Geheimnis

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„He Süße, was machst du denn so spät noch hier?“, fragte sie und sah mich erstaunt an. „Ich muss unbedingt mit dir reden, allein“, bat ich sie. „Ja sicher, lass uns spazieren gehen“, sagte sie direkt. „Also was ist los? Hast du streit mit Jake?“, fragte Mina mich besorgt. „Nein, aber es ist da was passiert heut Nachmittag“, begann ich. „Ja, nun sag schon, was ist denn passiert?“, hakte sie nach. „Also wir wurden, ähm angegriffen“, rückte ich leise raus. „Wie ihr wurdet angegriffen, das ist doch nicht dein Ernst oder?“, fragte sie. „Doch ich mein das ernst, wir wurden von einem fremden Vampir angegriffen“, gestand ich. „Jake hat ihn doch gleich zunichte gemacht, bevor euch was passiert ist oder?“, fragte Mina weiter. „Nein, Jake war nicht mal bei uns“, klärte ich sie auf. „Was, kannst du jetzt mal Klartext reden oder muss ich dir alles aus der Nase ziehen?“, sagte sie schon leicht angesäuert. „Also, ich war allein mit Damon und Jay im Wald spazieren, als uns der fremde Vampir angriff“, erzählte ich. „Ja und wer kam dir zu Hilfe?“, fragte sie. „Keiner“, entgegnete ich. „Was und wie bitte seid ihr da heil rausgekommen, oder ist den Zwergen etwas passiert?“, fragte sie besorgt. „Ich hab ihn umgebracht“, platze es aus mir heraus. „Ja klar, Süße“, meinte sie. „Das ist mein ernst“, beteuerte ich. „Sicher. Man, ich hätte dir das eben echt abgekauft. Du hast mich voll erwischt“, meinte sie. „Schön, wie du willst, dann eben unvorbereitet.“ Ich dachte an meinen inneren Wolf und verwandelte mich vor ihren Augen, die immer größre wurden. „Ich glaube, ich spinne. Der Hund hat dich angesteckt“, kam es von Mina. War ja klar, das konnte auch nur von Mina kommen. Ich konnte mir das lachen nicht verkneifen, und man kann sich ja vorstellen, wie witzig es aussieht, wenn ein zwei Meter großer Wolf anfängt zu lachen. Und ein Vampir dann auch noch anfängt. Als wir uns beruhigt hatten, ging ich ganz dich an sie heran und stieß sie mit der Schnauze an und schleckte einmal über ihr Gesicht. „Okay, schon gut. Ich glaube es dir, dass du den Vampir umgebracht hast“, gab sie nach. Ich sah sie an und legte den Kopf schief. „Man, könntest du dich mal wieder zurückverwandeln, dass macht mich kirre wenn du nicht redest“, meinte Mina. Ich verwandelte mich also wieder zurück. „Besser so?“ „Ja, viel besser. Seid wann bist du denn schon ein Wolf, und weiß Jake auch schon davon?“, fragte sie nun wieder in einem ernsteren Ton. „Nein, Jake weiß noch nichts und das soll auch vorerst noch so bleiben. Ich will mich erst besser unter Kontrolle haben und ihn dann überraschen. Und ich bin erst seit ein paar Stunden ein Wolf“, erzählte ich. „Okay, erklärst du mir, dass alles mal von vorne?“, fragte sie. Ich erklärte ihr also, was Leah mir auch erklärt hatte, dass es mit dem Blut zutun hatte und so. Und ich erzählte genaueres von dem Angriff und das ich ihre Hilfe brauchte. „Gut okay und wobei brauchst du jetzt meine Hilfe?“, fragte Mina. „Du musst die Cullens warnen“, meinte ich. „Wovor?“, fragte sie wieder. „Der Vampir, den ich getötet habe, war nicht allein unterwegs. Er sagte etwas davon, dass sie stark sind und das sie noch stärker werden, wenn sie erst dieses Halbvampirkind haben“, erzählte ich. „Renesmee“, schlussfolgerte Mina. „Genau. Und am besten sagst du ihnen auch gleich, dass du es vom dem Vampir hast und ihn umgebracht hast“, bat ich sie. „Ich versteh schon, wenn du es tun würdest, dann würde Jake rausbekommen, das du ihm begegnet bist und nicht ich“, meinte sie. „Genau“, stimmte ich zu. „Geht klar. Ich werde sie warnen, ich gebe dir dann bescheid“, versprach Mina. „Danke, du bist echt die Beste“, sagte ich. „Ja ich weiß“, kam es von Mina. Wir umarmten uns und ich lief dann in Richtung zu Hause. Jacob hatte sich scheinbar Sorgen gemacht, denn er wartete schon auf mich. „Verdammt Schatz wo warst du?“, fragte er mich besorgt und nahm mich erst mal in die Arme. „Ich war nur kurz bei Mina“, sagte ich. „Aber dein Wagen stand noch in der Einfahrt“, meinte er misstrauisch. „Ich bin gelaufen. Mir war danach okay“, tat ich es ab. „Okay gut. Aber sei in Zukunft vorsichtiger“, bat er mich. „Ja versprochen. Ich liebe dich“ Ich küsste ihn kurz. Jacob erwiderte den Kuss und sah mich an. „Ich liebe dich auch.“ Die restliche Woche, verschwand ich abends immer in den Wald, um mich mit Leah zu treffen. Jacob erzählte ich, ich wäre bei Mina. Leah half mir, bei einigen Wolfstypischen Sachen, aber sie meinte viel zu tun wäre da nicht, ich würde schnell lernen. Als ich am Ende der Woche vom letzten Treffen nach Hause kam, stand Jacob im Wohnzimmer und war ziemlich sauer, so wie es aussah. „Okay was hab ich gemacht?“, fragte ich ihn vorsichtig. „Warum lügst du mich an?“, fragte er sauer. „Bitte, was?“ Ich verstand nicht, was er wollte. „Du hast schon verstanden“, sagte er. „Ich glaube nicht“, hielt ich dagegen. „Du warst nicht bei Mina“, meinte er. „Spionierst du mir nach?“ Jetzt wurde ich sauer. „Nein, du hattest nur dein Handy hier vergessen und als ich es dir vorbeibringen wollte, warst du nicht da, also wo warst du?“, fragte er weiter. „Vertraust du mir so wenig, dass ich dir jetzt schon sagen muss, wo ich hingehe“, sagte ich. „Du hast mir immer gesagt wo du hingehst, nur die ganze letzte Woche bist du abends ohne ein Wort verschwunden. Triffst du dich mit einem anderen?“, hakte er nach. „Was? Das traust du mir zu, dass ich dich mit einem anderen betrüge?“ Ich war verletzt und zu gleich auch sauer. „Wenn du genug von mir hast, sage es mir ins Gesicht und mach es nicht hinter meinem Rücken“, meinte Jacob. „Sag mal, spinnst du jetzt total, verdammt wir sind verheiratet und haben zwei Kinder, denkst du, da habe ich nichts Besseres zu tun, als mit einem anderen Kerl rumzumachen?“, schnauzte ich ihn an. „Dann sag mir doch endlich wo du warst, bevor du noch vor Wut platze!“, schrie er mich ebenso an. „Verdammt, Jake, ich muss weg“, warf ich ein und versuchte das Zittern unter Kontrolle zu halten. „Oh nein, nicht bevor du mir gesagt hast, was du mir verheimlichst.“ Er hielt mich Arm fest gerade als ich zur Tür raus wollte. „Jake, bitte, ich habe mich nicht unter Kontrolle, lass mich gehen. Ich tu dir sonst weh“, flehte ich. „Das hast du schon“, meinte Jacob traurig. „Nein, Jake, das hast du selber, wenn du mir so wenig vertraust.