Ꭾ Ꮢ Ꭷ Ꮭ Ꭷ Ꮆ

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Es stieg ein unangenehmer Geruch im Saal auf. Die Neugier in dem Mädchen erwachte. Neugier, war gefährlich hatte man ihr beigebracht und doch schien sie das nicht zu zügeln. Doch nicht nur ihre. Der ganze Saal wurde in Aufruhr versetzt. Wie ein Magnet zog dieses Unbekannte die Aufmerksamkeit aller Personen hier auf sich.

„Feuer!", rief plötzlich jemand aus der dritten Reihe. Sie wusste nicht, wie ihr geschah. Es ging alles ganz schnell, wie ein Stundenglas, das in Sekunden lief, drehte sich die Zeit. Die Flammen, die wie Zungen aus der Dunkelheit nach etwas lechzten, das sie verschlingen konnten. Sie breiteten sich rasend schnell aus. Hüllten den ganzen Raum in einen leuchtendenden Schleier.

Das kleine Mädchen klammerte sich verzweifelt an die Hand ihres großen Bruders. Wie versteinert stand es da und konnte nichts weiter tun, als das Geschehen zu beobachten. Der dichte Qualm zog zur Decke und beschlagnahmte nach und nach den Rest des Raumes. Der Bruder des jungen Mädchens schüttelte sie immer wieder fest an den Schultern. Und doch würde sie ihn nicht hören, wenn er etwas sagte. Alle Worte aus seinem Mund kamen aus der Ferne. Sie hörte es nur dumpf, als wäre er weit entfernt. Auf der anderen Seite eines Tunnels. Es verzogen weitere Sekunden. Sekunden in denen ihr die Panik bis zum Hals stieg. Das Herz klopfte gegen ihre Rippen.

Der junge Mann befreite sie letztendlich aus ihrer Starre. Wie aus einer Art Trance wachte das Mädchen auf und blickte in sein mit Ruß bedecktes Gesicht. Seine Stirn lag in Falten. Sorge und Angst überzog seine Mimik. Eine kleine Träne rann ihr über die Wange. Auch wenn sie nicht begriff was vor sich ging, so konnte sie doch verstehen, dass etwas vor sich ging. Er befahl seiner kleinen Schwester nach draußen zu laufen. Er würde noch den anderen helfen, sagte er. Er würde nachkommen, versprach er.

Zwei Sekunden verstrichen, nein drei. Dann lief das Mädchen. Es lief und blickte nicht zurück. Alles zog wie in einem Film an ihr vorbei. Wie in Zeitlupe lief es vorbei, wo sich die Ereignisse gerade doch beinahe noch überschlagen hatten. Als würde das Kind in ein endlos tiefes schwarzes Loch fallen. Alles klang so weit weg, so ungreifbar. Wie in einem Traum tauchte ihr Bruder vor ihr auf, doch eigentlich stand er hinter einer dicken Glasscheibe. So nah und doch so weit entfernt. Sie konnte an nichts anderes denken als an das Bild, wie ihr Bruder in den Flammen verschwand. Sie hatte einfach nur Angst. Angst um ihren Bruder. Um ihren Helden...

 Um ihren Helden

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ᏕᎮᎥᏒᎥᏖ ~ ᎴᏗᏕ ᎶᏋᏂᏋᎥᎷᏁᎥᏕ ᎴᏋᏒ ᏕᏋᏋᏝᏋWhere stories live. Discover now