𝘧𝘶̈𝘯𝘧𝘶𝘯𝘥𝘷𝘪𝘦𝘳𝘻𝘪𝘨 [IN ÜBERARBEITUNG]

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Wer hätte gedacht, dass es so eine beruhigende Wirkung hat, Binge Watching zu betreiben und nebenbei Eis in sich hereinzustopfen, bis man unerträgliches Kältekopfweh hat?

Ich jedenfalls nicht. Und Blake und Audrey glauben mir das offensichtlich nicht, denn die starren mich einfach mitleidig an, während sie chinesisches Essen, welches mein Cousin für sie bestellt hat, in sich schaufeln.

»Du kriegst einen Zuckerschock«, informiert er mich, während er sich gekonnt die Glasnudeln in den Mund stopft. Mit den Essstäbchen. Angeber. Audrey hat noch ein wenig Schwierigkeigen mit den Stäbchen, aber Blake ist ein Profi in seinem Werk.

Kein Wunder, nachdem er asiatisches Essen liebt und genug Geld hat, um sich immer wieder mal welches bestellen zu können. Oder mit jemandem auszugehen und dann in einem Restaurant zu essen, je nach dem, ob er jemanden findet, der ihn so lange aushält.

»Tue ich nicht. Dir fallen aber noch die Augen aus dem Kopf, wenn du mich weiterhin so anstarrst.«

Ich werfe ihm ein falsches Lächeln zu und setze mich richtig auf. Ich muss aufs Klo.

»Sie kriegt sowas von einen Zuckerschock. Meine Cousine ist offiziell bekloppt.«

Blake zwinkert Audrey zu und ich verdrehe meine Augen.

»Es hat genügend Zimmer hier«, informiere ich ihn, während ich die Ben & Jerry's Eis-Schachtel auf dem kleinen Couchtisch abstelle, damit ich aufstehen kann, ohne eine riesige Unordnung zu veranstalten.

Blake flirtet schon die ganze Zeit mit Audrey und normalerweise hätte ich ja wirklich kein Problem damit, weil die beiden es verdient hätten, jemanden zu haben, der sich um sie kümmert und ihnen die Zuneigung gibt, die ihnen zusteht. Nur bin nun echt nicht in Stimmung, Turteltauben um mich herum zu haben, nachdem Brex mein Herz zerschmettert hat.

Und das wegen der Geschichte um seine Schwester ...

»Du siehst aus, als würdest du gleich deine Periode kriegen«, motzt Blake zurück und schiebt sich ein paar braune Strähnen aus dem Gesicht.

»Du siehst aus, als würdest du gleich rausfliegen«, kontere ich und schenke ihm ein gekünsteltes Lachen. Ich habe momentan echt keine Nerven und es wäre toll, wenn der Typ das begreifen würde.

Er lacht jedoch nur und stösst Audrey seinen Ellbogen spielerisch in die Seite.

»Normalerweise ist sie nicht so ein Griesgram. Und sie würde mich niemals einfach so rauswerfen. Dafür liebt sie mich zu sehr.«

Ich liebe einen Haufen Leute und die haben mich alle über den Tisch gehauen. Vielleicht sollte ich ja endlich mal zurückschlagen. Aber Blake hat das nicht verdient - zumindest noch nicht - also lasse ich ihn einfach in Frieden und verziehe mich ins Bad.

Ich kämme mir meine Haare und betrachte mich im Spiegel. Ich sehe aus, als wäre ich einer jämmerlichen Trash-TV-Serie entsprungen. Und das als drogensüchtige Nachbarskatze oder so. Meine Haare sind verstrubbelt und ich sehe müde aus und meine Augen sind auch leicht rötlich. Schon witzig, wie die einen Leute rote Augen vom Heulen kriegen und ich sie habe, wenn ich die Tränen zu lange unterdrücke.

Aber ja, es stört mich eigentlich nicht. Weinen ist schlimmer als die roten Augen als Nebeneffekt davor. Danach habe ich immer Kopfweh und Halsweh und ungefähr zwanzig Taschentuch-Pakete verbraucht, während ich mich miserabler fühle als eine Mistkuh. Nein, danke. Ich kann auch traurig sein, ohne loszuheulen.

Ich wasche mir die Hände und komischerweise muss ich bei dieser Bewegung vor Schmerzen aufzischen. Oh bitte nicht. Das kann doch nicht wahr sein.

Ich atme tief durch und der Schmerz durchzuckt mich gleichermassen. Unfassbar. Ich hasse mein Leben momentan einfach. Ich trockne mir die Hände mit möglichst kleinen und schmerzlosen Bewegungen ab, um mich dem eigentlichen Problem widmen zu können.

Dann ziehe ich mir vorsichtig meinen Pullover aus, in welchen ich vorher geschlüpft bin, um richtig abhängen zu können. Und wie erwartet leuchtet meine Schulter in einem ungesunden, rötlichen Ton. Okay, das ist überhaupt nicht gut. Ich muss damit wohl zum Arzt. Am besten zu dem, der mir die Wunde zusammengenäht hat. Der wird wissen, was da los ist.

Aber das geht natürlich nicht, weil ich den nur über Brexon erreichen kann. Und Brexon will ich erstens nicht erreichen und zweitens habe ich seine Nummer nicht. Ich bin sowas von geliefert.

Ich seufze und bin schon auf dem halben Weg dabei, mich selbst zu bemitleiden, ehe Audreys Stimme zu mir ins Bad hervordringt und ich definitiv sagen kann, dass sie nicht mit Blake spricht. Ich presse mein Ohr an die Badezimmertür und lausche möglichst nützlich. Als sie den Namen ihres Bruders fallen lässt, bin ich mir auch schon im Klaren darüber, wie ich an die Nummer ihres Bruders komme.

Über ihr Handy. Es wäre zwar schön, wenn ich sie darum bitten könnte, aber sie hat ja selbst mitbekommen, dass wir in einer eher unfriedlichen Situation sind und ich eigentlich nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte. Sie nach seiner Handy-Nummer zu fragen, würde Fragen aufwerfen. Und dafür müsste ich ihr die gesamte Geschichte erzählen, was ich mir wirklich nicht antue, wenn ihr Bruder es nicht gemacht hat. Ich beschütze Aud stillschweigend.

Darum habe ich vor meiner Netflix-Session ja auch erst einen Privat-Detektiv eingestellt, der die ganze Sache unter die Lupe nimmt und alles genau betrachtet. Und ich habe ihm so viel Geld gegeben, dass es immer jemanden in der Nähe hat, der die Situation für Audrey im Griff hat. Auf sie aufpasst und beobachtet, wer alles durch die Gegend spaziert. Es mag nämlich sein, dass die Gegend hier unglaublich gut gesichert ist, allerdings ist es auch nicht perfekt und wenn man wollte, könnte man einfach jemanden hereinschmuggeln.

Nicht, dass ich das versuchen würde. Ich zahle für die Menschen, die mich hier besuchen kommen und meine Eltern geben gerne Geld dafür aus. Zumindest sagt das meine Kreditkarte. Ausserdem will ich nicht in das Stationsgefängnis, wenn man einmal mehr eine Kontrolle macht und mich dabei erwischen würde.

Ich wasche mir meine Hände ein weiteres Mal, ehe ich sie abtrockne und das Badezimmer verlasse. Ich habe einen Plan und ich werde den durchziehen. Und ausnamsweise wird er auch funktionieren, denn ich glaube nicht, dass ich eine weitere Niederlage einstecken kann. Es geht hier um Audrey und ich werde sie nicht einfach hängen lassen.

Hehe es ist wieder mal Update-Tag 😌

Was habt ihr von dem Kapitel gehalten?

Und was denkt ihr geschieht als nächstes 🧐😁?

Es tut mir leid, dass heute kein 2. Kapitel kommen wird 🙈, aber ich habe momentan eine kleine Schreibblockade hier und ich möchte nicht alle vorgeschriebenen Kapitel posten, damit ich nicht irgendwann riiiiesige Pausen zwischen den Kapiteln habe...

Dafür kommt übers Wochenende aber vermutlich ein neues Kapitel bei »Cloud & Cosima« 💕

Reed ya soon 💝

Rock Me Maybe  [IN ÜBERARBEITUNG]Where stories live. Discover now