Kapitel 21

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„Auf das Dach vom R8, okay? Auf 3!" ruft Tom über den Lärm hinweg.

Ich nicke unsicher und drücke seine Hand feste.

„1..2..." ohne die 3 auch nur auszusprechen springt Tom und zieht mich mit.

Hart landen wir auf dem Dach des Wagens. Doch ich versuche den Schmerz zu verdrängen, der sich in meiner rechten Schulter breit macht. Wir rutschen beide vom Dach hinunter und ich versuche einen Ausgang auszumachen, doch ich finde nichts! Verdammt!

Hier wo wir stehen ist mit die einzige Fläche, an der noch kein Feuer ausgebrochen ist... '

Plötzlich kriege ich kaum noch Luft und fühle mich schwach. Meine Beine scheinen mich nicht mehr tragen zu können. Dann spüre ich Toms Hände an meinen Schultern.

„Steig in den Wagen, Joni!" brüllt er und schüttelt mich. „Du darfst nicht ohnmächtig werden, okay!?"

Ich nicke und versuche ruhig zu atmen, auch wenn die Luft hier drinnen einen zum panisch werden einlädt.

Ich zwinge mich zur Beifahrertür, die durch die Hitze ziemlich verzogen ist, doch bevor ich protestieren kann, tritt Tom die Türe von innen auf.

Ich steige ein und Tom lässt ohne weitere Probleme den Motor an. Was hat er vor?!

Ich sehe fragend zu Tom, der entschlossen die Garagentür fixiert... Oh nein!

„Tom?! Du willst -" noch bevor ich meine Frage fertig stellen kann heult der Motor des Audi's auf und ich werde in den Sitzt gepresst. Ich quieke erschrocken auf, als Tom seinen Arm vor mein Gesicht hält und wir durch die Flammen rasen.

Ich kralle mich in Toms Arm fest und kneife die Augen feste zusammen,. Oh heiliger Salvatore, gleich kommt das Garagentor!

Bitte lass es uns schaffen!

Mir ist so verdammt schlecht! Plötzlich spüre ich, wie der Wagen auf Widerstand trifft, für einen kurzen Augenblick glaube ich, dass wir es nicht durch das Garagentor schaffen, doch wie in Zeitlupe spüre ich die kurze Schwerelosigkeit. Dieses Millisekunden verraten mir, dass wir es raus über die Rampe geschafft haben müssen!

Als der Wagen wieder hart auf dem Betonboden aufkommt, kommen wir erst nach einigen Metern, mit quietschenden Reifen zum stehen.

Erst jetzt nimmt Tom seinen Arm von meinem Gesicht und ich traue mich auch erst in diesem Moment wieder meine Auen zu öffnen.

Wir haben es wirklich geschafft! Neben ein paar Schrammen, Verbrennungen und meiner Schulter, sind wir unverletzt!

Ich sehe zu Tom, der mich durchdringend ansieht... Nicht gut!

„Danke, Tom!" flüstere ich , um die Lage etwas zu entschärfen. Er ist sauer auf mich, da bin ich mir ziemlich sicher!

Tom nickt nur knapp und steigt dann aus dem R8. Von dem nicht viel elegantes mehr übrig geblieben ist.

Ich atme tief durch, bevor ich auch aussteigen will. Erst jetzt merke ich, das meine Lunge noch immer etwas brennt und kratzt. Gezwungenermaßen huste ich, wie ein Kettenraucher vor mich hin, bevor ich überhaupt daran denken kann auszusteigen.

Als ich endlich aussteige und mich nach Tom umsehen, entdecke ich ihn, nach etwas suchend, hinter den gegenüberliegenden Garagen. Unsicher folge ich ihm.

Was wohl als nächstes passiert? Lässt er mich hier alleine zurück?

Bringt er mich zu Fidal und den anderen?

Oder wird er mich möglicherweise seinem Dad übergeben?! Ich schüttle den Kopf. So etwas würde Tom niemals tun! ICH weiß das er ein Herz hat... Schließlich hat er mich gerettet und er hat mir einen ziemlich intensiven Kuss geschenkt!

