Nur ein Schuss [ED37] ✔️.

By DiaReus1909

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|| Ich hätte niemals gedacht, dass mich ein kleiner erzwungener Anruf in solch ein mir unbekanntes Leben stoß... More

Nur ein Schuss | Prolog
01 | Nur ein kleiner Anruf
02 | Wir fahren nach Berlin
03 | Andere Scheißblagen und der merkwürdige YouTuber
04 | „Ich bin Pringle und du?"
05 | Mats gibt Tipps
06 | Der Moment wo ich mich wie Fischi fühlte
07 | "Ich hoffe mein Trikot ist auch in Ordnung?"
08 | Ein typischer Alltag... eigentlich
09 | Das Flittchen
10 | Finja, 6, lässt Schalker für sich verprügeln?
11 | Echt jetzt!?
12 | Eine unruhige Nacht
13 | Überraschender Unterstützer
14 | Gesucht und gefunden
15 | Ist in seinem Kopf was kaputt gegangen?
16 | Kleine Welt
17 | Sechs, aber nicht dumm.
18 | Bananenschalen
19 | Es regnet Getränke
20 | „Kenn ich, mach ich, bis gleich!"
21 | Behinderungen und Fußball
22 | Abgesoffen
23 | Speiß Göörls und fast ein „Oh la la"
24 | Kleine Entschuldigungen
25 | „Nur eine kleine löhrische Behinderung?"
26 | Noch steht nichts fest. Vielleicht.
27 | Julian kann auch nie die Klappe halten
28 | Der Tag am See
Nur ein Schuss | Epilog

29 | Fußball ist nicht meine Abteilung

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By DiaReus1909

29 |  Fußball ist nicht meine Abteilung


Erik parkte am Abend auf den Wohnhaus Parkplatz. "Kommst du noch mit rein?", fragte ich und stieg aus. Er zögerte kein bisschen und stieg ebenfalls aus. "Wenn es deinen supertollen Kakao gibt, bin ich immer mit dabei." Ich schmunzelte. "Du bekommst deinen Kakao schon. Und außerdem musst du doch Finja eine Gute Nacht Geschichte vorlesen. Das hast du ihr versprochen."
"Das weiß ich noch", stimmte Erik zu und nahm mir das meiste der Sachen ab. Ich durfte das Auto abschließen und ging ihn hinter her. Als ich meine Wohnung betrat, war es ruhig. Viel zu ruhig. Saskia und Leo lagen auf der Couch und waren am schlafen. Ich zog die Wohnzimmertür zur Küche zu und schickte Erik in die Küche, wo er das ganze Zeug abstellen sollte.
"Ich schau eben nach Finja. Du weißt ja wo was steht für deinen Kakao", meinte ich und verließ wieder die Küche. Im Flur zog ich die zweite Tür zum Wohnzimmer zu und ging direkt ins Kinderzimmer von Finja. Auch diese lag bereits schlafend in ihrem Bett und schnarchte vor sich hin. Ich schaute auf meine Handyuhr. Es war kurz vor neun. Wow. Anscheinend hatten die sich alle so auf Trapp gehalten, dass sie so ausgelaugt und tot ins Bett gefallen waren. Ich lachte leise und zog Finjas Zimmertür zu, um dann zurück in die Küche zu gehen.
"Sie sind alle am schlafen", flüsterte ich. Erik reichte mir ein Glas mit Kakao, welches ich dankend entgegen nahm. Ich trank einen Schluck und nickte erleichtert. Dann lehnte ich mich gegen den Kühlschrank. "Uhm, vorhin, nech", stammelte ich.
"Ah, ich weiß was du meinst", grinste Erik und stellte sein Glas Kakao weg. Dann kam er zu mir, zog mir mein Glas aus der Hand und lehnte sich vor. Ich grinste ebenfalls und zog Erik am nacken zu mir, um meine Lippen auf seine zu pressen. Er drückte seine ebenfalls auf meine und erwiderte so meinen Kuss.
Wir vergaßen die Welt um uns herum, wirklich alles. Ich hatte noch nicht mal einen Dunst, wie lange wir uns überhaupt küssten. Erst als ich Krämpfe im Kiefer bekam, wollte ich eine Pause haben, aber das war nicht so einfach. Einfach aufhören Erik zu küssen, wollte ich auch nicht.
Anscheinend ging es Erik genauso, denn der wich fluchend von mir zurück und rieb sich mit Zeige-und-Mittelfinger beide Kieferseiten. "Autsch", meinte er, während ich versuchte meinen Kiefer ebenfalls zu beruhigen. "Warte, bin gleich soweit." Ich lachte nur und zog Erik, nachdem er seine Hände von seinen Gesicht nahm, wieder zu mir. 

Am nächsten Morgen, stand ich vor Schreck im Bett. Ich dachte, ich hätte verschlafen, Finja hätte verschlafen und der Tag war somit gelaufen. Ich griff nach meinem Handy und stellte fest, dass es kurz vor zehn in der früh war. Schnell schmiss ich mein Handy auf die andere Seite meines Bettes und zog die Decke von mir runter. Ich richtete meine Schlafshorts und stürzte aus dem Schlafzimmer, direkt in Finjas Zimmer. Das Bett war leer und gemacht. "Finja?", rief ich und stürzte aus dem Zimmer, durch die Wohnung. Keiner war im Bad, auf dem Klo, im Wohnzimmer, oder in der Küche. Ich war alleine. Verwirrt kratzte ich mir die Stirn und ging wieder in die Küche, um mich erstmal zu sammeln und mir etwas zu Essen zu machen. 
An der Küchentür hing ein Zettel, den ich noch nie zuvor gesehen hatte.

Wenn du wach bist, ist Finja schon längst in der Schule und wir beide wieder in Bochum. Du musst sie nur um zwölf von der Schule abholen. Saskia und Leo.

Erleichtert seufzte ich und schmiss den Zettel zurück in den Mülleimer. Gut, dann hatte ich nicht verschlafen. Leo und Saskia haben mal wieder alles übernommen und ich konnte mich endlich mal beruhigen. Ich warf  mir Toast in den Toaster und während mein Toast am toasten war, verschwand ich im Schlafzimmer, um mir mein Handy zuschnappen. Erik hatte mir geschrieben. Er war heute Morgen nach Hause gefahren, weil er Training hatte und würde nachher noch mal rumkommen, wenn ich nichts dagegen hätte. Hatte ich nicht.
Nachdem ich gefrühstückt, den Haushalt geschmissen hatte und für den heutigen Tag einkaufen war, verging auch schon wieder die Zeit wie im Fluge. Auf der Hinfahrt zum Supermarkt, kassierte ich Finja von der Schule ein und sie erzählte mir von dem spannenden Tag im Schwimmbad. Leo und sie waren die ganze Zeit auf der Rutsche, oder haben Schwimmkurse gestört, während Saskia nur in der Sonne geschlafen, herumgezickt hatte, oder auf der Toilette war. "Ich glaube, Tante Saskia hat wieder ihre Tage bekommen", meinte Finja und schnalzte mit der Zunge. "Die ist da genauso zickig wie du. Oh Gott, werde ich das auch werden?"
"Bis dahin haben wir noch lange Zeit", sagte ich und hielt auf dem REWE-Supermarkt. 
Finja wollte unbedingt den Einkaufswagen durch die Gänge schieben und lief vor. "Mama, was brauchen wir denn alles denn?"
"Milch, Kelloggs, Aufbackbrötchen, Toast... irgendwie viel", sagte ich und suchte vergeblich nach der Einkaufsliste, welche ich verloren hatte. Oder einfach nur vergessen...zuschreiben. "Ich weiß, wenn ich es sehe."
"Okay", nickte Finja und blieb stehen. Dann drehte sie sich zu mir und musterte mich. "Mami?"
"Hm?"
"Bist du verwirrt, weil du verliebt bist?" Irritiert blickte ich meine Tochter an und musste erstmal anfangen klar zu denken. "Öh, ja. Kommt hin." - "Weiß der Erik das?" Ich nickte. "Ja, der weiß das."
"Hm", machte Finja. "Wird der jetzt mein Papa, oder wie?"
Ich kniete mich vor dem Nudelregal vor Finja, damit wir auf Augenhöhe waren. Dann griff ich nach ihrer Hand. "Ich weiß, dass Erik mich mag und ich den Erik. Und wir beide, der Erik und ich, wir beide finden das mittlerweile heraus. Und dann gebe ich dir bescheid."
"Also wird er noch mehr bei uns sein, als sonst schon?"
"Ja."
"Mama, dass ist doch gut. Dann bekomme ich vielleicht einen BVB-Spieler als neuen Papa, wenn er mich mag."
"Klar mag Erik dich", lachte ich. "Sonst würde ich ihn nicht mögen."
Ich hatte Erik gestern noch mal ausgequetscht und mehrmals gesagt, dass es mich nur im Doppelpack mit meiner Tochter geben wird. Er meinte dann, dass ihn das schon von Anfang an klar war und das er mich unbedingt wollte. Dann hatte er mich wieder geküsst.
"Verliebt. Du bist verliebt, Mama."
"Ja, da hast du Recht", seufzte ich. "Komm, wir machen weiter den Einkauf. Erik kommt nachher."
"Dann müssen wir deine preisgekröhnte Lasagne machen!", rief sie begeistert.
"Die haben wir doch erst gegessen."
"Dann essen wir die noch mal. Ist ja wohl nicht zu vielverlangt, Mama." Finja überließ mir den Einkaufswagen und lief durch den Laden, um die wenigen Sachen, die sie sich für die Lasagne gemerkt hatte zu holen. Ich schob einfach den Einkaufswagen durch die Gegend und schrieb Erik, dass es nachher Lasagne geben wird.

Boah, das hört sich gut an. Hab in einer halben Stunde Schluss. Dann bin ich in einer Stunde bei euch.

Finja machte im angrenzenden Wohnzimmer ihre Hausaufgaben, während ich die Lasagne zubereitete. Immer wieder schaute ich auf die Küchenuhr und wunderte mich wo Erik nur blieb. Er meinte, er würde in einer Stunde hier sein. Aber mittlerweile hatte er eine halbstündige Verspätung, was ihn gar nicht ähnlich sah. Ich hasste Unpünktlichkeit und das wusste er auch. Auf meine Nachricht, wo er blieb, reagierte er auch nicht, was mich noch pissiger werden ließ. Grummelnd schmiss ich die Lasagneplatten in die Auflaufform und kippte die Sauce rüber.
Es schellte, was ich anfangs nicht so wirklich mitbekam, bis Finja kreischte, dass sie die Tür aufmachen würde. Da kam ich aus meinen innerlichen Brodeln zu mir und legte die Lasagneplatten bei Seite. Ich schlenderte Finja grummelnd hinterher und blieb hinter sie stehen. Sie drückte den Summer runter und öffnete die Tür. Im Hausflur hörte ich hektische Schritte.
"Sorry, dass ich zu spät bin", hörte ich Erik sagen. Er hatte noch seine volle Trainingsmontur an, als er die Treppen hochgelaufen kam und seine Haare waren noch klitschnass. "Das Training hat sich wegen Marco und Mario verlängert, weil die wieder Streiche spielen mussten und dann wollte mein Berater mit mir sprechen." Finja trat bei Seite. Erik drückte mir einen Kuss auf den Mund und meine kleine Aufregung war vergessen. "Ist schon okay", sagte ich.
Nachdem er auch noch FInja mit einer herzlichen Umarmung begrüßt hatte, hing sie auf seinem Arm fest und wollte da gar nicht mehr runter. Ich schloss die Wohnungstür und nahm Erik die Trainingstasche ab. "Kann da etwas in die Waschmaschine? Ich muss eh gleich eine Ladung waschen?" - "Die Sachen die ich anhabe. In meiner Trainingstasche sind meine normalen Klamotten." Er wandte sich zu Finja. "Ich muss dich einmal runterlassen." 
Diese nickte nur und lief ins Wohnzimmer. "Kannst du mir gleich bei den Hausaufgaben helfen, Erik? Ich habe schon wieder Mathe auf, was ich nicht verstehe."
"Ich helfe dir gleich", rief Erik hinter her und verschwand mit seiner Trainingstasche im Badezimmer. Ich ging wieder in die Küche, um mich der Lasagne zuzuwenden, die noch kein bisschen fertig war. "Ich hab so einen Kohldampf", bemerkte Erik und kam zu mir in die Küche. Er stellte sich hinter mir und schlang die Arme um meinen Bauch. Dann drückte er mir mehrere kleine Küsse auf die Wange und den Hals. "Gut geschlafen?", wollte er von mir wissen.
"Ich konnte ausschlafen. Das tat mir sehr gut", entgegnete ich lachend. "Was ist mit dir?"
"Ich hätte noch länger schlafen können", entgegnete er. Wieder drückte er mir einen Kuss auf die Wange. "Dann helfe ich mal Finja."

