Jimin PoV:
"Also, ich kann leider nicht lang bleiben, weil ich noch Tanztraining habe.", sagte ich anstatt einer Begrüßung, als die Wohnungstür geöffnet wurde und ich dem älteren gegenüber stand.
Ich zitterte immer noch ein wenig, anscheinend war meine Jacke doch nicht dick genug, wie ich es mir erhofft hatte.
Der andere nickte und trat dann zur Seite, um mich rein zu lassen und ich huschte schnell über die Schwelle, doch stand dann leicht verlegen im Flur herum, nicht wirklich wissend, wie ich mich benehmen sollte.
Alles, was ich sehen konnte, war ein langer, relativ breiter Flur, an dessen Ende ein großes Fenster war, das Licht in den Gang fallen ließ und ihn somit weniger dunkel machte. Neben dem mit leichten Vorhängen verhangenem Fenster stand ein Blumentopf mit irgendeinem großen Pflanzengewächs, das etwas Frische in den doch recht kahlen Flur brachte.
Links neben der Wohnungstür stand eine Kommode mit ein paar Schubladen, in denen höchstwahrschienlich alles mögliche Zeug aufbewahrt wurde. Auf der etwas staubigen Holzoberfläche stand eine kleine Vase mit ein paar leider schon vertrockneten Blumen und eine Schale, in der ein paar Paare Schlüssel lagen.
"Das ist der Hochzeitsblumenstrauß meiner Mutter. Sie hat ihn trocknen lassen und dann so aufbewahrt.", erzählte Yoongi, der anscheinend meinen etwas verwirrten Blick bemerkt hatte, leicht lachend.
"Gib her.", murmelte er dann leise und nahm mir meine Jacke ab, um sie an einen leicht wackelndem Haken der Gaderobe zu hängen, die sich an der Wand hinter der Tür befand, wobei er das Kleidungsstück erst eine Weile im Auge behielt, um sicher zu stellen, dass sie auch ja nicht runter fiel, bevor er mich leicht anlächelte und meinte:
"Dann lass uns in mein Zimmer gehen, oder?"
Ich nickte leicht und folgte ihm den Flur entlang bis zu einer weißen Tür, der letzten der insgesamt fünf Türen, die sich in der hinteren rechten Ecke des Flures neben dem Fenster befand, an der ein Blatt Papier klebte, die Ecken, an denen kein Tesafilm klebte, leicht zerrissen und die Schrift schon verblasst.
'Lass mich in Ruhe!', stand dort mit Edding wahrscheinlich draufgeschrieben, die Schrift leicht wackelig und noch nicht ganz ausgereift.
"Das hab ich mit zehn geschrieben.", meinte Yoongi leise, "Bin noch nicht dazu gekommen, es ab zu hängen..."
Er drückte die Klinke runter, das Geräusch klang in der stillen Wohnung fast schon wie ein Pistolenschuss, und trat ein; ich folgte ihm nach einer kurzen Weile, in der ich noch das Schild angestarrt hatte, und sah mich dann neugierig in seinem Zimmer um.
Es war nicht sonderlich groß, jedoch in helles Licht getauch, das durch das relativ große Fenster gegenüber der Tür hereinfiel.
Die einzigen Möbelstücke waren ein großes Bett, das von zwei Nachttischen flankiert wurde, zusammen mit einem Kleiderschrank rechts neben mir und einem Schreibtisch gegenüber vom Bett.
Der Schreibtisch hätte aus einer Schule stammen können, dunkles, dünnes Holz mit vier stämmigen Beinen, die teilweise an den Seiten angeschnitzt zu sein schienen.
Doch bevor ich die nicht zusammenpassenden Nachttische mustern konnte, fiel mir Yoongis Bettwäsche ins Auge und ich begann zu grinsen.
"Planeten?", fragte ich und der andere, der an mir vorbei gegangen war, um die Tür wieder zu schließen, hielt inne und sah über seine Schulter, bevor er leicht verlegen lachte.
"Ich weiß gar nicht mehr, wann meine Mutter die genäht hat. Ich glaube, ich war da noch in der Grundschule... Wahrscheinlich zu der Zeit, in der sie mit meiner Schwester schwanger war, da hatte sie dann viel Zeit, weil sie ja ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr arbeiten gehen durfte. Und ich war damals ein Weltraumfanatiker gewesen."
Man konnte förmlich sehen, wie peinlich es ihm nun wahr, was mich nur noch mehr zum Grinsen brachte.
"Weißt du, ich habe gehört, dass Weltraumbettwäsche gerade schwer angesagt ist.", meinte ich grinsend, "Ich habe selber so welche zu Hause."
"Echt?
"Ja, natürlich! Sogar eine limited Winteredition, die extra warm hält!"
"Aber bestimmt nicht so ein Unikat, wie meine es ist.", meine er und grinste.
"Nein, leider nicht.", musste ich seufzend zugeben und er lachte leicht, bevor er sich wieder der Tür zuwandte.
"Wir unterhalten uns nur über Bettwäsche, ihr könnt ganz normal euren Tätigkeiten nachgehen! Wir brauchen keine absolute Ruhe!", rief er in den Flur hinein und schloss dann die weiße Zimmertür mit einem leichten Kopüfschütteln.
Als er meinen verwirrten Gesichtsausdruck bemerkte, lachte er.
"Meine gesamte Familie ist eigentlich da.", erklärte er, "Aber da es so eine Rarität ist, dass ich jemanden einlade, sind alle still, um uns eine angenehme Zeit zu verschaffen und hören zu können, über was wir uns so unterhalten. Damit sie sich ein Bild von dir machen können."
Yoongi schüttelte nochmal den Kopf über die Merkwürdigkeit seiner Familie und ließ sich dann auf das mit Planeten bezogene Bett fallen.
Ich grinste kurz und ließ mich dann neben ihm nieder. Dann ließ ich meinen Blick wieder durch das Zimmer schweifen, zu seinem Laptop, der aufgeklappt auf seinem Schreibtisch stand.
"Warst du gerade beschäftigt?", wollte ich neugierig wissen und er nickte seufzend.
"Ich muss bis in neunzehn Tagen zwei komplette Lieder fertig haben. Und ich hab noch nicht einmal einen gescheiten Text für das erste...", beschwerte er sich frustriert, was mich wieder zum lächeln brachte.
Es weckte in mir einen Beschützerinstinkt, wenn er so verloren und mit den Nerven am Ende da hockte, auch wenn diese Situation natürlich nicht gut war.
"Hm, kann ich dir irgendwie helfen?", fragte ich also und Yoongi überlegte.
"Was fallen dir für Themen ein, die nicht mit Liebe zu tun haben?", wollte er dann leise wissen.
"Ah, wurde das rausgestrichen?"
"Ja..."
"Warum?", wollte ich natürlich wissen.
"Weil ich, wenn ich Freestyle meistens das Thema auswähle und auch die anderen Texte in letzter Zeit öfter damit zu tun haben...", murmelte er mit geschlossenen Augen.
"Dann nimm doch etwas, was dich beschäftigt!", schlug ich als vor.
"Die Liebe beschäftigt mich aber.", grummelte er.
"Dann ein anderes Thema! Etwas, was mit deiner Familie zu tun hat, vielleicht! Oder etwas, mit Politik! Du könntest die Politiker auf's Korn nehmen!", warf ich wahllos Ideen in den Raum, auf die Stille folgte.
Dann kam nach ungefähr drei Minuten, in denen er mit geschlossenen Augen auf dem Bett rumgelegen hat und ich ihn beobachtet habe:
"Du bist ein Genie!"
"Immer doch."
Ich grinste, als Yoongi sich aufrappelte, zu seinem Block, der auf dem abgenutzten Schreibtisch lag, hechtete, ihn schnappte und dann anfing, zu schreiben.
~~~
Immer noch mit einem leichten Lächeln auf den Lippen lief ich mit den Händen in den Jackentaschen die Straßen entlang auf dem Weg ins Tanzstudio.
Heute war seit langem mal wieder Ballettunterricht, da meine Lehrerin sich vor ein paar Wochen bei einem Autounfall eine schwere Verletzung zugezogen hat und erst heute wieder wirklich eine Unterrichtseinheit halten konnte.
Ich freute mich schon riesig wieder in dem großen, verspiegelten Raum tanzen zu dürfen, vor allem, weil ja bald Neujahr war und wir, wie immer zu Neujahr, eine große Aufführung unserer Tanzschule geplant haben.
In meinem Hip-Hop und dem Contemporary Tanzkurs haben wir schon eine Choreographie erstellt, die wir lernen, doch im Ballettkurs hat sich das alles jetzt ziemlich nach hinten verschoben, weshalb ich nun neugierig bin, was sie machen wird.
Kaum betrat ich den warmen Eingangsbereich der Schule atmete ich erleichtert aus und steuerte sogleich die Umkleidekabinen an. In der Männerumkleide war auch schon der andere Junge aus unserem Kurs, denn wir waren -oh Wunder!- zu zweit den Mädchen gegenüber in der Unterzahl.
Doch das störte nicht wirklich, da wir ja alle nur tanzten und die anderen sehr nett waren, weshalb es eigentlich immer ziemlich lustig war, vor allem in den Pausen, in denen wir so unsere Späße trieben, was wir während der Stunde natürlich nicht durften.
Meine Lehrerin war zwar etwas streng, doch konnte sie auf jeden Fall gut erklären und motivierte mich, mein bestes zu geben.
Sobald ich fertig umgezogen war, trat ich in den großen, hellen Raum und lief sofort zur Stange hinüber, um mit dem Aufwärmen zu beginnnem, während ich überlegte, wie viel Yoongi heute noch vom Lied schaffen würde.
Ich war schon neugierig, welches Thema er sich jetzt herausgepickt hatte und wie er das umsetzten wird.
Und, ja, ich war schon stolz, ihn auf Ideen gebracht, ihm geholfen zu haben.
Doch bevor ich noch länger nachdenken konnte, hörte ich schon eine Stimme, die mich aufforderte:
"Den Rücken gerader! Und die Zehenspitzen noch etwas mehr strecken! Hast du etwa während meiner Abwesenheit nicht geübt?"
Grinsend begrüßte ich meine Lehrerin mit einem höflichen "Schön, sie wieder zu sehen! Ich habe schon geübt ich war gerade nur etwas in Gedanken..."
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Jaaa....
Jaaa...
Entschuldigung^^''
Ich bin gerade am verzweifeln, mein Hirn ist Matsch und es ist wirklich ein Wunder, dass ich hier überhaupt noch halbwegst was zu stande bringe...
Verdammte Schule...
Aber die Zeit vor den Weihnachtsferien ist eh immer stressig und ich hab es die letzten Jahre auch immer geschafft^^
Hoffentlich klappt's dieses Jahr auch;-;
Wen hat es gewundert, dass BTS Artist of the Year wurde?xD
Tschüss <3