Phönix - Diluc

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In der Taverne von Mondstadt herrscht reges Treiben. Auf der kleinen Bühne steht der junge Barde mit den grünen Klamotten und den schwarzen Haaren, welche langsam ins hellblaue gehen. Wie war sein Name noch gleich? Achja Venti nannte er sich und treibt sich seit einiger Zeit in der Stadt umher. Der Reisende, welcher ohne göttliches Auge trotzdem die Elemente benutzen kann, sitzt auf einem der Hocker, etwas entfernt von mir. Etwas interessiert betrachtet er die Innenausstattung der Taverne. Hinter ihm erkenne ich an den Tischen einige Gäste, sowohl Einheimische aus Mondstadt, als auch Reisende und Händler aus Liyue. Darunter mischen sich ganz vereinzelt auch Leute aus den anderen Städten, jedoch existieren die Händlerrouten von Liyue und Mondstadt um vieles länger.  Langsam wende ich mich wieder meinen Getränk vor mir zu. Ein Glas Löwenzahnschnaps. Mein Blick huscht weiter hoch zu dem Inhaber der Taverne. Diluc. 

Der Rothaarige hat die ganze Taverne im Blick, hinter ihm schwebt sein mächtiger Zweithänder. Wie ich hörte, soll dieser wohl das letzte Geschenk seiner Vaters sein und ein Familienerbstück. Nur sie, sie hat er nie im Blick. Er weicht ihr bewusst aus und lässt seinen Blick schnell an ihre vorbeihuschen oder schaut in dem Moment nach oben. Schmunzelnd denke ich zurück, an die Ereignisse vor einer Woche. 

Schnell husche ich durch die dichten Gänge der Spähre auf der Suche nach weiteren Monstern, welche meine Wasserpfeile abkriegen sollen. Einmal um die Ecke, zwei Schüsse, zwei weitere Schleime ausgeschaltet. Zwei Hilichurle stürmen auf mich zu, jedoch blitzt mein göttliches Auge auf und alles scheint in Zeitlupe versetzt zu werden. Vier Schüsse schieße ich jeweils auf die beiden Monster, danach verhält sich die Zeit wieder normal und beide werden von den Pfeilen außer Gefecht gesetzt. Ich richte mich auf und streiche meinen Rock glatt. Er ist gemütlich und fürs Kämpfen ausgelegt, dementsprechend geht er mir auch nur bis zur Mitte meiner Oberschenkel. Obenrum trage ich ein schwarzes Shirt, welches an den wichtigen Stellen mit Schützern verstärkt worden ist und auch dekoriert. Lilatöne ziehen sich durch die ganzen Verzierungen, auch sehr viel Blau ist verwendet worden. Am Rücken ist eine Halterung für meinen Bogen angebracht, während über meinem Hintern ein Behälter für meine Kristalle angebracht ist. Diese muss ich immer wieder in meinen Bogen einsetzen, damit ich mein Wasser-Element als Pfeile manifestieren kann. Leider werden diese Kristalle immer leicht beschädigt, wenn ich mein Element darin manifestiere, weswegen sie mit der Zeit immer wieder ausgetauscht werden müssen. 

Ich öffne schnell die Kiste, nehme die Artefakte heraus und mache mich auf den Weg zum letzten Raum der Spähre. Wie erwartet, befindet sich dort ein Abgrundmagier. Also haben die in Mondstadt nicht unrecht gehabt. Da er mich noch nicht bemerkt hat, spanne ich einen Pfeil ein und ziele präzise auf seinen Kopf. Noch ist sein Schutzschild noch nicht aktiv. Dieser Schuss ist für ihn verheerend und im besten Fall tödlich. Gerade als ich loslassen will und somit den Magier umlegen will, höre ich, wie sich eine große Axt hinter mir hebt. Mein Blick schweift leicht nach hinten und ich erblicke direkt hinter mir einen Lawachurl, welcher seine Axt gerade auf mich niedersausen lassen will. Wenn es mich trifft, bin ich tot, aber ich hab auch keine Zeit mehr auszuweichen. 

Ich schließe die Augen, bereit zu sterben und wartend auf meinen Tod. Stattdessen spüre ich nur eine extreme Hitze und öffne erschrocken die Augen. Ich darf nur noch dabei zuschauen, wie die Überreste des gigantischen Monsters von einem Phönix aus Flammen weggetragen wird. "Ist man in Fontaine immer so rücksichtslos, was hinter einem passiert?", ertönt eine leicht genervte Stimme und mein Blick huscht zu der rothaarigen Person. Es ist ein junger Mann, vielleicht Anfang 20, welcher sich seinen linken Handschuh etwas richtet. In seiner rechten Hand liegt ein brachialer, rot-schwarzer Zweihänder, wessen Ende am Boden aufliegt. "Du hattest Glück, dass zwei Bewohner von Mondstadt über dich und deinen voreiligen Aufbruch geredet haben, während ich an ihnen vorbeiging." Er hebt seinen Zweihänder auf und geht an mir vorbei, auf den Abgrundmagier zu. "Bleib kurz noch hier, ich erledig das Vieh kurz, danach kommst du mir mir mit zum Weingut Morgenröte", befahl er und fing dann den Kampf an. 

Genshin Impact - OneshotsWhere stories live. Discover now