Unverhofft

De BelovedFire

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Die junge Studentin Mercedes Richards ist voller Zuversicht. In wenigen Monaten hält sie ihren Collegeabschlu... Mai multe

Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 08
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Neues Buch „Bleib doch wo der Pfeffer wächst, Arschloch!"

Kapitel 19

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De BelovedFire

„Dafür, dass deine kleine Schwester in Kürze verreist, wirkst du verdammt gut gelaunt. Freust du dich darüber oder hat es eher mit einer hübschen, sportlichen Brünetten zu tun, die du gestern beim Joggen getroffen hast?", grinste Phoebe, legte das Besteck beiseite und stützte den Kopf neugierig in die Hände.
„Möglicherweise", grinste Hayden, schob sich eine weitere Gabel mit Speck in den Mund und kaute genüsslich. „Ein Mann schweigt und genießt."
„Ihr habt euch also geküsst?"
„Jap."
„Und du hast Mary nicht dazu gezwungen?", fragte Phoebe vorsichtig.
„Nein."
„Hat sie irgendetwas vorher gesagt?"
Seine gute Laune bekam augenblicklich einen Dämpfer, als er sich ihre Worte ins Gedächtnis rief, bevor sie einander geküsst hatten. „Sie hat was gesagt."
„Und was? Wieso muss ich dir eigentlich alle Informationen aus der Nase ziehen?"
Nun legte auch Hayden das Besteck beiseite, nahm einen kräftigen Schluck von seinem Kaffee und lehnte sich dann in seinem Sessel zurück. „Sie sagte etwas von Du musst mir versprechen, dich nicht in mich zu verlieben, weil wir einander verletzen werden."
Der neugierige Ausdruck auf dem Gesicht seiner jüngeren Schwester wich einem Ausdruckslosen. Wieder beschlich ihn das Gefühl, dass es irgendetwas gab, was seine Schwester ihm nicht verriet, was aber von essenzieller Bedeutung war.
„Und was denkst du?"
„Was verschweigst du mir, Phoebe?" Phoebe schluckte.
„Ich .. Ich bin lediglich der Meinung, dass es mit euch etwas schnell geht. Ihr sollte euch noch besser kennenlernen und eine gesunde Grundlage für eine feste Beziehung schaffen."
„Und?"
Phoebe presste nervös die Zähne zusammen und blickte ausweichend zur Seite. „Kein und. Es geht lediglich zu schnell. Mary und du sollten eure Dämonen der Vergangenheit aufarbeiten ehe ihr euch neu auf jemanden einlasst."
Es war wie ein Schlag in die Magengrube. Dämonen der Vergangenheit? Ein Tsunami aus Lügen, Heuchelei und Dreistigkeit beschrieb es besser als ein Dämon. Wie sollte er auch etwas aufarbeiten, dass sich niemals so einfach verarbeiten ließ? Sie hatte ihn betrogen. Sie hatte ihn belogen. Und selbst als ihre beider Welten vollkommen zertrümmert am Boden lagen, hatte sie die Dreistigkeit besessen weiterhin ihre Fehler zu verleugnen.
Hayden holte tief Luft, schloss einen kurzen Moment die Augen und versuchte seinen Puls bei der Erinnerung an seine erste große Liebe zu beruhigen. Mein Gott, was er hatte er dieses Mädchen bewundert, verehrt und schließlich sogar geliebt. Dann hatte sie ihm sein Herz aus der Brust gerissen, war darauf herum getreten und letztlich ohne ein Wort verschwunden. Nach Allem, was sie gemeinsam durchgestanden hatten, hatte sie ihn nicht einmal selbst darüber informiert, dass sie wegging. Nicht ein Wort.
„Hayden?" Phoebe hatte sich vorgebeugt, eine Hand auf seinen Arm gelegt und blickte ihn besorgt an.
„Sie gehört der Vergangenheit an. Ich will nicht, dass sie mir und Mary im Weg steht - und das würde sie, wenn sie plötzlich wieder auftaucht."
„Du musst dich mit dem Beschäftigen, wenn du eine Beziehung mit Mary führen willst."
„Was hat Mercedes mit Mary zu tun? Das sind zwei völlig verschiedene Frauen: die Eine ehrlich, gut herzig und faszinierend, die Andere gefühlskalt, egozentrisch und verlogen. Warum sollte ich meine Geschichte mit Mercedes nach Jahren wieder ans Licht holen und mir somit etwas einzigartiges zerstören? Etwas, dass ich wohl kaum ein weiteres Mal finden werde."
Seufzend zog Phoebe ihre Hand zurück, strich sich eine Strähne aus der Stirn und betrachtete traurig ihre Hände. Wieso brachte sie diese alte Geschichte wieder auf den Tisch und erinnerte ihn somit daran, was er geliebt und verloren hatte? Was man ihm angetan hatte und wieso er normalerweise Frauen gegenüber distanziert war. Sie hatte sein Leben verändert und er hatte gehofft, dass sie es positiv beeinflussen würde. Stattdessen hatte sie ihn für alle Frauen verdorben. Hayden hatte zwar einige Dates gehabt, aber etwas Festes war daraus nie entstanden. Die Angst belogen, betrogen und verletzt zu werden, war zu groß. Für eine Nacht hatte er sich auf Frauen einlassen können. Doch sobald die Sonne am Horizont aufging, hatte er seine Sachen zusammen gesammelt und war so schnell verschwunden wie er gekommen war. Sie hatte ihn verändert. Er war ein Junge gewesen, der an eine bedingungslose Liebe wie die seiner Eltern geglaubt und sich eine solche Liebe gewünscht hatte. Dann war sie geschehen und hatte aus ihm einen Mann gemacht, der Beziehungen, Menschen und Worten misstraute - zumindest war dem so bis er Mary kennenlernte, die einen Punkt in ihm berührte und Gefühle in ihm hervorrief wie keine Andere vor ihr. In dem Augenblick, in dem sich ihre Blicke das erste Mal begegnet waren, hatte er sich wohl gefühlt - so wohl wie im Haus seiner Kindheit. In ihren Augen hatte er denselben schmerzlichen Ausdruck nach Sehnsucht, Liebe und Geborgenheit entdeckt, der auch in seinem Inneren schlummerte. An jenem Abend am See nach ihren vertrauten, von Träumen, Leidenschaften und Wünschen handelnden Gesprächen, den aufrichtigen Blicken und zärtlichen sowie innigen Berührungen war ihm klar geworden, dass Mary anders war als Mercedes und alle Frauen nach ihr. Sie würde die Frau sein, die ihn Mercedes vergessen ließ.
„Hayden, es tut mir leid, dass ich dich an Mercedes erinnert habe. Ich habe es nur gut gemeint." Hayden blickte zu seiner Schwester auf und stellte bestürzt fest, dass sie ihn zutiefst betrübt aus ihren rehbraunen Augen ansah. Er zwangt sich ein Lächeln auf die Lippen, strich sich mit einer Hand durch das Haar und versuchte die bedrückte, bedeutungsschwere Stimmung zwischen ihnen zu ignorieren.
„Es ist alles ok. Lass uns nur bitte nicht darüber reden", sagte er leise. „Erzähl mir lieber, was genau das für eine Reise ist. Du hast bisher nur erwähnt, dass du überhaupt verreist und sonst nichts erzählt."

Hayden war erleichtert, als das Frühstück vorbei war und Musik die Stille des Fahrzeugs füllte. Seit Phoebe Mercedes angesprochen hatte, fühlte er sich nicht mehr wohl und konnte es kaum abwarten, dass sie die Bibliothek auf dem Campus erreichten, Phoebe ausstieg und er verschwinden konnte. Sie ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf und das störte ihn. Er wollte nicht an sie denken und sich ausschließlich auf das Hier und Jetzt konzentrieren - auf Mary. Seine Vergangenheit durfte ihm das nicht kaputt machen!
„Vielen Dank für das nachhause fahren." Er hielt am Straßenrand vor dem hohen, mit bunten Rosenranken bewachsen Backsteingebäude. Phoebe schnallte sich ab, öffnete die Tür und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, bevor sie ausstieg. „Hab noch einen schönen Tag."
„Übertreibe es nicht mit dem Lernen", scherzte er und beobachtete, wie sie sich umdrehte und ihm zu winkte, bevor sie im Gebäude verschwand. Er atmete einige Male tief durch, lehnte den Kopf zurück und überlegte, was er nun tun sollte.
Das beklemmende Gefühl in seiner Brust wurde von Sekunde zu Sekunde schlimmer. Er hatte es satt, dass seine Vergangenheit ihm im Weg stand. Natürlich würde er gerne mit Mercedes abschließen, aber er konnte schlecht darüber hinwegkommen, wenn er nicht wusste, wieso sie ihn hintergangen hatte. Warum war sie ihm fremdgegangen? Wieso hatte sie vor seinen Augen mit ihrem Geliebten geflirtet und dann noch behauptet, er sei nur ein Freund? Ein Freund. Ein Freund, der sie länger als üblich im Arm hielt und der ihre Küsse auf ihrem Gesicht verteilte wie normalerweise nur Hayden es getan hatte. So viel zum Thema, er sei nur ein Freund gewesen. Ein Freund und kein Geliebter.
Wütend schlug er auf das Lenkrad ein, startete den Motor und trat das Pedal durch, während er seinen rasenden Puls zu beruhigen versuchte. Sie würde noch ewig in seinen Kopf herumspuken, ihm die gute Laune verderben und seinen Tag ruinieren, wenn er nicht sofort dafür sorgte, dass sie verschwand.
Eilig überholte er andere Autos und die Last fiel langsam von seinen Schultern, als er das vertraute, weiße Haus näher kommen sah. Rasch parkte er am Straßenrand ein, stieg aus und blickte ins erste Obergeschoss hinauf. Hayden lächelte, als er ihre zierliche Gestalt im Fenster entdeckte. Ihr Haar fiel in leichten Wellen über ihre nackten Schultern und sie blickte verträumt in den Himmel. Nachdenklich tippte sie mit einem Stift an ihre Lippen, bevor sie den Kopf schüttelte und etwas in das Buch in ihrem Schoß schrieb. Die Wut, die mit der Erinnerung an Mercedes in ihm aufgestiegen war, verschwand und wich einem verliebten, flauen Gefühl.
Sein Blick glitt zu einem der Bäume, die das Haus einrahmten und er grinste. Hastig durchquerte den Vorgarten, wobei er darauf achtete keine Blume zu zertreten und zog sich Ast für Ast auf den Baum hoch. Grinsend bahnte er sich seinen Weg durch das Geäst, hielt sich an einem stabileren Ast fest und versuchte das unheilvolle Wackeln unter seinen Füßen zu ignorieren. Er atmete tief durch, bevor die Hand hob und an das Fenster klopfte, dass er vom Baum aus zu ihrem Zimmer erreichen konnte.
Sekunden später erschien sie schon in seinem Blickfeld, blieb abrupt stehen und riss erschrocken die Augen auf. „Was tust du da, Hayden?"
Blitzschnell eilte sie auf das Fenster zu, öffnete es ganz und streckte ihm eine Hand entgegen. „Du hättest klingeln können."
„Ich dachte, es wäre aufregender, wenn ich über den Baum hineinklettere", lächelte er, schwang ein Bein über die Fensterbank und duckte sich schließlich hinein. Er war eindeutig zu groß für solche Aktionen.
„Du hättest dir etwas brechen können, wenn der Ast unter dir nachgegeben und du gestürzt wärst."
„Es ist nichts passiert", lächelte er, strich seine Hände an der Shorts ab und richtete sich dann wieder zu seiner vollen Größe auf. „Du bist süß, wenn du leicht erzürnt bist."
Mary blickte ihn aus leicht zusammengekniffenen Augen an, während sie die Hände in die Hüfte stemmte. Sein Blick glitt über ihren schlanken Hals, das weiße Top und die kurze schwarze Shorts zu ihren langen, grazilen Beine. Mein Gott, was hatte die Frau nur für Beine. „Mach das nicht nochmal."
„Gib mir einen Kuss und ich verspreche dir, das nächste Mal zu klingeln." Zögernd sah sie ihn an.
„Hayden, wir sollten nicht."
„Wie du willst, dann werde ich beim nächsten Mal .."
„Halt den Mund", zischte sie, machte schnell einen Schritt auf ihn zu und zog seinen Kopf zu sich herab, um ihre vollen, weichen Lippen auf die Seinen zu pressen. Sofort umfing er ihre schlanke Taille, drückte sie an seine feste Brust und leckte mit der Zunge über ihre Unterlippe, um den Kuss zu intensivieren. Er brauchte diesen Kuss in diesem Moment. Ihren Mund. Ihre Nähe. Sie.
Seufzend legte sie den Kopf in den Nacken und vergrub ihre Hände in seinem Haar, während er federleichte Küsse auf ihrem Hals verteilte. „Hayden."
„Ja, Mary?" Er löste seine Lippen von ihrer Haut und blickte zu ihr herab.
„Was machst du hier?"
„Ich wollte dich sehen." Mary sah ihn misstrauisch an.
„Ich sehe das. Irgendetwas beschäftigt dich." Lächelnd strich er mit einer Hand über ihre weiche Wange. Mary war ganz anders als sie. Einfühlsam. Liebevoll. Einfach wunderbar. Hayden war sich sicher, dass all seine schlechten Erfahrungen und Ängste mit ihr an seiner Seite in einer dunklen Ecke seines Verstandes bleiben würden.
Langsam ließ er die Hand sinken, setzte sich auf das Bett und stützte den Kopf auf die Hände, während er überlegte, wie er beginnen sollte. Mary zog sich ihren Schreibtischstuhl heran, setzte sich und faltete abwartend die Hände im Schoß.
„Phoebe ist der Meinung, dass wir über unsere Vergangenheit reden sollten, um eine gesunde Basis für etwas Neues aufzubauen." Mary riss erschrocken die Augen auf.
„Hayden, wir .."
„Bitte, lass mich ausreden." Er rutschte auf dem Bett ein Stück nach vorne, umfing ihre Hände mit seinen und blickte sie aufmerksam an. „Ich möchte dir von meiner Vergangenheit erzählen. Du hast mir von deinem Exfreund erzählt und nun bin ich an der Reihe."
Einige Sekunden vergingen, in denen niemand sprach bis Mary ausatmete, nickte und unbehaglich auf ihrem Stuhl herumrutschte. Hayden holte tief Luft, bevor er begann von seiner ersten Begegnung mit der zurückhaltenden, intelligenten Mercedes, ihren ersten Dates und schließlich ihren Auseinandersetzungen zu berichten. Während seinen Ausführungen wand Mary mehrere Mal das Gesicht ab, blickte traurig zu Boden und machte Anstalten ihre Hände aus dem festen Griff seiner zu befreien.
Als er letztlich am Ende angelangt war und berichtete, wie sie ihre zu Beginn so vielversprechende Beziehung beendeten, meinte er Tränen in ihren Augen zu erkennen. Weinte sie etwa, weil sie seine Geschichte so berührte?
„Mary?" Sie schluchzte. Er rutschte vom Bett, kniete sich vor sie und legte eine Hand an ihre Wange. „Was ist los?"
„Und mit wem hat sie dich betrogen, wenn ich fragen darf?", flüsterte sie mit brüchiger Stimme. Haydens Herz zog sich bei dem Anblick zusammen und in diesem Augenblick wünschte er sich nichts weiter, als sie von Stuhl in seine Arme zu ziehen. Doch irgendetwas sagte ihm, dass er es mit der körperlichen Nähe in diesem Moment nicht übertreiben sollte.
„Mit dem Mann, in dessen Arme sie sich stützte, als ich ihr mitteilte, es sei vorbei." Hayden holte tief Luft. Er hatte diesen anderen Typen gehasst und es stets vermieden seinen Namen auszusprechen. „Sein Name war Tylor."
Mary schluchzte, schlang ihre Arme um seinen Hals und drückte ihr Gesicht an seine Schulter. „Oh Hayden."

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