Er ließ mich in der Küche alleine und half der aufgebrachten Finja bei den Matheaufgaben. Als ich die Lasagne in den vorgeheizten Ofen schmiss, schlenderte ich zu den beiden ins Wohnzimmer. Sie saßen auf der Couch und schauten gerade über die Hausaufgaben rüber.
"Das hast du richtig. Aber die Aufgabe, die hast du falsch. Schau noch mal nach und rechne nach", sagte Erik und deutete mit den Zeigfinger auf eine Aufgabe in Finjas Heft. "Ich hasse Minus. Plus war noch so einfach."
"Warte mal ab", meinte Erik. "Irgendwann kommt noch Mal und Geteilt und ehe du dich versiehst, musst du auch noch X und Y suchen. Also freu dich aufs kleine 1x1, Große."
"Grauenvoll", seufzte Finja. "Brauch ich wirklich einen Abschluss, Mom?"
"Ja", nickte ich und setzte mich neben Erik auf die Couch. Ich rutschte näher an ihn heran und er legte seine Hand auf mein Knie, während er weiter Finja bei den Hausaufgaben half.
"Was machst du denn da, Finja? Das ist wieder falsch", sagte Erik ruhig.
"Ich hasse Mathe."
"Ich auch. Aber das ist Gott sei Dank noch einfach."
"Ja, super. Das hilft mir auch nicht weiter. Ich finde Mathe ist blöd. Am liebsten würde ich nur Sport haben, wo ich Fußballspielen kann. Oder Pause. Oder noch besser. Schulschluss."
Erik lachte. "So ging es mir damals auch. Aber trotzdem habe ich die Schule weiter besucht und meinen Abschluss gemacht."
"Wie schlau bist du?" Finja blickte ihn fragend an.
"Ich war erst auf der Realschule und bin dann für die letzten zwei Jahre aufs Gymnasium gegangen, um mein Abi zu machen."
"Ach du Kacke", meinte Finja. "Mama, der ist ein Streber."
Ich lachte nur. "Ja und?"
"Ich muss gestehen, ich habe mein Abi auch nur gerade so geschafft, weil ich nur Fußball im Kopf hatte."
"Wie ich", meinte Finja. "Also, Mama. Vielleicht schaffe ich dann doch das Abi."
"Da hast du noch Zeit. Lange", meinte ich. "Ich mach eben dan Salat. Ihr beide macht da weiter."
"Ja, Boss", sagten Erik und Finja gleichzeitig. Ich stand von der Couch auf und verschwand wieder in der Küche, um dort einen Tomate-Mozzarella Salat zu machen.
"Ich schreib dir ein paar Aufgaben hin, einfache, für den Anfang, die machst du als kleine Übung eben kurz fertig, okay?", hörte ich Erik zu Finja sagen.
"Na gut. Wenn wir nachher noch Fußballspielen gehen?"
"Versprochen."
Erik kam zurück in die Küche und half mir sofort dabei den Tisch zu decken. Als ich gerade die Gläser auf den Tisch stellte, zog mich Erik plötzlich zu sich und küsste mich. Einen kleinen Augennblick war ich verwirrt, aber dann erwiderte ich den Kuss und schlang meine Arme um seinen Hals herum. "Ihhh!", quieschte Finja. Erik und ich wichen voneinander zurück und blickten erschrocken zu Finja, welche uns entsetzt anschaute. "Ich sage jetzt das, was Tante Saskia immer sagt", meinte sie. "Nehmt euch ein Zimmer."
Dann schlenderte er sie zurück ins Wohnzimmer. Erik lachte nur, während ich schmunzelnd zu ihm blickte. "Komm. Schau nach ihren Matheaufgaben. Ich mach hier weiter."
Ich gab Erik einen leichter Schubser in Richtung Wohnzimmer. "Na, wenn sie mir noch in die Augen gucken kann."
Ich rollte die Augen und wandte mich wieder dem Mittagessen zu.

