Kapitel 9

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Ich wachte mitten in der Nacht auf, da ich mitkriegte, wie Makkachin sich aus meinen Armen befreite. Ich guckte auf die Uhr. Es war 2:18 Uhr. Ich schaute mich im Raum um und bemerkte, dass ich noch immer im Wohnzimmer war. Ich dachte an das Gespräch von vorhin. Man, Sachi hat echt wieder alles durcheinander gebracht. Ich hatte es doch gerade erst geschafft, diese Gedanken komplett zu ignorieren. Mir wurde gerade alles zu viel und so zog ich mir meine Jacke an, in welcher meine Zigarettenschachtel drin war. Ich nahm mir den Schlüssel, öffnete die Tür und rannte ohne Ziel einfach drauf los. Ich merkte wie die Tränen nur so runterflossen und meine Sicht beeinträchtigten. Als ich stehenblieb, wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und bemerkte, dass ich in dem Park war. Ich ging zu dem Glashäuschen und schlich mich rein. Ich machte mir eine Zigarette an und genoss diese. Dennoch flossen die Tränen über mein Gesicht.

Yuri's PoV:
Ich wachte von einem lauten Türknallen auf. Ana war immer noch nicht im Bett. Also ging ich runter ins Wohnzimmer um nach ihr zu gucken. Doch hier war sie nicht. Ich ging zu Victor ins Zimmer, in der Hoffnung, dass sie hier ist. Doch hier war sie auch nicht. „Hey Yurio, was machst du so spät in meinem Zimmer?". „Ana, sie ist weg. Ich hab schon im Wohnzimmer geguckt, aber dort war sie auch nicht. Also dachte ich vielleicht ist sie bei dir.". Sofort war Victor hellwach. „Wie? Hast du schonmal bei Sachi geguckt? Vielleicht ist sie ja bei ihr?". So machten Victor und ich uns auf den Weg zu Sachiko. Ich hatte aber ein komisches Gefühl, dass sie dort auch nicht ist. Dieses Gefühl bestätigte sich, als wir in Sachiko's Zimmer ankamen. Hier war sie auch nicht. Sachiko beschwerte sich lautstark. „Sagt mal, was fällt euch ein hier so hereinzuplatzen? Was wäre wenn wir jetzt Se-". „Das ist jetzt egal, Ana ist nicht hier, darum sind wir hier, in der Hoffnung, dass sie hier ist.". Man, ich hab Victor selten so aufgeregt gesehen. „Wie sie ist weg? Ok, Gil und ich helfen euch zu suchen.". So weckte Sachiko auch Gil. Victor weckte nun auch das Katsudon und wir alle machten uns auf den Weg, um Ana zu suchen. Wir teilten uns auf. Sachiko und Gil suchten zusammen, sowie Victor und das Schweinchen. Ich machte mich alleine auf die Suche, die anderen wären mir eh nur im Weg. Ich überlegte wo sie sein könnte. Ich suchte zu erst auf dem Spielplatz, der in der Nähe war, doch da war sie nicht. Komm schon Yuri, streng dich an. Da viel mir der Park ein, in dem Ana und ich immer waren. So machte ich mich auf den Weg zum Park. Da der Park groß war, musste ich überlegen, wo genau sie war und da vielen mir unsere nächtlichen Einbrüche ins Glashäuschen ein. Ja, da wird sie bestimmt sein. Ich beeilte mich und war nur einige Minuten später am Ziel. Und tatsächlich, ich sah dass das Häuschen ein bisschen zugequalmt war. Sie muss da drin sein. Ich öffnete die Tür und was ich da sah, schockte mich. Ana saß weinend da.

