No Men's Land

By SharonB

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Ich, Jill Leece, führe ein stinklangweiliges Leben! Aber so was von langweilig. Bis auf die Band meines Brude... More

No Men's Land
2: No Men's Land
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21: No Men's Land
22: No Men's Land
23: No Men's Land FINALE

10: No Men's Land

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By SharonB

Und schon sind wir zweistellig!! (Ich bewundere gerade meine Ausdauer) Und deshalb auch ein.. spezielles... Kapitel!! Ihr müsst mir UNBEDINGT sagen, was ihr davon haltet!! Aber ganz dringend!! :D xoxo Sharon

Die Bar, in der die Band spielen sollte, war grösser, als ich gedacht hatte. Die Bühne bestand aus einer hochgehobenen halbrunden Plattform und überall waren niedrige dunkelblaue sofaartige Sitzangelegenheiten und hölzerne Tischchen. Und natürlich die Bar mit grossen langen Barhockern an der Theke. „Croner's", hiess die Bar und ich hatte eigentlich nicht vor, die ganze Nacht hier zu bleiben, mindestens den Anfang des kleinen Gigs aber wollte ich miterleben. Der Eintritt war nur derjenige für die Bar, keiner aber für die Band. Es war mehr ein Konzert, um sich etwas bekannt zu machen, Reklame sozusagen. Hübsche Livemusik von Newcomern. Das war so das Aushängeschild des Clubs.

Eine weitere Stunde verstrich, bis der ganze Soundcheck fertig war und die Band bereit zum Spielen. Die Bar füllte sich allmählich. Es waren mehr Leute, die kamen, als ich gedacht hatte. Ich sass an der Bar und trank ein „Gespritzter Weisser", den ich aber nicht wirklich mochte. Lucien hatte ihn mir bestellt, um mich hier zu behalten. Weil er unbedingt wollte, dass ich sein Solostück bewunderte, das er spielen würde. Alle vier standen auf der Bühne. Finlay rauchte und redete in lässiger Haltung mit Jeremy, der mit den Drumsticks spielte. Man verstand nicht, was er sagte, doch er sah so schön aus wie immer. Er trug ein graues schlichtes Shirt mit V- Ausschnitt und abgewetzte dunkle Jeans. Seine schwarzgrauen Boots dazu. Lucien, der Grösste von allen, stand ziemlich im Vordergrund und dann ging es los.

Mitchell lehnte sich vor zum Mikrofon und sagte mit seiner samtigen Stimme: ,,Hallo Croner's! Wir sind No Men's Land." Er grinste schief und Jeremy begann mit den Drums, schlug ein und Lucien und Finlay begannen zu spielen. Ich bin ehrlich, wenn ich sage, dass ich ziemlich aufgeregt war. Klar, ich fieberte für die Band mit. Schliesslich wollte auch ich, dass die Menge ihre Musik mochte und obwohl es noch früh war und die Gäste der Bar noch nicht angetrunken genug waren, um zur Musik zu tanzen, wippten sie mit und klatschten auch dann wenn es sich gehörte.

Ich widmete mich meinem Drink und summte zu den Liedern mit, die ich alle schon auswendig konnte. Soviel hatte ich sie mir bei ihren Proben schon anhören müssen. Und tatsächlich machten sich auch schon erste weibliche Fans bemerkbar.

Viel zu schnell auch verabschiedeten sie sich wieder und verliessen unter Klatschen und Rufen die Bühne. Nun war eine andere Band an der Reihe. Sie folgten einem strikten Programm, so hatte No Men's Land nur ganze vier Lieder gespielt.

,,Hey. Na?" Mitchell und Finlay tauchten lachend neben mir auf. Sie setzten sich neben mich und Finlay bestellte was zu trinken.

,,Und wie war's?", fragte mit Mitchell und ich konnte den Stolz in seiner Stimme hören. Ich lächelte. ,,Gut!", erwiderte ich und schenkte ihm ein süsses Lächeln.

