Kapitel 13

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Mit knallrotem Kopf saß Alisha auf dem Sofa und stammelte leise vor sich hin: „Entschuldigung... Ich... ähm... wollte nicht...also..."

Louis schaute sie zuerst geschockt und mit großen Augen an, dann zierte sich allerdings ein belustigtes Grinsen um seine Lippen. „Mach das nochmal."

Verdutzt schaute sie zu ihm. „Wie bitte?"

„ Schrei noch mal."

Er machte sich über sie lustig. Ihr Gesicht wurde noch roter als vorher, obwohl das wahrscheinlich schon kaun noch möglich sein konnte.

Eigentlich hatte sie ihm nur sagen wollen, dass sie nicht gehen würde, weil sie endlich mit dem Projekt weiter kommen wollte und nicht immer von Louis' Wutausbrüchen unterbrochen werden möchte, doch die Aufmerksamkeit, die sie auf einmal bekam, war ihr unwohl. Sie hatte nicht die Absicht gehabt, ihn anzuschreien. Ihr Mund hatte sich von selbst geöffnet und sie konnte ihre Worte nicht kontrollieren.

Sie wollte grade den Würfel nehmen und aus dem Haus gehen, als Louis nach ihrem Arm griff.

„ Ich meine es ernst. Ich habe mich die ganzen Tage, an denen wir uns getroffen haben immer wieder gefragt, ob du eigentlich auch mal laut werden kannst und deine Meinung sagen kannst. Du bist immer nett zu allen und tust keiner Fliege was zu Leide. Ich habe doch grade gesehen, wie gut es dir getan hat, mich anzuschreien."

Sie probierte sich aus Louis Griff zu befreien, doch dieser hielt sie nur noch fester.

„ Schrei mich an, dass ich dich los lassen soll."

Niemals würde sie das tun. Wieso musste die Unterhaltung so enden? Das hatte sie niemals geplant. Schüchtern schüttelte sie den Kopf, während sie merkte, dass sich bereits Tränen in ihren Augen bildeteten.

Doch Louis ließ nicht nach. Es schien, als würde er gar nicht viel Kraft aufbringen müssen, um sie fest zu halten.

„ N...nein. Ich kann das nicht tun."

„ Wieso nicht?", provozierte er sie weiter.

„ Lass mich bitte los. Es tut mir weh.", flehte sie leise.

„ Ich habe dich nicht verstanden. Was hast du gesagt?"

„ Dass du mich bitte los lassen sollst."

„ Ich habe dich immer noch nicht verstanden." Sein verschmitztes Grinsen verließ sein Gesicht nicht. Wieso war er vor einigen Sekunden noch verschlossen und jetzt zwang er sie durchs Haus zu schreien?

„Bitte.", bat sie erneut.

Louis zog seine Augenbrauen hoch, um ihr damit zu zeigen, dass er nicht wusste, wovon sie sprach.

„ Lass mich los.", meinte sie etwas lauter und hoffte, dass Louis dies genügen würde.

Tatsächlich ließ er ihren Arm los. „Das können wir aber noch üben."

„ Wieso sollten wir?", fragte sie giftig.

„ Du wirst immer unhöflicher. Deine freundliche Maske fällt langsam.", grinste er, während er sich wieder zufrieden aufs Sofa fallen ließ.

Seufzend setzte sie sich auch wieder aufs Sofa. Eigentlich wollte sie ihm sagen, dass sie keine Maske trug, doch sie traute sich nicht einen Streit anzufangen. „Können wir weiter machen?", fragte sie stattdessen.

Alisha fühlte sich unwohl, als sie sich schweigend gegenüber saßen. Louis dachte über irgendetwas anderes außer dem Würfel nach und Alisha probierte sich in Gedanken zu rufen, was auf dem Zettel stand und wie sie die Unterhaltung etwas angenehmerer stimmen konnte.

Who's that shadow?Where stories live. Discover now