Pregnancy || Yoonmin

Lwo 2 [1]

Apropos Essen. "Da ist mein Mittagessen, wenn ihr wollt, dann könnt ihr euch bedienen." Die Schmerzen verdrängten meinen Hunger vollkommen. "Hast du schon was gegessen?" Ich sah Jaemin in die Augen, wunderte mich, wieso er immer noch so schielte, lehnte mich mit ihm dann zurück. "Mhm. Und da hab ich noch einen Pudding stehen. Und deine Schokolade habe ich auch noch.", antwortete ich Yoongi. Sie kamen ja direkt aus der Schule. Heute... war ein toller Nachmittag, aber vielleicht auch nur, weil ich mich bei so viel Besuch zusammenreißen musste...

-

"Das sieht doch super aus.", kommentierte der Arzt meine Wunde. Also ich hatte wirklich eine andere Vorstellung von dem, wie "super" aussieht. Aber langsam wurde mir im Krankenhaus langweilig. So langweilig, dass ich kleine Spaziergänge mit dem Kleinen durch meinen Gang lief. Das brachte mir meinen Kreislauf in Schwung und ihn hielt das ruhig. Oder so ähnlich.

Auf jeden Fall war ich dann schon den zehnten Tag hier und ich durfte eigentlich nach Hause gehen. Jetzt wartete ich nur noch auf Yoongi und meine Mutter, damit sie mich nach meiner letzten Untersuchung abholen kommen können. Die ganzen Fäden wurden zwar noch nicht gezogen, aber wenigstens konnte ich mich auf den Beinen halten, ohne das Gefühl zu haben, meine Gedärme pullern mir im nächsten Moment schon nach unten hin runter. Ich legte das Baby vor mich auf das Bett, sah ihn an und küsste dann sein Gesicht etwas durch. Ein Baby roch so gut und die Küsse schmeckten himmlisch. Sehr oft... Freute ich mich, dass ich ihn hatte. Und dann manchmal...

Wenn er nicht unbedingt so aß, als könnte er es nicht oder ich am Tag zehn Mal irgendwelche Windeln wechseln musste oder wenn er nicht einfach so anfing zu schreien... oder wenn er sich nicht absichtlich mit seinen langen Fingernägeln im Gesicht kratzen würde und ich wäre schon froh darüber, wenn er aufhören würde zu schielen. 

Ich hatte das Gefühl, ich versagte einfach komplett. 

"Okay, Monsterchen. Gleich fahren wir nach Hause, bist du gespannt? Ich bin es. Ich vermisse mein Zuhause." Ich wartete noch eine Weile, hatte alle meine Sachen so langsam gepackt und schrieb nochmal zur Sicherheit Yoongi an, dass er auch wirklich in zehn Minuten da sein würde, mit der Babyschale, damit wir nach Hause konnten. Ich freute mich nach Hause zu gehen, aber dann weiß ich ganz sicher, dass sich dort alles ändern wird. Denn das Baby würde nicht nur im Krankenhaus da sein, es würde jetzt bei mir bleiben und ich fühlte mich um ehrlich zu sein überfordert. Was ist, wenn ich etwas falsch mache und ich kann nicht einfach so schnell ein Hebamme rufen, die mir helfen kann? Was, wenn ich es wirklich einfach nur scheiße mache und irgendwas schlimmes wird passieren?

Was mache ich dann? 

Dann wird mich Yoongi nur noch mehr hassen... "Hey, sorry." Ich nahm den Kuss an, den mir Yoongi gab. Das war komisch. Das war irgendwie ein einziger Kuss seit... wie viele Tage hatten wir uns schon nicht richtig geküsst? "Hey, Süßer. Wow, bist du hübsch angezogen." Ich biss mir auf die Lippen, verbiss mir einen Kommentar dazu. "Wieso bist du eine halbe Stunde zu spät?" Es war ja nicht so, als hätte ich nicht auf dich gewartet und ich habe mich gefreut. Es war ja nicht so, als hätte ich gehofft, du würdest tatsächlich eigentlich ein paar Minuten früher kommen. Aber so wartete ich und ich wartete und ich musste das Baby umziehen und dann ist er wach geworden und es enttäuschte mich alles schon wieder. 

"Ich musste noch die Babyschale abholen. Sie war noch im Auto deiner Mum." Mama war nicht da und wie hatte sich Yoongi das vorgestellt? Dass wir nach Hause von hier laufen!? Er nahm sich die Babyschlafe, stellte sie auf dem Bett ab und legte das Baby da rein. Ganz vorsichtig und sacht, denn sonst hätte ich ihm eine geschlagen, dafür, dass er unser Baby falsch angefasst hatte! "Hast du alles, Jiminie?" Ich stand endlich vom Bett auf, nickte schnell und deutete auf die Tasche. Es war sehr schwer alles wieder darein zu legen und ich hatte auch das Gefühl, es war seit dieser einen Woche viel mehr geworden. "Soll ich helfen?", fragte ich meinen festen Freund.