Blüten so kalt wie Schnee

Від PromisesLala

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Jongin ist ein Gemälde mit zu vielen Details und Luhan die Kirschblüte, die jeden Winter überdauert. Більше

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Der Tanz brennender Kirschblüten
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EXTRA

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Від PromisesLala

Luhans Lippen waren an seinem Hals, während Kyungsoo die letzten Teller abspülte. Seine Hände wanderten langsam unter sein Shirt und kratzten sanft über seine Haut. Seine Fingernägel waren kurz und stumpf und dennoch so unendlich sanft auf seiner nackten Haut, das Kyungsoo eine seichte Gänsehaut überzog. Luhans Zeigefinger umkreiste seinen Bauchnabel als er in warmen Wolken gegen seinen Nacken ausatmete. Kyungsoo lehnte sich in die Berührung hinein. Müde und ein wenig betrunken von dem Wein, den sie zum Abendessen hatten.

„Ist Yixing deshalb so fluchtartig gegangen? Hast du ihm gesagt, er soll gehen?"

„Ich habe vielleicht angedeutet, dass er gleich etwas sehen könnte, dass ihn verstören wird, wenn er noch länger bleibt." Luhans Zunge hinterließ einen feuchten Strich von Kyungsoos Hals zu seiner Schulter, bis sein T-Shirt seine Erkundung unterbrach. „Ich habe ihn also nicht direkt darum gebeten zu gehen."

„Ist Yixing okay?", fragte Kyungsoo, stellte den letzten Teller in den Abtropfkorb neben dem Waschbecken und stellte das Wasser ab.

„Wieso fragst du mich das?"

Weil Kyungsoo manchmal noch immer Schwierigkeiten hatte Yixing in die Augen zu sehen. Seine Gedanken ließen Bilder in seinem Inneren aufkommen, die Kyungsoo nicht sehen wollte. Er war vielleicht betrunkener, als er dachte. „Ihr zwei führt manchmal diese stillen Gespräche unter euch, die ich nicht verstehe."

Luhans Finger stillten auf seinem Bauch. „Stille Gespräche?"

„Du weißt, was ich meine."

„So ist es nicht, Soo."

Aber so war es doch. Manchmal fragte sich Kyungsoo, ob Yixing Luhan erzählt hatte, dass er Jongin auf ihrer Europa-Reise belogen hatte um ihn von Kyungsoo fernzuhalten...ob sie es beide schon so lange vor ihm geheim hielten. So wie all die anderen Dinge. Seine Gedanken bereiteten ihm Übelkeit. Kyungsoo wollte so nicht denken. Er wollte nicht glauben, dass die zwei wichtigsten Menschen in seinem Leben zu so etwas in der Lage wären...

‚Ihr seid euch zu nahe. Ihr macht euch nur gegenseitig kaputt.'

Jongdaes Worte geisterten in seinem Kopf herum. Er wollte auch nicht, dass er Recht hatte.

„Kyungsoo?"

„Wahrscheinlich habe ich dann etwas missverstanden", sagte er leise. So war es besser. Es war in Ordnung. Es war egal, was geschehen war. Jetzt zählte nur noch die Gegenwart.

Luhan küsste seine Schulter. Das Geräusch laut in der Stille zwischen ihnen. Wenner gut genug hinhörte konnte Kyungsoo hören, wie die letzten Schaumblasen im Waschbecken platzten. „Es war schön heute, nicht wahr? Es ist schon eine Weile her, seit wir zu dritt etwas unternommen haben. Yixing hat es auch gefehlt, um deine Frage zu beantworten. Ihm geht es gut, aber wir fehlen ihm."

Kyungsoos Herz zog sich in seiner Brust zusammen. „Er fehlt mir auch", sagte er leise.

„Wir sollten alle einfach ein bisschen weniger arbeiten. In Zukunft haben wir bestimmt mehr Zeit füreinander."

In Zukunft. Jongdaes Comeback wäre nur die erste Stufe einer langen, sich nach oben windenden Treppe, die Kyungsoo mit ihm erklimmen wollte. Er wusste nicht, wann er das nächste Mal wieder mit Yixings Gemälden arbeiten könnte.

„Bestimmt", bestätigte Kyungsoo dennoch. Er griff nach dem Handtuch das Luhan benutzt hatte um Gläser zu trocknen, bis er mehr Gefallen daran gefunden hatte sich an Kyungsoo zu klammern.

„Wie wäre es mit Dessert?"

„Wenn du damit nicht wirklich etwas Süßes meinst, dann werfe ich dich für diesen Spruch aus meiner Wohnung, Luhan."

Er schnaubte, bevor er in seine Halsbeuge biss. Kyungsoo spürte sein Lächeln gegen seine Haut. „Aber du bist wirklich süß, Soo."

„Raus hier."

Er drehte Kyungsoo lachend zu sich herum und küsste seine Lippen. Kyungsoo schlang die Arme um seinen Hals als er ihn gegen die Küchentheke hinter sich drückte. Seine Finger gruben sich sanft in die Haut seiner Hüfte, wo sich sein Shirt nach oben geschoben hatte. „Ich verspreche, du wirst es nicht bereuen, wenn du mich bleiben lässt."

„Bestimmt nicht."

Er schmeckte Kaffee hinter seinen Zähnen als er mit der Zunge über sie fuhr. Luhan wurde immer wärmer unter seinen Fingerspitzen.

„Soo." Seine Zähne kratzten an seinem Kiefer. „Das soll jetzt nicht eigenartig klingen, in Ordnung? Ich bin nicht...böse oder so."

„Was?" Kyungsoos Gedanken waren mittlerweile hauptsächlich bei seinem halberregten Glied und der Art und Weise wie Luhans eigene Erektion seiner begegnete.

„Das mit dir und Jongin."

Kyungsoo riss sich los und drückte Luhan von sich um ihm in die Augen sehen zu können. „Jongin und mir? Wovon redest du?"

„Ich sagte doch, ich bin nicht wütend."

„Wieso solltest du auch?"

Luhan seufzte. „So ist es nicht gemeint, Soo. Himmel, das ist schwerer als ich dachte."

„Was ist schwerer als du dachtest?"

Luhan verzog das Gesicht. „Ich meine, ich habe natürlich kein Recht dazu mir eine Meinung zu bilden, mit wem du deine Zeit verbringst", er setzte schnell fort, als Kyungsoo Anstalten machte darauf zu antworten. „Auch nicht wenn es um Jongin geht, das ist mir klar. Ich will nur – auch wenn es mir nicht zusteht – sagen, dass es okay für mich ist, wenn ihr...euch seht." Er schüttelte heftig den Kopf. „Das klingt wirklich schlimm und als wäre ich ein schrecklicher, fester Freund."

„Luhan?"

„Ich mag ihn – Jongin, meine ich. Ich hasse nur den Gedanken, dass du ihn einmal...ziemlich gemocht hast, aber das ist lange her, nicht wahr?" Er wartete, bis Kyungsoo nickte. „Und es sollte jetzt nicht mehr zwischen uns stehen. Verdammt, ich mag den Kerl wirklich! Er ist kindisch und ein Volltrottel, aber ansonsten absolut in Ordnung." Er lachte. „Mehr als das. Er ist wirklich niedlich. Ich will nicht zwischen euch stehen. Ah, na ja, auf gewisse Art schon, aber...du weißt, wie ich das meine."

„Wo kommt das plötzlich her?"

„Er hat mir erzählt, dass ihr zusammen frühstücken gewesen seid und...ich befürchte einfach, du würdest mir solche Sachen nicht erzählen, weil du denkst, ich werde eifersüchtig und...bisher habe ich dir nie Grund dazu gegeben etwas anderes zu denken, also sage ich es jetzt."

„Du scheinst dir viele Gedanken darum gemacht zu haben."

„Natürlich", bestätigte Luhan mit einem trockenen Lachen. „Ich hätte niemals gedacht, dass wir jemals in so eine Situation kommen würden. Ehrlich, niemals. Ich war so dagegen mit Jongin zusammen zu arbeiten und jetzt date ich ihn sogar!" Er küsste seine Wange. „Zumindest für die Öffentlichkeit."

„Ihr seid ein schönes Paar", bestätigte er trocken.

„Nicht so schön wie wir beide - und das ist der Punkt! Ich will darauf vertrauen, dass das zwischen uns mehr ist, als alles andere. Mehr ist, als meine alte Eifersucht und all die Dinge, die damals geschehen sind. Ich will darauf vertrauen, dass unsere Beziehung mehr bedeutet. Dass wir ehrlich zueinander sind." Kyungsoo dachte an Jongdae und seine Lippen, die sich wie seine Kunst anfühlten. Schön und schrecklich zugleich. Er dachte an den verfluchten Grund, warum er sich immer noch so verloren fühlte, wenn es um Kim Jongin geht.

