Jimin PoV:
Es war kurz nach halb eins, als sich der DJ für den Abend bedankte und sich verabschiedete.
Applaus brandete auf und auch ich klatschte begeistert, da er seine Sache wirklich gut gemacht hatte.
Es hatte unglaublich viel Spaß gemacht, zu seinem Mix zu tanzen, da er sehr gute Rythmen kreiert und zusammengebracht hatte.
Dann, nachdem die Scheinwerfer wärmere Töne bekommen hatten und man ausnahmsweise alles vom Raum sehen konnte, ertönte eine mir nur zu bekannte Stimme aus den Lautsprechern um mich herum:
"Guten Abend, ich bin es wieder, der Rapper, der Erfahrungen sammeln muss. Inzwischen glaube ich, dass ein paar von euch mich schon kennen, weshalb ich meine ewige Rede diesmal lassen werde. Genießt den Abend!"
Ich grinste und die Lichter bekamen wieder ihre vielen Farben, als mir jemand auf die Schulter tippte, woraufhin ich mich leicht verwirrt umdrehte.
"Entschuldigung, kennst du den?", fragte mich der junge Mann hinter mir mit leicht gerunzelter Stirn, "Ich war hier Ewigkeiten nicht mehr und habe kaum was mitbekommen. Gehört der zum Programm?"
Ich lächelte ihn an und zuckte entschuldigend lächelnd mit den Schultern.
"Ich hab um ehrlich zu sein keine Ahnung. Ich bin heute auch nur hier, weil ich ihn begleite. Keine Ahnung, ob er inzwischen auch offiziell zum Programm gehört, aber er tritt schon zum was weiß ich wie vielten Mal hier auf. Er muss noch ein bisschen üben und da er hier ein paar Kontakte hat, hat er es hinbekommen, eine Erlaubnis für diese Bühne zu bekommen.", antwortete ich ihm, "Er tritt auch bei anderen Undergroundevents auf.", machte ich noch ein wenig Werbung, mit dem Gedanken, dass Yoongi es mir danken wird.
"Ah.", meite mein Gegenüber und leckte sich über die Lippen, die mit Lipgloss geschmückt waren. Er hatte ein weit ausgeschnittenes, seidiges Oberteil an und trug dazu passende enge Jeans, die ihm verboten gut standen. "Und wie heißt er? Also hat er einen Bühnennamen?"
Ich überlegte, da Yoongi nichts dergleichen erwähnt hatte. Aber der Junge hatte recht.
Ohne einen Namen warst du nichts in dieser Branche. Ohne einen Namen vergessen dich die Leute wieder.
Der junge Mann sah mich abwartend an, seine Lippen glitzerten im Licht der Scheinwerfer, und aus dem Druck, so schnell wie möglich eine Antwort zu geben, heraus, sagte ich:
"Gloss. Seine Bühnenname ist Gloss."
~~~
Er war wirklich gut.
Wirklich gut.
Ich hatte die letzte halbe Stunde durchgetanzt und meine Kleidung klebte mir schon am Körper, als ich mich schwer atmend auf den Weg zum Tresen machte, um mir in Wasser zu holen.
Dies sagte ich dann auch dem Mann, den Yoons mir vor ein paar Stunden als Amun vorgestellt hatte, der nickte und mich anlächelte.
"Nein, lass stecken.", sagte er dann, als er mir das Glas reichte und ich schon meinen Geldbeutel rauszog, um zu bezahlen, "Das passt schon."
Erstaunt sah ich auf, grinste dann und nahm mit einem "Danke" das Getränk entgegen.
Während ich also trank beobachtete mich dieser Amun aufmerksam, was mir natürlich nicht entging. Um nicht ganz so bescheuert auszusehen, wie ich es wahrscheinlich mit meiner durchgeschwitzten Kleidung tat, richtete ich mich etwas auf und zog den Bauch ein, woraufhin er lachte.
"Bei mir kannst du dir die Mühen sparen.", ließ er mich wissen und grinste, "Aber ich glaube, bei Yoongi musst du dich bisschen mehr ins Zeugt legen."
Als Antwort von mir bekam er ein Husten.
Ich hatte mich vor Schreck an dem Wasser verschluckt, das mir nun fast aus der Nase kam, die schmerzhaft brannte.
Ich hustete und schniefte, nach vorne gebeugt, wie schon lange nicht mehr und versuchte mich, vergeblich, einzukriegen.
"Was?", frgate ich nach einigen Minuten schwach und sah vorsichtig wieder auf.
Bestimmt, war mein Gesicht gerötet, nass und sah absolut ertappt aus.
Amun, der seehr viel gelacht hatte, klopfte mir auf den Rücken, sodass ich nochmal nach vorne sackte und deutete dann auf einen der Hocker, an der Bar.
"Also, ", begann er dann, "ich bin nicht blind, aber Yoongi ist es anscheinend, genauso wie du. Ich habe gleich, als du hineingegangen bist, gemerkt, dass du ihn magst. Du weißt, wie ich das meine, also sag jetzt nichts von 'nur freundschaftlich' oder so! Und weißt du, Yoongi erkennt noch nicht einmal, wenn ich ihm einen Schubs, und sei er noch so groß ist, gebe, dass er dich genauso mag. Ich meine, er hat über deinen Geruch nachgedacht! Das sagt doch wohl alles! Aber ich überlasse das euch beiden, ist ja nicht so, dass ich mich in die Angelegenheiten anderer Leute einmische!", sagte er und sah mich ernst an, während ich wie betäubt da saß.
Amun PoV:
Es war äußerst amüsant, Jimin zuzusehen, wie er auf diesem abgewetzten Hocker saß und ins Leere blickte, meine Worte langsam realisierend.
Dann sah er auf und mir in die Augen.
"Aber...", flüsterte er leise und seine Augen wanderten langsam von mir zum Mischpult, hinter dem man den Schatten Yoongis erkennen konnte, welcher ganz vertieft ins Rappen war.
Ich hätte fast gleichzeitig verzweifelt gestöhnt und 'Awww' gesagt, da der Blick, mit welchem Jimin den anderen bedachte, einfach nur zum Schmelzen war.
Der junge Mann vor mir war hoffnungslos verschossen und ich war schon kurz davor, ihn einfach zu schnappen und an Yoongi zu fesseln, damit die beiden miteinander reden mussten.
Aber das würde auch nicht wirklich was bringen, da sie Yoongis Erzählungen nach schon sehr oft auf engem Raum zusammen gewesen waren und da offensichtlicher Weise auch nichts rausgekommen war.
Also legte ich meine Hand auf Jimins und lenkte somit wieder seine Aufmerksahmkeit auf mich.
"Weißt du, das beste ist, dass du deinem Herzen folgst. Mach das, was du für richtig hälst.", sagte ich und lief dann ans andere Ende der Bar, um mich dort der Kundschaft zu widmen.
Jimin PoV:
Nachdem Amun gegangen war, schlich sich mein Blick wieder zu Yoongi, auf dem er liegen blieb.
Ich hatte zwar gewusst, dass ich ihn sehr mocht, hatte es aber als Bewunderung und vielleicht kleine Schwärmerei abgestempelt. Jedenfals war es so gewesen, bis Taehyung von Hoseok verletzt wurde.
Als ich da nähmlich im Krankenhaus mein Handy rausgezogen, seine Nummer gewählt und seine Stimme gehört hatte, war mir bewusst geworden, wie viel er mir mittlerweile bedeutete.
Ich hatte ihn seit meinem 18. Geburtstag so viel besser kennengelernt, wofür ich wahrscheinlich auch etwas die Verantwortung trug. Hätte ich nähmlich nicht darauf bestanden, mit ihm zu reden, hätte er mir nie mehr erzählt und wir wären uns auch nicht näher gekommen.
Ich hatte ihn eingeladen, da ich seit einiger Zeit für ihn geschwärmt hatte könnte man sagen und er der Freund von Tae war, weshalb das Grund genug für mich gewesen war.
Obwohl ich angenommen hatte, dass ich mich kaum trauen würde, in seiner Nähe etwas gescheites rauszubringen, hatte es gut geklappt und inzwischen konnte ich mit ihm so gut wie mit fast keinem anderen reden.
Wir verstanden uns unglaublich gut und es war vollkommen normal geworden, Zeit mit ihm zu verbringen. Es war so normal geworden, dass ich geglaubt hatte, ich hätte mir meine Gefühle für ihn eingebildet, bis zu dem Moment, als ich ihn angerunfen hatte und er dann endlich gekommen war.
Man kann sich kaum vorstellen, wie erleichtert und glücklich ich gewesen war ihn zu sehen, in umarmen zu können. Als dann verkündet wurde, dass Taehyung die Operation und alles überleben würde, hätte ich ihn fast geküsst, konnte mich aber noch rechtzeitig zurückhalten.
Ich wusste nicht, wie er das gefunden hätte. Ich weiß es immernoch nicht.
Es war so etwas schönes zwischen uns entstanden, dass ich auf keinen Fall das Risiko eingehen wollte, es zu zerstören.
Lieber eine Freundschaft, als nichts.
Zu diesem Entschluss war ich diese Woche gekommen, nachdem ich mir nächtelang den Kopf zerbrochen und kaum geschlafen hatte.
Doch nun war wieder einer dieser Momente, in denen alle meine Vorsätze wackelten.
Sollte ich zu ihm gehen?
Sollte ich ihn einfach küssen, um zu sehen, was passiert?
Ohne es zu merken, war ich auch schon aufgestanden, trank das Wasser noch aus und ließ das Glas auf der Theke zurück. Es glitzerte im Licht und schien mich aufzufordern, nun endlich loszugehen und es zu tun.
Also bahnte ich mir langsam einen weg am Rand der Menge entlang, um zu Yoongi zu kommen.
Da es so laut war, hatte er mich noch nicht bemerkt, als ich hinter ihm stand und mein Blick ihn fast schon zu durchboren schien.
Meinen ganzen Mut zusammenkratzend entschloss ich mich, ihn auf den Nacken zu küssen und tat die letzten Schritte zum Jungen vor mir.
Dann schlang ich meine Arme von hinten um ihn und beugte mich hinunter.
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😏 😏 😏
Hihi, ich freu mich!😊 😊 😊
Na dann, bis zum nächsten Mal~
*könnte laut gemein lachen, tut es aber nicht, da ihre Familie sie sonst für vollkommen durchgeknallt hält*