Kapitel 41

1.1K 49 13
                                    

In der Halle des WAHNSINNIGEN-Konferenzzentrums waren 400 Männer versammelt. Alle unterschiedlich angezogen, unterschiedlich groß und unterschiedlicher Herkunft. Nicht ein einziger von ihnen stand stramm. Dennoch waren sie weitaus disziplinierter als die meisten Soldaten.

„Achtung!“ donnerte eine Stimme.

Aus einem antrainierten Reflex heraus zuckten 400 Arme mit Feuerwaffen in die Höhe und 400 Männer warfen sich auf den Boden um ein schlechteres Ziel abzugeben.

„Achtung, dies ist eine wichtige Meldung!“

Erst jetzt bemerkten die Männer, dass die Stimme aus einem Lautsprecher kam. Langsam standen sie wieder auf. Aber sie steckten ihre Feuerwaffen nicht wieder weg.

„In Kürze wird eine Frau bei Ihnen eintreffen,“ fuhr die Stimme aus den Lautsprechern fort. „Ihr Name ist Frau Oppermann. Sie ist die Ihnen zugeteilte Operationsleiterin für die bevorstehende Mission. Ende der Durchsage.“

Langsam steckten die Männer ihre Waffen weg. Aller Augen richteten sich auf die zweiflügelige Tür am Ende der Halle.

Nach einer Weile hörte man sich nähernde Schritte. Die Klinke wurde heruntergedrückt und langsam öffnete sich die Tür.

*~*~*~*~*~*

Die Rückzugstaktik der WAHNSINNIGEN war sehr einfach. Einer nach dem anderen betraten die als Soldaten verkleideten Leute eine der Kneipen am Marktplatz. Dort gingen sie auf die Toilette, entledigten sich in der Kabine ihrer Tarnkleidung und verließen das Establishment anschließend in Richtung Zuhause. Um 17 Uhr befand sich außer den gefesselten Soldaten kein Mensch mehr in den Zelten.

*~*~*~*~*~*

Statt einer Frau betrat ein kleiner Mann in einem karierten Hemd und Kakihosen die Konferenzhalle.

Die Söldner griffen sofort wieder nach ihren Waffen, doch der Mann hob abwehrend die Hand.

„Das ist nicht nötig. Ich soll Ihnen bloß etwas ausrichten. Schauen Sie nach oben.“

Der Mann drehte sich um und verließ schleunigst die Halle.

400 Gesichter richteten sich nach oben.

Frau Oppermann stand auf der Galerie.

„Wenn ich schießen könnte, schießen wollte und eine Pistole hätte wärt Ihr inzwischen schon alle leicht löchrig. Ich hoffe so etwas wird bei dem Einsatz den wir durchführen müssen nicht vorkommen.“

400 Köpfe wurden geschüttelt.

„Ihr werdet besser aufpassen.“

400 Personen nickten.

„Sagt mal, könnt Ihr überhaupt reden?“

400 Personen nickten erneut.

„Ach vergesst das. Fangen wir an. Also, das ist der Plan...“

*~*~*~*~*~*

Um 19 Uhr 30 fuhr eine Kolonne aus 10 extra-leisen Elektrobussen mit Schalldämpfern die Hauptstraße in Richtung Marktplatz entlang. Etwa 100 Meter von dem 'Durchfahrt-Verboten' Schild entfernt, das den Übergang vom Asphalt zum Kopfsteinpflaster der Fußgängerzone um den Marktplatz markierte, hielten sie an. Schnell und geräuschlos stiegen die 300 Geheimagenten in grauer Tarnkleidung aus.

Sie alle trugen Knöpfe im Ohr und mussten sich gerade noch einmal den Einsatzplan, der ihnen den ganzen Tag eingebläut worden war, anhören.

Der Marktplatz hat eine Größe von 79,4x96,5 Meter. Auf ihm sind 30 6-Mann Zelte aufgebaut. Vor jedem Zelt steht ein Scheinwerfer. Sonst sind noch vorhanden: 1 Geländewagen, 1 Motorrad, 1 Van mit Vorräten. Innerhalb der Zelte befinden sich höchstwahrscheinlich schwer bewaffnete, gefährliche, von Schmidt & Braun angeheuerte Profikiller. Auch die richtigen Soldaten müssen sich irgendwo befinden, entweder tot oder gefesselt. Roger.“

Die Staats-AGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt