8 Vergangenheit

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Kapitel 8: Vergangenes Aufleben. Viele Jahre zuvor.

Sotiras

Dieser Text erzählt nur die Sichtweise von Sotiras. Evtl. der Teil wird noch geändert.

„Na junger Mann. Du willst wohl mit dem Fahrrad fahren? Ein herrliches Wetter dazu. Na dann viel Spaß."

Mist, es sollte mich doch keiner sehen, wenn das jetzt Mama mitbekommt. Sie ist sowieso ein alter Dickkopf. Warum kann sie nicht einfach zugeben, dass sie im Haus Hilfe brauchte?

Der Arzt hatte recht, seit Vaters tot, hat sie sich zusätzlich viel zu viel Arbeit aufgenommen. Ich würde ihr gerne mehr helfen, doch ich bin nun einmal nur ihr Sohn und nicht ihr Ehemann.

Der Streit vorhin war aber auch nicht gut. Mist ... Und jetzt wegrennen auch nicht. Was mache ich bloß? Ich kann mir ja auch nicht ständig von ihr etwas verbieten lassen.

Mein Kopf sinkt tiefer auf die Brust, bei all dieser Last kein Wunder, wenn sie doch einfach Hilfe von ihrer Schwester annehmen würde. Alter Dickkopf, sie war so stur. Schwesterchen hatte ihr vorgeschlagen, das Haus umzuräumen. Sie könnte mit mir ins Erdgeschoss umziehen und den oberen Teil vermieten, so würde sie Geld einnehmen und müsste nicht so viele Überstunden schieben. So ein Dickschädel! Sie meinte eben, es würde alles so weiter gehen ...

Ein dumpfer Schlag und wenige Minuten später.

Mist. Scheiß Baum, ich habe nicht aufgepasst. War keine gute Idee, mit den Gedanken nicht auf der Straße zu sein. Oh nein... Scheiße Vaters Uhr. Mein letztes Erbstück von ihm. Mutter wird echt sauer werden. Scheiße, ich seh nicht mal mehr die Ziffern. Wie spät es wohl jetzt ist? Wie lange ich hier wohl schon herumfahre? Und das Fahrrad muss ich jetzt auch noch irgendwie heimbringen. Ich sollte doch lieber nach Hause gehen, vielleicht kann ich das Rad im Kellerraum verstecken, sie geht so selten runter? Mist, meine Hose ist auch kaputt, irgendwie muss ich die in die Wäsche schmuggeln. Oder soll ich es ihr doch erzählen?

Ein weiterer harter Schlag am Kopf, ich werde nach hinten gestoßen und falle hin. Mist, das auch noch. Ich blicke nach oben, ein Mann sieht mich an, er ist Schweiß überströmt und ziemlich gehetzt. „Entschuldigung", murmelt er und läuft weiter. Nah vielen Dank auch, der hätte mir wenigstens beim Aufstehen helfen können. War das nicht der von vorhin?

Mein Blick schweift über die Gegend. Hier wohnt Sashima. Sie ist so toll. Ein bisschen habe ich mich ins sie verguckt. Sie hat so ein süßes Lächeln, sie lacht wie ihr Vater. Ein wirklich netter Mann. Er hat meiner Mama schon oft geholfen.

Doch was ist das, es riecht so komisch und im Keller leuchtet es Rot. Ich gehe näher heran und erkenne. Scheiße Feuer. Rauch. Es brennt! „Mama! !"

Nein, das ist ja gar nicht unser Haus. Oh nein. „Sashima!"

Bummmmm .....

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Sotiras riss die Augen auf. In dieser Schrecksekunde und mit weiterhin klopfenden Herzen, glitt sein Blick nach rechts. Er stellte innerlich zufrieden fest, dass sie neben ihm lag, mit ihren dunklen ausgefächerten Haaren, auf dem Kissen verteilt. Bei ihrem Anblick kam er ins Grübeln und ihm fiel der Traum wieder ein. Die Wirklichkeit. Er erinnerte sich wieder und er wusste wieder, wer dieser Mann war. Nach so langer Zeit wurde ihm wieder etwas bewusst. Die Anzeige und die Täterbeschreibung, der Mann aus dem Baumarkt, er war es, der Sotiras damals erwischt hat, mit dem Fahrrad. Der Mann, der ihm beim Aufstehen nicht geholfen hatte. Er kannte ihn, vom Sehen. Von seiner Mutter, aber auch von Sashima. Er war zu Besuch bei ihnen Zuhause, vielleicht sogar bei ihrem Vater. Sie musste ihn kennen. Er hatte ihn all die Jahre nicht hier gesehen. Doch wenn er ihn hier im Baumarkt sah, musste er doch in der Gegend leben? Oder täuschte er sich?

Und ob er wirklich der Brandverursacher war? Er musste es herausfinden. Denn all diese Informationen blieben ihm noch verborgen.

Er musste dringend zur Polizei. Schnell, solange das Erwachte noch frisch war und er sich erinnern konnte.

Schnell, aber dennoch leise sprang er aus dem Bett und verließ eilig die Wohnung. Ihm spurten sah er noch einmal auf seine Geliebte, er würde das Rätsel für sie lösen.

Er musste ihr helfen, ihren inneren Teufel zu besiegen.

Er musste einfach!

Er ganz alleine, wollte ihr persönlicher Retter sein.

SashimaWhere stories live. Discover now