Dark Neyfrem #2

By FantasydreamerL

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Das ist der zweite Teil von Neyfrem! *** Ich will jetzt nicht zu viel vorwegnehmen. Wer den ersten Teil geles... More

*Info*
~Gaia~
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Epilog
Danksagung

~25.3~

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By FantasydreamerL

Alle Blicke wanderten zu mir, so als hätten sie mich erst jetzt bemerkt. Sie warteten auf meine Antwort. 

»Sag ihnen die Wahrheit.«, bat mich Luc in Gedanken.

»Warum sollte ich?«, fragte ich genervt zurück.

»Du schuldest mir noch etwas.«, sagte er verzweifelt.

»Wovon redest du?« War er jetzt vollkommen von Sinnen? Warum war ihm das hier überhaupt so wichtig?

»Damals als Jay vergiftet wurde und ich dir geholfen habe, meintest du das du mir etwas Schuldest.«

Ich versuchte mich daran zu erinnern, aber es war sehr lange her. Luc schien zu merken, dass ich mich nicht mehr daran erinnern konnte, denn er zeigte mir den Augenblick.

Es war eine kurze Erinnerung, aber er hatte Recht. Ich hatte ihm damals wirklich ein Gefallen versprochen. Und selbst dunkle Neyfrem mussten ihr Wort halten. Irgendwie fühlte ich mich verpflichtet es auch zu tun.

Ich wollte gerade anfangen Lucs Geschichte zuzustimmen, als Des Stimme in meinem Kopf erklang. »Wag es ja nicht, etwas zu sagen. Sonst glauben sie dir auch nie wieder. Sollen sie halt glauben, dass Luc verrückt ist. Du brauchst ihn nicht immer zu verteidigen.«Mein Blick huschte schnell zu Des.  Wann hatte ich Luc jemals verteidigt?

»Ich schulde ihm noch etwas.«, erwiderte ich genervt. Des setzte sich aufrechter hin, verzog aber nicht seine Mine. Er schien zu überlegen und abzuwägen ob er etwas sagen sollte.

Er schwieg kurz. »Dieser verdammte..... Ich wollte mir das eigentlich noch aufheben, aber mir Schuldest du auch noch etwas.«, rang er sich schließlich zu sagen.

»Was ist mit dir und Luc los? Merkt ihr euch so etwas eigentlich, um es im schlechtesten Moment auszupacken?«, fragte ich ihn genervt. »Wofür schulde ich dir jetzt etwas? Zeig mir deine Erinnerung. Dann kann ich sehen, ob es die Wahrheit ist.«

Er zeigte mir eine Erinnerung. Wir saßen unter dem Baum, in dem Dolch.

»Ach? Meine Hilfe? Erinnre mich bitte kurz daran, warum ich dir helfen sollte?«, fragte er verwundert und lächelte, scheinbar froh, dass ich ihn um Hilfe bat. »Wenn ich mich recht erinnere -und das tue ich, da es keinen Tag her ist- hast du meine Seele in einen Dolch gesperrt und mich seitdem von Wesen jagen lassen, die mich unzählige Male zerfleischt haben. Ich wurde erstochen, gesteinigt, verbrannt und mit einem Stein am Fuß ertränkt. Ständig sterbe ich auf grausame Art und dennoch verlangst du nach meiner Hilfe?«

Er sah mich wütend an, aber dennoch lag etwas Weiches in seinem Blick.

»Also wie ich es sehe, könntest du es hier drin noch viel schlimmer haben.«, drohte ich. »Du siehst also, du würdest dir damit selber einen Gefallen tun.«

Er setzte sich endlich auf, lehnte sich an den Baum und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Des sah mich durchdringlich an und überlegte. »Nein. Überzeugt mich nicht. Ich will etwas im Gegenzug für meine Hilfe.«

»Und was?«, fragte ich ihn genervt.

»Du schuldest mir etwas. Und wenn es an der Zeit ist, dann gewährst du mir meinen Gefallen ohne Widerrede.«, forderte er.

»Das wünscht du dir?«, fragte ich ihn verwirrt. »Warum nicht, dass ich dich hier raushole?«

»Das wirst du auch so tun.«, sagte er selbstsicher und lachte.

»Ach denkst du, ja?« Ich lachte. »Wie auch immer. Abgemacht.«

Mit diesen Worten endete die Erinnerung. Wieso hatte ich noch so viele offene Rechnungen. Wie konnte ich früher nur so dumm gewesen sein? So leicht mit Versprechen umzugehen, als würden sie nichts bedeuten. Luc und Des konnten alles von mir verlangen und ich würde keine andere Wahl haben, als dem nach zu gehen. Dieses naive Mädchen von früher, hatte mir so viele Steine in den Weg gestellt.

»Siehst du ich hatte Recht. Du hast mich auch so aus dem Dolch geholt, sagte Des amüsierte Stimme in meinem Kopf. Jetzt war nicht der richtige Augenblick um zu scherzen. Verdammt! Wem schuldete ich noch etwas? Ich war zuvor viel zu leichtfertig mit meinen Schuldscheinen umgegangen. Nur an Atticas Gefallen konnte ich mich erinnern. Ihr schuldete ich wirklich etwas wegen der Träne.

