Unverhofft

By BelovedFire

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Die junge Studentin Mercedes Richards ist voller Zuversicht. In wenigen Monaten hält sie ihren Collegeabschlu... More

Kapitel 01
Kapitel 02
Kapitel 03
Kapitel 04
Kapitel 05
Kapitel 06
Kapitel 07
Kapitel 09
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Neues Buch „Bleib doch wo der Pfeffer wächst, Arschloch!"

Kapitel 08

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By BelovedFire

„Und wie läuft es mit der Unnahbaren?", fragte Rayan, als sie gemeinsam die Sporthalle verließen und sich auf den Weg zu ihren Autos auf dem Parkplatz machten. Hayden seufzte. Er hatte sie seit ihrer Begegnung am Strand vor wenigen Tagen nicht mehr gesehen und nichts mehr von ihr gehört. Er war sich auch nicht sicher, ob er seine Schwester wirklich nach ihrer Nummer fragen sollte. Immerhin hatte Phoebe gewirkt, als würde sie Mary vor ihm schützen wollen - aus irgendwelchen Gründen.
Er zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich habe schon eine Weile nichts mehr von ihr gehört. Am Sonntag haben wir uns darauf geeinigt Freunde zu sein."
„Freunde?" Rayan sah ihn ungläubig an. „Meinst du das wirklich ernst?"
„Natürlich nicht, aber ich hatte es satt, dass ich mich nicht zivilisiert mit ihr unterhalten kann und jederzeit damit rechnen muss, dass sie mir entwischt. Ich meine, das Date mit Reyna war ganz nett, aber mit ihr wäre es wesentlich besser gewesen." Hayden strich sich mit einer Hand durch das noch feuchte Haar und seufzte ein weiteres Mal. Ihm war nichts anderes über geblieben, als die Freundschaftskarte zu spielen und nun den richtigen Moment abzuwarten, um ihre Beziehung wieder in die Bahn zu lenken, in der er sie ursprünglich hatte haben wollen. In den vergangenen Jahren war er vielen Frauen begegnet und mit ihnen ausgegangen, aber keine hatte ihn von der ersten Sekunde an so fasziniert und in ihren Bann gezogen wie die abweisende, geheimnisvolle Mary.
„Bist du dir sicher, dass das der richtige Weg ist?" Er zuckte mit den Schultern.
„Ich bezweifle, dass ich mit einer Frau befreundet sein kann, die ich mich stärker anzieht als andere Frauen. Was habe ich schon zu verlieren?"
„Ich drücke dir die Daumen. Ich muss jetzt los. Wir sehen uns morgen." Rayan klopfte ihm zu Abschied auf die Schulter, öffnete die Beifahrertür seines weißen Aston Martin und raste kurz darauf vom Parkplatz. Sein Handy vibrierte und er zog es aus der Tasche.

Steht unser Abendessen noch?
Phoebe

Eilig tippte er eine zustimmende Antwort, verstaute seine Tasche im Kofferraum und machte sich dann auf den Weg zu Phoebes Wohnheim.

Hände legten sich über ihre Augen und machten es ihr unmöglich die Seiten des Romans zu überfliegen. Ihr Puls raste und ihr Atem ging stockend.
„Hayden?" Sein beruhigender, angenehmer Duft stieg ihr in die Nase.
„Richtig", hauchte er ihr ins Ohr, wobei sein warmer Atem über ihren Hals strich. Seine Hände lösten sich von ihren Augen. Eilig drehte sie sich um, stellte sich auf die Zehenspitzen und schlang ihre Arme um seinen Hals. Gefühlvoll umfing er ihre Taille und fuhr mit einer Hand über ihren Rücken.
„Du wirkst traurig. Was ist passiert?" Mit einem Mal verschwand die Leichtigkeit und Sorglosigkeit, die sie mit Haydens Anwesenheit völlig erfüllte und wich der sonst stets präsenten Traurigkeit, Einsamkeit und Aussichtslosigkeit . Ein Kloß bildete sich in ihrem Hals und sie wand ihren Blick ab, damit er die aufsteigenden Tränen nicht sah. Sie hasste dieses hilflose Gefühl. Viel lieber wollte sie lachen, sich am Leben erfreuen und vor Glück weinen - jene Empfindungen, die Hayden mit nur einem Lächeln in ihr auslöste. „Rede mit mir, Mercedes. Was ist los?"
Seufzend setzte sie sich auf ein Sofa, legte das Buch in den Schoß und faltete ihre Hände. „Meine Eltern .. Sie .. Ich habe in Physik eine zwei geschrieben und sie waren sauer. Sie .. Sie haben viele unschöne Dinge gesagt."
Grummelnd ging Hayden vor ihr in die Knie, umfing ihre Hände und reckte sein Gesicht in ihr Sichtfeld. „Du solltest kein Wert auf die Worte deiner Eltern legen. Du bist eine Musterschülerin und ich bewundere deine Leichtigkeit neue Inhalte zu erlernen, umzusetzen und schließlich weiterzudenken. Du musst dich in deiner Haut wohlfühlen. Wenn deine Eltern an deiner Stelle hier säßen, bezweifle ich, dass sie die Leistung erbringen können, die du tagtäglich hier absolvierst. Du bist perfekt und deine Eltern sollten stolz auf dich sein."
„Danke Hayden."
„Ich kann deine Eltern echt nicht verstehen. Du bist hübsch, klug, hilfsbereit und man kann sich immer auf dich verlassen. Andere Eltern wären stolz, wenn sie eine Tochter wie dich hätten." Sachte strich er mit einer Hand über ihre Wange.
„Meine Eltern sind halt nicht wie andere Eltern", schluchzte sie.
„Meine Eltern finden dich wunderbar. Du hast sie vom ersten Moment verzaubert und sie finden es super, dass ich mir eine so intelligente, bodenständige, zielstrebige Freundin gesucht habe und keine Flatterhafte."
„Ich bin froh, dass du mich damals hier angesprochen hast und hartnäckig sowie geduldig bist." Mercedes hob ihren Blick und sah Hayden an. Seine Augen spiegelte jede Emotion wieder. Im Augenblick konnte sie eindeutig Liebe, Glück und Zuversicht in seinen Augen erkennen.
„Ich bin dein Fels in der Brandung. Solltest du Probleme mit deinen Eltern haben, so kannst du dich immer auf mich verlassen. Ich biete einen Platz zur Flucht, Halt bei Sturm und Unterstützung bei jedem unvorhersehbaren Katastrophe."
Sie spürte wie sie erröte und die Schmetterlinge in ihrem Bauch zurückkehrten. „Ich liebe dich, Hayden."
„Ich dich auch, Schneeflocke." Zärtlich legte sie ihre Hände auf seine mit Stoppeln überdeckte Wange und fuhr mit Daumen über seine Lippen. Ein überraschtes Quieken verließ ihre Lippen, als er sie ohne Vorwarnung aus ihrem Sitz hob, an sich zog und soweit drehte, sodass sie letztlich auf seinem Schoß saß.
Liebevoll legte er seine Stirn an die ihre, schloss langsam die Augen und kam ihr immer näher. Ihre Münder kamen einander näher und sie konnte seinen festen, fördernden Lippen schon fast auf sich spüren.
„Hayden! Mercedes! Ich muss euch was erzählen!"

