Ja, ich will!

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Celines Sicht:

Nun stand ich hier. Nur eine Tür trennte mich und Marco. Meine Hände waren am zittern aber auch gleichzeitig tierisch am schwitzen. Mein Vater stand neben mir und schaute mich schmunzelnd an. Ja, eigentlich sollte ich schon seit fünf Minuten losgegangen sein...aber ich brauchte im Moment einfach nochmal ein paar Minuten für mich alleine. "Also wenn du doch nicht mehr heiraten willst, dann sag uns das einfach ansonsten stehen wir hier ja noch wahrscheinlich bis morgen Abend." Ich warf meinen Vater einen warnenden Blick zu. Ich atmete nochmal tief ein und wieder aus. "Ich brauch noch eine Minute." er verdrehte die Augen. "Das hast du vor genau vier Minuten auch schon gesagt. Was glaubst du wie sich Marco wohl gerade fühlt?" Oh shit daran hatte ich gar nicht gedacht. Marco stand schon seit fünf Minuten vor bei dem Pfarrer und wunderte sich wahrscheinlich wo ich bleiben würde. Ich nickte schnell und hackte mich bei meinem Vater ein. "Dann los!" Meine Vater öffnete die Türen und schon ging auch schon die Musik an. Um Himmels Willen so nervös war ich noch nie in meinem ganzen Leben gewesen! Als ich den ersten Schritt nach vorne machte, dachte ich dass  ich jeden Moment zusammenklappen würde, so wackelig waren meine Beine. Ich merkte wie mein Vater mir leicht meine Hand drückte. Links, rechts, Links, rechts....Ich starrte die ersten paar Schritte nur auf meine Füße, schaute dann jedoch hoch und direkt in die Augen von Marco. Er schaute mich mit offenen Mund an und seine Augen waren am strahlen, das konnte man sogar noch 100 Meter entfernt. Automatisch fing ich an zu Lächeln. Er war glücklich also war ich es auch. Er wartete vorne um mich zu heiraten, um mich zu seiner Frau zumachen...was gab es denn für ein schöneres Gefühl? Je näher ich Marco kam desto intensiver sah ich seine Gefühle. Er war erstauen, glücklich, zufrieden aber auch leichte Aufregung konnte man bei hm erkennen. Er trug einen schwarzen Anzug und sah damit so verdammt gut aus. Klar ich hatte ihn schon des öfteren in einem schwarzen Anzug gesehen aber es war heute unsere Hochzeit, also war es etwas komplett anderes! Ich hatte nur Augen für ihn und er genau so nur für mich. Und endlich stand ich vor ihm.Mein Vater übergab mich an Marco und flüsterte ihm noch etwas zu worauf hin Marco entschlossen nickte. Auf Marcos Lippen entstand ein glückliches Lächelnd. Nichts und niemand könnte mich jetzt noch daran hindern, Marco zuheiraten. Ich wollte die Hochzeit und ich wollte ihn. Marco und ich setzten uns auf die zwei Stühle, die extra für uns dort standen und der Pfarrer nickte uns zur Begrüßung kurz zu. Marco nahm meine Hand und strahlte über beide Ohren als ich ihn zugrinste. Ich liebte diesen Mann über alles und es war die beste Entscheidung die ich je hatte, den Antrag anzunehmen. Nach einigen Sekunden wurde es still und der Pfarrer stand von seinem Stuhl auf. "Nach einigen Minuten Verzögerung können wir dann anfangen!" Der Pfarrer schaute mich schmunzelnd an, doch ich hatte nur Augen für Marco. Und selbst als der Pfarrer anfing zu redete und ein Gebot vorlas, selbst da hörte ich ihm kaum zu. "Liebes Brautpaar!" Nun wurde ich hellhörig und löste meinen Blick für einen kurzen Augenblick von Marco und schaute zu meiner Mutter, welche in der ersten Reihe saß und sich mit einem Taschentuch vereinzelte Tränen wegwischte. Ich lächelte glücklich und auf ihren Lippen entstand ein stolzes Grinsen. Marco und ich standen beide auf. "Sie sind in dieser entscheidenden Stunde ihres Lebens nicht allein. Sie sind umgeben von Menschen, die ihnen nahe stehen. Sie dürfen die Gewissheit haben, dass Sie mit unserer Gemeinde und mit allen Christen in der Gemeinschaft der Kirche verbunden sind. Zugleich sollen Sie wissen: Gott ist bei ihnen: Er ist der Gott ihres Lebens und ihrer Liebe. Er heiligt ihre Liebe und vereint Sie zu einem untrennbaren Lebensbund. Ich bitte Sie zuvor, öffentlich zu bekunden, dass Sie zu dieser christlichen Ehe entschlossen sind." Und nun widmete ich meine volle Aufmerksamkeit wieder Marco, welcher meine Hände nahm und mich mit voller Liebe anstrahlte. "Ich frage Sie Marco, sind sie hier her gekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss mit ihrer Braut Celine den Bund der Ehe zu schließen?" Marcos Lippen formten sich zu einem Lächeln. "Ja, ich will!" "Wollen Sie ihre Frau lieben und achten und ihr die Treue halten alle Tage deines Lebens?" Und sein Lächeln wurde immer Breiter "Ja, ich will!" Nun drehte sich der Pfarrer leicht zu mir. "Ich frage Sie Celine, sind Sie hier her gekommen, um nach reiflicher Überlegung und aus freiem Entschluss mit Ihrem Bräutigam Marco den Bund der Ehe zu schließen?" Dafür brauchte ich nicht zu Überlegen. "Ja, ich will!" "Wollen Sie ihren Mann lieben und achten und ihm die Treue halten alle Tage deines Lebens?" Meine Sicht wurde langsam verschwommen aber mein Lächeln wurde von Sekunde zu Sekunde breiter! "Ja, ich