Eyes of Death [Naruto Fanfikt...

By xShiraXx

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Ein einziger Blick und deine Zeit ist abgelaufen, willst du es riskieren? [OC x Itachi] More

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15 - Obito
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
KEIN KAPITEL
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
KEIN KAPITEL
Kapitel 54

Kapitel 3

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By xShiraXx

Es passierte einige Monate später, als Kohana gerade ein anderthalbes Jahr alt geworden war, dass ihre neuen Eltern erneut vor einem Problem standen. Ein recht...amüsantes und ironisches Problem, aber dennoch ein Problem.

"Hana-chan, du weißt ganz genau das du noch zu jung für solche Bücher bist. Sie sind viel zu gewalttätig und außerdem würdest du sie eh langweilig finden." Argumentierte Kushina und nahm ihrer Tochter das Buch aus der Hand, dass sie fest an ihre Brust gepresst hatte. "Ich will aber keine öden Kindergeschichten mehr lesen Mama. Sie sind langweilig und unrealistisch. Außerdem haben wir keine anderen Bücher mehr und ich sehe nichts daran auszusetzen mehr über unsere Vorfahren zu lernen." Sagte Kohana, während sie versuchte das Buch über die vergangenen Kriege der Welt zurückzuschnappen.

"Kohana Fuyumi-Namikaze, ich werde dir nicht erlauben haufenweise Bücher über Kriege zu lesen! Du bist ein Jahr alt, verdammt nochmal, wo ist mein Baby hin." Kushina sank mit tränenüberströmtem Gesicht theatralisch zu Boden.

Minato sah mit einem Schweißtropfen an der Stirn über seinen Zeitungsrand hinweg, um das Dilemma vor sich zu begutachten. Seine Frau hatte sich dramatisch auf den Boden gelegt und seine Tochter stand mit dem trockensten Blick den er seit langem auf ihrem Gesicht gesehen hatte neben ihr. In einer flüssigen Bewegung schnappte sie sich das Buch zurück und setzte sich neben ihren Vater an den Frühstückstisch.

Ein tiefes Kichern verließ seine Kehle, als er den schmollenden Ausdruck auf dem Gesicht seiner überdramatischen und definitiv bipolaren Frau sah. "Minato, jetzt sag doch auch mal was!" Wie auf Kommando versteckte er sich wieder hinter seiner Zeitung, ein unschuldiges Pfeifen auf den Lippen.

"Immer stellt ihr euch alle gegen mich, echt jetzt." Schniefte sie erneut und stand mit hängendem Kopf auf um sich auf ihren eigenen Platz zu setzen. Dabei kam sie nicht umhin dem Buch in den Händen Kohanas einen tödlichen Blick zuzuwerfen. Ein Seufzen entrang Minato. "Schatz, wir wissen beide das das nicht so ist. Ich verstehe nur nicht wieso du dich so dagegen sträubst? Kohana ist nicht wie andere Kinder und das weißt du, ansonsten würde sie nicht mit eineinhalb Jahren lesend am Frühstückstisch sitzen."

Eine dunkle Aura breitete sich um Kushina aus, als sie ihren stechenden Blick auf ihren Minato richtete. "Und nur weil sie anders ist heißt das wir müssen sie aus ihrem Kind-sein reißen?" Diesmal war es Kohana die seufzte und das Buch schließlich an ihre Mutter weitergab. "Also gut, dann lese ich es eben wenn ich älter bin, aber mir ist trotzdem langweilig." Entschärfte sie die Situation, inzwischen an die heftigen Stimmungsschwankungen ihrer Mutter gewöhnt.

Plötzlich legte sich ein Lächeln auf ihr Gesicht. "Okaa-san? Wollen wir nicht zusammen in die Bibliothek gehen? Dann kann ich mir Bücher raussuchen die ich mag und du musst dir keine Gedanken darüber machen, dass ich etwas lese was ich nicht sollte. Wir können sogar Mikoto-san besuchen gehen." Schlug Kohana diplomatisch vor. Sie zwinkerte ihrem offensichtlich erleichterten Vater unauffällig zu, was er mit einem dankbaren Blick erwiderte.

Kushina bemerkte davon nichts, augenblicklich darin versunken über Mikoto und Itachi zu plappern und das sie ja so lange nichts zusammen unternommen hatten.

Kohana lächelte liebevoll über die kleinen Gepflogenheiten die seit dem einen Jahr in dem sie schon mit ihrer neuen Familie in einem Haushalt lebte eingekehrt waren. Das ständige brabbeln ihrer Mutter, die friedliche, liebevolle Ader ihres Vaters und ihr zum Glück einigermaßen ausgeprägte Sinn für Diplomatie um ihre Mutter zu beruhigen, wenn ihre bipolare Ader zum Vorschein kam.

Es fühlte sich immer mehr nach einem Zuhause an.

Ihr Zuhause.

Ihre Familie.

Ihre Eltern.

...

Beim Anblick eines Babys waren normalerweise die ersten Reaktionen der Meisten immer die der Sorgfalt und der Neugierde. Menschen blieben stehen, wenn sie Mütter mit ihren Kinderwägen sahen, um sich über die Niedlichkeit der kleinen, unschuldigen Wesen auszulassen. Es wurden Komplimente ausgetauscht, Gespräche entstanden, mit Menschen die man noch nie zuvor in seinem Leben gesehen hatte.

Es war beinahe als würde das neueingehauchte Leben Menschen zusammenführen.

Wenn Erwachsene allerdings Kushina Uzumaki und Kohana Fuyumi-Namikaze über den weg liefen, war es nicht annähernd dasselbe Szenario. Die weißen Haare des kleinen Mädchens stachen in Konoha heraus wie ein Schaf inmitten eines Wolfsrudels, und wenn das nicht genug war, dann war es ihre blasse Haut. Seit sie geboren wurde, war sie kaum einen Ton brauner geworden als zuvor, selbst während ihres Aufenthaltes in Konoha. Es war als wolle das Schicksal, dass sie rein blieb wie ein weißes, unbeschriebenes Blatt Papier.

Doch selbst diese Anomalität inmitten der Straßen Konohas sorgte nicht dafür das Leute stehen blieben oder sie grüßten. Kushina, ja, aber niemals Kohana. Diejenigen die wussten, wer sie war und wer die Fuyumi gewesen waren sahen sie entweder mit mitleidigen oder angsterfüllten Blicken an.

Kohana hatte gehofft herauszufinden wer genau die Fuyumi waren und was ihre Fähigkeiten waren, doch sie fand kaum etwas, dass neu für sie gewesen wäre. Sie suchte also vergebens nach einer Begründung für die seltsamen Blicke die ihr zugeworfen wurden.

Die Bewohner die sie nicht aus den vorherigen Gründen mieden, hielten ihren Abstand aufgrund ihres Verhaltens. Kohana war keineswegs ein böses Kind oder besonders nervtötend-wie ein gewisser blondhaariger Jinchuuriki. Eher im Gegenteil, sie war sehr ruhig, respektvoll und freundlich. Etwas, dass wohl in diesem Dorf nicht von einer Eineinhalbjährigen erwartet wurde.

Es machte die Bürger unruhig, ein Kind zusehen das nach einem 20 Minuten Spaziergang nicht anfing zu jammern. Ein Kind zu sehen, dass sich weitaus zu flüssig und normal mit ihrer Mutter und den Menschen um sich herum unterhielt. Und ein Kind dessen Augen klüger und bewusster ihr Umfeld analysierten, als es von ihr verlangt wurde. Es erschreckte die Menschen Konoha's. Es war etwas, dass sie nicht kannten, mit dem sie nicht vertraut waren.

Und Menschen fürchteten sich vor dem Unbekannten.

...

"Hana, Kleines, glaubst du nicht das sind...ein paar viele Bücher für einen Tag? Wir können doch morgen wiederkommen." Ein Schweißtropfen hatte sich an Kushinas Stirn gesammelt. Die letzten 30 Minuten hatten sie damit verbracht durch die Bibliothek zu schlendern und Bücher herauszusuchen, die sie ihrem kleinen Engel erlaubte zu lesen. Dennoch waren sie irgendwie damit geendet, dass die Rothaarige 8 Bücher in ihren Armen balancierte, während Kohana ein weiteres aus einem der umliegenden Regale zog. "Okaa-san, ich lese schnell und viel. Außerdem hast du gesagt, dass du und Otou-san nachher auf eine Mission müsst und für einige Tage nicht da sein werdet. Also brauche ich eine Beschäftigung." Erklärte Kohana entschuldigend, als sie ihr den Buchrücken des Buches entgegenhielt.

"'Der menschliche Körper und seine Schwächen'? Liebling, das ist ein Buch für Erwachsene, mit vielen Fachwörtern die du sicherlich nicht kennst, bist du dir sicher das du es brauchst?" Bei der Erwähnung von 'Fachwörtern' schienen die Augen der Kleinen förmlich zu funkeln. Das entging auch Kushina nicht. "Fein, fein, nimm es schon mit. Aber das ist das letzte! Wir wollen doch nicht, dass Mikoto unnötig lang auf uns wartet. Nicht, dass sie sich noch Sorgen macht. Das würdest du doch sicher nicht wollen oder? Ich bin mir sicher Itachi freut sich auch schon dich wiederzusehen." Sagte Kushina mit einem überzeugenden Lächeln, auf das Kohana nur seufzen konnte. "Okay, danke Okaa-san." Murmelte sie ergeben und folgte ihrer Mutter danach stumm zu der kleinen Theke neben dem großen Eingang.

Sie ließ ihren Blick aufmerksam schweifen. Es waren nicht viele Leute hier, doch seltsamerweise hatte sie schon die ganze Zeit mehr Herzschläge im Kopf, als sie Menschen sehen konnte. Die Frage ist, wo waren sie? "Ne, Okaa-san? Gibt es hier einen Bereich der für Zivilisten nicht zugänglich ist? Ich kann mehr Herzschläge spüren als ich sehe." Flüsterte Kohana fragend, darauf bedacht keine Aufmerksamkeit zu erregen. Es war seltsam, die Herzschläge waren an so verschiedenen und unzugänglichen Stellen, dass sie eigentlich kaum glauben konnte sie seien in einem unzugänglichen Bereich. Es war mehr so, als wollten sie sich verstecken. Oder beobachten? Wenn sie so zurückdachte, sie fühlte sich schon seit einer Weile etwas seltsam. Als würde sich etwas in ihren Nacken brennen. Es hörte erst auf wenn sie Zuhause war und selbst dann war es nur leicht vermindert.

Kushina setzte schnell die Bücher auf dem Boden ab und sah sich mit zusammengekniffenen Augen um. "Ja Schatz, es gibt einen extra Bereich für Shinobi der nicht für normale Bewohner zugänglich ist. Wo spürst du sie denn?" Kushina war gut darin ihre Gedanken und Intentionen zu verstecken, wenn sie es wollte. Doch Kohana bemerkte schnell das ihre Mutter ein weniger angespannter aussah als normalerweise und in ihren Augen etwas funkelte das 'Gefahr' beinahe zu schreien schien.

Kohana schloss tief einatmend ihre Augen und konzentrierte sich auf ihre Umgebung. Über das letzte Jahr hatte sie einigermaßen gelernt sich auf bestimmte Herzschläge zu fokussieren und sie gekonnter auszumachen, doch es war immer

noch vage. Nach einigen Minuten der Konzentration, konnte sie es allerdings spüren. 3 Leute. Ihre Herzschläge waren...seltsam ruhig, zu ruhig. Sie schienen eins mit den Schatten zu sein, als würden sie auf ihre Beute warten. Warten bis sie zuschnappen konnten. Sie waren so...kontrolliert und emotionslos. Es sandte ein Zittern durch ihren Körper. Plötzlich fühlte sie sich so klein und ausgeliefert, so verletzlich.

Als sie ihre Augen öffnete versuchte sie ihr Zittern zu unterdrücken, doch es gelang ihr eher mäßig. Ebenso wie die Panik die sich in ihren Augen widerspiegelte. "Okaa-san, ich habe Angst. Sie fühlen sich noch dunkler an als Kurama-sama. Wie Jäger im Schatten, wie die Menschen die damals Mama und mich verfolgt haben." Ein Wimmern verließ ihre Lippen als sie von ihrer Mutter in eine beschützende Umarmung gezogen wurde, die ihren tödlichen Blick durch die gesamte Bibliothek schweifen ließ. Wenn sie sich darauf konzentrierte konnte sie sie spüren. Die Spinnen, die im Schatten lauerten. Sie musste Minato Bescheid geben, so schnell wie möglich.

"Shhh, keine Sorge mein Schatz. Dir wird nichts passieren." Sie ließ ihr Chakra kurz aufflackern und keine Sekunde später erhellte ein gelber Blitz den Raum. Kohana lugte mit großen, tränenerfüllten Augen unter dem Arm ihrer Mutter vor und direkt in Minatos fragende, blaue Augen. "Kushina, was ist los?" fragte er plötzlich besorgt, als er die beidem am Boden hocken sah, seine Frau den zitternden Körper seiner Tochter in ihren Armen haltend. Das währte allerdings nicht lange, da Kohana sich von ihrer Mutter kurzerhand losriss und sich um den Hals ihres Vaters schmiss.

Dank seines Shinobi-Trainings landeten sie dabei nicht beide auf dem Boden. "Hey, hey, nicht so stürmisch. Was ist denn passiert meine Kleine?" fragte er mit einem hilflosen, aber warmen Lächeln auf den Lippen und presste ihren kleinen Körper an seine Brust. "Minato, wir werden beobachtet." Flüsterte Kushina, als sein Blick auf ihre Lippen direkt neben seinem Ohr fiel. "Beobachtet?" wiederholte er mit gerunzelten Augenbrauen und sah sich um.

Seine Augen weiteten sich für eine winzige Millisekunde, nicht gewillt ihren Verfolgern Anzeichen zu bringen. "Ja, ich kann sie spüren, 3. In den hintersten Ecken an der Decke der zweiten Etage. Keine ANBU. Aber was sollen sie von uns wollen?" Sein Blick fiel besorgt auf Kohana, die sich inzwischen ein wenig beruhigt zu haben schien. "Kohana?"

Kushina nickte. "Sie hat gesagt, das sich ihre Herzschläge genauso anfühle wie die die damals das Dorf überfallen haben." Flüsterte Kushina zurück. Minatos Augen richteten sich geschockt auf seine Frau. "Die Täter? Wenn das wahr ist..." Minato ließ seinen Satz offen in der Luft hängen, bevor sich seine Miene in die verwandelte, für die er in den Nationen gefürchtet war. Die des gelben Blitzes.

...

"Geht ihr ruhig zu Mikoto, ich kümmere mich schnell um ihre Sachen." Sagte Minato in normaler Lautstärke, als er und Kushina an der Theke darauf warteten, dass die Bücher ins Ausleihsystem der Bibliothek eingescannt wurden. "In Ordnung, danke Liebling. Wir sehen uns dann später!" Kushina nahm Kohana ohne Widerworte entgegen und verschwand mit ihr aus den großen Türen des Gebäudes.

Sie ließ sich Zeit während sie durch die Straßen Konoha's wanderte, und konnte sich das Grinsen, das ihre Lippen umspielte einfach nicht verkneifen. "Okaa-san? Wird Otou-san okay sein?" Klein Kohana sah fragend zu ihrer Mutter hinauf, die entgegen ihres Eindrucks von zuvor relativ gelassen wirkte. Ihre Muskeln waren angespannt, aber dennoch schien sie beruhigt. "Keine Sorge Hana-chan, dein Vater wird sich um die bösen Schatten kümmern und wir vergnügen uns währenddessen mit Mikoto und Itachi-chan, ja?" Kohana nickte mit einem leichten Lächeln, doch die Sorge schien nicht vollkommen aus ihrem Gesicht zu weichen. "Okaa-san, ist Otou-san stark?"

Ein amüsiertes Lachen entrang der Rothaarigen, während sie mit funkelnden Augen in den Himmel sah, ihre Rettung als Akademie-Schülerin noch frisch in ihrer Erinnerung. Selbst nach so vielen Jahren, würde sie diese Nacht wohl nie mehr vergessen können. "Kohana, sein Vater ist einer der stärksten Männer die ich je in meinem Leben getroffen habe, echt jetzt!"

...

Die Schatten bewegten sich lautlos über die Dächer Konoha's, so schnell das das bloße, untrainierte Auge ihnen kaum folgen konnte. Ab und zu tauchten schwarze Silhouetten aus dem nichts aus, doch sie verschwanden so schnell wie sie gekommen waren und wurden abgetan als bloße Einbildung.

Plötzlich hob eine der Silhouetten seine Hand, was die anderen ebenso zum Stoppen bewegte. Sie gingen leicht in die Hocke, ehe sie in eine durch Schatten verdunkelte Gasse hinabsprangen.

Sekunden.

Länger brauchte Minato Namikaze, der zweitstärkste Mann Konoha's nicht, bevor die Silhouetten stumm zu Boden fielen. Niemand hatte sie bemerkt und niemand würde sie finden. Außer natürlich die, die sie finden sollten.

"Dann bringen wir euch doch mal zur Informationsbeschaffungs- und Verhörabteilung, ne?"

...

Mikoto eilte von einer Ecke in die andere. Eine Schürze hing locker um ihre Hüfte und aus der Küche konnte man den leckeren Geruch von Tomatencurry und Reis vernehmen. Kushina's Lieblingsspeise. Klein Itachi saß währenddessen in typischer Uchiha-Montur auf der Couch und sah seiner Mutter mit einem amüsierten Lächeln dabei zu, wie sie beinahe über ihre eigenen Füße stolperte.

"Ihnen ist schon nichts passiert Mutter, beruhige dich." Sagte er schließlich und griff nach der Hand seiner Mutter, die ihm nur einen besorgten Blick zuwarf. Auch Fugaku Uchiha, Itachi's Vater saß in seinem üblichen Sessel, sein Gesicht, wie normalerweise auch, in eine strenge Grimasse verzogen. "Itachi hat recht, der Tag an dem diese Uzumaki untergehen würde, wäre auch der Tag an dem Konoha untergeht." Sagte er trocken, bevor sein Blick wieder auf die Zeitung in seinem Schoß fiel.

Gerade als Mikoto ihrem Mann einen eingeschnappten Blick zuwarf und zum Sprechen ansetzte, hallte das schrille Läuten ihrer Klingel durch das stille Haus. Mikoto sprang wie von der Tarantel gestochen auf und eilte zur Tür.

Sie hatte sich wirklich Sorgen gemacht um ihre rothaarige Freundin. Natürlich, sie konnte sich selbst verteidigen und sie konnte sich kaum jemanden ausmalen der sich freiwillig mit ihr anlegen würde, aber dennoch. Ihre beste Freundin hatte jetzt ein Kind, eines das sie behandelte als wäre es ihr eigen Fleisch und Blut. Sie könnte sich nicht so verteidigen wie sie es früher konnte, wenn sie gleichzeitig auf ein kleines hilfloses Menschlein aufpassen musste. Und sie wusste wovon sie sprach. Damals, als Itachi noch klein und süß und unschuldig gewesen war, war sie bei jeder Kleinigkeit beinahe an die Decke gegangen vor Sorge.

In einer fließenden Bewegung riss die weibliche Uchiha die Tür auf. Kushina, die nichts von den Geschehnissen im Uchiha-Haushalt mitbekommen hatte, war also umso überraschter, als sie plötzlich in eine feste Umarmung gezogen wurde. Ebenso wie Kohana.

"E-Ehm Mikoto? Ich...freue mich auch dich zu sehen?" sagte die Uzumaki unsicher und folgte ihrer Freundin nach einem kurzen Seitenblick auf ihre ebenso verstörte Tochter ins Haus. "Es wird auch langsam Zeit! Ich hab mir schon die schlimmsten Dinge ausgemalt! Wo wart ihr so lange?" fragte Mikoto nachdem sie die Tür geschlossen hatte und stemmte aufgebracht ihre Hände in die Hüfte. Kushina entwich ein verwirrter Laut, ehe sie die Uhr über dem Eingang erblickte. "Oh verdammt, schon so spät?! Es tut mir leid, Miko-chan, Kohana und ich waren noch in der Bibliothek und dann ist etwas Kleines dazwischengekommen, echt jetzt! Ich wusste nicht, dass es schon so spät ist." Kushina kratzte sich entschuldigend am Hinterkopf und verbeugte sich leicht. "Es ist nicht Okaa-san's Schuld, ich habe wohl ein wenig länger gebraucht als gedacht beim Bücher raussuchen." Schritt Kohana kurzerhand ein und verbeugte sich ihrerseits. Mikoto blickte erstaunt auf ihren weißen Schopf, lächelte allerdings bald schüttelnd den Kopf.

"Ist schon gut, ich war ja nicht wirklich sauer. Ne, Kohana-chan, du sprichst inzwischen ja schon fast so gut wie deine Mama." Kohana nickte mit einem höflichen Lächeln und stellte sich dann wieder neben ihre Mutter, die ihr amüsiert zusah. "Man würde fast meinen sie ist eine Uchiha. Sie ist genau wie Itachi-kun, nur in weiblich." Kicherte die Rothaarige, was von Kohana nur mit verengten Augen bedacht wurde.

"Was ist mit mir?" Auf die neue Stimme fuhren alle drei synchron herum und richteten ihre Blicke auf einen kleinen vierjährigen Itachi, der neugierig seinen Kopf aus dem Türrahmen zum Wohnzimmer gesteckt hatte. Kohana's Augen weiteten sich.

Itachi und die Fuyumi hatten sich das letzte Jahr über immer besser verstanden. Immer wenn ihre Mütter sich trafen und er nicht in die Angelegenheiten seines Vaters involviert war, saßen sie zusammen und lasen oder erzählten sich Geschichten. Das heißt, Itachi erzählte Geschichten und Kohana klebte förmlich an seinen Lippen. Zusammenfassend gesagt, verstanden sie sich also sehr gut. Und Kohana erfreute es eine Person in ihrem Leben zu haben, die sie gleichzeitig gerecht ihrer Intelligenz behandelte, und sie trotzdem ein Kind sein ließ. "Ita-kun!" Sie lächelte von einem Ohr zum anderen, als sie jedoch das grimmige Gesicht des Mannes hinter ihm sah, traute sie sich nicht recht sich von der Stelle zu bewegen.

Sie hatte Itachi's Vater noch nie zuvor gesehen, das war das erste Mal. Er sah genauso aus wie er ihn immer beschrieben hatte. Aber...auch wenn sein Herz sehr streng schlug, war dort doch eine große Portion Liebe im Nachklang. Genug, um ihr erneut ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern.

Sie verbeugte sich höflich, wie sie es von ihrer Okaa-san gelernt hatte. "Ihr müsst Uchiha-sama sein, es freut mich eure Bekanntschaft zu machen. Wir entschuldigen uns aufrichtig, falls wir euch zu lange warten ließen." Sie dankte dem Buch über Formalitäten und gerechten Ausdruck, das sie erst kürzlich gelesen hatte, aus vollem Herzen. Der Mann vor ihr schient etwas erschrocken zu sein, doch sie lächelte nur förmlich. Itachi blinzelte ihr bewundernd entgegen und blickte schließlich seinen Vater an, der noch immer in Trance auf das kleine Mädchen starrte.

"Du bist also die kleine Kohana Fuyumi-Namikaze über die meine Frau und mein Sohn immer schwärmen, ja?" Sie warf einen amüsierten Blick zu einem erröteten Itachi, der seinem Vater mit gerunzelter Stirn gegen das Bein tätschelte. "Hai, die bin ich."

Seinen Sohn ignorierend, hockte Fugaku sich vor die Kleine und deutete ihr näher zu kommen. Ihre Augen glitten fragend zu ihrer Mutter, doch Kushina betrachtete das Szenario eher, als würde sie bereuen keine Snacks mitgebracht zu haben, als tatsächlich nützlich zu sein. Ein Seufzen entrang ihren winzigen Lippen und sie lief sicheren Schrittes zu dem großen, für andere wohl angsteinflößenden Mann. Zugegeben, wenn sie nicht seinen Herzschlag hören würde, wäre sie wohl zögerlicher gewesen, doch sie würde niemandes Absichten verurteilen, solange sie wusste, dass sie ihr wohlgesinnt waren.

Vor ihm blieb sie schließlich stehen, keine Anzeichen von sich gebend die Situation als unangenehm zu empfinden. Eine Eigenschaft die dem Clan-Anführer der Uchiha und Leiter der Polizeiwacht Konoha's nicht entging. Selbst Erwachsene fühlten sich normalerweise unwohl unter seinen forschenden Augen, doch sie schien nicht einmal Ansätze der Angst oder Sorge zu zeigen. Kein nervöses Flattern der Augen, keine stetige Balanceverteilung von eines auf das andere Bein, keine zuckenden Hände, oder welche die sich unsicher in den Saum ihres T-Shirts krallten. Nichts dergleichen. Nur ein freundlicher, respektvoller Blick und ein Stand der keine Schwäche zeigte.

"Wie alt bist du, Kleines?" fragte er, seine Miene monoton wie eh und je. "1 Jahr, 7 Monate und 12 Tage, Uchiha-sama." Antwortete sie, ihr Lächeln vertiefend. Er schloss seine Augen mit einem tiefen Seufzen. Ein weiteres Kind, das in den Fängen der Machtbesessenheit anderer und deren System untergehen würde. Ebenso wie sein eigener Sohn. "Kein Grund zu unnötiger Förmlichkeit, Kohana-chan. Nenn mich Fugaku. Dein Fortschritt ist beeindruckend für dein Alter. Du scheinst sogar Itachi in dem Punkt zu übertreffen." Seine Mundwinkel hoben sich, nur einige Millimeter und kaum erkennbar für jemanden der nicht darauf achtete, doch Kohana konnte es erkennen. Und falls möglich vertiefte sich ihr Lächeln ein weiteres Mal. "Vielen Dank, Fugaku-sama, ich versuche mein Bestes um mich mental weiterzuentwickeln, solange ich es körperlich noch nicht kann." Antwortete sie ehrlich und drehte sich schließlich zu Itachi um.

Er legte fragend den Kopf schief. Sie sahen sich einige Momente in die Augen, weiß bohrte sich durch sein tiefes schwarz, ehe er zu verstehen schien. Mit einem schiefen Lächeln und einem Seufzer öffnete er seine kleinen Arme, in denen Kohana keine Sekunde später tief versank. Es schien, als hätte sie eine Bestätigung dafür gebraucht, dass Fugaku es genehmigen würde, bevor sie sich traute ihn offen zu umarmen.

Die Mütter blickten sich wissend entgegen und kicherten leicht. Fugaku betrachtete ihre Interaktion nur mit versteckter Belustigung und folgte den Frauen schließlich in die Küche.

"Du hast ein neues Buch gelesen." Es war mehr eine Feststellung, als alles andere, doch Kohana kannte dieses Verhalten bereits von ihm. "'Formalitäten und gerechter Ausdruck der gehobenen Klasse. Band 1, 2 und 3." Bestätigte sie lächelnd und löste sich von Itachi.

Etwas an der Aura die ihn umringte beruhigte sie auf dieselbe Art und Weise wie es ihre Mutter getan hatte. Sein Herzschlag war ruhig, kontrolliert und friedlich. Wie Wasser, ein See dessen Oberfläche so glatt war, dass man kaum unterscheiden konnte, ob man dem Wasser oder einem Himmel entgegenblickte. Wahrscheinlich war das einer der Gründe weshalb sie ihre Zeit so gerne mit Itachi verbrachte. Naja, die Zeit die er neben seinem Training und den Verpflichtungen als Clanerbe abtreten konnte. Trotzdem, sie fühlte sich gut in seiner Umgebung zu sein.

"Itachi-kun, Hana-chan, Essen ist fertig!"

Sie blickten sich gegenseitig an, ehe sie beide zu Kichern begannen und dem Ruf seiner Mutter folgten. Es würde ein wundervoller Tag werden.

...

Das Mittagessen verlief weitestgehend ruhig. Wie in ihren Büchern beschrieben, verhielt sich Kohana respektvoll, kniete sich formell an den Tisch und benutzte ihre Stäbchen genauso wie sie es trainiert hatte. Nachdem ihre Mutter ihr gesagt hatte sie würde einige Tage ohne sie und ihren Vater verbringen müssen, wusste sie, dass sie wohl bei den Uchiha's bleiben würde. Sie würden sie niemals ohne Aufsicht alleine Zuhause lassen, vor allem nicht nach den heutigen Vorfällen. Zusätzlich waren sie gute Freunde der Familie und Mikoto würde sich niemals die Chance entgehen lassen sich Kohana zu stibitzen.

"Ah, fast hätte ich es vergessen!" rief Kushina, zum Schreck aller Beteiligten, plötzlich aus. Inzwischen hatten sie sich ins Wohnzimmer verfrachtet, wo Itachi und Kohana zusammen ein Buch über die Entstehung Konoha's lasen. Die Erwachsenen hatten sich etwas über...erwachsenendinge unterhalten, doch nun war alle Aufmerksamkeit auf der Rothaarigen. "Was vergessen?" fragte Mikoto unwissend und legte leicht den Kopf zur Seite. Ein Schweißtropfen bildete sich an Kushina's Stirn, als sie wie ein eben zusammengestauchtes Kind ihre Zeigefinger aneinanderstieß.

"Minato und ich wurden speziell für eine Mission beordert, ich würde Kohana ja für die Zeit in der wir nicht da sind in ein Kinderheim geben oder dem Hokagen, aber ihre Genialität wäre bei beidem wohl verschwendet. Und ich hab Angst das ihr IQ sinkt wenn sie Zeit mit Kindern in ihrem Alter verbringen sollte." Ein allgemeiner Schweißtropfen bildete sich an den Stirnen der beteiligten. "Deeeshalb wollte ich fragen, ob ihr...naja...vielleichtaufsieaufpassenkönntetsolangeichnichtdabin." Ratterte sie herunter und lächelte ihrer besten Freundin mit dem breitesten und hellsten Lächeln entgegen, das Kohana jemals auf dem Gesicht ihrer Mutter gesehen hatte.

Ehe ihr Blick trocken wurde. Sie hatte sie nicht einmal gefragt. Da saß sie, erwartend das ihre Mutter alles erledigt hatte und dann hatte sie nicht einmal gefragt. Was wäre passiert, wenn sie es vergessen hätte? Nicht das Kohana nicht davon überzeugt war auf sich selbst aufzupassen. Sie wusste einigermaßen wie ein Wasserkocher funktionierte, auch wenn sie wohl einige Probleme gehabt hätte Wasser hineinzubekommen und sich danach nicht die Finger zu verbrennen, wenn sie es in Instant-Nudel-Becher gekippt hätte. Davon hatten sie erstaunlicherweise recht viele Daheim, aber trotzdem. Manchmal kam sie sich vor wie die Erwachsene, und nicht ihre erwachsene Mutter.

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