Seufzend verließ Mercedes den Hörsaal und machte sich auf den Weg zur Mensa, wo sie zum Mittagessen mit Tylor verabredet war. Sie hatte es satt, dass Hayden ihre Gedanken beherrschte. Wieso konnte es zwischen ihnen nicht wieder so sein wie die vergangenen Jahre, als sie auf zwei verschiedenen Kontinenten und alleine ohne den jeweils Anderen ihr Leben gelebt hatten?
Das war doch alles zum Haare raufen. Zielstrebig steuerte sie den Tisch, an dem Tylor bereits auf sie wartete an und ließ sie auf einen der grünen Plastikstühle fallen.
„Du siehst aus wie sieben Tage Regenwetter", stellte Tylor schmunzelnd fest. „Ist irgendetwas mit dem sexy, charmanten Basketballer passiert?"
„Tylor. Ich weiß nicht, ob ich das Richtige getan habe."
„Erzähl mir, was geschehen ist."
„Am Sonntag war ich joggen und bin dabei zufällig auf Hayden gestoßen. Wir haben Klartext miteinander gesprochen. Klartext im Sinne von wir sollten nur Freunde sein. Und jetzt weiß ich nicht, ob das richtig war. Ich meine, ich kann ihm nicht einfach gegenübertreten und sagen: Hey Hayden. Übrigens ich heiße eigentlich Mercedes und wir waren mal ein Paar. Ich war die, mit der du fast ein halbes Jahr zusammen warst und die du in deinem Kinderzimmer, als deine Eltern laut lachend einen Westernfilm geguckt haben im Raum oben drüber entjungfert hast."
„Ihr habt miteinander geschlafen während .."
„Das ist jetzt nicht das Thema, Tylor." Bei der Erinnerung an jene Nacht spürte Mercedes wie sie rot anlief. Hayden hatte sie so liebevoll angesehen, während sie sich vorsichtig und dennoch leidenschaftlich zum ersten Mal geliebt hatten. Sie war so nervös und beschämt über ihre Nacktheit gewesen, während sie sich gleichzeitig nach ihm gesehnt und verzerrt hatte. Er war so einfühlsam gewesen und hatte ihr während des gesamten Akts, wenn sie sich nicht gerade geküsst hatte in die Augen gesehen. Mercedes presste die Beine zusammen und bis sich auf die Unterlippe, um ein lustvolles Stöhnen zu unterdrücken.
„Ok. Also ihr wollt jetzt nur Freunde sein?" Sie nickte. „Und du denkst, es ist eine gute Idee?"
„Ich weiß es nicht, deswegen frage ich dich doch."
„Willst du meine Meinung hören?"
Sie verdrehte die Augen. „Sonst wäre ich nicht hier, Tylor."
„Also gut. Ich habe über deine Situation nachgedacht und finde, du solltest der Wahrheit etwas näher kommen. Sollte es eines Tages aufliegen, dann habe ihn soweit informiert, dass er deine Handlung nachvollziehen kann und ihr euren Streit der Vergangenheit klären könnt."
„Ich verstehe dich nicht ganz." Sie dachte angestrengt nach, aber konnte Tylors Gedankengang nicht wirklich nachvollziehen.
„Damit will ich sagen, dass du Hayden von deiner ersten Beziehung erzählen solltest, damit er nachvollziehen kann, warum du nicht mit einem Mann zusammen sein kannst - natürlich ohne zu erwähnen, dass er dein Ex-Freund ist. Kurz bevor ihr euch getrennt habt, hast du versucht ihm zu erklären, was deiner Ansicht nach falsch läuft und damals hat er dir nicht zugehört. Sieh es als Chance eure damalige Beziehung aufzuarbeiten und damit abzuschließen, sodass du frei für etwas Neues bist."
„Also war es keine hirnrissige Idee?" Tylor schüttelte den Kopf.
„Sieh es als Chance." Sie wollte sich gerade bei ihm bedanken, als der Stuhl neben ihr nach hinten gezogen wurde und eine ächzende Phoebe neben ihr erschien.
„Hey Phoebe." Das Handy in ihrer Hosentasche vibrierte und sie warf prüfend einen Blick drauf, bevor sie es mit dem Bildschirm nach unten auf den Tisch legte.
„Wie war deine Vorlesung?", fragte Tylor und verwickelte Phoebe in ein Gespräch. Mercedes Herz klopfte schnell. Am Liebsten würde sie seine tiefe, raue Stimme in diesem Moment hören. So sehr sie auch seine Nähe zu meiden versuchte. So sehr sehnte sie sich danach. Mercedes wusste, dass es falsch war, aber sie müsste seine Stimme hören.
„Phoebe. Kann ich mir kurz dein Handy leihen? Mein Akku ist leer." Sie nickte ihr kurz zu, bevor sie sich wieder Tylor zu wand. Wissentlich nickte er und gab ihr das Gefühl, dass sie das richtige tat.
Schnell verließ sie die Mensa, lehnte sich an eine Wand auf den Flur und entsperrte das Handy, um in den Kontakten nach Hayden zu suchen. Eilig rief sie ihn an, bevor sie es anders überlegen konnte.
„Hallo Schwesterherz. Ich mache mich jetzt auf den Weg und bin bald da", ertönte seine tiefe, fröhliche Stimme und Mercedes musste schlucken.
„Hallo Hayden. Hier ist Mary."
Es war einen Moment still, bevor sie ihn laut ausatmen hörte. „Mary? Wie komme ich zu der Ehre?"
„Ich ... Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich nochmal über unser Freunde Arrangement nachgedacht habe."
„Ja. Und?" Er klang hoffnungsvoll und ihr Herz machte einen Satz.
„Ich finde, dass das eine gute Idee war und wir als Freunde besser miteinander agieren können. Mein Bauchgefühl irrt sich da nie."
Wieder war es am anderen Ende für einige Sekunden still. „Du rufst mich an, um mir mitzuteilen, dass das eine gute Idee war?"
„Ja. Freunde machen sowas." Mercedes betonte das Wort Freunde absichtlich und ignorierte dabei das protestierende Gefühl in ihrem Magen. Hayden klang genauso begeistert wie sie sich fühlte. Es fühlte sich falsch an - verdammt falsch. Aber glaubte man nicht an Dinge, desto öfter man sie sich sagte?
„Wie wäre es, wenn wir uns treffen und noch einmal miteinander reden?"
„Und was soll das bringen?" Hayden holte tief Luft bevor er antwortete.
„Freunde machen sowas. Freunde gehen aus, reden miteinander und haben gemeinsam Spaß." Spaß. Unwillkürlich stiegen die Erinnerungen von Hayden und ihr in seinem Bett auf. Sie hatten viel Spaß gehabt und der Spaß war damals verdammt gut - und heute wäre er bestimmt noch besser. Sie schluckte und verdrängte die Gedanken, die in eine völlig falsche Richtung liefen.
„Ich finde, wir sollten unsere Freundschaft auf den Umgang mit Phoebe beschränken, solange da .. solange deine Gefühle für mich nicht rein freundschaftlich sind."
„Du hast gezögert", stellte er fest. „Diese Gefühle hast du auch - so sehr du auch sie zu leugnen versuchst, Mary. Auch, wenn es mir missfällt, bin ich mit dieser Freundschaft einverstanden."
„Aber?"
„Ich möchte darauf mit dir anstoßen. Hast du heute Abend schon etwas vor?"
„Nein, Hayden. Das geht nicht. Diese Freundschaft war deine Idee und ich war damit einverstanden. Du hast nur zwei Möglichkeiten: entweder du bist mein Freund oder .. oder du bist der Bruder meiner besten Freundin, mit dem ich nichts zu tun haben werde."
„Mary, man kann nicht einfach .." Diese Gespräch verlief in eine völlig falsche Richtung. Das musste enden.
„Mach's gut, Hayden." Bevor er etwas erwidern konnte, hatte sie den Anruf beendet und lies den Kopf hinter sich an die Wand fallen. Wieso hatte sie ihn nur angerufen? Das war doch lächerlich ..

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