Benommen

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Ihre Fingerkuppen kratzen vergeblich über die Steine. Unter den Nägeln grub sich Morast in ihre Haut. Sie blickte zurück. Zurück auf das makellose Bett, das inmitten der Kellernische weilte. Die sauberen Laken so konträr zu der Umgebung welche sie umgab. Für einen Moment spielte sie mit den Gedanken, sich darauf niederzulassen. Sie sah auf ihre nackten Füße. Schmutz bedeckte die Haut. Sie schüttelte den Kopf. Blickte erneut hinter sich. Müde erhob sie sich auf wackeligen Beinen. Es gab keinen Ausweg. Dieser Ort war nun ihres. Stolpernd trat zu der Pritsche. Sie wusste, was von ihr verlangt war. Ihre Finger senkten sich, sie striffen über das Papier, glitten hinauf zu dem kleinen Becher. Man hatte keine Mühen gescheut. Sie Griff nach der Dose und die zahllosen Stifte kläpperten lautstark in der tonenden Leere.

Sie schloss die Augen. Rang mit sich.

Mit einem aufgebrachten Aufschrei verfrachtete sie den Becher gegen die Tür, die sie festhielt. Gefrustet entfloh ihr ein weiterer Schrei und sie fegte das Papier von den scheinenden Stoffen. Ihre Finger hinterließen modrige Spuren.

Dumpfe Stimmen. Als wäre sie in Watte gepackt. Ein Déjà-vu? Ihre Finger zuckten. Die rechte Hand stieß gegen eine der bleiernen Mienen. So dachte sie. Sie umgriff sie, so fest sie konnte.

„Sie schläft. " Eine ungewohnt helle, warme Stimme.

Ein tiefes widersprechendes Grummeln löste sich aus einer ihrer Kehlen. Unweit von ihr.

Sie lauschte, die Nerven zum Zerreißen gespannt. Schwere Schritte näherten sich. Tönig, gleichmäßig beinahe wie ein Marsch.

„Lass sie nicht einfach so liegen, sie könnte si-" Klobige Pranken legten sich über sie, ließen etwas Schweres auf ihr nieder. Sie öffnete die Lider unfähig etwas zu erfassen, sich zu adaptieren. Sie fuhr auf, schnappte nach Luft. Den Bleistift umgriffen, schoss ihre Hand vor. Mit Leichtigkeit abgefangen, wurde ihren Füßen der Boden entrissen und mit einem kraftvollen Stoß landete sie auf etwas weichem.

Kaltes Leder umfing sie pustete die Benommenheit aus ihren Gliedern. Ein Blonder Schopf stach in ihre Sicht. Erkenntnis durchströmte sie. Ächzend entließ sie die aufgebraucht Luft.

Die sonst warmen Iriden des Älteren blickten hart auf sie herab.

„John. " krächzte sie Fassungslos.

„Oh." begeistert klatschte der Lockenschopf in die Hände und stoß zu ihnen. „Sherlock! Ich warne dich! " Der Arzt presste sich die Finger an den Nasenrücken und seufzte.

„Entschuldigen sie, Elena ich wollte sie nicht erschrecken. "

„Oh nein, John. Das haben sie nicht w-"

„Sherlock."

Sie hörte sich leise Aufatmen. Die Erkenntnis, dass es bloß das ungleiche Duo war, welches sie belagerte schaffte unfassbare Erleichterung.

„Sie sehen nicht hin, John."

Ihr Geplänkel entlockt ihr ein leises Lachen.

„Ich sehe sehr wohl hin. Was ich sehe ist jemand, der aus dem Schlaf schreckte aufgrund eines Alptraumes." ein enttäuschtes stöhnen entfloh dem Detektiv und er hatte Mühe sich zurückzuhalten. Seine starren Finger tippten aufgeregt gegen sein Bein und er stierte stur an die Wand. Etwas perplex riss ihre Sicht zurück zu dem Soldat, der besorgt vor sie kniete.

„Ich weiß wie furchterregend Mycroft sein kann. " Sherlock schnaubte und der Militärarzt warf ihn einen warnenden Blick zu. Danach atmete er aus und wandte sich erneut der Latina zu. „Als Mrs. Hudson mich anrief und mir sagte, was er getan hatte wollte ich nach ihnen sehen. Sie sind eingeschlafen." mit einem Nicken deutete der Ältere auf das abgedeckte Loch in der Fassade. „Ich dachte es wäre nicht in ihrem Sinne in solch einer Kälte zu liegen. "

Sanft erwiderte die Brünette das warme Lächeln Johns.

„Irrsinn." platzte es aus dem CD. Der Arzt stöhnte und sein Kopf sank wehrlos.

„Schneller Herzschlag, trockener Mund, erweiterte Pupillen, beschleunigte Atmung und instinktives Zucken. Was sagt uns das, mein lieber Watson?" Genervt blickte der Ältere zu dem Lockenschopf hinauf. „Sie hat Angst, Sherlock. Nach einem Alptraum." Stumm verfolgte sie den tadelnden Arzt und seinen Freund.

„Falsch." John legte den Kopf in die Hände und hievte sich mit einem entschuldigend Blick auf die Beine.

„Nach was roch es? "

„Moder und T-" sie stockte, den Mund geöffnet als würde sie noch sprechen

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„Moder und T-" sie stockte, den Mund geöffnet als würde sie noch sprechen. Der Blonde Schopf schoss zu ihr.

Sie verstand.

„Sie Mistkerl!" Sie fuhr auf. „Sie hatten das geplant. Von Anfang an, nur deshalb hatten sie mir geholfen. " Hilflos stand der ehemalige Militärarzt zwischen der aufbrausenden Latina und dem Verständnislosen Detektiv.

„Offenkundig." Empört schnappte sie nach Luft.



„Was war es? Abwasserkanäle? Nein? Ruinen? Ein Keller? Hervorragend! " Ihr Blick senkte sich und die Wut, die in ihrer Brust flammte schluckte sie. „Sie sind grausam. "

Mit diesen Worten presste sie sich an den Männern vorbei und flüchtete in ihr Eigen.

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