Kapitel 1

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Ich heiße Grace Jones und bin 16 Jahre alt. Meine Brüder heißen Mason und Louis. Mason ist 17 und Louis 18. Wir gehen alle noch zur Highschool. Heute ist ein außergewöhnlicher Tag, es ist der Tag an dem wir umziehen. Es ist kein normaler Umzug, wo die Eltern rufen "Kinder! Der Umzugswagen ist da!"

Nein, das ist es ganz sicher nicht! Meine Mutter ist an Brustkrebs gestorben, als ich vier Jahre alt war. Und mein Vater? Der ist für mich und meine Brüder auch gestorben. Das ist auch der Grund warum wir drei ausziehen. Wir ziehen weit weg von unserem Vater. Er weiß es, ihm ist es aber egal. Seine einzige Reaktion war: "Macht was ihr wollt! Aber wenn ihr geht, bekommt ihr kein Geld mehr!"

Es wird sehr schwierig werden Schule und Arbeit unter einen Hut zu bekommen, aber alles ist besser als länger bei dem Mann zu bleiben, der sich Vater nennt. Jetzt gerade schließe ich meinen Koffer und stecke mein Handy in die Hosentasche, als Louis ruft:"Mason? Grace? Kommt ihr?" Mason ruft zurück:"Jo!" Ich schließe mich dem an. Unser so genannter Vater ist arbeiten, davor hat er nur noch gesagt wir können all unsere Sache mitnehmen, solange wir alles tragen können.

Das heißt ich hatte Kleidung, Bücher, DVD'S, Kosmetiksachen und alles weitere in Kisten, Koffer und Taschen gestopft. Glücklicherweise haben meine Brüder beide ein Auto. Was für welche? Ich weiß es nicht, sie sagen es mir zwar immer wieder, aber nach drei Sekunden habe ich es eh wieder vergessen. Ich weiß nur so viel: die Autos waren nicht gerade günstig und Louis'Auto ist schwarz, während Masons rot ist,  aber unsere Familie ist ziemlich reich. Geld war bisher nie ein Problem für uns. Deshalb wohnen wir auch in einer riesigen Villa. Naja, jetzt wohl nicht mehr. Ich schiebe meine Kisten nacheinander in den Flur und rufe dabei :"Mason! Louis! Könnt ihr mir tragen helfen?" Die beiden kommen sofort die Treppe hochgelaufen. Für sie ist es kein Problem die Kisten zu tragen. Sie sind beide sehr gut trainiert und haben dadurch auch viele Muskeln. Ja auch ein Sixpack.

Als wir alles in die Autos geladen haben, bleibt kaum noch Platz zum sitzen. Ich fahre mit Louis mit, denn das ist neben den beiden Fahrersitzen der einzig freie Platz. Wir blicken noch einmal zur Villa und dann fahren wir auch schon los. Auf geht's in unser neues Leben. Ein Neustart!

"Ist alles in Ordnung bei dir?", fragt mich Louis, da ich Tränen in den Augen habe.

"Ja schon, ich finde es nur traurig, dass ich meine Freunde nicht wieder sehe und das wir wegen so einem Grund gehen müssen!" Er nickt verständnisvoll und streichelt meinen Oberschenkel. Ich bin sehr froh, ihn und Mason zu haben, denn sie sind die einzigen männlichen Personen denen ich vertraue und die mich anfassen dürfen. Bei anderen bekomme ich Panik und schlage wild um mich.

Das liegt zum einen daran, dass mein "Vater" uns schlägt, seit meine Mutter tot ist. Zum anderen aber auch daran, dass ich schon öfters von Jungs verarscht wurde. Immer wenn ich gehört habe, dass mein Vater nach Hause kommt, bin ich zu Louis oder Mason ins Zimmer gerannt. Er und Mason haben mich immer beschützt. Dafür haben sie umso mehr gelitten. Doch an einem Tag waren meine Brüder nicht da, also hat unser "Vater" allen Ärger an mir aus gelassen. Es ist soweit gekommen, dass er mich vergewaltigt hat. Nachts habe ich immer Alpträume davon. Doch jetzt wird hoffentlich alles besser.  Louis macht leise Musik an und fährt in aller Ruhe auf die Autobahn.

Nach gut drei Stunden Fahrt machen wir eine Pause. Mason, der die ganze Zeit hinter uns war, fährt nach uns auf den Parkplatz. In der Raststätte holen wir uns jeder ein belegtes Brötchen und einen Kaffee. Wir haben all unser Geld, war wir noch hatten, von zu Hause mitgenommen.

A New Start *wird überarbeitet*Donde viven las historias. Descúbrelo ahora