Kapitel 5

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Ich höre wie Tyler im Wohnzimmer tatsächlich kurz mit Louis spricht. Dieser steht dann kurz darauf in der Küche und fragt besorgt und jederzeit für alles bereit: "Was hat er gemacht?" "Eigentlich nichts! Er hat mich nur gefragt ob alles okay ist und was heute los war. Es war nur meine normale Abwehrhaltung", erkläre ich vorsichtig. "Er hat dich also nicht angefasst und nichts gemacht oder gesagt, was du nicht wolltest?", fragt Louis weiter. Ich schüttel nur den Kopf. "Dann ist ja gut! Kommst du noch mit zu uns oder gehst du hoch?" "Ich gehe nach oben!" "Soll ich mitkommen?", dabei sieht Louis mich noch immer besorgt an. Das tut er in solchen Situationen immer, auch wenn er weiß, dass eigentlich alles in Ordnung ist und ich einfach nur überreagiert habe. Ich weiß, dass meine Reaktion Tyler gegenüber vollkommen übertrieben war, aber ich kann es einfach nicht unterdrücken, es ist einfach mein Schutzmechanismus aus Angst. Aber ich weiß, dass ich mich immer auf Louis und Mason verlassen kann und sie auch niemals sagen würden, dass meine Reaktionen übertrieben sind. "Brauchst du nicht. Wenn etwas ist, rufe ich oder ich komme runter!" "Okay, ich gucke später trotzdem mal nach dir!"

Dann gibt er mir noch einen Kuss auf den Scheitel und nimmt mich kurz in den Arm. In meinem Zimmer mache ich mir Musik an und lege mich in mein Bett und lese.
Louis kommt immer mal wieder hoch und guckt nach mir. Jetzt klopft es wieder "Herrein!". Doch nicht Louis steht in der Tür sondern Tyler. "Hey! Willst du runter kommen und etwas mit uns Essen?", fragt er vorsichtig. Ich nicke leicht. Er dreht sich schon wieder um und will die Treppe runterlaufen, da halte ich ihn zurück. „Warte, mal kurz!" Tyler bleibt stehen und kommt wieder zurück in mein Zimmer: „Was ist los?" „Tut mir leid, wie ich unten vorhin reagiert hab. Es war übertrieben, du warst einfach nur nett und ich hab mich voll daneben benommen, es tut mir leid!" Ich wollte das einfach loswerden, denn es tut mir wirklich Leid, aber ich kann es einfach nicht unterdrücken. Tyler guckt mich verwirrt an, damit hatte er wohl nicht gerechnet, verständlicher Weise. Er winkt nur ab und sagt: „Alles gut! Wir kennen uns ja auch erst seit heute, ich hätte dich ja auch einfach allein lassen können." „Nein, du hast nichts falsch gemacht. Es lag an mir! Komm wir gehen runter." Das Gespräch wurde mir jetzt doch irgendwie unangenehm, zumal ich weiß, dass ich es wieder tun werde, egal ob ich will oder nicht. Tyler nickt nur und geht aus dem Zimmer. Ich laufe hinter ihm die Treppe runter.
Zum Abendessen haben wir belegte Brötchen. Wir sitzen wieder im Wohnzimmer, das heißt ich sitze wieder bei Louis auf dem Schoß.
Auf einmal klingelt es an der Tür. "Ich geh schon!", sage ich. Damit stehe ich auf und öffne die Tür. Als ich jedoch sehe, wer vor mir steht, schmeiße ich die Tür direkt wieder zu.
Ich gehe wieder zurück ins Wohnzimmer. Die anderen werfen mir fragende Blicke zu, doch ich winke nur ab. Jedoch klingelt es in dem Moment wieder.
Diesmal steht Mason auf und öffnete die Tür. Ich setze mich schnell zu Louis. "Was willst du denn hier?", knurrt Mason. "Nur kurz mit Grace reden!", antwortet er.
Dann steht er auch schon im Wohnzimmer. "Kann ich mit dir reden?", wendet er sich an mich. Ich schüttel den Kopf und vergrabe meinen Kopf in Louis Tshirt, dieser legt seine Arme beschützerisch um mich. Ich versuche ruhig durch zu atmen. Ich mag ihn nicht, er war mir vom ersten Moment an unsympathisch und das wurde durch seine Aktion in der Cafeteria auch nicht besser. Aber ich will keine erneute Panikattacke, also atme ich ruhig ein und aus und versuche ruhig zu bleiben.
"Bitte, Grace!", bittet er wieder. Ich ringe mit mir selber. „Ok, Harry, aber nur hier unten,wenn die anderen dabei sind!", gebe ich nach, trotzdem sehe ich ihn nicht an. "Reicht es nicht, wenn nur einer mit hochkommt?", versucht er es. "Nein! Wenn es wirklich so wichtig ist sag es hier und jetzt, ansonsten lass es!", murmel ich vor mich hin. Hier unten fühle ich mich sicherer. Auch wenn ich nicht wirklich glaube, dass er mir irgendwas tun würde. Ich bezweifle schon, dass er es überhaupt gehört hat, da er nicht reagiert.
Doch da fängt er seufzend an:"Also..." "Eine Rede beginnt man niemals mit Also!" Ich drehe mich um zu sehen von wem das kam. Natürlich von Tyler.
Sein Blick trifft genau auf meinen und er sieht mir in die Augen. Seine Augen strahlen eine Wärme aus und sehen mich sehr liebevoll an. Ich brauche eine Weile um den Blick wieder abzuwenden. Jetzt starre ich den Boden an.
"Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Für heute in der Cafeteria. Aber du bist so hübsch und du siehst sehr sympathisch aus, also wollte ich dich nur bitten, mit mir zum Ball zugehen. Als dann die zwei anderen kamen, dachte ich, sie interessieren sich auch für dich. Und scheinbar haben sie es ja auch geschafft, dich rumzukriegen."
Damit beendet er seine Ansprache und zeigt auf Tyler und Louis. Ich kann mich nicht beherrschen und muss grinsen. Ich hatte weder mit einer Entschuldigung gerechnet, noch das er denkt, ich hätte was mit Tyler oder Louis. „Tyler, kenn ich nicht wirklich und er ist ein Freund von meinen Brüdern, so wie die anderen auch. Und der hier"- ich zeige auf Louis -"ist mein Bruder!" Die Jungs fangen alle an zu lachen und Harry stürmt aus dem Haus.

"Ich geh schlafen!", sage ich noch gähnend. Es ist bereits etwas später und ein aufregender Tag liegt hinter mir. "Soll noch jemand mit kommen?", fragt Louis. Ich schüttel noch den Kopf und gehe dann nach oben.

----------------------------------------LOUIS SICHT ----------------------------------------
Ich setze mich wieder auf den Sessel zu den Jungs. "Schläft sie?", fragt mich Mason. "Ja!", nicke ich.
"Ihr erfüllt ja echt jeden Wunsch eurer Schwester. Und dabei ist sie doch die jüngste!", kommt es von Nate.
"Sowas nennt man sozial sein. Und einander lieb haben. Solltest du auch mal probieren!", antwortet Blake!
"Aber, so ungerne ich das sage, recht hat Nate! Ich meine, ihr seid schon extrem fürsorglich!", mischt sich jetzt auch Daniel ein.
"Gibt es einen Grund dafür?", war ja klar, dass auch Chris sich einmischen muss.
Mason wirft mir einen fragenden Blick zu. Ich weiß genau, dass er nicht sicher ist, ob wir es sagen sollen. Also antworte ich: „Nein, es gibt keine Grund. Es ist wie Blake sagt, einfach Geschwisterliebe!"
"Wir haben euren Blickwechsel gesehen. Es gibt einen Grund!", ruft Nate. Er wirkt so aufgeregt wie ein kleines Kind. "Sei ruhig! Grace schläft!", zischt Mason.
"Ich glaube, wir sollten langsam mal gehen!", versucht Blake die Sache zu entspannen. Ich lächel ihn dankbar an. Daniel und Chris erheben sich. "Was ist mit euch?", fragt Blake.
"Ich will noch wissen was hier los ist!", meint Nate.
"Alter! Sie wollen es erstmal nicht sagen! Wir kennen sie erst seit heute! Also bleib ruhig!"- es war das erste mal in dieser Diskussion, dass Tyler etwas sagt -"Ich muss nur noch kurz was mit Louis klären. Ich fahr später!"
Damit verabschieden wir uns alle von einander. Nur Tyler bleibt sitzen.
"Ich geh auch hoch. Oder braucht ihr mich noch?", fragt Mason. Tyler und ich zucken mit den Schultern, also geht er hoch.
"Was gibt es denn?", wende ich mich jetzt an Tyler. "Es geht nochmal um Grace. Ich kann verstehen, wenn ihr nicht darüber reden wollt, aber ich möchte es wenigstens versuchen!" "Okay!", ich bin gespannt, wohin dieses Gespräch führ. "Ich finde sie echt nett! Und sie ist so anders, als alle anderen Mädchen und sie hat eine sehr starke Ausstrahlung, auch wenn sie es nicht weiß. Doch immer wenn ich nur mit ihr geredet habe, ist sie in totale Panik verfallen. Oder auch als ich mich mit Harry geschlagen habe. Aber warum? Hat sie ein Problem mit Jungs?"
Ich atme tief ein und wieder aus. Ich hatte befürchtet, dass so etwas ähnliches kommen würde, wobei ich das Gefühl habe, dass es für  Tyler auch in Ordnung wäre, wenn ich nichts sagen wollen würde. Trotzdem oder gerade deswegen, erzähle ich ihm etwas, ich habe wirklich das Gefühl, dass er Grace nichts Böses möchte und ich hoffe wirklich, dass ich mich nicht irre. "Naja, nein sie hat kein Problem mit Jungs, also nicht so wie du denkst. Reicht es dir wenn ich dir sage, dass sie keine leichte Vergangenheit hatte? Mehr möchte ich dazu nicht sagen! Aber wenn du sie wirklich magst, musst du viel Geduld haben und langsam, dass Vertrauen zu ihr aufbauen. Irgendwann wird sie dir selber erzählen, was passiert ist." Er nickt verständnisvoll. "Danke! Es bleibt unter uns. Versprochen! Ich werde versuchen, Vertrauen zu ihr aufzubauen. Ich mache mich dann auch mal auf den Weg." "Aber verletz sie bloß nicht! Bis morgen!" „Werde ich nicht! Bis morgen!"
Ich bringe ihn noch zur Tür und gehe dann auch schlafen.

A New Start *wird überarbeitet*Where stories live. Discover now