will!" "Sind Sie  beide bereit, die Kinder anzunehmen, die Gott ihnen schenken will, und sie im Geist Christi zu erziehen?" Ohne auch nur eine Sekunde zu warten, antworteten wir beide mit Ja und Marco drückte leicht meine Hände. Ich konnte mir nichts schöneres Vorstellen als mit Marco irgendwann eine Familie zugründen! "Sie sind also beide zur christlichen Ehe bereit. Bevor Sie den Bund der Ehe schließen, werden die Ringe gesegnet, die Sie einander anstecken werden." Ann-Kathrin kam nach vorne und übergab dem Pfarrer die Ringe. Als sie mich ansah, sah man deutlich dass auch sie geweint hatte. Der Pfarrer sprach über die Ringe ein sogenanntes Segensgebet gesegnet und danach  kurz in Weihwasser gelegt. "So schließt ihr jetzt vor Gott und vor der Kirche den Bund der Ehe, in dem ihr das Vermählungswort sprecht. Dann steckt ihr einander den Ring der Treue an." Marco nahm den Ring aus dem Weihwasser und schaute mir tief in die Augen. "Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meine Frau. Ich verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens. Trage diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue: Im Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes!" Langsam zog er den Ring über meinen Finger, welcher unglaublich am zitter war woraufhin Marco anfing kurz zu lachen. Nun nahm ich den Ring aus dem Becken und schaute ihm tief in die Augen. Ich hatte Marco ja schon oft in die Augen geschaute, aber heute, gerade in diesem Moment sah man wie unglaublich glücklich er in diesem Moment war. So sehr gestrahlt wie in diesem Moment hatten seine Augen noch nie und das schönste war, dass ich der Grund war weshalb er so strahlt. "Vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meinen Mann. Ich verspreche dir die Treue in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens. Trage diesen Ring als Zeichen unserer Liebe und Treue: Im Namen des Vater und des Sohnes und des Heiligen Geistes!" Auch ich zog ihm den Ring über seinen Ringfinger und die Ringe waren unglaublich schön. Sie waren schlicht gold, allerdings befand sich bei mir in der Mitte noch ein klitzekleiner Diamant. Mir rollte eine kleine Träne hinunter, die Marco aber direkt mit seinem Daumen zärtlich wegwischte. Gott, liebte ich diesen Mann. "Gott, der Herr, hat euch als Mann und Frau verbunden. Er ist treu. Er wird zu euch stehen und das Gute, das er begonnen hat, vollenden. Im Namen Gottes und seiner Kirche bestätige ich den Ehebund, den ihr geschlossen habt. Ihr dürft die Braut nun Küsse!" Schmunzelnd schaute mich Marco an und schon lagen seine Lippen auf meinen. Der Kuss war anders, er war anders als all die die wir bis jetzt hatten. In diesem Kuss steckte die ganzen Liebe die wir beide zueinander hatten. In diesem Kuss steckte das Glück, welches wir beide im Moment empfunden und in diesem Kuss steckte so viel Zärtlichkeit, dass meine Beine sich so anfühlten als würden sie jeden Moment wegrutschen. Noch nie hatte ich so einen intensiven und einen so besonderen Kuss erlebt und Marco ging es genau so, denn als wir uns voneinander lösen, lehnte er seine Stirn an meine und seine Augen waren leicht glasig. "Ich liebe dich, Celine Reus!" Und mein grinsen wurde so breit, dass es sogar schon fast schmerzte. Celine Reus...er war nun endlich mein Mann, mein Ehemann. Aus Freude kullerten schon die nächsten Tränen. Ich hatte den Mann geheiratet den ich über alle liebte und mit dem ich mein restliches Leben verbringen wollte! "Ich liebe dich auch, Marco!" Hinter uns fingen unsere Freunde und unsere Familien an zuklatschen und lachend drehten wir uns zu ihnen um. Ann-Kathrin kam auf mich zu gelaufen und fiel mir sofort um die Arme. "Ich freue mich so für dich!" wisperte sie und wischte sich die Tränen weg als sie sich von mir löste. "Ich danke ihr dafür, dass sie uns mit wasserfesten Make-up geschminkt hat!" lachte sie und schon spürte ich Marcos Hand an meinem Rücken und schaute ihn von der Seite lächelnd an. "Ihr habt übrigens eine tolle Arbeit geleistet, sie sieht einfach umwerfend aus!" Ich wurde leicht rot aber ich hatte keine Möglichkeit zu antworten da ich direkt von meiner Mutter umarmt wurde. "Ich kann es nicht glauben, du warst doch noch mein kleines Mädchen und jetzt bist du schon so groß und guck dich an, du siehst so verdammt schön aus!" Ich lächelte und gab meiner Mutter einen Kuss auf die Wange. "Ich werde immer dein kleines Mädchen bleiben Mutter!" "Sie ist halt jetzt nur verheiratet!" Ilkay legte seinen Arm um meine Taille und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Glückwunsch Schwesterherz!" "Herzlich Willkommen in der Familie!" Betty kam mit Marcos Eltern und Yvonne zu mir und von allen vier wurde ich herzlich umarmt und bekam von jedem zu hören, wie unglaublich schön ich aussah. Mit so vielen Komplimenten konnte ich gar nicht umgehen. Yvonne nahm mich feste in die Arme und lächelte mich glücklich an. "Es war so schön!" 

Dortmunder Mädchen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt