cherry blossom

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Am nächsten Morgen liegt Louis ein bisschen zu lange im Bett, teils, weil er geistig und körperlich erschöpft ist, aber vor allem, weil er das süße, gemütliche Aroma und die prickelnd herrliche Acapellaversion von "Friday, I'm in Love" genießt, die durch die offene Tür seines Schlafzimmers klingt. Er hat sie mindestens schon drei Mal komplett gehört, aber Harrys Gesang ist genauso stark und tief und rau wie seine Sprechstimme, und wenn Louis nicht schon halbnackt unter der Decke gewesen wäre, würde ihm sowieso zu heiß sein, um seine Kleidung anzubehalten.

Schließlich schleppt er seinen Körper doch aus dem Bett und schlurft in die Küche, wo Harry in nichts als seiner schwarzen Unterwäsche vor dem Herd steht, ganz nackter Rücken und lange Gliedmaßen und schlanke Muskeln, dass Louis nicht anders kann, als ihn anzufassen.

Er schlingt seine Arme von hinten um Harry und streicht seinen Hurrikan von Haaren zur Seite, damit er sehen kann, was er kocht, doch er ist nicht gerade groß genug, um - ohne sich auf die Zehenspitzen zu stellen - über seine Schulter zu schauen.

"Du weißt, dass wir erst Montag haben, oder?", grinst er und mustert die goldbraunen Pancakes, die in der Pfanne brutzeln.

Harry fängt unbekümmert nur mit der nächsten Strophe an.

"Monday you can fall apart / Tuesday, Wednesday break my heart / Oh, Thursday doesn't even start / It's Friday, I'm in love." Er ist so glücklich und hell und warm und wundervoll und es erfüllt Louis mit solcher Liebe und Bewunderung, dass er spürt, wie es direkt wie konzentrierter Sonnenschein, der in sein System gespritzt worden ist, durch seine Adern fließt. Auf einmal versteht er genau, warum das diesen Morgen Harrys Songauswahl gewesen ist, und es wäre ein Verbrechen, nicht mitzusingen.

"Saturdaaaay, wait / Sunday always comes too late." Er weiß, dass Harry seine Stimme liebt und er kann es in diesem zufriedenen kleinen Lächeln und an den Grübchen sehen, die entstehen, als er einstimmt. "But Friday, never hesitate."

"I don't care if Monday's black / Tuesday, Wednesday, heart attack", singen sie zusammen, Harrys Sandpapier-Bass stimmt mit seiner eigenen Altstimme in eine Melodie ein, die zugegebenermaßen ziemlich schön klingt. "Thursday, never looking back / It's Friday, I'm in love!"

Louis schmiegt seine Nase gegen das Schiff auf seinem Arm und Harry lässt plötzlich alles fallen, um ihn hochzuheben und ihn wie in einem irgendwie widerlich kitschigen Liebesfilm herumzuwirbeln. Trotzdem schlingt er seine Beine reflexartig um Harrys Hüfte und er hängt wie ein kleiner Koala an seiner Brust, während Harry seine Nase, seine Wangen, seine Stirn, die Fältchen um sein Lächeln und seine Augen und all die kleinen Vertiefungen und Linien in seinem Gesicht küsst. Louis lächelt so sehr, dass es tatsächlich wehtut und er schmilzt sofort in den Kuss, als Harry endlich seine Lippen auf Louis' legt.

"Ich bin so glücklich, dass wir zusammen sind. Ich liebe dich so sehr", sagt er, als sie sich lösen.

"Ich liebe dich auch", strahlt Louis, und Harry küsst ihn noch ein paar Mal, bevor er ihn schließlich wieder auf dem Boden absetzt.

"Wie hast du geschlafen?", fragt er, und Louis Magen zieht sich bei der Erinnerung an letzte Nacht zusammen. Er weiß, dass Harry nur sichergehen will, dass er okay ist, aber er wünscht sich wirklich, dass er nichts gesagt hätte, weil er es gut hinbekommen hat, die düsteren Gedanken zu vermeiden, bis sie erwähnt wurden. Jetzt wird er nur wieder daran erinnert, was der Tag für ihn vorgesehen hat; seine schmerzhaft gewöhnliche Routine der Arbeit und eine ganze Menge an nichts sonderbar Spannendem danach.

"Ich schlafe immer besser, wenn du bei mir bist", sagt er und versucht die Eintönigkeit in seiner Stimme herauszuhalten.

"Gut. Ich hoffe, du hast Hunger." Harry scheint zufrieden mit seiner Antwort zu sein, als er den großen Stapel Pancakes auf dem Teller auftürmt und den Herd ausschaltet.