»Und ihr wollt beide euren Gefallen, hierfür verschwenden? Wen interessiert es was diese alten Knacker denken?«

»Luc denkt er könnte sie auf seine Seite ziehen, aber sie werden nur denken, dass ihr verrückt seid. Sag einfach nichts. Mit Sicherheit brauchen wir die Anführer noch. Wenn der Moment kommt, müssen wir unsere Glaubwürdigkeit noch besitzen.«

»Na gut. Wenn du dafür deinen Gefallen aufopfern willst.«, wiederholte ich und zuckte mit den Schultern.

»Will ich nicht. Aber ich tue es. Sonst hörst du noch auf diesen Idioten.« Ich konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Des aufgesetzte Miene zuckte nicht einmal.

Also schwieg ich einfach. Luc und alle anderen starrten mich immer noch abwartend an.»Worauf wartest du?«, fragte mich Luc.

»Du musst deinen Gefallen ein ander mal einfordern.«, sagte ich trocken.

»So funktioniert es aber nicht. Du darfst dir nicht aussuchen, was du mir Schuldest. «, seine Stimme klang wütend, doch in ihr konnte ich auch heraushören, dass ihn die Situation amüsierte. Wie konnte er in seiner jetzigen Lage etwas lustig finden?

»Ich musste mich zwischen deinen und Des Gefallen entscheiden. Ihm schulde ich auch was.«, gab ich zu, damit er es endlich auf sich beruhen ließ.  Seine Stimme verlor augenblicklich den belustigten Unterton.

»Also hast du dich wieder für ihn entschieden?«,  fragte er gereizt.

»Sie würden doch sowieso nur denken, dass wir beide verrückt sind. Ist nicht besonders schlau für dein Volk was du hier tust.«, riet ich ihm.

»Soll ich nichts tun? Und mich geschlagen geben? Diese Leute im Lager Leiden jeden Tag. Mehyl versklavt sie und niemand tut etwas. Sie verschließen ihre Augen und wollten nicht mal einsehen, dass Mehyl noch lebt. Ich muss ihnen helfen.«, sagte er diesmal mehr zu sich selbst.

»Du bist nicht für sie verantwortlich. Für dein Volk andererseits schon. Ich schulde dir dann wohl weiterhin etwas.«, sagte ich um das stille Gespräch zu beenden. Er sah mich wütend an.

»Du hast wohl recht. Ich hätte nur meinen Gefallen verschwendet. Du bist nicht gerade jemand, der Leute von sich überzeugen kann. Die Schuld kannst du anders bestimmt sinnvoller begleichen.«

Ich war nicht überzeugend? Wer war hier nicht überzeugend? Er hatte nicht einen einzigen Anführer auf seine Seite gebracht. Er musste gerade reden. Jetzt stand er nur wie ein verrückter da. Das war sicherlich nicht der beste Weg.
Die Blicke der Anführer wichen nicht von mir.
»Sie antwortet nicht. Ist das nicht schon ein Geständnis an sich? Sonst würde sie es doch abstreiten.«, begann Luc seinen wohl letzten Versuch.
Der Anführer des Volkes Phandom schaute immerhin skeptisch von Luc zu mir und schüttelte dann ungläubig den Kopf.


»Da musst du schon Beweise vorbringen, Junge.«,widersprach er Lucs Anliegen und beendete damit die Diskussion. 

Als nächstes erhob sich die Nachfahrin von Athene und erklärte, dass Ivoks ein ganzes Dorf ihres Volkes grausam gemetzelt hätten. Sie verlangte nach der Ausrottung der ganzen Spezies. Anscheinend war es jedoch nicht das erste Mal, dass sie dieses Problem ansprach. Da eine so wichtige Entscheidung nur mit einer dreiviertel Mehrheit entschieden werden konnte, war ihre Bitte bisher immer abgewiesen worden. Ich konnte mir gut vorstellen, dass bestimmte Anführer, die mit der Natur im Einklang lebten, nicht in die natürlichen Dinge von Gaia eingreifen wollten.


»Sie sind Blutrünstige Wesen und tragen nichts zu Gaia bei. Alles was sie tun ist Neyfrem und andere Lebewesen zu töten. Das war nun schon der vierte Überfall in den letzten drei Monaten. Unsere schwächsten Dörfer werden ausgesucht. Die Neyfrem dort haben keine Ausbildung im Kämpfen erhalten. Sie sind Bauer und haben nicht die Fähigkeiten sich gegen einen ganzen Rudel Ivoks zu verteidigen. 


Wir haben einen Sucher in unserem Volk, der alle Ivoks aufspüren könnte. Keiner von euch müsste auch nur ein Finger rühren. Mein Volk übernimmt gerne diese Ehre. Die besten Wächter meines Volkes werden es mit ihnen aufnehmen können. Stellt euch selber die Frage. Wessen Leben ist euch wichtiger, das von Blutrünstigen Kreaturen oder das von euren Familien.«, begann sie vorzutragen. Mit jedem ihrer Worte, begann die Wut in mir zu wachsen. Wenn ich mir vorstellte, wie sie Rrru ausfindig machten und sie zur Strecke brachten. Ich war mit ihr verbunden und ich würde nicht zulassen, dass ihr jemand etwas zu leide tat.

