Kecke Endlichkeit

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Männer, die in Wägen fahren malen

Streifen auf die Erde

Damit bald schon aus dem kahlen

Boden so ein „Spielfeld" werde.

Menschen kommen an, die frieren

Schnell teilen sie Spieler ein

Ohne Zaudern, ohne Zieren

Denn die Dunkelheit bricht ein.


Und ein rundliches Objekt, mit sechseckigen Flecken

Rollt ins Spielfeld - und auf einmal rennen alle los.

Sie versuchen, sich zu decken,

Schreien ganz laut „Hier!" und „Los!"

Probieren sich anzuschleichen

An den gegnerische Kasten

Und die Netzhüter erbleichen

Wenn die Zuschauer ausrasten...


Es ist wirklich unverständlich

Was die Menschen dort bloß machen

Ihr Spielwille scheint unendlich

All das Zähneknirschen, Lachen,

Jubeln, Schreien, Haareraufen -

Nichts kann ihren Eifer dämpfen

Immer hin- und herzulaufen

Und um das Objekt zu kämpfen.


Trotzdem : Entertainment top

Bei dem Treiben zuzusehen!

Schließlich ist es ja mein Job

Währenddessen aufzugehen.

Unter mir rote Gesichter

Neben mir die alten Sterne

Hier gibt's noch keine Flutlichter

Darum scheine ich euch gerne:


Ihr seid so versunken, so vertieft in euer Spiel

Mit eurer Lebendigkeit vertreibt ihr mir die Zeit.

Glaubt mir, Langeweile gibt's hier oben viel

Und ihr rennt unten so keck durch eure kleine Endlichkeit.

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