fest schlief. "Wieso legst du ihn da ab?" Ja, weil wir das Bett für uns brauchen! Aber ich lächelte nur, holte aus meinem Rucksack ein eingepacktes kleines Geschenk aus. "Dein Weihnachtsgeschenk, Jiminie." Weil ich dich unheimlich lieb hatte. 

Ich setzte mich zu ihm, reichte ihm das Geschenk und irgendwie nahm er es nicht an. "Will ich nicht." Er wollte mein Geschenk nicht haben? Aua. "Ich habe gar keins für dich..." Ich schüttelte schnell den Kopf, rutschte näher zu ihm ran. "Ich brauche nicht unbedingt eins. Aber das ist für dich." Oh mein Gott! Hoffentlich gefiel es ihm! Was mache ich, wenn ihm das Geschenk überhaupt nicht gefiel? Und weg war mein ganzer Mut, den ich mir mit Jaemin angelaufen hatte. Ich war so nervös, dass mir meine Hände ganz schön schwitzig wurden. 

Aber dann nahm er es seufzend in die Hand und riss das Papier auf. Ich sah ängstlich dabei zu, wie er die Schachtel aufmachte und dann mit großen Augen die beiden Ringe ansah. Oh mein Gott, ich hatte die aber irgendwie schöner in Erinnerung. Wirklich. Und vielleicht gefielen sie Jiminie ja doch nicht. "R-Ringe?" Ich fühlte mich komplett wie ein Vollidiot, nahm ihm die Kiste aus der Hand und die Ringe raus. Ich sollte schneller machen und dann einfach schlafen gehen...

Ich zog mir einen auf den Finger, nahm Jimins Hand schnell und zog ihm den anderen drüber.
Hatte ich mein Gewissen beruhigt, indem ich ihm das Geschenk gegeben habe? Ja. 
Fühlte ich mich jetzt besser? Irgendwie nicht. Irgendwie war das peinlich. 

"Schau wir haben beide den gleichen an." War unser Bund jetzt stärker? Hoffentlich schon. Und Jiminie nahm sich seine Hand und sah ganz erschrocken auf den Ring. Was? So hässlich waren die doch nicht... "S-Sind... Ist das eine Verlobung?" Verlobung? 

VERLOBUNG!? 

Ich schüttelte so schnell den Kopf, fühlte mein Gesicht so heiß. Wo dachte er denn hin? So er deswegen so schockiert aus? Wollte er keine Verlobung mit mir? Wow. "Nein, keine Verlobung! N-Nur Paarringe, weil wir noch nichts in der Art haben, dabei sind wir schon 3 Jahre zusammen und bald sind es 4..." Ich dachte nicht, dass er gleich an so etwas denken würde... Ich sah das leichte Lächeln auf seinen Lippen und dann spürte ich seine Arme um meinem Hals liegen. Es gefiel ihm? 

"Du hast Recht. Aber jetzt haben wir ja sowas. Danke." Ja... Ich drückte ihn zurück, zog ihn näher an mich ran. Eine Verlobung mit Jimin... Ich wollte schon bei der Geburt so sehr, dass er einen Ring trug. Damals im Krankenhaus, als ich seine Hand gehalten habe. Und eine Verlobung... "Eine Verlobung kommt bestimmt in ein paar Jahren." Wenn nicht, dass lief da etwas falsch bei uns. Ich hörte Jimin kichern. Er lachte so schön... "Ich werde warten." Toll. Jetzt hatte ich aber so was von Druck. 

Er sah mir lange lächelnd in die Augen, bevor wir uns liebevoll küssten. Heute war das beste Weihnachten seit Jahren und Jimin hatte ja keine Ahnung. Mit Jimins Familie zu essen, Tae und Hobi hier zu haben. Es gab endlich keinen Streit am Tisch, ich musste mich nicht in meinem Zimmer verstecken. Ich konnte Jiminie etwas schenken... 

"Jetzt fühle ich mich so schlecht. Ich habe kein Geschenk für dich." Also... Ich grinste breit auf, küsste ihn nochmal, diesmal fester. "Also... Die Geschenkidee von einem Blowjob steht noch." Nur so... Ich wendete meinen Blick weg, spürte Jimins Finger an meinem Arm. "Schön! Leg dich hin." Was? Echt jetzt? "Echt?" Ich dachte nicht wirklich, dass das klappen würde. "Jetzt mach schon. Aber ich warne dich. Ich habe das lange nicht mehr gemacht." So was verlernte man doch nicht. 

Ich lachte auf, legte mich auf sein Kissen. "Schlimmer, als dein erster Versuch kann das nicht werden." Ich spürte den Schlag auf mein Bein, zischte leise auf. "Sei still! Du hast es bei mir dann auch nicht unbedingt besser hinbekommen..." Ja... sich daran zu erinnern war lustig und vielleicht lachten wir beide deswegen die paar Minuten noch so viel. 

Aber wenigstens konnte Jimin wieder lachen. 

Jimin fummelte mir etwas an der Hose herum, bevor ich ihm half sie ganz runterzuziehen. Es war irgendwo peinlich, aber irgendwo spürte ich auch nur ein großes aufgeregtes Feuer in mir. Jimin blickte mir auch irgendwie viel zu lange dahin, bevor er sich etwas aufrichtete und mir in die Augen sah. "Was ist mit Jaemin?", flüsterte er leise. Ja, ich weiß schon... 

"Er schläft.", flüsterte ich genauso leise zurück. Wir waren uns eben schon lange nicht mehr so nahe gekommen und irgendwie tat es weh, das zu wissen. "Aber...", fing Jimin an, kaute sich auf der Lippe herum. Er könnte viel schönere Sachen mit seinen wunderschönen Lippen machen, besonders in diesem Moment. "Ich bin schnell.", versprach ich ihm. Er blickte noch ein letztes Mal zurück zum Kinderbett, schlug die Decke um, und legte sich dann vorsichtig zwischen meine Beine. Ja, ja, ja, ja, ja! "Na gut... aber wehe du weckst ihn auf." 

Pregnancy || YoonminOnde histórias criam vida. Descubra agora