Mein Blick streifte jeden einzelnen Anführer und ich konnte sehen, dass ihre Ansprache auf viel Zustimmung traf. Kaum einen schien die Idee zu missfallen. Erst als Des seine Hand über meine geballte Faust legte, bemerkte ich wie wütend ich wirklich war. Und es stand mir auch anscheinend deutlich im Gesicht geschrieben, denn Des schaute mich besorgt an. »Was ist mit dir?« ,fragte er eindringlich.


»Nichts.« Des Blick blieb firm an mir kleben. Ich suchte verzweifelt nach Anführern, denen dieser Vorschlag zuwider war. Attica nickte mir zu. Also mussten nur noch zwei weitere Anführer dagegen stimmen. Aber selbst wenn sie sich dafür entscheiden sollten, würde ich nicht zulassen, dass jemand Rrru auch nur anrührte. 


Mein Blick huschte zu Luc. Ich hoffte, dass er auch auf meiner Seite war. Doch der starrte nur wütend auf Des Hand, die ruhig auf meiner Faust lag. Als er meinen Blick bemerkte, setzte er eine gleichgültige Miene auf und wandte sich von uns ab.

»Wirst du dagegen stimmen?«, fragte ich vorsichtig.


»Warum sollte ich? Ich soll dagegen stimmen, obwohl diese Wesen meine Eltern getötet haben?« Er versuchte sich seine Wut nicht anmerken zu lassen.»Findest du nicht, dass es grausam ist das von mir zu verlangen?«
 Das hatte ich ganz vergessen. Luc würde wohl niemals dagegen Stimmen. Wäre ich vorhin für ihn eingestanden, hätte er mir wahrscheinlich geholfen. Ich musste einen anderen Weg finden.

Des Hand schloss sich fester um meine Faust.»Mir geht es gut.«, erwiderte ich genervt und schüttelte seine Hand ab.

Also gut zwei Anführer dazu zubringen dagegen zu stimmen, sollte nicht allzu schwer sein. Ich sah mir jeden einzelnen von ihnen genau an und wägte ab, wessen Abwehr wohl leicht zu durchdringen war. Beim Nachfahren von Hestia fiel es mir sehr leicht seine Schilde zu umgehen. Er war so auf sein Sahnetörtchen fixiert, dass er es nicht einmal bemerkte, als ich ihm die Missgunst gegenüber das Anliegen in den Kopf pflanzte. 

Als zweites entschied ich mich für einen unerfahrenen und auch jüngeren Anführer, bei dem es auch nicht all zu schwer war, ihm meinen Willen aufzudrücken.



 »Wer ist gegen den Vorschlag?« Meine Hand schoss nach oben. Auch Attica meldete sich und ebenso der Nachfahre von Demeter. Mich trafen die Augen des Abkömmlings von Hestia. Er hatte von seinem Sahnetörtchen abgelassen. Seine Augen bohrten sich grinsend in meine. Er hatte es bemerkt. Anscheinend war er doch nicht so schwach wie ich gedacht hatte. Verdammt er hatte mich erwischt. Jetzt würde der Antrag wohl durchgehen. Ich schaute mich nach jemanden um, den ich schnell manipulieren konnte, bevor es zu spät war.


»Das Anliegen wurde abgelehnt.«, verkündete der Richter. Verwirrt schaute ich mich um, bis mein Blick an Luc hängen blieb. Genauso wie die anderen Anführer schaute ich ihn verblüfft an. Damit hatte ich nicht gerechnet. Er starrte in die leere und schien die ganze Versammlung ausgeblendet zu haben.

»Danke.«, überbrachte ich ihm wiederwillig in Gedanken. Er würdigte mich keines Blickes.

»Kannst du mich aufklären?«, fragte Des behutsam. »Warum sollte Luc sich melden. Er hegt den größten Groll gegen die Ivoks. Seit ich ihn kenne, wollte er nichts anderes, als sie alle zur Strecke zu bringen. Das hat früher nie einen Sinn für mich ergeben, bis ich erfahren habe, dass er der Anführer der Apyés ist. Sie haben seine Eltern getötet.«

»Ich habe eine Verbindung zu einem Ivok.«, gab ich knapp zurück, damit er mich nicht mehr mit seinen Fragen durchlöcherte.

»Was? Etwa eine Jānavara-Verbindung?«, fragte er fassungslos. »Zu einem Ivok

Ich nickte nur. Des lehnte sich zurück und ließ alles auf sich sacken.

Die nächsten Themen der Versammlung waren eher langweilig. Oft ging es um Landwirtschaft und Politik. Nach einigen Stunden ging sie zum Glück zu Ende. Meine Cousins hatten sich nicht an der Versammlung beteiligt. Sie waren eher stumme Beobachter gewesen.

Als der Richter die Versammlung als beendet erklärte, stand ich auf und schritt auf meine Cousins zu. Bevor ich jedoch bei ihnen ankam, stellte sich mir jemand in den Weg.



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