Finlay nahm einen grossen Schluck aus seinem Glas und wandte sich dann ebenfalls an mich. ,,Pass auf, dass du Lucien nicht an die Mädchen dort verlierst. Er scheint nämlich schon Groupies zu haben" Er war nicht bei wirklich blendender Laune und deutete weiter nach hinten. Wo Lucien stand und sich mit einer jungen Frau unterhielt. Natürlich wusste ich, dass er auf die Situation anspielte, vor der Toilette. Er schien mir meinen Schachzug wirklich abzukaufen...

,,Ha-ha", meinte ich nur und sah ihn an. Er nahm noch einen Schluck. Sein Gesicht war rot vom Konzert und er war bereits angetrunken, so schien mir.

,,Ich muss mal", sagte ich und stand auf. Und Finlay hielt mich am Arm fest.

,,Ah echt? Oder hast du dich mit Lucien dort verabredet?"

Ich schielte zu meinem Bruder. Der aber war in ein Gespräch mit einem Mann vertieft. Wahrscheinlich ein neu gewonnener Fan, der die Band lobte oder so. Also hatte er Finlays gehässige Frage nicht gehört...

Ich rollte die Augen und kämpfte mich durch die Menschenmenge zur Toilette, antwortete ihm nicht. Ja, es hatte ihn getroffen und es schien ihn ziemlich zu beschäftigen. Mehr, als ich erwartet hatte.

Ich merkte erst ziemlich spät, dass Finlay mir folgte. Überrascht drehte ich mich zu ihm um, sah hoch in seine tiefblauen Augen. Er fuhr sich durchs Haar, sah sich um und griff dann nach meinem Handgelenk. Zog mich hinter sich her in einen der Gänge, der zu den Toiletten führte und sich in dem Moment niemand aufhielt.

Nun presste er mich ganz bestimmt an die Wand und ich konnte seinen Körper an mir spüren. Seine Hände hatten meine Handgelenke ergriffen. Er nahm sich nicht die Mühe, auf mein fragender Gesichtsausdruck etwas zu sagen.

Ich spürte seinen warmen Atem an meinen Lippen. Er roch nach Alkohol. Es fühlte sich warm prickelnd, süsslich und erregt an.

Ich sagte nichts mehr. Seine Nase berührte die meine und im Gegensatz zu Jeremy, der mich sachte und federnd geküsst hatte, presste er seine Lippen hart auf die meinen. Fordernd, leidenschaftlich und innig. Seine Hände wanderten meinen Rücken hoch, vergruben sich in meinem langen Haar. Er liebkoste meinen Hals und wanderte wieder hoch zu meinen Mundwinkel. Und ich erwiderte seinen Kuss. Legte meine Hand auf seine Wange und stand auf die Zehenspitzen. Er küsste mich intensiver und überall wo er mich anfasste, blieb ein warmes Schaudern zurück. Es wäre nur masochistisch gewesen, sich zu sträuben. Denn in diesem einen Atemzug, in dem es zum Kuss kam, wollte einfach alles in mir mit Finlay sein.

Als er sich von mir löste, schlug er schweigend die Augen nieder und ich sah ihn ganz direkt an. Er fuhr sich erneut durch seine blonde kurze Mähne und holte tief Luft, legte den Kopf in den Nacken und sah mich dann wieder an.

Seine tiefblauen Augen trafen mich und seine Lippen waren gerötet. In mir drin flatterte alles. Und ich verspürte den Drang ihn erneut zu küssen, doch ich riss mich zusammen.

Nun wusste ich, was Lucien meinte. Finlay tat solche Sachen liebend gerne. Wahrscheinlich küsste er immer gleich ein Mädchen so, wenn es ihm danach war. Bestimmt. Obwohl es mir wirklich vorkam, als ob dieser Kuss.. hier mit mir.. extrem leidenschaftlich und sehnsüchtig gewesen war... Ich glaube nicht, dass jedes Mädchen so von ihm geküsst wurde -

,,Du hast nicht mit Lucien geschlafen, hast du?"

,,Nein" Ich war noch ganz betäubt um scharf nachdenken zu können. Ich hätte ihm alles geantwortet. Wahrscheinlich hätte ich sogar ja gesagt, wenn er mich darum gebeten hätte, mit ihm aus dem Fenster zu springen... und so hatte er mich erwischt.

Er lächelte und meinte: ,,Intelligenter Schachzug"

,,Gleichfalls", murmelte ich matt.

Dann schmunzelte er erneut und verschwand durch die Menschenmenge, zurück an die Bar.

Ich blieb zurück. Hatte er mich nur geküsst, weil er bestätigt haben wollte, dass an seinem Verdacht nichts lag? Nein. Das konnte nicht sein. Jemand, der nur aus solch berechnenden Gründen küsste, küsste nicht so... voller Herz und Seele. Nein.

Ich schnappte nach Luft und fuhr mir durchs Haar. Schluckte einmal und ging dann zur Toilette. Was ich eigentlich vorgehabt hatte. Ich wusste nicht, ob ich Finlay für diese kalte Berechnung hassen oder für die schweigende Sehnsucht in ihm lieben sollte.

Nur widerwillig kehrte ich an die Bar zurück. Doch es wäre den anderen ziemlich seltsam vorgekommen, wenn ich weitere 15 Minuten auf dem Klo geblieben wäre. Und Fragen beantworten - Gott, dazu war ich nun wirklich nicht im Stande!

Sie sassen alle beieinander. Und Mitchell diskutierte mit Jeremy und Finlay. Lucien sah mich kommen und lächelte kurz. Ich setzte mich neben ihn auf den Hocker und seufzte.

,,Kann ich noch mal so ein... Getränk haben?"

,,Einen gespritzten Weissen? Nein! Jill, es scheint mir keine gute Idee, wenn du dich betrinkst!" Ich seufzte beleidigt, wohlwissend, das "ein gespritzter Weisser" so ziemlich das Mildeste war, dass sie hier in der Bar anboten und Lucien trotzdem der Meinung war, ich könne mich daran betrinken.

,,Ich glaube, ich gehe nach Hause", meinte ich dann und nun wandte sich auch mein Bruder an mich.

,,Kommt gar nicht mal so schlecht. Wir wollten noch weiter gehen zum „Jaraay's"", erwiderte er und ich warf auch ihm einen beleidigten Blick zu.

,,Du weißt, dass Dad uns verboten hat, Sonntags in den Ausgang zu gehen..", erinnerte ich ihn an das Gespräch von letzter Woche.

Er zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck aus seinem Glas.

Jeremy lehnte sich hinter Mitch vor und drückte seine Zigarette im Aschenbecher aus. Er sah mich an.

,,Ich fahr dich heim"

Mitchell lächelte und nickte. ,,Kommst du aber nachher wieder, Mia?" Der Blonde nickte und nun beteiligte sich auch Finlay an dem Gespräch.

,,Wie? Du bringst Jill nach Hause?" Er sah Jeremy an und dieser nickte langsam. Sie blickten sich beide an, doch keiner sagte etwas. Langsam hatte ich wirklich das Gefühl, dass die beiden sich ausgesprochen hatten! Bitte nicht! Mir wurde ganz flau im Magen bei der Vorstellung...

Dann drehte sich Finlay wieder zu seinem Glas um. Aha. Es war ihm also gleichgültig, dass Jeremy mich heim fuhr? Ich schluckte verbittert und stand dann auf. Seit dem Kuss hatte er mich kein einziges Mal mehr angesehen.

,,Danke Jeremy", meinte ich und er lächelte kurz. Legte sich seine Jacke um und ich tat es ihm gleich. Wir verabschiedeten uns von den anderen - von Finlay nicht. Er sah mich nicht an. Der Ärger in mir stieg.

Jeremy nahm meine Hand und bahnte sich einen Weg durch die Menschenmenge, die der dritten Band zu hörten. Schweigend gingen wir zum Auto und ich setzte mich auf den Beifahrersitz.

Es kam mir wie eine Ewigkeit vor, seit ich das letzte Mal mit Jeremy gesprochen hatte.

,,Anschnallen bitte", meinte er mit monotoner Stimme und gähnte.

,,Hast du auch wirklich nicht zu viel intus, als dass du mich sicher heim bringen könntest.. vielleicht nehme ich doch lieber den Bus?", platzte es dann aus mir heraus und Jeremy schüttelte den Kopf.

,,Ich habe nichts getrunken. Habe morgen eine Physikprüfung. Wenn ich jetzt trinke, bestehe ich sie morgen nicht", erwiderte er kühl und ich schwieg.

