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A/N: Hellou, ich hoffe euch wird meine Story über Harry als Hippie und Louis als Pillenschlucker gefallen. Bevor ihr anfangt, möchte ich euch warnen, dass in diesem Buch des Öfteren Themen wie Sex, Drogen- und Alkoholkonsum, emotionaler/verbaler Missbrauch und Selbstmordgedanken (bitte seid euch bewusst, dass es vielleicht bei dem ein oder anderen etwas auslösen könnte) vorkommen. Abgesehen davon ist es ziemlich fluffy und cute und ich kann euch lange Kapitel versprechen. Happy reading! :)

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Louis erinnert sich nicht wirklich an den Zeitpunkt, an dem seine Depressionen einsetzten. Er schätzt, dass es irgendwann dann begann, als er auf die High School kam, doch das war fast vor sieben Jahren und er will nicht wirklich zugeben, dass es schon so lange her ist. Es gab kurze Zeiträume voller Zufriedenheit, in denen er sich wie er selbst fühlte, in denen er sich auf den Tag freute, in denen er Dinge kaum noch abwarten konnte, in denen er sich nicht täglich ausgemalte, wie er seinen Wagen gegen eine Ziegelsteinwand kracht oder von einer Klippe springt, doch zum größten Teil ist sein Leben in einer Unschärfe voller Trägheit und Selbsthass und Selbstmordtriebe an ihm vorbeigerauscht.

     Er geht zur Schule und starrt auf den Kontrast der Worte von Power Points zu den Wänden, sein Stift fliegt über das Papier und hält die Notizen fest, doch er nimmt sie nicht auf. Oder so gut wie gar nichts mehr. Es hat einmal eine Zeit gegeben, in der ihn das Aufräumen von Büchern in der Bibliothek etwas aufgemuntert hat; er hat das Lesen als eine Flucht aus der realen Welt genutzt, also ist es ideal gewesen, den gesamten Tag von Büchern umgeben zu sein, doch je mehr seine Krankheit eingesetzt hat, desto weniger ist er in der Lage gewesen, es zu genießen. Er geht manchmal mit seinen Freunden raus, in der Hoffnung, sich selbst von den trüben Gedanken, die sich in seinem Kopf niederlassen, abzulenken, doch seine Augen sind fern und seine Versuche, sich in ein Gespräch einzubringen, sind ungeschickt und halbherzig, wenn es so schwer ist, sich über irgendetwas zu sorgen.

     Möglicherweise das Schlimmste daran ist, dass er weiß, dass er keinen wirklichen Grund hat, so zu sein, deswegen hasst er sich selbst, dass er so ein undankbarer Scheißkerl ist. Sein Therapeut sagt ihm das Gegenteil, sagt, dass es "keinen Grund" für Depressionen gibt, dass es üblich für Menschen in allen Bereichen des Lebens ist; es ist nur eine chemische Ungleichung in seinem Gehirn, über die er keine Kontrolle verfügt, bla bla bla. Alles, was er sieht, ist, dass er einundzwanzig Jahre alt mit einem festen Einkommen ist, zwei Jahre Uni auf dem Buckel hat und er in einer gemütlichen Wohnung mit drei der besten Jungs, die er jemals kennengelernt hat, zusammenleben darf. Also warum ist das nicht genug? Warum verspürt er ständig das Gefühl, dass etwas fehlt, als ob es keinen Sinn ergeben würde, überhaupt morgens aus dem Bett zu kommen? Das sollte die Blüte seines Lebens sein und dennoch wird er täglich mit dem Wissen gefoltert, dass er sie verwelken lässt.

     Er lebt wirklich bequem, sodass es für jeden Außenstehenden wahrscheinlich so scheint, als würde sein Leben den richtigen Kurs anschlagen. Sein Problem ist, dass er keine Ahnung hat, wo ihn der Weg hinführt, was er mit seiner Zukunft anfangen soll oder wo er sich selbst in zehn, fünf, oder sogar in zwei Jahren von heute an sieht, und er ist sich immer noch nicht ganz sicher, ob er das herausfinden will.

     Er erwacht jeden Tag mit dem schweren Gewicht der Angst, die ihn an die Matratze festnagelt, ihm zuredet, dass er alle seine Verantwortungen umgehen und einfach wieder schlafen gehen soll. Meistens muss er sich nicht lange überreden lassen. Die Tage, an denen er nachgibt, fangen an, die Tage, an denen er es nicht tut, zu überwiegen, und deswegen hat er die Schule abgebrochen und hängt jetzt an seinem letzten Faden bei der Arbeit. Vielleicht sollte er sich mehr darüber sorgen, dass Schule heutzutage eine Verpflichtung ist, um überhaupt etwas aus seinem Leben machen zu können, oder dass sein Job seine einzige Einkommensquelle ist und er sie braucht, um zu überleben. Und vielleicht sollten die Sorgen über diese Tatsachen genug sein, um ihn dazu zu bringen, jeden Morgen seinen Arsch aus dem Bett zu bewegen, doch dann sollte vielleicht die Welt nicht so hart und anstrengend sein und vielleicht sollte sein Zimmer nicht so sicher und vertraut wirken.

cherry blossomWhere stories live. Discover now