Nightmare ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ . ꄲꇙ

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Und so saß ich fast die ganze Nacht mit meiner Eomma in der Küche, tröstete sie und versuchte den Drang, diesen Kerl umzubringen einfach runterzuschlucken. Auch wenn ich ihn am liebsten aus dem nächsten Fenster schmeißen würde, so konnte ich meiner geliebten Eomma niemals den Menschen nehmen, den sie mir absolut unverständlich, so sehr liebte.

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"Schon gut. Wir können ja später noch telefonieren." lächelte Guk mich an, während er noch den Müll zusammenpackte. "Wann musst du morgen in der Uni sein?" fragte ich ihn dann, und er schien kurz wirklich zu überlegen. Nachdenklich tippte er an seinem Kinn, während ihm einige seiner braunen Haare ins Gesicht fielen. Er hatte sich letztens, als ich meine Haare Blau gefärbt hatte, ein paar rote Highlights in die Spitzen machen lassen, und sah damit noch um einiges besser aus, als vorher eh schon. Schnell konzentrierte ich mich auf das Kassenbuch vor mir, in dem wir jeden Verkauf des Tages eingetragen hatten. Unsere Schicht war gleich vorbei, und wenn wir den Laden abgeschlossen hatten, würde ich mich wieder auf den Weg in meine eigene kleine Hölle machen.

Mein Leben wäre ein wahres Trauerspiel, wenn ich nicht diesen Lichtblick hätte, der mir gerade dabei half, die schweren Kisten ins Lager zu tragen. "Hast du denn am Wochenende was vor?" fragte er mich und streckte sich kurz, ehe er sich sein Arbeitshemd auszog und nur in einem Shirt vor mir stand und schon in seinem Spind nach seiner Jacke griff. "Nein, warum denn?" fragte ich ihn und zog ebenfalls das lästige, meiner Meinung nach viel zu enge Hemd aus. "Du Trottel.." lachte Guk dann, kam zu mir und wuschelte mir durch die Haare. Schmollend strich ich sie mir wieder einigermaßen ordentlich hin, wartete auf eine Erklärung für die nette Bezeichnung. "Du hast am Samstag Geburtstag, TaeTae." lächelte er dann traurig, und allein die Tatsache, dass ich meinen eigenen Geburtstag vergessen hatte, erschreckte mich ein wenig. Klar, auch das Weihnachtsfest war dieses Jahr an mir vorbei gegangen, Jongdae hatte es ziemlich krachen lassen, weshalb ich wieder nur auf Autopilot geschaltet hatte.

"Tae, ernsthaft. Es gefällt mir nicht, dass dieser Mensch dein Leben so ins Chaos stürzt. Ich habe Angst um dich." meint mein bester Freund, legte dabei sanft eine Hand an meine Wange, schaute mir tief in die Augen und kam mir immer näher, zog mich dann in seine Arme. "Bitte, pass auf dich auf. Versprich es mir, okay?" flüsterte er mir fast schon in mein Ohr, und mein Herz überschlug sich bei dieser ungewohnten Nähe nahezu. Da hatten wir schon mein zweites, nun ja nennen wir es Problem. Ich war verliebt. Eigentlich eine wundervolle Sache, doch war mein Problem, dass ich mich in meinen besten Freund verliebt hatte. In den Freund, der immer für mich da war. Der mich schon so oft in den Arm genommen hatte, wenn ich heulend vor ihm saß, da ich es zu Hause nicht mehr ausgehalten hatte.

Ich liebte ihn. Ich liebte Jeongguk so sehr, denn er verstand mich, war für mich da und akzeptierte jede meiner noch so abwegigen Eigenarten. Taehyung mochte es nicht, wenn eine Person mit der er gerade sprach, links von ihm lief? Well, Gukkie läuft eh viel lieber auf der rechten Seite. Tae findet es gruselig, zu schlafen während der Schrank noch eine kleine offene Spalte hat? Klar, Gukkie besiegt das Schrankmonster. Jeongguk war einfach ein Engel. Er war mein ganz persönlicher Engel, der in meiner so dunklen Welt ein stetiger Grund für Freude, Glück und vor allem Liebe war. Ich drückte ihn noch einmal fest an mich, ehe wir uns voneinander lösten. "Danke.. Ich pass auf mich auf, keine Sorge." antwortete ich ihm, und er schüttelte nur leicht den Kopf. "Das sagst du so leicht. Ich mache mir immer Sorgen, wenn ich weiß, dass Dae wieder zu viel getrunken hat. Es wäre nicht das erste mal dass.." fing er nur an, und ich unterbrach ihn, indem ich einfach nach vorne in den Laden ging, da ich wirklich nicht darüber mit ihm reden wollte.

"Es tut mir leid, Taehyungie." sagte er leise, und ich schüttelte nur leicht den Kopf. "Nein, mir tut es leid. Bitte, mach dir nicht so viele Gedanken, es wird schon irgendwann besser." lächelte ich ihn an, und er schulterte seinen Rucksack, kam zu mir und half mir beim Abschließen des Ladens. "Ja, ich hoffe es für Yuri Noona und dich." legte er mir noch ein letztes mal seine Hand auf die Schulter. "Bis morgen in der Uni, schlaf gut TaeTae.. Wenn was ist.." verabschiedete sich Guk, doch ich umarmte ihn nur leicht. "Ja, wenn was sein sollte, melde ich mich. Bis morgen, und Danke. Wirklich vielen Dank." drückte ich ihn nun von mir, und gab ihm eines meiner ehrlichsten Lächeln, denn nur er verdiente es wirklich.So ging ich dann nach Hause, hörte ein wenig Musik und hoffte, dass der nächste Tag schnell kommen würde, denn in der Uni konnte ich mich immer absolut auf den Lernstoff konzentrieren, und vergaß alles was mich zu Hause sonst so runter zog. Noch immer ziemlich müde kam ich in unserem Viertel an, und wie es jedes einzelne Klischee so wollte, wohnten wir in einer nicht gerade noblen Wohngegend, eines der vielen Hochhäuser hier war mein zu Hause. Die untere Tür war immer offen, da man sie irgendwann mal eingetreten hatte. Dementsprechend sah es in dem kalten Flur auch aus. Dass hier und da mal ein Obdachloser Schutz vor dem kalten Winter gesucht hatte, konnte man nicht bestreiten. Im 5. Stockwerk lag die Wohnung meiner Eomma, und ich holte bereits den Schlüssel raus, als ich die lauten Stimmen hinter der Tür vernahm. Jongdae war schon wieder betrunken? Normalerweise gönnte er uns mindestens einen ruhigen Tag, doch mittlerweile verwunderte mich bei dem Kerl gar nichts mehr.

One Shots ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWhere stories live. Discover now