2 - LOTTIE

224 5 0
                                    


Ich fühlte mich schwer. Ich hatte das Gefühl an beiden Schultern in die Matratze gedrückt zu werden. Warte...das war keine Matratze und ich wurde auch nicht runter gedrückt sondern festgehalten. Ein leises Flüstern drang in mein Ohr: "Lottie, bitte nicht schon wieder. Wach auf! Ich helfe dir, alles wird gut!" Die männliche Stimme wirkte verzweifelt. Mit großer Mühe zwang ich mich meine Augen etwas zu öffnen. Jamie trug mich, klammerte sich fast verzweifelt an mich und ging in zügigen Schritten zur Schule. Den Blick fest auf das vor sich gerichtet nahm ich mir die unbeobachtete Zeit um sein markantes Gesicht und seine warmen, goldenen Augen zu betrachten. Jamie blickte zu mir herunter und schaute mich liebevoll an. Sein Blick zog mich wieder in die Tiefe, doch diesmal sank ich in eine angenehme, fast liebkosende Schwärze.

Das liebkosende Gefühl war verschwunden und ich begann am ganzen Leib zu zittern. Die Kälte des Krankenflügels drang unter die weiche Decke und ich blinzelte. Da grelle Licht ließ mich kurz Sterne sehen. Das war alles viel zu viel für mich, und ich zitterte immer heftiger. Tränenliefen mir die Wange herunter und ein stechender Kopfschmerz durchzuckte mich. Eine eisige, fast steinharte Hand legte sich auf meine Schultern, was meinen Zustand nicht verbesserte. Ich kneift die Augen zusammen. Vor Schmerz, vor Kälte, vor Einsamkeit. Die Krankenschwester drückte mir ein Glas mit einer Sirup-artigen Flüssigkeit an die Lippen und sagte: "Trink das Kind. Es wird die Schmerzen lindern und dich etwas schlafen lassen. Du bist total ausgetrocknet, hast du denn gar nichts getrunken?" Ich wagte es meine Augen etwas zu öffnen, auch wenn das Bild durch mein Zittern etwas wackelte. Ich hasste meine Schwäche. Die Augen der Krankenschwester waren grau und höflich. Panisch schaute ich ich mich im Krankenflügel nach Jamie und Ellie um, oder wenigsten Binah! Aber keiner war da...keiner! Die Krankenschwester bemerkte einen Blick und beantwortet die indirekte Frage: "Besuch ist bei kritischen Patienten mit keinem stabilen Kreislauf nicht erlaubt, meine Liebe! Nun trink das bitte, es kann nur besser werden, nicht?" Ich setzte das Glas wieder an meine Lippen und fing an die Flüssigkeit zu trinken.

Ich konnte nicht atmen! Wo war auf einmal der ganze Sauerstoff hin? Verzweifelt rang ich nach Luft , riss die Auge auf und versuchte das erneute Zittern, dass sich in meinem ganzen Körper ausbreitete, zu unterdrücken. Erfolglos! Ich konnte nicht anders und fing an nach Jamie zu rufen. "JAMMIEEE! BITTE ICH BRAUCHE DICH! ICH KANN NICHT MEHR! JAMIE!!!" Die Türen zu meinem Krankenzimmer wurden aufgerissen und Jamie stürmte herein. Die Krankenschwester versuchte vergebens ihn aus dem Raum zu schicken, doch im Vergleich zu ihm war sie wie Katze und Maus. "Nein, es reicht! Ich denke nicht, dass so der Heilungsprozess ihrer Patientin beschleunigt wird. Oder möchten Sie sich mit dem maradovischen Königshaus anlegen?...LOTTIE!" Jamie rannte zu mir. Jamie, mein Jamie legte seinen Arm um mich und hielt mich fest. Eine Welle von Erleichterung überkam mich und ich entspannte mich in seinen Armen. Das Zittern ließ nach und ich schlang meine Arme um seinen Bauch. Ich im sitzen, er im stehen schaute er zu mir herunter und sagte: "Das wollte ich schon so lange tun." Dann drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und ich ließ mich ins Bett sinken, keine Kraft von selber aufrecht zu sitzen und Jamie setzte sich auf die Bettkante und hielt meine Hand. "Wo ist Ellie?", fragte ich etwas geschwächt. Er runzelte etwas die Stirn: "Sie musste noch ein paar Förmlichkeiten im Königshaus klären. Die anderen sind im Unterricht." Ich riss mich von seinem Blick los und schaute an die cremeweiße Decke über mir, die nun nicht mehr so stechend war, sondern lieblich über mich wachte. "Jamie, erzähl mir was ich verpasst habe."

Prinzessin Undercover (Jamie & Lottie)Where stories live. Discover now