She Who Can Not Be Named

By Absolina

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Als die Leiterin des Waisenheims, in dem sie lebt, eines Tages wütend auf sie zugestürmt kommt und sie zu ein... More

Prolog
Kapitel 1: Psychos und Hexen
Kapitel 2: Zwei Welten
Kapitel 3: Der Zauberstab erwählt seinen Besitzer selbst
Kapitel 4: Zaubererspezialitäten
Kapitel 5: Severus Snape
Kapitel 6: Aufbruch
Kapitel 7: Muggelkrankheiten
Kapitel 8: Alohomora
Kapitel 9: Häuser und Ruhm
Kapitel 10: spontane Rettungsaktion
Kapitel 11: Feindseligkeiten und Schwärmereien
Kapitel 12: neue Bekanntschaften
Kapitel 13: schon wieder Ärger
Kapitel 14: Gryffindor vs Slytherin
Kapitel 15: Freunde
Kapitel 16: (Alp)träume
Kapitel 17: Nachtspaziergänge
Kapitel 18: Nachforschungen
Kapitel 19: Ein Lächeln zum Wegrennen
Kapitel 20: Nimbus 2001
Kapitel 21: Alles nur vorgespielt
Kapitel 22: Gemischte Gefühle
Kapitel 23: Die Kammer des Schreckens
Kapitel 24: Tom Riddle
Kapitel 25: Parsel
Kapitel 26: Eisige Weihnachten
Kapitel 27: Zehn Sickel
Kapitel 28: Valentinsboten
Kapitel 29: Verdächtig
Kapitel 30: Geheimraum
Kapitel 31: Hinter der Wand
Kapitel 32: Endlich Ruhe
Kapitel 33: Heimweh
Kapitel 34: Das Monsterbuch für Monster
Kapitel 35: Die Dementoren
Kapitel 36: Tintenfeder
Kapitel 37: Eine Ladung Drachendung
Kapitel 38: Ein Vampir auf Rollschuhen
Kapitel 39: Die Heulende Hütte
Kapitel 40: Zacks erstes Spiel
Kapitel 41: Klartext
Kapitel 42: Victoria Pears
Kapitel 43: Zu fies für eine Hufflepuff
Kapitel 44: Nichts zu verlieren
Kapitel 45: Zauberstablose Magie
Kapitel 46: Prüfungsphase
Kapitel 47: Crucio
Kapitel 48: Die Daughertys
Kapitel 49: Neugierde
Kapitel 50: Unter Muggeln
Kapitel 51: Die Quidditch-WM
Kapitel 52: Ferien bei den Odairs
Kapitel 53: Karma
Kapitel 54: Immer wachsam
Kapitel 55: Zu schwacher Charakter
Kapitel 56: Die drei Champions
Kapitel 57: Schicksal
Kapitel 58: Im Mittelpunkt
Kapitel 59: Eichung der Zauberstäbe
Kapitel 60: Das Quidditch-Team der Ravenclaws
Kapitel 61: Die erste Aufgabe
Kapitel 62: Gift
Kapitel 63: falsche Schlange
Kapitel 64: Partnersuche
Kapitel 65: Marges Date
Kapitel 66: Die heißesten Feger auf der Party
Kapitel 67: Dünnes Eis
Kapitel 68: Fallen lassen
Kapitel 69: Denk nach
Kapitel 70: Auf der Suche nach einer Lösung
Kapitel 71: Die eigene Mitte finden
Kapitel 72: Manchmal fressen Adler auch Schlangen
Kapitel 73: Illegale Machenschaften
Kapitel 74: Im schwarzen See
Kapitel 75: Halluzinationen
Kapitel 77: Nachsitzen
Kapitel 78: Vorbereitungen auf die dritte Aufgabe
Kapitel 79: Gegner
Kapitel 80: Gemeinsam
Kapitel 81: Die Rückkehr eines Monsters
Kapitel 82: Veränderungen
Fortsetzung

Kapitel 76: Das Mal

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By Absolina

Seit die zweite Aufgabe vorbei war ging es wieder bergauf. Meine Schulleistungen verbesserten sich wieder, da ich nun Zeit zum Lernen hatte und vor allem in Verwandlung strengte ich mich an, um meinen Zauber im Trimagischen Turnier auf mein Können und Talent zurückführen zu können.

Auch hatte ich nun mehr Zeit für meine Freunde, einerseits Zack und andererseits auch meine Zimmergenossinen, mit denen ich mich wieder vertragen hatte. Allerdings fühlte ich mich bei Ihnen weniger unbeschwert als früher und redete weniger, weshalb ich öfter etwas mit Zack oder seiner Clique unternahm.

Mit Marge hatte ich auch ein paar Mal ein bisschen Zeit verbracht, doch die hatte wegen ihrer ZAG's nun so viele Hausaufgaben auf, dass nicht einmal sie da drumherum kam.

Doch trotz der Normalität, die sich wieder einpendelte, zog es mich nachts weiterhin ab und zu auf den Astronomieturm.
Natürlich musste ich aufpassen wegen des Astronomieunterrichts, den Professor Sinistra hier gab, doch es war leicht die Unterrichtsszeiten zu umgehen.

Ich übte mich nach wie vor im Meditieren und darin auf meine zauberstablose Magie zuzugreifen, wobei ich zusätzlich die frische Luft und die Stille der Nacht genoss. Nachts auf dem höchsten Turm von Hogwarts zu sitzen und über die Ländereien zu blicken weckte das Gefühl von Freiheit und Sorglosigkeit in mir.

Die eisige Kälte des Winterwindes machte mir dank des Wärmezaubers, den ich wirken konnte, nichts mehr aus.

Auch heute Abend hatte ich mich zum Astronomieturm hinaufgeschlichen und nun, eine Stunde vor Mitternacht, war es an der Zeit, wieder zurück in meinen Schlafsaal zu kehren.

Vorsichtig schlich ich also die Steinstufen hinab, zurück in den Gang.
Wie immer achtete ich darauf, so leise zu bleiben wie möglich, auch wenn sich normalerweise niemand hier um diese Zeit herumtrieb. Schüler oder Professor Sinistra würden allerfrühstens erst in einer Dreiviertelstunde hier auftauchen.

Ich wollte gerade über die Absperrung steigen, die den Astronomieturm vom Korridor trennte, als ich das hallende Geräusch von Schritten am anderen Ende des Flurs vernahm.

Sofort schreckte ich zurück und sah mich nach einem Versteck um. Wenn ich die Treppen wieder nach oben liefe, würde die Person meine Schritte hören und dem nachgehen und wenn ich schlich, wäre ich zu langsam. Also musste ich hier unten bleiben.

Mit pochendem Herzen presste ich mich an die Wand und hoffte dass ihr Schatten mich weitestgehend verstecken würde.
Was, wenn ich entdeckt wurde?

Angespannt lauschte ich in die Dunkelheit hinein. Der Anzahl der Schritte nach, die ich hören konnte, musste es sich um mehr als eine Person handeln- vielleicht zwei oder drei.

Den Blick auf den Gang gerichtet sah ich zwei in Schatten gefüllte Gestalten, die an mir vorbei hasteten.

Als sie fast aus meinem Blickfeld verschwunden waren, wollte ich gerade erleichtert aufatmen, als die beiden auf einmal abrupt stehen blieben. Ihrer Größe nach zu urteilen musste es sich um Erwachsene halten. Verdammt.

Für einen Moment reichte es, mich in die Schatten zu drücken, aber länger? Mein Rücken tat schon vom harten Stein weh und eine der beiden Personen musste nur etwas genauer in meine Richtung schauen, um mich zu entdecken.

Als ein Stück Mondlicht auf die beiden Gestalten fiel, stockte mir vor Entsetzen der Atem. Karkaroff und Snape. Schlimmer konnte es nicht mehr werden! Sollten sie mich finden, würde Snape mir unzählige Hauspunkte abziehen und mir Nachsitzen aufdonnern, während Karkaroff alles daran setzen würde, mich aus dem Trimagischen Turnier zu streichen.

Ich versuchte meinen Atem so flach zu halten wie möglich und mich keinen Zentimeter zu bewegen, während sich all meine Sinne auf die beiden Zauberer konzentrierten, die in ein reges Gespräch vertieft zu sein schienen.

"...nicht mitten im Unterricht!", sagte Snape gerade, "das erregt nur unnötiges Aufsehen!"

"Aber Snape!", rief Karkaroff aufgebracht und umklamnerte den Tränkebrauer an den Armen, "du hast es doch auch gesehen. Das Mal ist stärker geworden!"

"Leise!", zischte Snape und sah sich unruhig um. Ich presste mich noch näher an die Wand. "Brüllen sie nicht herum, dass man sie noch eine Etage unter uns hört!"

"Snape", wiederholte der Schulleiter etwas gedämpfter, "du kannst das nicht einfach ignorieren. Es war nicht mehr so stark seit seiner Herrschaft und das beunruhigt mich. Lass mich deins sehen. Ich muss wissen, ob es genauso deutlich ist wie meins!"

Karkaroff griff nach Snapes Unterarm, welcher ihn protestierend zurückzog, doch einen Augenblick später ließ er widerwillig zu, dass Karkaroff seinen Ärmel ein Stückchen hochzog.

Gespannt sah ich dabei zu, wie der Schulleiter von Durmstrang Lumos zauberte und die Zauberstabspitze über Snapes Unterarm schweben ließ. Neugierig beobachtete ich das Szenario, doch aus meiner Position konnte ich nicht erkennen, was Karkaroff inspizierte. "Das Mal" hatte er es genannt. Litt Snape unter irgendeiner Krankheit? Einem Fluch? Karakaroff schien es auch zu haben. Wo hatten die beiden es her?

"Fass es nicht an!", fauchte mein Lehrer auf einmal und riss seinen Arm zurück.
Als er sich von dem anderen Zauberer befreite, konnte ich kurz einen dunklen Fleck auf seiner Haut ausmachen, bevor er ihn wieder unter seinem Ärmel verbarg.

Unwillkürlich hatte ich das Gefühl, etwas gehört zu haben, das nicht für fremde Ohren gedacht war. Vielleicht nicht einmal für die der Lehrer. Wenn ich entdeckt wurde, konnte meine Strafe vielleicht noch schlimmer ausfallen als ich dachte.

"Das kann kein gutes Zeichen sein. Was sollen wir tun?", wisperte Karkaroff. Ich glaubte in seiner Stimme beinahe etwas wie Angst herauszuhören.

Snape musterte sein Gegenüber kurz. "Ich werde mit Jennifer darüber reden, sie ist zurzeit in Hogsmeade."

"Sie ist hier!?", rief Karkaroff erstaunt und sein Blick verfinsterte sich, "ich dachte sie ist in die Muggelwelt abgehauen! Was tut sie hier?!" In seiner Stimme schwang ein Hauch von Zorn mit, der mich erschaudern ließ.

"Das ist gerade nicht wichtig", schnarrte Snape mit seiner dunklen Stimme und automatisch war ich froh, dass er das Thema hatte fallen lassen. Ich wollte nicht wissen, warum Karkaroff wütend auf Jenny war und dass sie über mich und meine Beziehung zu ihr redeten, wollte ich schon gar nicht.

"Wenn es bei den Anderen auch stärker geworden ist, werde ich mich an Dumbledore wenden. Er wird wissen was zu tun ist."

"Dumbledore!", stieß Karakaroff aus, "das kannst du nicht tun!"

"Ich vertraue ihm", erwiederte Snape kalt, "und er vertraut mir. Du wolltest, dass ich mit dir rede. Das ist meine Antwort. Komm damit nicht mehr zu mir."

Mit diesen Worten wirbelte Snape herum und lief an mir vorbei, aus dem Gang heraus. Nach kurzem Zögern machte sich Karkaroff in die andere Richtung davon.

Schwer atmend blieb ich zurück, immer noch an die Wand gepresst, in der Angst sie könnten noch in der Nähe sein.

Mein Herz pochte unglaublich laut in der Brust und ich konnte das Zittern, das mich nun überkam, nicht unterdrücken.
Langsam wagte ich mich aus meinem Versteck hervor.

Was hatte ich da gerade belauscht? Und was hatte meine Tante damit zu tun?

Die nächsten Tage verliefen normal. Der Unterricht war in den meisten Fächern spannend, wir bekamen Berge an Hausaufgaben auf und am liebsten verbrachte ich meine Zeit mit Zack.

Nach wie vor beschäftigte mich das Gespräch, das ich vor einigen Tagen versehentlich belauscht hatte, doch Snape verhielt sich wie immer und jedes Mal, wenn sein Ärmel durch irgendeine Bewegung hochrutschte, konnte ich nichts dort entdecken.

Vielleicht war es ja nur ein Schatten gewesen, den ich gesehen hatte und Karkaroff hatte sich Snapes Haut ansehen wollen.

Ich verzog das Gesicht. Diese Erklärung war ja mal so was von dämlich! Warum sollte Karkaroff sich für Snapes Haut interessieren? Irgendetwas musste dort sein und wenn ich genauer darüber nachdachte, hatte ich Snape noch nie in kurzärmligen Klamotten gesehen. Allerdings traf das auf die meisten Hexen und Zauberer zu, da viele selbst im Sommer Umhänge trugen.

Aber so sehr ich es auch versuchte, mir fiel einfach keine plausible Erklärung für das ein, was ich gesehen hatte.

Als ich an diesem Nachmittag die Eingangshalle der Schule betrat, verlor ich jedoch keinen Gedanken mehr an das Gespräch zwischen Snape und Karkaroff.
Heute war wieder ein Ausflugstag nach Hogsmeade und ich hatte mich mit Marge verabredet, um zusammen das Dorf zu besuchen.

Zack war mit ein paar Jungs aus dem Quidditchteam unterwegs, darunter auch Duncan, dem ich nicht so gerne begegnen wollte, und Sofia und Daniil waren anscheinend schon mit ihren Freunden aus Durmstrang verabredet.

Ich hatte auch nicht großartig Lust, etwas mit meinen Zimmergenossinen zu unternehmen und jene sahen das sicherlich genauso bei Marge, weshalb wir nur zu zweit unterwegs waren.

Als ich unten angekommen war, grinste mich die Hufflepuff schon aus der Schlange her an, die darauf wartete, endlich das Schloss verlassen zu können.

Froh darüber, dass sie schon ziemlich weit vorne stand, lief ich auf sie zu und stellte mich neben sie.
"Und, wie kommst du mit dem Lernen voran?", wollte ich wissen, "man sieht dich kaum."

Marge schnaubte. "Du stellst wirklich die besten Fragen, um einem den Tag zu versüßen, Ravenclaw."

Sie sah mich aus dunklen Augen an. "Ich hasse Lernen. Schlimm genug, dass ich überhaupt so viel Zeit damit verbringe."

Ich verkniff mir ein belustigtes Schmunzeln und zuckte mit den Schultern. "Ich bin ja auch froh, dass ich meine ZAG's erst nächstes Jahr machen muss. Aber in Pflege magischer Geschöpfe hast du doch sicher keine Probleme?"

Marge machte sich unbewusst größer. "Natürlich nicht. Ich bin dauerhaft Klassenbeste."

"Ich wünschte, das wäre ich auch", erwiederte ich spaßeshalber, "ich bin überall im Durschnitt ... zumindest unter den Ravenclaws."

"Also überall Ohnegleichen?"

Ich seufzte. "Seit dem Trimagischen Turnier nicht mehr. Wahrscheinlich bin ich überall eine Note schlechter geworden." Ich erschauderte, "in Zauberertränke wird das dann wahrscheinlich nur ein Annehmbar, oh Gott! Oder ein Mies!"

Auf einmal begann die Fünftklässlerin neben mir schallend zu lachen, als hätte ich einen besonders guten Witz erzählt.
"Du hast Angst vor einem Annehmbar in Zaubertränke!? Bei Snape!? Schatz, ich wäre froh, wenn ich mal zur Abwechslung ein Schrecklich hätte!"

Ich suchte verlegen nach einer Antwort, als wir zum Glück von Filch unterbrochen wurden.

"Daugherty! Heckst du wieder was aus!?", bellte der Hausmeister misstrauisch.
Angesprochene hielt ihm nur ihren Erlaubniszettel vor die Nase und zog mich nach draußen.

"Er mag mich nicht, weil Mrs Norris mich nicht verpetzt wenn ich wieder mal Ärger mache", flüsterte sie mir selbstgefällig zu und steckte ihren Zettel wieder ein.

Ich folgte ihrer Bewegung mit den Augen. "Du bist mit Mrs Norris befreundet? Und dein Vater hat dir eine Erlaubnis für Hogsmeade geschrieben?" Normalerweise war es eigentlich selbstverständlich, dass die Eltern dies taten, doch wenn ich an die Beziehung von Marge zu ihrer Familie dachte, zweifelte ich dann doch.

"Ja und nein", antwortete Marge knapp, "Ich hab Mrs Norris immer gestreichelt und mit Leckerlies gefüttert, das schien ihr gefallen zu haben. Und die Unterschrift ist natürlich gefälscht, aber Filch merkt das nicht."

Noch während sie sprach kam Eris aus einem naheliegenden Gebüsch gehüpft und strich erst um meine, dann um ihre Beine.
Der Kniesel war fast immer draußen Unterwegs und schlief auf meinem Bett, wenn wir Unterricht hatten, weshalb ich ihn nur selten zu Gesicht bekam.
Umso mehr freute ich mich, wenn er dann einmal zu mir kam und mir Gesellschaft leisten wollte.

Verspielt lief der junge Kater vor uns her und jagte einen dicken Käfer, der jedoch brummend davon flog.

Lachend sahen Marge und ich ihm dabei zu, während wir auf Hogsmeade zuhielten.

Heute war der erste milde Tag im Jahr, mit schwachem Sonnenschein und blauem Himmel. Der Winter würde bald vorbei sein.

Wir machten uns einen schönen Tag in dem Zaubererdorf, probierten Süßigkeiten im Honigtopf, bewunderten die Scherzartikel bei Zonkos und tranken ein Butterbier bei den drei Besen. Eris saß währenddessen die ganze Zeit über auf meiner Schulter oder in Marges Armen, was keinen der Ladeninhaber störte, schließlich handelte es sich um Hexen und Zauberer.

Als wir gerade aus einer etwas abgelegeneren Boutique mit exotischen Zaubererumhängen traten, begann der Kniesel jedoch auf einmal zu fauchen. Seine Schnurrhaare kitzelten meine Wange, als er sich aufbäumte und seine Aufmerksamkeit jemandem hinter mir schenkte.

Verwundert drehte ich mich um und sah mich einer breit grinsenden Frau mit einem leuchtend grünen Umhang und einer prunkvollen Brille gegenüber. Rita Kimmkorn.

Nervös trat ich bei ihrem Anblick von einem Bein aufs andere. Ich hatte schon oft genug ihre Artikel gelesen, vor allem über Harry, in denen sie einem die Worte im Mund umdrehte.

Insgeheim hatte ich gehofft, dass sie sich nicht für mich interessierte, geschweige denn einen Artikel über mich schreiben wollte, doch nun stand sie direkt vor mir.

"Guten Tag", strahlte sie, "Sam Pears, richtig?"

Unsicher sah ich zu Marge herüber, welche die Reporterin missbilligend anfunkelte.

"Würdest du mir ein Interview geben?", fuhr Kimmkorn augenklimpernd fort, während sie schon ihre Schreibutensilien auspackte.

"Lass dich da nicht drauf ein", knurrte Marge, "egal was du sagst, irgendwie biegt sie deine Worte so zurecht, dass du am Ende doof da stehst."

Ich überlegte. Marge hatte eindeutig Recht doch wenn ich nett blieb und Kimmkorn das Gefühl gab, dass ich sie mochte, würde der Artikel, den sie plante, vielleicht nicht ganz so schlimm ausfallen.

"Gerne", antwortete ich also bemüht fröhlich, "aber ich habe leider nicht so viel Zeit, Marge und ich müssen gleich zurück. Wir hatten einen langen Tag." Vielsagend deutete ich auf die Einkaufstüten, die Marge grummelnd trug, woraufhin ich verdutzt feststellte, dass Kimmkorns Schreibfeder schon begonnen hatte, etwas auf das Pergament zu kritzeln. Das Interview hatte doch noch gar nicht begonnen, oder?

Kimmkorn folgte meinem Blick und grinste mich an. "Lass dich davon nicht ablenken, das ist nur die Einleitung. Dann wollen wir mal beginnen."

Ich wappnete mich innerlich, während die Hexe in einem Notitzblock nach ihrer ersten Frage blätterte.

"Nun Sam, zu Beginn warst du ja sehr unscheinbar- zusammen mit Harry Potter ein zusätzlicher, ungewollten Champion, aber im Ruhm von dem Jungen, der überlebt hat, untergegangen- wie hat es sich für dich angefühlt, nicht die Aufmerksamkeit zu bekommen, die dir zustand?"

In Harrys Ruhm untergegangen! Kimmkorn hatte sich ja auch nur für ihn interessiert!
"Um ehrlich zu sein war ich am Anfang ziemlich damit überfordert, dass ich überhaupt Champion geworden bin, weshalb ich froh darüber war, nicht allzu sehr im Mittelpunkt zu stehen. Allerdings-"

"Ach nein?", unterbrach Kimmkorn mich, "hattest du nicht damit gerechnet, als du dich in das Turnier geschmuggelt hast?"

Ich biss mir auf die Lippe. Ich wollte eigentlich sagen, dass ich das nicht getan hatte, doch mit ihrer Frage implizierte die Hexe dies schon. Ein 'nein' würde sie sicher nicht akzeptieren. Fieberhaft überlegte ich. Ich musste mir irgendetwas ausdenken, irgendetwas!

"Ja ... um ehrlich zu sein ...", setzte ich an, "habe ich gar nicht erwartet, überhaupt ausgewählt zu werden, wissen sie?"

Gut. Das war sogar die Wahrheit. Ich hatte nie damit gerechnet, Champion zu werden.

Rita Kimmkorn runzelte unzufrieden die Stirn. Sie wollte Skandale haben. Eine große Story, auf dem Titelbild der Zeitung.

"Aber trotzdem hast du dich bis jetzt gut geschlagen. Du bist- naja - auf dem vierten Platz, aber dafür hast du das Publikum für dich begeistert. Besonders der Moment, in dem du den Drachen durch Parsel besiegt hast ist den Leuten im Gedächtnis geblieben! Wo hast du diese Fähigkeit her?"

Ich zuckte unmerklich zusammen. Das Talent, Parsel zu sprechen war eine der wenigen Verbindungen, die ich zu zu meinem Vater hatte. Diese Fähigkeit musste unbedingt in Vergessenheit geraten, wenn ich nicht wollte, dass mein Familienstammbaum ans Licht kam.

Erwartungsvoll hielt Kimmkorns Feder auf dem Pergament inne.

"Ähm- ich hab mal ein paar Wörter gelernt."
Konnte man Parsel lernen? Ich hoffte es! Wenn die Sprache erblich war, und dann nur in Slytherins Linie, wäre ich geliefert!

"Aha", machte die Reporterin, "und warum hast du das getan, wenn ich fragen darf?"

Ja, warum? Warum könnte ich Parsel lernen wollen?

"Ich bin am Anfang der dritten Klasse auf die Sprache gestoßen und habe mich in den Ferien aus Langeweile ein bisschen damit beschäftigt. Ich fand die Vorstellung cool, mit Schlangen sprechen zu können."

"Und deine Verwandlung bei der zweiten Aufgabe? Warum hast du dort die Gestalt einer Schlange angenommen? Und wie hast du das geschafft?", legte Kimmkorn direkt nach.

"Ich habe jeden Tag geübt", erwiederte ich schnell, "zuerst habe ich an eine Meerjungfrau gedacht, aber dann dachte ich, dass ich mit einem Schlangenkörper besser voran komme. Wasserschlangen können sich extrem schnell fortbewegen."

Kimmkorn nickte. "Aha, ich sehe dein Interesse für Schlangen ist sehr hoch."

Ich nickte zögerlich.

"Nun, mir ist zu Ohren gekommen, dass du in deinem ersten Schuljahr mit einigen Slytherins befreundet warst, vor allem mit Draco Malfoy. Warum hat diese Beziehung geendet und wie steht ihr jetzt zueinander?"

Verlegen schluckte ich und spürte, dass sich meine Wangen bei dem Gedanken an den Slytherin erhitzten.

Energisch schüttelte ich den Kopf. Malfoy war ein Idiot und genauso musste ich auch über ihn denken. Er war abstoßend.

Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, von wegen, dass wir nicht wirklich miteinander ausgekommen waren, als Marge sich zwischen mich und Kimmkorn schob und diese anknurrte. "Wir müssen jetzt gehen!"

Demonstrativ riss die Hufflepuff mich am Arm herum und zerrte mich von der Reporterin fort.

Erleichtert lief ich ihr hinterher, wenn auch mit einem etwas mulmigen Gefühl im Bauch. Ich hoffte, dass dies das einzige Interview bleiben würde.

***

Fun-Fact 58 Dumbledore hatte eigentlich vor, Zack als Sam's Geisel gür die zweite Aufgabe zu sich ins Büro zu rufen, doch da dieser zu der Zeit mit Sam in Hogsmeade war, musste er jemand anderen finden.

Soooo, das war's für heute schon wieder!
Es hat ja alles gut geklappt, aber ich bin momentan im Urlaub, deshalb weiß ich nicht, ob das nächste Kapitel rechtzeitig kommen wird. Aber so wie ich mich kenne, wird am Ende eh alles glatt laufen.

Bus dahin euch eine schöne Woche,
-Absolina^^

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