“ Ich riss mich von ihm los, lief nach draußen und sprang von der Veranda und verwandelte mich mitten im Sprung. Da war sie hin, die schöne Überraschung. Ich hatte keine Ahnung, wie Jacob es aufgenommen hatte, ich wollte nur weg von ihm. Er hatte mir so verdammt weh getan, mit der Unterstellung ich würde fremdgehen. Ich war bereits an meiner Lieblingsstelle, als ich das erste Mal bemerkte, wie sich jemand verwandelte. Es war ein merkwürdiges Gefühl aber nicht unangenehm. Da ich ahnte, dass es Jacob war oder es viel mehr spürte, lief ich wieder weiter, doch er holte mich ein. „Verdammt Rachel, bleib stehen“ , hörte ich seine Stimme in meinem Kopf. „Nein“ , sagte ich trotzig. „Schön, wie du willst.“ Jacob holte jetzt alles aus sich heraus, überholte mich und stellte sich mir in dem Weg. Ich versuchte zum Stehen zu kommen, doch ich hatte so ein Tempo drauf, dass ich voll in ihn reinrannte. Er fiel der Länge nach hin und ich auf ihn drauf. Ich wollte aufstehen, Jacob jedoch rollte sich unter mir vor und drückte mich jetzt zu Boden. „Jake, was soll das? Geh von mir runter“ , zickte ich ihn an. „Oh nein, du hörst mir ja sonst nicht zu“ , kam es von ihm. „Ja zu recht, du hast mir verdammt weh getan“ , meinte ich stur. „Ich weiß und es tut mir leid. Ich hatte Angst dich zu verlieren, du hast etwas vor mir verheimlicht, was du noch nie getan hast. Und du warst jeden Abend verschwunden“ , rechtfertigte er sich. „Vertraust du mir wirklich so wenig, Jake?“ , fragte ich. „Nein eigentlich nicht. Rachel, du weißt, ich liebe dich und ich weiß, dass du mir nie wehtun würdest, weil du dasselbe für empfindest“ , sagte er. „Ist dir das auch endlich klar geworden. Jake, ich liebe dich.“ Ich stupste ihn an und leckte über seine Schnauze. „Meinst du, du kannst mir verzeihen?“ , fragte Jacob zögerlich. „Natürlich. Hm...“ , kam es von mir. „Was ist los?“ , fragte er aufmerksam. „Irgendwas ist anderes“ , stellte ich fest. „Ich glaube, das liegt daran, dass du ein Wolf bist“, erklärte er. „Nein, das mein ich nicht. Warum stellst du mir keine Fragen?“ , lenkte ich ab. „Leah hat es mir im Schnelldurchlauf erklärt. Sie hat dich gesehen, wie du abgehauen bist. Sie passt gerade auf die Zwerge auf“ , entgegnete Jacob. „Aha, okay gut“, kam es von mir. „Sagst du mir jetzt, was anders ist?“ , hakte er nach. „Mhm, es fühlt sich so an, als wärst du überall, als würden wir nicht einzeln existieren, sondern als Ganzes. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, ich fühle mich so unglaublich stark von dir angezogen und es kommt mir so vor, als würde ich dich noch um so viel mehr lieben als vorher“ , versuchte ich zu erklären. „Weißt du was, du beschreibst gerade das Gefühl, wenn man geprägt wurde“ , meinte Jacob. „Mmh, es fühlt sich schön an. Und ich weiß jetzt, was du für mich empfindest“ , sagte ich zufrieden. „Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, wie schön du bist, als Wolf so wie auch als Frau?“, lenkte er vom Thema ab. „Nein“ , antwortete ich. „Du bist die Schönste für mich. Und ich möchte, dass du dich jetzt zurückverwandelst“ , wies er mich an. „Dir ist aber schon klar, dass ich dann völlig nackt bin“ , meinte ich. „Ja ist mir bewusst“ , sagte er. Ich ging seinem Wunsch nach und verwandelte mich zurück. Auch er verwandelte sich zurück und fiel so gleich über mich her.

Es begann mit einer LegendeWhere stories live. Discover now