Kapitel 9

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Keine 2 Minuten Später komme ich im Lager an. Als ich aus dem Auto steige kommen alle auf mich zu gerannt und sehen mich erschrocken an, doch ich rufe nur nach Fidal, der keine 3 Sekunden später neben mir steht. Wir gehen an die Beifahrertür und schon kippt Tom uns entgegen. Erst sieht er mich fragend an, doch als er meinen flehenden Blick sieht, versteht er. Er und Tobi tragen Tom weg und ich weiß, das Fidal sein Bestes geben wird.

Ich gehe sofort in mein Zimmer, um die restlichen blutverschmierten Klamotten loszuwerden. Danach springe ich unter eine lange Dusche.
Diese Mission ist ja mal echt schiefgegangen, denke ich mir. Ich stehe in ein Handtuch gewickelt vorm Spiegel. Ich habe ein Dutzend blauer Flecke und meine Wange ist geschwollen und tut weh.

Ich frage mich ob Tom es schaffen wird, er hat wirklich viel Blut verloren.
Irgendwie mache ich mir Sorgen um ihn... Aber eigentlich sollte ich froh sein, wenn er es nicht schaffen sollte, oder?!
Aber um ganz ehrlich zu sein, mag ich ihn. Das ist alles zu verwirrend.
Ich schüttle meinen Kopf.
Wenn es Tom gut geht, bringe ich ihn zurück in sein Lager, und dann sehen wir uns nur noch wenn es wirklich nötig ist, bei Rennen oder ähnlichem. Wir konnten uns vorher schließlich auch jahrelang aus dem Weg gehen.

Er darf nicht in meiner nähe sein. Er macht mich... Schwach und irgendwie verletzlich. Und er verwirrt mich. Ich habe besseres zu tun, als zu versuchen, aus om Kaulitz schlau zu werden!

Es klopft an meiner Tür. „Wer ist da?!“ frage ich genervt, da ich nur im Handtuch da stehe.
„Ich bin´s, Fidal.“ antwortet er durch die Tür. Ich lächle und sage ihm das er reinkommen kann.
„Wie geht es dir?!“ fragt er liebevoll und schließt die Türe hinter sich.
„Gut... Denke ich!“ ich setzte mich auch mein Bett und sehe ihn entschuldigend an. Ich sehe ihm an, dass er wütend ist, aber würde es sich niemals trauen, mich anzuschreien. Er darf es nicht, weil ich der Leader bin.

„Mach so etwas bitte nie wieder, ok! Wir haben uns wirklich Sorgen gemacht...“ erklärt er ruhig, ich muss lächeln, als ich ein bisschen Wut in seinem Ton mitschwingen höre.
„Joni... Wirklich! Dann willst du nicht mal Hilfe... Was ist überhaupt genau passiert?!“ fragt er dann schließlich. Ich erzähle ihm alles, lasse jedoch den Kuss zwischen mir und Tom aus.

„Wie geht es eigentlich, Tom!?“ frage ich und versuche eher geschäftsmäßig zu klingen, als besorgt. Fidal lächelt, dann wird sein Gesicht ernst.
„André hat ihn echt übel zu gerichtet, aber er wird wieder... Es zwar etwas dauern, aber er wird wieder ganz der alte sein...“ dann sehe ich ihn dankend an.

„Schläft er!?“ frage ich dann. Fidal grinst und ich lächle.
„Tief und fest... Er ist übrigens im Gästezimmer, falls du mal nach ihm gucken willst!?“ er hebt eine Augenbraue und grinst, daraufhin gebe ich ihm einen leichten Box auf die Schulter.
„Na ja, ich muss dann auch mal los, die anderen und ich müssen noch eine Lieferung machen.“ er zwinkert mir zu und verlässt dann den Raum.
Wenn Tom schläft, könnte ich ja eigentlich zu ihm gehen. Nur mal so, um nach ihm zu schauen.

Wenig später höre ich die anderen wegfahren. Ich weiß, das lediglich draußen noch einige von meinen Leuten stehen um wache zu halten. Ich ziehe mir noch schnell Unterwäsche und einen übergroßen Hoodie an, dann mache ich mich auf den Weg zum Gästezimmer. Langsam öffne ich die Tür und da liegt er. Wow, wie jung und verletzlich er aussieht. Dann gehe ich näher ans Bett und sehe die ganzen Verletzungen. Ich atme scharf Luft ein. Seine Wunden, wie die Schusswunde an seiner Schulter sind verwunden. Überall hat er Blutergüsse und blaue Flecken.

Meine Augen schweifen über seinen muskulösen Oberkörper. Sofort muss ich an unsere Begegnung in dem Parkhaus denken, als meine Hand unter sein Shirt glitt.
Ich fasse mir an die Stirn. Ich sollte ich gleich auch schlafen legen, ich kann nicht mehr klar denken.

Ich nehme den Waschlappen von Tom´s Stirn, der mittlerweile warm ist und wasche ihn am Waschbecken, welches im Zimmer steht aus.
Ich gehe zurück zum Bett und setzte mich auf den Rand, dann lege ich ihm den kühlen Lappen wieder auf die Stirn.

Ich schaue auf seine Lippen, welche durch die Schläge aufgeplatzt sein müssen. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner.
„Was ist passiert?“ flüstert Tom mit rauer Stimme.
„Dann erkläre ich dir morgen, du solltest schlafen!“ antworte ich und lege seine Hand von meiner und stehe auf.

Ich dreh mich um, Richtung Tür und höre Tom vor Schmerz stöhnen, ich dreh mich zu ihm rum und sehe, dass er versucht aufzustehen.
„Tom! Bist du bescheuert?! Bleib liegen!“ ich gehe zum Bett und drücke ihn wieder langsam in die Matratze. Wieder versucht er sich auf zusetzten. „Tom!“ fauche ich ihn an. „Wenn du nicht liegen bleibst muss ich de ganze Nacht hier bleiben.“

Als ich in sein Gesicht sehe, grinst er. „Das hört sich doch gar nicht so schlecht an?!“ er will lachen, doch zuckt dann kurz vor Schmerzen zusammen. Jetzt muss ich grinsen.
„Bleib einfach liegen und ruhe dich aus, dann geht’s dir morgen schon besser!“ Er nickt müde und ich gehe in mein Zimmer, um mich selber schlafen zu legen.

…...

Zwei Tage später, ist Tom immer noch bei uns, ich war jedoch nicht mehr bei ihm. Ich habe mich in mein Büro verzogen. Zudem habe ich nach Hinweisen gesucht, ob André´s Leute auf Rache aus sind. Noch sieht es nicht so aus.

Es klopft an meiner Bürotür. „Ja, bitte!?“ sage ich Gedanken verloren. Die Tür geht auf und Fidal sieht mich beinahe flehend an. „Joni, bitte! Geh zu Tom! Sonst steht er wirklich selber auf... Und das wäre nicht gerade das Beste!“
Ich verdrehe die Augen. „Ja, okay!“ brülle ich fast.

Nach einer guten Stunde gehe ich runter zu Tom und klopfe an der Tür. Ich höre Tom nur ein „Ja!“ brummen. Zudem höre ich kichernde Frauen. Ich Tür und sehe, dass beinahe alle weiblichen Leute aus meinem Klan sich in Tom´s Zimmer aufhalten. Ezmia, Yana und drei weitere sitzen sogar bei ihm im Bett. Oh man!

„Habt ihr nichts zu tun!?“ frage ich mit ernster Stimme. Alle sehen mich erschrocken an und verlassen den Raum. Einige zwinkert Tom noch zu bevor sie den Raum verlassen. Ernsthaft!? Tom sitzt grinsend im Bett, ich sehe ihn fragend an.

„Was?!“ fragt er schließlich.
„Nichts. Ich würde nur gerne wissen, warum du mich sehen wolltest? Ich habe ja schließlich noch andere Sachen zu tun!“ frage ich ihn genervt
„Du hast mir das Leben gerettet... Ich wollte nur wissen, warum!? Ich versteh es nicht so ganz... Ich bin dir wirklich dankbar, aber dir hätte selber was passieren können!“ es klingt beinahe wie ein Vorwurf!
„Sagen wir einfach, jetzt sind wir quitt, OK!“ ich lächle ihn gespielt an und drehe mich um, bevor ich die Tür wieder hinter mir schließe, sage ich: „Ach ja, ich rede mit Fidal, ob dich heute schon einer zurück in dein Lager fahren kann! Spätestens morgen...“ ich schließe die Tür und plötzlich steht Fidal vor mir. Er sieht mich argwöhnisch an.

„Was!?“ zicke ich ihn an. Jetzt lächelt er.
„Ich kann ihn heute Abend zurück fahren, wenn du willst?! Ausruhen kann er sich auch bei sich.“ sagt er und streichelt mir über die Schulter. Ich nicke. Ich will gerade wieder die Tür öffnen, da höre ich Tom mit jemandem telefonieren.
>Ja, ich komm spätestens morgen zurück... Endlich! Diese Joni macht mich wahnsinnig! Erst tut sie alles für mich, und im nächsten Moment zickt sie mich wieder an!< höre ich Tom verzweifelt sagen. Die Antwort kann ich nicht hören.
>Was!? Ihr habt den Stick!? OMG< Sie haben den Stick, aber wie!? Scheiße! Ich brauche diesen Stick. Das heißt dann wohl, ich fahre Tom nach Hause. Jetzt öffne ich die Tür.

>Hey Bill, ich muss auflegen!< Tom legt sein Handy auf Seite und dann schaut e mich an.
„Ich fahre dich später nach Hause!“ ich lächle ihn an.
„Du?!“ fragt er überrascht.
„Ja, Problem damit, Kaulitz!?“ wieder lächle ich ihn zuckersüß an.
„Ganz und gar nicht Frau Salvatore!“ er grinst mich frech an. Ich kann nicht anders und muss mit grinsen.

„Ach ja, mir ist nach und nach wieder alles eingefallen, was bei André passiert ist...“ er verzieht den Mund.
„Gut...“ ist das einzige was mir dazu einfällt. Vielleicht erinnert er sich nicht mehr an den Kuss? Oder er will sich nicht mehr dran erinnern!?
Er klopft neben sich aufs Bett. Ich verschränke die Arme vor meiner Brust und sehe ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

Tom versucht alleine aufzustehen. „Tom! Bleib liegen!“ zicke ich ihn an.
„Wenn du herkommst, dann bleib ich liegen!“ seine Augen funkeln mich an.
Eigentlich könnte es mir ja egal sein, wenn aufsteht, aber ich gehe trotzdem zum Bett.
Er greift nach meinem Arm und zieht mich runter, sodass ich mich drauf setzen muss. Ich atme tief ein. Dann sehe ich Tom direkt in die Augen.

Sie funkeln mich an. Aber es liegt nichts böses darin. Aber ich weiß, dass er es ist!
„Ich weiß warum DU mich zurück fahren willst!“ sagt er plötzlich und der Ausdruck in seinen Augen ändert sich mit einem mal.
„Ach ja?! Und warum!?“ frage ich trocken.
„Ich weiß das du mein Telefonat mitbekommen hast!“ flüstert er, als er mich immer näher zu sich zieht. Ich muss schlucken. Scheiße! Wie macht er das nur.

Ich sage nichts, sondern sehe ihn nur kühl an.. Er ist so nah an meinem Gesicht. Unsere Lippen sind nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.

„Du willst also diesen Stick, Salvatore!?“ seine Pupillen weiten sich, und ich sehe ihm immer noch in die Augen. Am liebsten würde ich ihn Küssen, denke ich und könnte mir im selben Moment für diesen Gedanken eine verpassen.

„Was hältst du von einem Deal?!“ ich spüre seinen süßen Atmen an meinen Lippen, so nah ist er.
„Ich höre, Kaulitz!“ flüstere ich und Tom schließt für einige Sekunden die Augen. Als er sie öffnet liegt Entschlossenheit darin.

„Ich kriege eine Nacht, in der du mir gehörst!“ seine Worte sind klar und deutlich. Ich sehe ihn beinahe schockiert an. Ich brauche diesen Stick! Aber ist er es Wert, dass ich eine Nacht, dem gehöre, den ich so sehr hasse!

„Ich- aber ich bin doch noch...“ mehr kann ich nicht sagen. Tom legt seine Hand auf meine Wange, kommt noch näher und ich denke er will mich küssen, doch er flüstert in mein Ohr. „Ich weiß...“ Ist es das was er will?! Er will meine Jungfräulichkeit?! Ist es das Wert.

Es gibt schlimmeres, als sein erstes Mal mit Tom Kaulitz zu haben, oder?!
Und ganz nebenbei bekomme ich auch noch diesen Stick, der meinen Klan für die nächsten Jahre, wenn nicht Jahrzehnte gut versorgen könnte.

„Deal!“ flüstere ich und hoffe, dass er mich überhaupt gehört hat. Tom atmet tief ein und aus, dann küsst er meinen Nacken. Verdammt!
Er lehnt sich zurück und sieht mich mit einem Blick an, den ich nicht deuten kann.
Scheiße was habe ich gerade gemacht, war es wirklich die richtige Entscheidung?!

„Heute Nacht?!“ frage ich ernst. Tom lacht und schüttelt den Kopf.
„Nein, nein! Ich will dabei schon wieder fit sein!“ er grinst mich an. „Sagen wir nächste Woche... Freitag!“ ich nicke und stehe auf.
„Fidal fährt dich später zurück und gib ihm den Stick mit!“ erkläre ich kühl.
Er schüttelt den Kopf. „Den Stick bekommst du nächste Woche Freitag!“

Ich sage nichts mehr und verlasse das Zimmer.


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Was denkt ihr!? ;)

In Love with an Enemy! (Tom Kaulitz)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt