Kapitel 33

6.1K 184 5
                                    

Zwei Tage sind vergangen in denen ich immernoch eingesperrt bin.

Ich habe ein paar mal was zu trinken bekommen und frisches Brot. Ich wurde auch netter weiße zur Toilette gebracht, aber hatte immer verbundene Augen.

Mit Tessa hatte ich nicht mehr gesprochen und die männliche Stimme hörte ich auch nicht mehr.

Heute ist Ryans Geburtstag und ich wäre eigentlich auf dem Friedhof, doch daraus wurde nichts. So sehr ich das auch wollte, ich komme hier nicht raus.

Ich habe in den letzten zwei Tagen nur geweint, geredet habe ich auch nicht - mit wem auch? Ab und zu testete ich ob meine Stimme nun weg war oder nicht, die Gott sei Dank geblieben ist.

Ich hörte wie sich die Tür öffnete.

"Tessa? Bitte lass mich raus. Ich - ich kann nicht mehr", sagte ich mit zittriger Stimme und bekam wieder Tränen in die Augen, "Ich will einfach nur wieder raus!"

Meine Stimme hört sich nicht nur zittrig an sondern auch ziemlich rau, fast schon wie ausgewechselt.

Keine Antwort.

"Ich hab gehört das du rein gekommen bist", ich schniefte ich, "Lass mich raus und ich schwöre dir ich schalte nicht die Polizei ein."

Keine Antwort.

Ich schluchzte auf und senkte meinen Kopf, "Bitte."

Dann hörte ich wie sich die Tür öffnete und wieder schließte.

Und weg war sie.

Zwei Tage später...

Es muss sich doch langsam Jemand Sorgen um mich machen, ich bin nun fünf Tage eingesperrt. Ohne richtige Nahrung und habe seither auch nichts mehr gesehen!

Ich hab immernoch dieses schwarze Band an meinen Augen, sodass es langsam weh tut.

Irgendwann schlief ich ein und wurde durch einen Knall geweckt.

Dann hörte ich Schreie.

Mein Herz klopfte schnell und ich bekam immer mehr Angst, also blieb ich still.

"Toni", hörte ich eine Person schreien.

"Hier!", wimmerte ich.

"Ach du Scheiße", hörte ich die Stimme wieder.

"Bitte hilf mir", wimmerte ich und wackelte herum.

"Warte!", sagte er und schloss die Ketten auf.

Ich seufzte als meine Hände endlich frei und versuchte das Band aus meinen Augen zu entfernen.

"Lass mich dir helfen", sagte er und Knotete es auf, "Mach deine Augen langsam auf."

Ich tat was er sagt und sah erstmal verschwommen, erst nach kurzen blinzeln und reiben hatte ich eine scharfe sicht.

Ich bekam wieder Tränen in den Augen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

"Wir müssen ins Krankenhaus", sprach er, dass ist übrigens die Stimme von vor fünf Tagen, "Du hast die Woche kaum was gegessen oder getrunken."

Ich sah zu ihm auf und nickte dann, ich stand auf und fiel ihm erstmal um den Hals.

"Danke", sagte ich leise.

"Kein Problem, aber jetzt ins Krankenhaus", bestimmte er und half mir raus zu laufen.

Ich weiß nicht wo ich war, ich hatte meine Augen zusammen gekniffen, weil es einfach viel zu hell war.

Auch niemand war hier.

"Warte", stoppte ich ihn.

"Was ist los?", fragte er verwirrt.

"Mir-", plötzlich hat sich alles gedreht und ich verlor mein Bewusstsein.

Bevor ich mein Bewusstsein verlor, hörte ich ihn meinen Namen rufen, dann war alles schwarz.

***

Ein gleichmäßiges Piepen weckte mich, es klang beruhigend, aber auf Dauer ziemlich nervig. Ich öffnete langsam meine Augen.

Ich bin im Krankenhaus, vermerkt. Ich sah mich im Raum um und sah den Kerl von vorhin sitzen und schlafen.

Ich musterte ihn, er war sehr breit gebaut und ich konnte Tattoos von ihm entdecken.

Ich seufzte und sah wieder zur Decke.

"Antonia?", hörte ich die verschlafene Stimme von dem Kerl.

"Bitte nur Toni", lächelte ich ihn an.

"Ja, ich bin Elijah, geht's dir besser?", fragte er nach.

Ich nickte, "Was ist überhaupt passiert?"

"Der Arzt meinte du hattest einen Kreislauf Kollaps", seufzte er, "Kommt von wenig essen, trinken und bewegen."

Ich nickte verstehend, "Sag mal, wer bist du überhaupt?"

"Ich bin ein Freund von Tessa, bin nur zu Besuch hier, dann hab ich dich vor sechs Tagen gefesselt und bewusstlos gefunden", sagte er, "Ich hab schließlich Tessa irgendwie in die Toilette gesperrt und hab dir dann raus geholfen."

"Mhm", murmelte ich, "Weißt du vielleicht, ob sich jemand sorgen um mich gemacht hat?"

"Oh ja, die Polizei ist die ganze Woche schon hier unterwegs und sucht dich, dein Freund Damian ist schon öfter vorbei gekommen und hat jedes mal gefragt ob Tessa was weiß und als sie nein gesagt hatte, war er wieder abgehauen", erzählte er, "Ich wollte ihm Bescheid sagen das du hier bist, aber ich hatte nicht seine Nummer und wollte dich nicht alleine lassen."

Ich nickte und schluckte hart.

"Ich hab Tessa immer gezwungen dir essen und trinken zu bringen", murmelte er noch.

"Danke", sagte ich, "Wahrscheinlich- okay nicht nur wahrscheinlich, dank dir bin ich nicht verdurstet oder verhungert."

"Selbstverständlich", sagte er, "Du kriegst noch Tabletten verschrieben, irgendwelche Vitamine und wirst dann morgen entlassen."

"Weiß meine Mutter das ich hier bin? Überhaupt Jemand?", fragte ich.

Er schüttelte den Kopf, "Ich konnte dich nicht ausweisen, das einzige, was ich weiß ist, dass du Antonia heißt und dein Freund Damian."

Ich lächelte leicht.

"Du solltest dich etwas ausruhen", murmelte er ruhig, "Du hast in den letzten Tagen viel geweint und ich denke ruhe ist das Beste für dich."

Ich nickte, "Was passiert mit Tessa?"

"Ihre Mutter hat erfahren was sie gemacht hat und da sie dich noch von früher kennt, hat sie Tessa glaube ich eingewiesen", sagte er, "Das Mädchen ist nicht normal."

"Was du nicht sagst", murmelte ich, "Wie alt bist du eigentlich?"

"Ich bin 25 du?", fragte er.

"Ich werde in einer Woche 18 Jahre alt", seufzte ich.

"Oh."

"Jup", sagte ich, "Soviel dazu, ich bin müde, ist es schlimm wenn ich etwas-"

"Nein, schlaf du ruhig, wenn du willst kann ich dich morgen auch nachhause fahren", sagte er und ich nickte.

"Okay, bis morgen dann", lächelte er und verließ dann den Raum.

Unglaublich was alles passiert ist, ich werde eigentlich vermisst aber chille mein Leben in einem Bett, im Krankenhaus.

Ich schaffe es auch immer wieder in so eine Scheiße geritten zu werden.

Ich bin echt unglaublich- nicht im guten Sinne.

Mehr Als Freundschaft?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt