More than me

By isolatet

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alter Titel: Mailbox Call TRIGGERWARNUNG Giovanna hat nur zwei Wünsche. Wunsch Nummer 1: Endlich schlank sein... More

0 | Prolog
1 | Reingelegt
2 | Selbsthass
3 | Rundgeschickt
4 | Unerwartete Gesellschaft
5 | Seltsames Verhalten
6 | Physische Demütigung
7 | Einkaufsgespräche
8 | Zu weit gegangen
9 | Erklärungsversuche
10 | Loyaler Freund
11 | Sammys Freunde
12 | Abneigung
13 | Schwimmunterricht
14 | Rebellion
15 | Einfach Spaß haben
17 | Gestörter Filmabend
18 | Hin- und hergerissen
19 | Eifersüchtige Enthüllungen
20 | Ferne Nähe
21 | Weltuntergang
22 | Nicht den gleichen Fehler
23 | Autofahrt
24 | Zentrum der Aufmerksamkeit
25 | Waldausflug

16 | Verständnis

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By isolatet

A./N.: Ich bin eine treulose Tomate ... ich weiß, aber ich habe schlicht und ergreifend vergessen, dass ich jetzt jeden Montag ein Kapitel hochladen wollte. Aus dem Grund habe ich den Upload-Tag jetzt auf Dienstag verschoben xD Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

2.592 Worte

Der Rest des Wochenendes verläuft unspektakulär. Ich verbringe Zeit mit Shira und erledige meine Schulaufgaben. Dad googelt nach gesunden Rezepten.

Am Montag bin ich zwar nervös, aber ich gehe, als wäre es schon selbstverständlich, mit Sammy zum Tisch seiner Freunde und setze mich neben Veronique, die ihrerseits neben Jonah sitzt und sich riesig freut mich zu sehen. Weil auf unserer Seite kein Platz mehr ist, stellt Sammy sein Tablett deshalb zwischen Etienne und Addison ab.

Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken hinab, als ich ihrem unverhohlen feindseligen Blick begegne, den sie mir zuwirft, wenn keiner hinschaut. Auf der kleinen Party am Wochenende habe ich vergessen, dass es jemanden gibt, der mich nicht hier haben möchte. Jetzt wird mir das wieder bewusst.

Ich schlucke und stochere in meinem Spinat mit Würstchen und Reis herum. Mein Fluchtinstinkt erwacht, aber ich ringe ihn nieder. Sammy, Vero, Jonah und Etienne – alle freuen sich darüber, dass ich bei ihnen sitze. Ich werde mich nicht von einer einzelnen Person verscheuchen lassen.

Während der Pause versuche ich Addisons Blicke so gut es geht zu ignorieren. Dadurch dass sie Jonah und nicht mir gegenübersitzt, gelingt mir das auch ganz gut, obwohl sie sich kaum an den Gesprächen der anderen beteiligt und stattdessen Sammys gesamte Aufmerksamkeit für sich beansprucht. Ihn scheint das nicht zu stören. Er unterhält sich genauso angeregt mit ihr.

🍭🍭🍭🍭🍭

Am nächsten Tag wache ich mit Bauchschmerzen auf.

Dienstag.

Sportunterricht.

Ginger.

Ohne große Motivation mache ich mich für die Schule fertig und habe nur wenig für Dads Naturjoghurt mit Erdbeeren, Vanille und Honig übrig, den er uns beiden zum Frühstück zubereitet hat. Dabei schmeckt er köstlich. Wie frisches Erdbeereis – nur ganz ohne Zucker.

Als er mich vor der Schule absetzt – das Auto hat er gestern von der Werkstatt abgeholt –, verabschiede ich mich wortkarg, denn meine Gedanken sind schon längst beim Sportunterricht. Dabei ist es bereits die zweite Woche nach Gingers Attacke in der Umkleide und beim letzten Mal ist alles gut gegangen. Trotzdem habe ich Angst, dass es sich wiederholt.

Sammy begrüßt mich vor dem Gebäude und zieht mich in eine Umarmung. Neben ihm steht Etienne und hebt die Hand zum Gruß. Ich erwidere die Geste halbherzig und suche stattdessen meine Umgebung nach Ginger ab, um abzuschätzen, wie sie heute gelaunt ist.

Sammy fällt meine geistige Abwesenheit sofort auf und er schickt Etienne schon mal vor. Sanft greift er nach meiner Hand und lenkt meine Aufmerksamkeit auf ihn. »Hey, was ist los? Ist es, weil Dienstag ist?«

Ich höre auf, den Pausenhof nach Ginger abzusuchen und erwidere Sammys Blick, ehe ich ihm nickend ins Gebäude folge. Währenddessen ertönt die Klingel und wir gehen direkt zu unseren Kursräumen.

Mein bester Freund presst die Lippen aufeinander und heftet seinen Blick auf den Boden. Ich spüre, wie es ihm in den Fingern brennt, etwas zu unternehmen, und wie hilflos er sich gleichzeitig fühlt. Er kann nichts gegen Ginger ausrichten.

Vor den Biologieräumen bleiben wir stehen. »Wir sehen uns im Kunstunterricht und danach begleite ich dich zu Sport, okay? Und nach Sport hole ich dich wieder ab.«

»Ich weiß wirklich nicht, was ich ohne dich tun würde, Sammy«, sage ich gerührt und verabschiede mich mit einer innigen Umarmung von ihm.

Im Raum entdecke ich Reece, der bereits an seinem Tisch sitzt.

Mein Herz stockt.

Auf seinem Schoß hockt Ginger, die ihm gerade einen Abschiedskuss gibt. Mit einem strahlenden Lächeln erwidert er ihn.

Verwirrt denke ich daran zurück, wie desinteressiert er letzte Woche war, als sie an ihm geklebt hat wie Katzenhaare auf einer schwarzen Jeans. Jetzt wirkt er völlig hin und weg.

Ohne mich zu beachten stolziert Ginger an mir vorbei aus dem Kursraum und macht sich auf den Weg zu ihrem eigenen. Reece beachtet mich ebenfalls keines Blickes. Man könnte meinen, die Situation im Schwimmbad vergangenen Donnerstag hat es nie gegeben. Am Freitag letzte Woche hat mir das nichts ausgemacht, aber jetzt frage ich mich, wie es heute Abend sein wird, wenn wir uns beim Schwimmen wieder treffen. Werden wir an Donnerstag anknüpfen oder auch dort so tun, als hätte es das letzte Mal nie gegeben? Und was wäre mir lieber?

Biologie fliegt quasi an mir vorbei, während ich Reece betrachte und über heute Abend nachdenke. Mir ist gar nicht bewusst, wie meine Gedanken von Sport mit Ginger zu Schwimmen mit ihm gewechselt sind, doch am Ende der Stunde komme ich zu dem Schluss, dass ich mich freuen würde, wenn wir an Donnerstagabend anknüpfen würden.

Ich bin noch dabei, meine Schulsachen einzupacken, als Reece schon aus dem Raum verschwindet. Auf dem Weg zu den Kunsträumen sehe ich, wie er mit Ginger Hand in Hand zum nächsten Kurs läuft und ihr, bevor sie sich trennen, noch einen Kuss auf den Mund gibt.

Ich schüttle den Kopf. Anscheinend ist Reece doch nicht so desinteressiert an Ginger, wie ich angenommen habe. Freue ich mich wirklich, ihn heute Abend zu sehen?

Ehe ich diesen Gedanken vertiefen kann, erscheint Sammy an meiner Seite. Plaudernd schlendern wir zum Kunstunterricht und ich verbiete mir jeden weiteren Gedanken an gleich oder heute Abend.

Viel zu schnell geht die Kunststunde vorbei und Sammy und ich machen uns auf den Weg zur Sporthalle. Meine Nervosität steigt in dem Maße, in dem sich der Abstand zwischen mir und der Mädchenumkleide verringert. Am liebsten würde ich umdrehen und schwänzen, doch ich weiß, dass das keine Lösung ist. Ich kann nicht das gesamte restliche Schuljahr dem Sportunterricht fernbleiben.

Mit zittrigen Knien bleibe ich vor dem Gebäude stehen und drehe mich zu Sammy, der nach meinen Händen greift und sie fest drückt. »Lass dich nicht unterkriegen. Du bist ein tolles Mädchen.«

In Momenten wie diesem frage ich mich, ob ich mir Sammy nicht manchmal bloß einbilde. Einen fürsorglicheren und liebevolleren Jungen kann es gar nicht geben.

Ein aufrichtiges Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. »Danke.«

Er zieht mich in eine geschwisterliche Umarmung und gibt mir zum Abschied einen hauchzarten Kuss auf den Scheitel. »Wir sehen uns nachher. Ich hole dich ab.«

Meine Hände angespannt zu Fäusten geballt betrete ich die Umkleide. Ginger und ihre Speichelleckerinnen sind schon dort. Den Blick zu Boden gesenkt, die Schultern angezogen und die Arme um meinen Bauch geschlungen husche ich an ihnen vorbei zu den Toiletten, wo ich mich rasch umziehe. Danach warte ich, bis ich höre, wie sie die Umkleide verlassen, schließe ich meine Tasche in meinen Spind und laufe zur Sporthalle.

Fröhlich lachend steht Ginger mit ihrem Dreimanngefolge in die Halle. »Was hast du eigentlich gemacht, dass es zwischen dir und Reece wieder besser läuft?«, fragt eine und erntet sofort einen strengen Blick von Ginger.

»Gar nichts. Früher oder später wird ihm immer klar, wie sehr er mich braucht. Ich muss mich bloß zurückziehen, dann kommt er wieder angelaufen.«

In Gedanken wandere ich zurück zum letzten Freitag und wie sie sich an seinem Arm festgeklammert hat, damit er ihr eine winzige Sekunde seine Aufmerksamkeit schenkt. Wie Rarmachen sah das für mich nicht aus. Aber es bestätigt mir, dass ihre Beziehung längst nicht so gut läuft, wie sie alle Welt glauben lassen wollen.

Woran auch immer es liegen mag, ich bin dankbar für Gingers gute Laune, denn sie lässt mich – zumindest für heute – von ihrem Radar verschwinden.

Nachdem ich den Sportunterricht unbehelligt überstehe, gehe ich wieder umgezogen nach draußen, wo Sammy bereits auf mich wartet.

»Und? Wie ist es gelaufen?«, fragt er zuversichtlich, weil ich nicht in Tränen aufgelöst auf ihn zukomme.

Ich zucke mit den Schultern. »Ich denke, für heute ganz gut.« Bloß nicht zu optimistisch sein. Gingers gute Laune wird irgendwann vorbei sein – und wenn das der Fall ist, werde ich wieder auf ihrem Radar erscheinen. Das ist so sicher wie der Donner nach dem Blitz.

🍭🍭🍭🍭🍭

Am Abend packe ich meine Tasche, um ins Schwimmbad zu fahren, obwohl ich weiß, dass Reece dort sein wird. Im Grunde packe ich meine Tasche, weil ich weiß, dass er dort sein wird.

Seit dem letzten Mal hat sich irgendetwas verändert. Er ist immer noch Gingers Freund und ich bin auch immer noch auf der Hut bei allem, was er sagt und tut, aber in einem ganz bestimmten Punkt sind wir uns ähnlich – wir stehen uns beide selbst im Weg.

Das ruft eine gewisse Faszination in mir hervor, der ich mich nicht entziehen kann. Er ist Reece – Basketballstar unseres Schulteams, heißester und beliebtester Junge der Schule. Ich hätte nicht geglaubt, dass irgendetwas in seinem Leben nicht perfekt läuft und ein winziger Teil in mir wünscht sich, zu wissen, was das ist.

Also schwinge ich mir meine Tasche über die Schulter und nehme die Schlüssel zu Dads Wagen. Wenig später bin ich beim Gym.

Diesmal begegne ich Reece nicht vor dem Gebäude, aber das ist gut so. Mein Körper ist immer noch derselbe und umgeben von Wasser fühle ich mich wohler.

Doch auch als ich fertig umgezogen bin und ins Becken steige, taucht Reece nicht auf. Vielleicht kommt er heute nicht oder er geht dienstags zu einer anderen Zeit schwimmen.

Ich versuche das Positive zu sehen. Ohne seine Anwesenheit kann ich ungestört meine Bahnen ziehen, ohne dass er Mal um Mal an mir vorbeischwimmt und ich mir vorkomme wie eine Bleiente. Aber tief in mir drin spüre ich Enttäuschung. Ich hätte gerne gewusst, wie unser heutiges Treffen abläuft.

Wieder am Anfang der Bahn greife ich mit einer Hand nach dem Beckenrand und wische mir mit der anderen das Wasser aus dem Gesicht. Wenn ich die Schwimmtechnik, die Reece mir beigebracht hat, beibehalte, sollte ich mir auch eine kleine Taucherbrille für die Augen zulegen, überlege ich und drehe mich um, um eine weitere Bahn zu schwimmen. Ich bin gerade bei der Hälfte angekommen, als hinter mir jemand ins Wasser springt und nach ein paar Sekunden elegant an mir vorbeikrault.

Reece.

Innerlich beginne ich mich zu freuen. Es ist tatsächlich Freude, die ich verspüre, als ich seinen Körper neben mir durchs Wasser pflügen sehe und ich beschließe, dieses Gefühl lieber nicht zu analysieren. Äußerlich lasse ich mir nichts anmerken und schwimme ruhig weiter.

Doch im Gegensatz zu sonst schlägt Reece am Ende der Bahn keine Rolle unter Wasser und schwimmt zurück, sondern taucht auf, dreht sich um und legt einen Arm am Rand ab, während er sich mit der anderen Hand die Taucherbrille vom Gesicht zieht. Er scheint auf mich zu warten.

Ich versuche ruhig zu bleiben und mich nicht von ihm beirren zu lassen, freue mich aber darüber, dass er mich nicht wie in der Schule ignorieren wird.

Ein paar Schwimmzüge später bin ich bei ihm angekommen und greife ebenfalls nach dem Beckenrand. »Hey«, sage ich schüchtern, während ich meine Augen kurz auf ihn richte und dann an ihm vorbeischaue.

»Hey. Ich wollte eigentlich nur beobachten, wie du dich schlägst«, erwidert er mit einem zarten Lächeln.

Unbehaglich schlinge ich meinen freien Arm um meinen Bauch, auch wenn ich weiß, dass man meine Körperproportionen unter Wasser nicht genau erkennen kann. »Ich glaube, es klappt ganz gut«, sage ich leise, weil ich Angst habe, mich falsch einzuschätzen.

Doch zu meiner Erleichterung stimmt Reece mir zu. »Ja, sieht aus, als hättest du die Technik schon verinnerlicht.«

»Danke.«

»Dann will ich dich mal nicht aufhalten.« Mit den Worten greift er nach seiner Taucherbrille, setzt sie wieder auf und macht sich daran, die Bahn zurückzukraulen.

Eine halbe Stunde vergeht, in der wir im Einvernehmen nebeneinander unsere Bahnen schwimmen. Natürlich überholt Reece mich Mal um Mal, aber ich spüre, dass es mir gar nicht so viel ausmacht. Er ist halt schneller als ich. Na und? Es gibt bestimmt auch Menschen, die schneller sind als er.

Nach dieser halbe Stunde wird Reece neben mir plötzlich langsamer und passt sich meinem Tempo an. Sofort spüre ich, wie mich die Unsicherheit überfällt. Am Ende angekommen halte ich an und frage: »Mache ich irgendetwas falsch?«

»Nein, gar nicht«, antwortet er ehrlich, während er die Taucherbrille nach oben schiebt und sich nicht im Geringsten darüber bewusst zu sein scheint, was sein Verhalten in mir auslöst. »Du schlägst dich sogar so gut, dass ich dir vorschlagen wollte, es mal mit Kraulen zu versuchen.«

Sein Lob lässt mir die Hitze in die Wangen schießen. Ich bin es nicht gewöhnt, von jemand anderem außer Sammy oder Dad lobende Worte zu hören. »Ich, ähm, ich glaube, ich gewöhne mich besser erst noch ein bisschen an diese Technik, aber – aber ich komme bestimmt auf dein Angebot zurück.«

Mit einem Schulterzucken setzt er die Brille wieder auf, aber bevor er davonschwimmt, sagt er noch: »Du bist gut, Giovanna. Hab ein bisschen mehr Vertrauen in dein Können.«

Ein warmes, ganz neues Gefühl breitet sich in meinem Bauch aus. Findet er wirklich, dass ich gut bin? Es hat lange niemand mehr gesagt, dass ich in etwas gut bin. Sowohl Sammy als auch Dad wissen nicht, wie ich mich beim Schwimmen schlage, und niedergeschlagen stelle ich fest, dass ich keine anderen Hobbys besitze.

Früher, vor Mums Weggang und unserem Umzug nach Brownsville, habe ich gerne Zeit mit Freunden verbracht. Ihnen war mein Körpergewicht egal und an der Schule gab es niemanden, der mich deshalb gedemütigt hätte. Ich habe es geliebt, mich mit einem Buch in die Natur zu setzen und einfach still zu beobachten, was um mich herum passiert. Nichts, wofür man besonderes Talent besitzen muss, aber ich war glücklich.

Was würde ich alles für diese Zeit geben.

In Gedanken versunken lehne ich mich an den Beckenrand und erinnere mich daran zurück, wie glücklich ich gewesen bin, bevor Ginger mein Selbstbewusstsein Stück für Stück zerstört hat.

»Willst du gar nicht weiterschwimmen?«

Erschrocken zucke ich zusammen und schaue Reece an, der wohl schon wieder zwei Bahnen geschwommen ist, während ich mich an damals erinnert habe.

»Doch. Doch natürlich.« Sofort wende ich mich ab und schwimme von ihm weg. Er soll nicht wissen, welche Gedankengänge er mit seinem kleinen Lob in mir ausgelöst hat. Leider lässt Reece sich nicht so leicht abwimmeln und beginnt, lässig neben mir herzuschwimmen. Natürlich nicht, ohne sich die Taucherbrille vorher wieder über die Augen gezogen zu haben.

»Woran hast du gedacht?«

Glaubt er wirklich, dass ich ihm das erzähle? »Nichts, was dich etwas angehen würde.«

Seine Antwort überrascht mich. Anstatt sich zurückgewiesen zu fühlen, sagt er: »Schade, du sahst irgendwie glücklich aus.«

Kurz stocke ich in meiner Bewegung, versuche es mir jedoch nicht anmerken zu lassen und schwimme die Bahn zu Ende. Dann mache ich Halt. Reece wartet ebenfalls. Warum ist er hier so völlig anders als in der Schule? Im Nachhinein kann ich nicht mehr sagen, was mich dazu gebracht hat, ihm die kommende Frage zu stellen. »Warum bist du so nett?«

»Was meinst du?«

»Du weißt genau, was ich meine.«

Ertappt fixiert er die Wasseroberfläche zwischen uns.

Nun habe ich Blut geleckt. Seine Reaktion zeigt mir, dass hier etwas absolut nicht mit rechten Dingen zugeht. »Deine Freundin verabscheut mich und du hast nichts Besseres zu tun, als mir Schwimmtipps zu geben? Und mich dann auch noch zu loben?«

»Ich ... «, setzt er an, verstummt jedoch sofort wieder.

Das reicht mir. Sammy hatte recht: Reece ist nicht zu trauen. »Schön, dich gekannt zu haben, Reece.« Mit den Worten wende ich mich ab und schwimme zur Treppe, um zu verschwinden, obwohl ich eigentlich noch 16 Minuten Zeit zum Schwimmen hätte.

»Warte«, stoppt er mich, doch macht nicht den Fehler wie beim letzten Mal nach meinem Handgelenk zu greifen.

Ich halte an, drehe mich jedoch nicht zu ihm. Will ich mir wirklich anhören, was er zu sagen, nur um dann auf eine seiner Ausreden reinzufallen?

Noch während ich überlege, gibt Reece mir eine Antwort. Leise zwar, aber ich laut genug, dass ich sie höre.

»Weil ich dich vielleicht verstehen kann.«

A./N.: Ein Cliffhanger und leider kann ich euch jetzt schon sagen, dass es nicht der letzte bleiben wird ^^ Wie findet ihr Reece?

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