Er stellte das Radio an und ein Lied von Sophie Hunger begann. Dass Finlay - es war ja eigentlich sein Wagen - Sophie Hunger hörte, hätte ich nicht gedacht. Eine Frau, mit samtiger Stimme, die ruhige simple Musik machte.

,,Und, wie fandest du das Konzert?", fragte er mich nach einer Weile. Aus den Augenwinkel schielte er zu mir.

Ich lächelte. ,,Gut! Ich bin stolz auf euch. Wenn ihr so weiter macht, dürft ihr dann sogar am Glastonbury Festival spielen"

Jeremy lachte kurz und der glückliche Sunnyboy von früher drang für einige Sekunden durch.

,,Träum weiter! Bis dahin ist es noch ein langer Weg!" Er schüttelte lächelnd den Kopf und murmelte etwas davon, wie naiv ich doch war.

,,Spätestens wenn wir unser erstes Album haben.. Und das geht noch etwas länger, nehme ich an"

Ich nickte nur.

,,Und wie läufts mit Finlay Sunmer?" Dass er dessen Nachnamen benutzte, zeigte mir, dass er seinen Bandkollegen nicht gerade mochte. Erstaunt sah ich ihn an und seine Hände verkrampften sich um das Lenkrad.

Ich wandte mich zu ihm und sah ihn an. Er hatte seine Lippen zu einem schmalen Strich gepresst. Lange überlegte ich. Ich wollte Jeremy nicht verletzen.

So zuckte ich mit den Schultern.

,,Weiss nicht. Er ist nicht so ein guter Mensch wie du."

Jeremy schwieg. Und dann meinte er:

,,Tatsächlich?"

,,Hmh", so ich.

,,Stehst du also auf Bad Boys?"

Ich wurde rot. ,,Ach jetzt hör aber auf!"

Wütend sah ich ihn an und er grinste kurz.

,,So da wären wir, Liebes"

,,Gute Nacht", meinte ich scharf und wieder lächelte er. Matt.

Ich stieg aus und sah zu, wie er wieder zurück fuhr und mich im Dunkeln vor meinem Haus liess. Ich holte tief Luft und trat dann zur Tür hinein. Mein Dad sah Fern und sah auf, als ich hinein kam.

,,Na wie wars?"

,,Du kannst stolz sein auf deinen Sohn. Er hat heute Abend Grosses mit seiner Band geleistet!"

Am nächsten Morgen war wieder Schule. Wochenenden gingen immer so schnell vorüber. Mitchell fuhr neben mir auf seinem Fahrrad und sah sehr verkatert aus.

,,Und du hast heute eine Phyiskprüfung?" Da er in die gleiche Klasse ging wie Jeremy, konnte es gar nicht anders sein. Wie dumm konnte man eigentlich überhaupt sein?

Er stöhnte. Und ich schüttelte nur seufzend den Kopf. Es war warm und schön und mein Bruder wirkte nur noch blasser.

,,Weißt du, wie unser nächstes Lied heisst, Jill?", fragte er mich nach einer Weile.

,,Nein. Wie denn?"

,,Lemon Ice. Gut, nicht?" Er grinste und ich sah ihn entrüstet an.

,,Was?! Das könnt ihr doch nicht!"

,,Aber hallo? Von irgendwo her brauchen wir unsere Inspiration!"

Ich biss mir auf die Lippen.

,,Und was singst du da? Über deine Schwester und den Schlagzeuger, der ihr Zitronen Eis geschenkt hat?"

,,Genau!"

,,Wanna have the ice cream, my dear?

So come here then. Join me, kiss me, make all the stuff with me you dream about.

So then take the lemon ice out of my tounge.

Its cold and just you can make it melt.

Love, my dear. That's what it is. Love.", trällerte Mitchell heiser und fassungslos hörte ich ihm zu.

Ich kommentierte nichts, seufzte nur und konnte es noch immer nicht glauben, dass er tatsächlich einen Songtext dazu geschrieben hatte...

Uund, das wärs :) Nicht vergessen, das Preview zu Kapitel 11 gibts hier: nomenslandband.wordpress.com !! Fleissig voten und kommentieren, meine Lieben :D

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