Der Kuss!!! Oh Gott, ich wünschte wir hätten ihn vertiefen können, aber die Situation ließ das alles andere als zu.

Sollte ich ihn auf den Kuss ansprechen?! Besser nicht... Ich meine es ist nicht so, dass ich Angst vor Tom hätte... Nicht direkt zumindest. Tom ist einfach zu unberechenbar, nur in den wenigsten Momenten glaube ich ihn ein Stück weit zu kennen.

Wenn er mir öfter den wahren Tom zeigen würde, dann könnte ich mich sogar noch mehr in ihn verlieben... Stopp! Warte! Ich bin doch nicht in Tom Kaulitz verliebt!? Das ist unmöglich!

Mal ganz nebenbei könnte er meine Gefühle - wenn ich dann welche hätte - niemals erwidern! Es ist schließlich Tom Kaulitz!

Aber warum ist er dann manchmal so besitzergreifend und lässt andauernd den Beschützer raus hängen?!

Okay... stopp! Anscheinend ist mir die Hitze nicht bekommen. Meine Gedanken driften ja vollkommen ab!

„Kommst du jetzt, oder willst du weiter da stehen bleiben und grübeln?" reißt Tom mich plötzlich aus meinen Gedanken.

Ich schaue zu ihm und zu meiner Überraschung steht neben ihm ein riesiges Motorrad. Ich sehe erst skeptisch zu Tom, bevor ich nochmal das Motorrad betrachte.

„Gustav hat hiergelassen... Für den Notfall, dass ich es brauchen könnte!" erklärt er schließlich und ich nicke jetzt wissend.

Ich trete näher zu Tom, der mir jetzt einen Helm entgegenhält.

Wie kann er nur so gelassen sein, nachdem, was gerade eben passiert ist?!

Ganz der Leader, denke ich mir.

Ich seufze und greife mir den Helm. Ich will den wahren Tom... Nicht den Leader! Aber der größere Teil von ihm ist nun mal der Leader... Leider!

„Wo fahren wir hin?" frage ich, als ich mir den Helm über den Kopf ziehe.

Tom steigt auf das Motorrad... eine HP4 von BMW, wenn ich mich nicht täusche.

„Vertrau mir einfach!" meint er schließlich. Ich sehe ihn musternd an. Ihm vertrauen?

„Vertraust du mir?!" hakt er nach. Ich nicke zögernd.

Ich kann ihm vertrauen, oder? Bis jetzt konnte ich das immer. Er hat mich immer nur beschützt. Fidal hat ihm vertraut! Ich muss ihm einfach vertrauen...

Ich steige hinter ihm auf die Maschine und stöhne kurz vor Schmerz auf, als ich meinen Arm zu sehr belaste und dadurch meine Schulter schmerzt. Fuck!

„Hey, was ist los?" fragt Tom und ich meine so etwas wie Besorgnis in seiner Stimme mitschwingen zu hören.

„Nichts, es ist nur... Meine Schulter tut seit dem Sprung auf das Dach weh! Das wird aber bestimmt schon wieder..." murmle ich.

Tom seufzt. „Ich guck mir das an wenn wir da sind!" macht er mir kühl klar.

Wenn wir wo sind?, hätte ich am liebsten gefragt, aber er würde mir nichts sagen.

„Schlinge die Arme um mich und halt dich gut fest, verstanden!?" sagt er schroff. Ich nicke bloß und schlinge die Arme um ihn.

„Fester!" meint Tom beinahe genervt.

Wieder nicke ich stumm und drücke mich nur zu gerne fester an ihn.

Dann fährt er auch schon in die Nacht hinein. Ich weiß nicht wo es hingeht, ich hoffe nur es war richtig ihm zu vertrauen! Aber im Moment fühle ich mich einfach nur sicher... So nahe bei ihm!

In Love with an Enemy! (Tom Kaulitz)Where stories live. Discover now