Ana's PoV:
Ich hörte wie die Tür aufgemacht wurde und guckte kurz hoch. Ich sah einen schockierten Yuri. Scheiße, das ist schon das zweite Mal, dass er mich weinen sieht. Ich drehte meinen Kopf schnell in die andere Richtung, in der Hoffnung, er sah mich nicht weinen. Doch diese Hoffnung schwand schnell. Er kam zu mir und umarmte mich. Er flüsterte mir ins Ohr. „Hey, was ist denn los? Warum weinst du?". „Es ist nichts, wirklich.". „Ana, du würdest nie einfach ohne Grund um diese Uhrzeit einfach hier weinend sitzen. Du kannst mir alles sagen.". Ich war mir nicht sicher, ob ich es noch einer Person erzählen konnte, aber er ist mein bester Freund. Also erzählte ich ihm alles, was ich Sachi auch erzählt hatte, nur mit dem Unterschied, dass ich diesmal meine Tränen nicht zurückhalten konnte. Yuri hielt mich die ganze Zeit im Arm. Es beruhigte mich ein bisschen, dass er bei mir war. Bei ihm konnte mir einfach nichts passieren. „Ich weiß das du kein Mitleid willst, deshalb bleib ich einfach nur bei dir, du bist mir einfach zu wichtig, als das ich dich hier so weinend sitzen lassen könnte.". Ich bin echt froh, dass er mein bester Freund ist, was würde ich bloß ohne ihn machen? „Aber was erzählen wir Vic? Ich kann es ihm nicht erzählen. Das führt nur zu noch mehr Problemen.". „Wir sagen ihm einfach, dass du spazieren warst. Du musstest einfach mal an die frische Luft, weil dir schlecht war.". Ich war echt froh, dass er so verständnisvoll ist. Ich wischte mir die letzten Tränen weg und so machten wir uns auf den Weg zurück nach Hause. Yuri telefonierte noch kurz mit Vic und sagte ihm, dass er mich gefunden hat.

Als wir zu Hause ankamen, öffnete Yuri die Tür, da mir schon bewusst war, dass Vic gleich zur Tür sprintete um mich zu umarmen. Tja, in dem Fall um Yuri zu umarmen. Kurz nachdem er die Tür öffnete, viel Vic ihm in den Arm. Ich musste anfangen zu kichern, während Vic nur zu mir hochschaute und schnell aufstand, damit er mich umarmen kann. „Wo warst du denn Ana? Ich hab mir Sorgen gemacht. Und vor allen Dingen, warum warst du weg?". „Ich war in dem schönen, verlassenen Park. Mir war halt übel und da machte ich draußen einen kleinen Spaziergang mit Zwischenstopp im Park.". Ich lächelte ihn unschuldig an. Er seufzte erleichtert auf. Sachi meldete sich nun auch zu Wort. „Das ich nicht darauf kam, natürlich warst du da.". Ich musste leicht kichern und meinte, dass ich müde sei. Ich schnappte mir Yuri und ging mit ihm auf mein Zimmer. Ich schloss die Tür ab, nur um Sekunden später wieder in Tränen auszubrechen. Yuri hob mich vorsichtig hoch und setzte sich neben mich aufs Bett. Ich zog ihn sofort zu mir, um ihn zu umarmen. Wir verharrten bestimmt eine halbe Stunde so. Ich löste mich leicht von ihm. Mein Blick war auf meine Beine gerichtet. „Es tut mir leid, dass ich dir solche Umstände bereite. Gott muss das langweilig sein, eine halbe Stunde mich heulend im Arm zu halten.". Ich lächelte leicht, auch wenn es mehr aus Frust war. „Ana, denk doch sowas nicht. Du würdest in so einer Situation genau das gleiche für mich tun. Ich finde es sogar gut, dass du dich mir so öffnest, das zeigt mir, dass ich dir wichtig bin.". Ich lächelte nun aufrichtig. Er legte sich hin, deckte uns beide zu und deutete mir, mich auf seine Brust zu legen. Dies tat ich auch ohne zu zögern. Nach ungefähr 15 min fing Yuri an zu reden. „Ana, mach bitte die Augen zu und versuch zu schlafen. Ich weiß, dass es dir schwer fällt, aber erstens, Yakov wird dich trotzdem quälen. Zweitens bin ich bei dir, du musst dir um nichts Sorgen machen.". Diese paar Worte brachten mich zum Lächeln. Ich schloss also meine Augen und ich schlief dann auch wenige Minuten später ein. Das letzte was ich mitkriegte war, dass Yuri mir über den Kopf streichelte.

Anastasia Nikiforov, die kleine Schwester des Victor NikiforovOnde histórias criam vida. Descubra agora