Teenie Voodoo Queen ~Leseprob...

By NinaMacKay

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Wenn die anderen Kids der Voodoo Hexen-Abendschule einen fertig machen, weil man nichts anderes außer Zuckerr... More

Inhalt
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
ENDE
Epilog
Danke und neue Story
Buch Botschafter gesucht!!

Kapitel 6

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By NinaMacKay

"Ohne Mist, das war das Unheimlichste, das ich je gesehen habe."
"Los. Erzähl doch!", quengelte ich, während ich Shannon am Arm zog. Jetzt kamen auch Tucker und Joann angeschlendert, offensichtlich versuchten sie einen unbeteiligten Eindruck zu erwecken, waren aber selbst ganz scharf darauf die Geschichte zu hören.
"Also: in Madame Laveaus Vision herrschte quasi das Chaos, als ich darin eintauchte. Komischerweise sah ich die Stadt von oben, so als würde ich fliegen. Dunkler Nebel, anthrazitgrau würde ich sagen, fast schwarz, waberte über New Orleans. Man konnte beinahe körperlich spüren, dass schwarze Voodoo Magie in der Luft lag."
"Und dann?" Scheinbar ging es Tucker, genau wie mir, einfach nicht schnell genug.
Shannon zuckte mit den Achseln. "Gerade fielen riesige Wellen auf die Stadt herab, rissen alles mit sich, aber dann bin ich aufgewacht."
Aha.
"Glaubt ihr, das steht uns wirklich bevor? Ist das die Zukunft? Eine weitere schlimme Flutwelle, die die Stadt zerstört? Und wenn ja, hat das eine schwarze Voodoo Priesterin eingefädelt?" Während ich laut vor mich hin spekulierte, biss ich mir auf die Unterlippe.
"Das heißt vielleicht auch, dass die beiden letzten großen Sturmfluten in den vergangenen Jahren durch schwarze Magie hervorgerufen wurden, oder?", warf Joann ein.
Tucker kratzte sich am Kopf, wobei sein Diamant-Ohrstecker bunte Lichtpunkte an die Wände warf. "Wenn es so ist, haben wir ein Problem. Hunderte Menschen werden sterben."
Eine Weile starrten wir alle stumm vor uns hin, jeder in seine eigenen Gedanken versunken.
Schließlich hob Shannon als Erste den Kopf. "Sollen wir mit Madame Laveau darüber sprechen? Und vielleicht auch mit Mr. B.? Wir könnten unsere Hilfe anbieten."
"Du glaubst doch nicht, dass die beiden auf unsere Hilfe angewiesen sind?", warf ich ein. "Außerdem ist Mr. B ein...ein-"
"Super guter Lehrer?", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir.
Mr. B in seinem obligatorischen dunkel-lila Cape, das ihn wie einen verkappten Bühnen-Zauberer aus Las Vegas wirken ließ, hatte sich von hinten an mich rangeschlichen.
Sein schwarzer Ziegenbart zuckte belustigt, als ich nach Luft schnappte.
Die anderen versuchten sich ein Lachen zu verkneifen, scheiterten aber kläglich.
"Ganz genau!", brachte ich halbwegs flüssig hervor. "Wollte ich eben sagen."
Mr. B neigte den Kopf, so als bezweifelte er das doch gewaltig. Da es hieß dass Mr. B, der gemeinsam mit Madame Laveau die Voodoo Abendschule leitete, Gedanken lesen konnte, versuchte ich schnell an etwas anderes zu denken und nicht daran, dass ich ihn für einen hinterhältigen, gemeinen kleinen Hexenmeister hielt, der nach Macht und stärkeren Kräften lechzte. Aber wie immer, wenn man versuchte nicht an ein rosa Nashorn zu denken, geschah genau das. Man dachte an ein rosa Nashorn. "Nun ja, wir sehen uns dann übermorgen in Voodoo-Geschichte." Mit einem kurzen Nicken verschwand Mr. B, oder wie Shannon und ich ihn gerne nannten: Mr. Brechreiz.
In diesem Moment erklang Madame Laveaus Glocke, wodurch wir gezwungen waren unsere Lästereien über Mr. B auf später zu verschieben. Nekromantie wartete auf uns. Ehrlich gesagt, fand ich dieses Unterrichtsfach ungemein spannend und wäre nur ungern zu spät gekommen. Also packte ich mir Shannon und zog sie an der Hand hinter mir her.

In Nekromantie erzählte uns Madame Laveau mehr über Projektionen. Allerdings hörte ich nur mit halbem Ohr zu.
Die ganze Zeit über kreisten meine Gedanken weiter um die Vision. Konnte es sein, dass die letzten beiden großen Fluten, die mit den Hurrikans Katrina im Jahr 2008 und Hurrikan Isaac 2012 kamen, durch schwarze Voodoo Magie erzeugt worden waren? Und wenn ja: stand uns nun laut Madame Laveaus Vision ein weiterer todbringender Hurrikan bevor?
Nachdenklich biss ich mir auf die Unterlippe, während unsere Lehrerin eine Projektion von sich selbst erzeugte. Die zweite Madame Laveau winkte und begann dann sogleich mit der echten Madame Laveau den Untericht zu leiten. Mehrere Schüler kicherten. Der Anblick von zwei Madame Laveaus in bunten Turbanen, die gestenreich, wie in einer Talkshow, abwechselnd Anekdoten zum Besten gaben, riss selbst mich aus meiner Trance.

So erfuhren wir auch, dass fortgeschrittene Voodoo Priesterinnen sprechende und selbst denkende Projektionen ihrer selbst erschaffen konnten. Ein zweites Ich? Begeistert setzte ich mich aufrecht in meinem Stuhl zurecht.

~~~

Am nächsten Tag machte ich mich bereits kurz nach dem Frühstück mit 15 Tafeln Billigschokolade sowie einem Kessel voll Feuerholz bewaffnet auf den Weg in den Sumpf, um mich meinen Hausaufgaben zu widmen. In die Stadt, wo den ganzen Tag über Mardi Gras Paraden durch die Straßen zogen, hätte ich an diesem Tag sowieso nicht gehen wollen. Also machte ich mich auf die Suche nach einer kleinen flachen Sumpfbucht, um mir einen Alligator auszusuchen, der sich hoffentlich leichter in einen Delphin verwandeln ließ, als diese häßliche Spinne am Tag zuvor. Unterwegs pflückte ich hier und da etwas Sumpfkraut, das ich mir in die Taschen meiner tarnfarbenen Military-Jacke stopfte. Das kniehohe Gras fühlte sich nass unter meinen Fingern und an meinen Jeans an. Überall zirpte Ungeziefer so laut, dass ich mir beinahe Ohrenschützer wünschte. In wenigen Stunden, um die Mittagszeit, würde es brütend heiß in diesem Teil von New Orleans sein.
Während ich so über den moosbewachsenen Sumpfboden stolperte, summte ich "Let it be" von den Beatles.
Nach ein paar Minuten fand ich ein Wasserloch, in dem sich acht Alligatoren unterschiedlichster Größe sonnten. Perfekt. Die Show konnte beginnen!

Nach einigen Minuten fand ich, dass es mit der Show ganz schön bergab ging . Mittlerweile hatte sich die Zahl der Alligatoren auf drei dezimiert, wobei ebensoviele Frösche nun durch das Sumpfgras sprangen.
Aus lauter Frust öffnete ich eine Schokoladenpackung, die eigentlich für Erzulie bestimmt gewesen war. Warum nur, bekamen alle anderen Schüler nach vier Monaten, die wir jetzt an der Night School unterrichtet wurden, komplizierte Transformationszauber auf die Reihe und ich nur Frösche und Steckrüben?
Betrübt ließ ich meinen Blick über zwei der Alligatoren schweifen, die gerade reißaus vor mir nahmen. Sicher hatte ich sie durch das Aufreißen der Schokoladenpackung, das mit einer ruckartigen Bewegung einher gegangen war, verschreckt. Alligatoren hassten plötzliche Bewegungen.

Okay, einen Versuch noch. Mein Blick fixierte das letzte verbliebene Tier, das zu allem Überfluss auch noch das größte der Truppe war. Neugierig starrte es zurück, blinzelte dabei nicht mal. Den Körper halb unter und halb über Wasser, beobachtete es mich mit leicht geöffnetem Maul, das mir eine Reihe an Zähnen, so spitz wie Angelhaken, präsentierte. Reizend!
"Ganz fein, mein Junge..." 'Klick' Mit meiner Digitalkamera schoss ich das obligatorische 'Vorher-Foto'. Aus irgendeinem Grund war mir unwohl bei dem Gedanken, diesem Tier, dessen Körperlänge, dem eines Ponys in nichts nach stand, den Rücken zuzuwenden. Also zog ich die Opferprozedur so durch, dass ich den Alligator die ganze Zeit im Auge behalten konnte. Zum Schluss sprach ich das Gebet. "Liebe Erzulie, bitte entschuldige die erneute Störung..." Was redete ich da eigentlich für einen Blödsinn? Egal, weiter. "Bitte hilf mir ein einziges Mal, nur heute für meine Hausaufgaben, diesen fetten Alligator in einen Delphin zu verwandeln. Bitte, bitte. Ich brauche unbedingt ein Erfolgserlebnis! Alle meine Gebete gehen an dich. Du bist mein Ein und alles. Erhöre mich. Verwandle dieses Tier." Und damit ließ ich die Schokolade in die Flammen im Topf fallen.
Von einer Welle des Mutes erfasst, traute ich mich nach dem Gebet, näher an Fatboy, wie ich den Alligator insgeheim nannte, heran zu treten.
Während ich von einem Bein aufs andere trat und gleichzeitig die Fotokamera in meiner Tasche fest umklammert hielt, wartete ich darauf, dass die Verwandlung einsetzen würde.
Tatsächlich kräuselte sich kurz darauf die Alligatorhaut.
Muskeln verschoben sich und einen Moment lang dachte ich, dass es dieses Mal funktioniert hätte. Dass ich wahrhaftig einen Delphin hervorgebracht hätte. Doch nach dem obligatorischen leisen 'Plopp' lag statt des erwarteten Meeressäugers auf einmal ein nackter Junge, ungefähr so alt wie ich, bäuchlings im flachen Wasser.
Ich blinzelte. Wie? Was? Unfähig mir zusammen zu reimen, was vor sich ging, setzte bei mir sogleich Schnappatmung ein. Ich, Dawn Decent hatte aus einem Alligator einen Menschen gemacht! Zwar nicht ganz das gewünschte Ergebnis, aber immerhin waren Menschen Säugetiere, genau wie Delphine, also nicht allzuweit voneinander entfernt.
Als ich mit vor Aufregung zitternden Fingern die Kamera zückte, hob der Junge den Kopf. Zwei dunkelbraune Augen starrten mich an.
'Klick' Der Beweis war im Kasten. Obwohl ich mich fragte, ob man mir das später glauben würde - dass dieser Junge wenige Sekunden zuvor noch ein Alligator gewesen war.
"Hey! Was soll das?"
Unwillkürlich zuckte ich zusammen. Heilige Scheiße, der Ex-Alligator sprach!

Beinahe wäre mir vor Schreck die Kamera aus der Hand gefallen. Ich meine, ich war es gewohnt, dass mittlerweile massenweise Frösche mit Identitätskrise den Sumpf bevölkerten. Identitätskrise deshalb, weil sie einer anderen Tiergattung angehört hatten, bevor sie mir über den Weg gelaufen waren. Aber was sollte ich jetzt tun? Was machte ich mit einem Menschen, der eigentlich ein Alligator war? Konnte man den auch einfach im Sumpf aussetzen?
Leise Skrupel meldeten sich in meinem Hinterkopf. Und dann sprach dieses Werk Erzulies auch noch! Was in aller Welt solltr ich jetzt bloß tun?
Zunächst beschloss ich, noch ein Selfie zu machen. Dieser denkwürdige Augenblick (schließlich hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben etwas anderes als Frösche und Steckrüben zustande gebracht) musste festgehalten werden. Schwarz auf weiß, wie man sagte. Oder eben auf Fotopapier. Also drehte ich mich so, dass ich mit dem Rücken zu dem Ex-Alligator stand, der immer noch auf dem Bauch im flachen Wasser kauerte - nackt versteht sich. Nach einem Blick über meine Schulter wurde ich beinahe rot im Gesicht. Da hatte ich aber wirklich einen gutaussehenden Jungen gezaubert. Meine Güte! Dieser Typ war eine Kanone. Sobald ich mir sicher war, dass wir beide im Bild waren, hob ich den Arm mit der silbernen Kamera. Das würde mir sonst sicher niemand glauben! Mit einem breiten Grinsen im Gesicht drückte ich auf den Auslöser.
"Würdest du das bitte lassen?", brummte die nackte Kanone.

"Verzeihung?" Ohne es zu wollen, hatte ich meine Entschuldigung als Frage formuliert. Typisch.
Am liebsten wäre ich jetzt einfach abgehauen, allerdings schien mir das ganz schön unfair dem Alligator gegenüber. Vielleicht sollte ich ihm zunächst noch helfen, sich an sein neues Dasein als Mensch zu gewöhnen? Rückgängig konnte ich den Zauber leider nicht machen. Das war beinahe unmöglich. So etwas gelang nur schwarzen Voodoo Hexen und das auch nur nach einem besonders großen Opfer, wie dem noch schlagenden Herzen eines Kleinkinds. Und das war mir die Sache dann doch nicht wert. Schweigend vor mich hin nickend, steckte ich die Kamera in die Jackentasche meiner abgewetzten aber dennoch heiß geliebten Military Jacke.

Da es langsam Mittag wurde und damit zu heiß im Sumpf, würde ich sie nicht mehr lange tragen können
"Hallo? Tust du nur so minderbemittelt oder bist du eine dieser zurückgebliebenen Esoterik-Hexen, genau wie die, die mir den Scheiß hier eingebrockt hat?"
Alle Achtung. Der Wortschatz meines Ex-Alligators war beeindruckend. Gar nicht mal schlecht, was ich da gezaubert hatte, wenn auch eine Spur zu unhöflich. Fast war ich geneigt, mir selbst auf die Schulter zu klopfen.
Um meine Hausaufgabe näher in Augenschein zu nehmen, ging ich vor dem Jungen in die Hocke.
Mit seinen dunklen Haaren und noch dunkleren Augen erinnerte er mich unwillkürlich an den jungen Tom Cruise aus "Mission Impossible". Allerdings... dieser Junge vor mir schien Anfang zwanzig zu sein. Vielleicht vier bis fünf Jahre älter als ich.
"Du redest", stellte ich überflüssigerweise fest.
"Nein, ich singe Opern, weißt du?", konterte die nackte Kanone, alias der Ex-Alligator.
Oh. Das war blöd. Was machte ich mit einem sprechenden nackten Jungen? Den konnte ich wirklich unmöglich allein hier zurück lassen. Einfach so. Was war, wenn ihn jemand fand und Fragen stellte?
"Oh Mist, ich bin so ein Opfer...", murmelte ich.
"Sprich weiter", ermunterte mich der Ex-Alligator.
"Nein danke", wich ich aus. Was sagte man denn in so einer Situation? Dafür war ich nicht ausgebildet worden.
Immer wieder ging ich im Kopf die Möglichkeiten durch. Wenn die Presse ihn fand und heraus kam, dass Voodoo Hexen doch mehr drauf hatten, als ein bisschen Hokus Pokus, wie wir die Öffentlichkeit glauben ließen, würde eine Panik ausbrechen! Am Ende würde die Bevölkerung New Orleans Jagd auf uns Hexen machen. Verdammt. Und das wäre dann alles meine Schuld!
"Gott, ich bin so ein Opfer!"
"Sagtest du bereits."
Mr. Alligator räusperte sich. "Aber immerhin redest du jetzt. Also zwei Fragen: Welches Jahr haben wir und was war das für ein komisches silbernes Ding, das geblitzt hat? Und hast du etwas zum Anziehen für mich?"
"Das waren drei Fragen."
"Bist du immer so kleinlich, Hexe?"
Ich zuckte zusammen. Woher wusste er das? Das mit der Hexe- nicht das mit dem kleinlich.

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