"Mama, wie schießt du denn?", fragte Finja fassungslos. Zwei Stunden später befanden wir uns auf einem nahegelegenden Sportplatz und waren am herumbolzen. Das Talent zum Fußballspielen war bei mir völlig vorbeigeschossen, genau wie die Bälle, die ich krampfhaft versuchte ins Metalltor zubekommen. Das sah bei Finja einfach aus und bei Erik, als ob er nichts anderes machen würde. Und schießen konnte ich genauso schlecht. Ich schoß immer mit dem Fuß vorran, was meinen Zeh zum schmerzen brachte, obwohl es einen ganz einfachen Trick gab, den ich nach den fünften Fehlversuch anwandte. Und siehe da. Der neonpinke Fußball landete endlich mal im Tor. Finja und Erik jubelten. "Bei dir ist zwar Hopfen und Malz verloren, Mama. Aber du bist besser, wie die Jungs in meiner Klasse. Du triffst wenigstens das Tor", lobte sie mich und klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. Erik lief zum Tor und schoss den Ball zu Finja, die diesen mit den Fuß annahm und dann zu mir rüber schob. "Versuch es noch mal, Mama und bitte nicht wieder mit dem Zeh zuerst. Innenseite deiner Mauken. Das schaffst du jetzt noch mal. Hoffentlich." Ich nickte nur und platzierte den Ball vor meinen Füßen, dann atmete ich tief durch und schoss einfach. Nicht mit dem Zeh, sondern mit der Innenseite. Der Ball knallte an der Latte und von der Latte gegen Eriks Hinterkopf. 
"Boah, Mama. Überlass das mal lieber den Profis", sagte Finja, während Erik sich den Hinterkopf rieb.
"Alles in Ordnung?"
"Der Schuss tat nicht weh. Als wäre eine Hummel gegen meinen Kopf geflogen. Bin Schlimmeres gewohnt", lachte er und schoss den Ball zurück zu Finja. 
"Mama, an die Seite. Steh einfach nur da und seh gut aus. Du hast eh null Plan von Fußball."
"Sieht deine Mom doch immer. Das brauchst du ihr nicht befehlen", hörte ich Erik schleimen. Finja und ich verdrehten gleichzeitig die Augen. Dann tat Finja so, als würde sie auf irgendwas ausrutschen und ließ sich auf den Ascheplatz fallen. "Siehste, jetzt bin ich auf deiner Schleimspur ausgerutscht, Erik", lachte sie. Dann rappelte sie sich wieder auf.
Erik lief auf sie zu und lugste ihr den Fußball von den Füßen ab. "So und den kannst du dir jetzt holen. Ohne zu foulen, Große."
Finja kreischte und ging aufs Kriegsstellung. Sie lief auf Erik zu und wollte sich den Ball schnappen, aber Erik reagierte gut und hob Finja hoch. Diese kreischte nur noch mehr. "Lass mich runter. Das ist infair. Das ist ein Foul. Mama, sag Erik, dass es ein Foul ist."
"Hä, ich dachte ich habe keine Ahnung vom Fußball?", fragte ich gespielt ahnungslos und setzte mich auf die alte Holzbank.
"Mama!"
"Ich kenne die Regeln nicht von diesen Ballfuß. Sorry", ich hob die Hände und griff nach der kleinen Wasserflasche, um etwas zu trinken und schaute dabei Erik und Finja zu, wie dieser ihr versuchte Tricks bei zu bringen. Da ich ja eh null Ahnung von Fußball hatte, kramte ich mein Handy aus der Handtasche heraus und machte davon Fotos, bis meine Schwester mich anrief.
Ich nahm das Gespräch an. "Dortmunder Kampfmittelbeseitigung: Wer suchet, der findet. Wer drauftritt, verschwindet! Wie kann ich helfen?", meldete ich mich zu Wort.
"Hallo Behinderteninstitut Bochum- Bongos für Mongos, hier", entgegnete Leo.
"Wow", meinte ich. "Saskia, bist du im Stimmenbruch?", scherzte ich.
"Haha, mein Handy macht gerade ein IOS-Update und das bei meinem widerlich-schlechten WLAN-Empfang. Saskia und ich kommen nachher mal rum, okay?"
"Wann genau?"
Finja kreischte, weil sie für drei Sekunden den Ball von Eriks Fuß geklaut hatte, aber dieser holte ihn schnell wieder, was Finja zur Weißglut brachte. "Gib mir den Ball!"
"Was hat Finja schon wieder?"
"Erik klaut ihr andauernd den Ball. Wir sind auf dem Bolzplatz. Wann wollt ihr rumkommen?"
"18 Uhr, wenn es dir recht ist."
"Ist in einer Stunde. Machbar. Bis gleich."
"Bis gleich", sagte Leo und hatte aufgelegt.
"Wir sollten in einer Dreiviertelstunde zu Hause sein. Leo und Saskia kommen nachher zu uns!", rief ich rüber. Erik und Finja nickten und wandten sich dann wieder den Fußball zu. Schon war ich wieder abgeschrieben.

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