„Und das geht nur", setzte Luhan fort. „Wenn wir von nun an ehrlicher zueinander sind. Ich weiß, dass Jongin und du untereinander ausgemacht habt, Freunde zu werden. Ich will euch nicht im Weg stehen und ich will solche Dinge von dir hören, ohne, dass du das Gefühl hast, ich würde deshalb wieder wütend werden." Seine Augen waren genauso aufrichtig, wie vor so vielen Jahren als sie zusammen Kirschblüten betrachtet hatten und Luhans Gefühle ihm in den Augen geschrieben standen. Er hatte ihn zwischen all den herabsegelnden, pinken Blütenblättern geküsst, weil seine wahren Gefühle aus ihm herausgesprudelt waren.

„Klinge ich zu fordernd?", fragte er zerknirscht. „Ich wusste nicht, wie ich es anders ausdrücken soll."

Kyungsoo schüttelte den Kopf. „Nein, überhaupt nicht. Danke, Luhan."

Er lächelte. „Ich vertraue euch und noch wichtiger", er zog ihn wieder nahe an sich. „Ich vertraue auf uns."

Kyungsoo erstickte seine nächsten Worte mit seinen eigenen Lippen und schob Luhan dann mit einer Hand an seiner Brust zurück. Sie stolperten durch den Raum und wollten eigentlich ins Schlafzimmer kommen, aber sie schafften es gerade so bis ins Wohnzimmer als Luhan bereits an seinem Shirt zog und es Kyungsoo über den Kopf stülpte. Er küsste seine Brust hinunter und ging vor ihm auf die Knie.

„Siehst du, gut, dass ich Yixing weggeschickt habe."

Kyungsoo lachte auf, als Luhan seinen Jeansknopf öffnete und den Reisverschluss runterzog. Er ließ seine Hand in Luhans blondem Haar versinken. „Hast du hieran schon gedacht, als wir miteinander gegessen haben?"

„Nein. Schon viel früher." Er grinste zu Kyungsoo auf und zog auch seine Unterhose bis zu seinen Knien hinunter. „Heute zum ersten Mal beim Tanztraining."

„An solche Sachen denkst du also beim Training?" Er zuckte leicht zusammen, als Luhan eine Faust um sein Glied schloss und es aus dem Handgelenk heraus ein paar Mal auf und ab strich, bis es gänzlich hart war. „Fördert das deine Konzentration?"

„Du förderst meine Konzentration." Seine Augen waren auf Kyungsoos Gesicht fixiert, beobachteten die Reaktion, die seine Berührung auf ihn hatte. „Ich mache weniger Fehler wenn ich mir einrede, dass ich schneller zu dir komme, wenn ich meine Arbeit hinter mich bringe. Das hilft ungemein."

Luhan sollte solche Dinge wirklich nicht sagen, während er Kyungsoos Penis in der Hand hält. Seine Knie wurden weich.

Luhans Fingernägel stachen in seine Arschbacken, als er sich an ihm festhielt um seinen Schwanz einfacher in den Mund nehmen zu können. Auf Kyungsoos Rücken prickelte Schweiß, der von den Hitzewellen kam, die Luhan regelmäßig durch seinen Körper sandte. Er stöhnte laut auf und warf den Kopf in den Nacken, als Luhan über eine seiner prominenteren Adern leckte.

„Du bist so schön, Soo."

Luhan war deutlich schöner, mit seinen feuchten, plumpen Lippen, dem Rotschleier auf seinen Wangen und der Lust, die seine Augenlider etwas absenkte. Er war so unglaublich schön.

Er kratzte über seine Kopfhaut, als er noch einmal durch seine Haare fuhr. „Du bist so gut darin, Luhan."

Er grinste nur, zufrieden mit was auch immer er in Kyungsoos Gesicht gefunden hatte.

Es war später, nachdem Luhan Halbmonde auf Kyungsoos Rücken hinterlassen hatte, bevor er in Kyungsoo gekommen war, dass sie nebeneinander lagen und müde dem Herzschlag des anderen lauschten.

„Weißt du, was ich an meinem Tattoo besonders liebe?"

„Hm?"

Seine Fingerspitzen kitzelten über seine Seiten, tanzten über seine Haut, so wie er über die Bühnen dieser Welt tanzte. „Es ist als hättest du eine permanente Spur auf mir hinterlassen." Er hob seinen Arm an, wo das Kirschblütenarmband um sein Handgelenk im Deckenlicht aufblitzte. „So wie das hier, nur langanhaltender."

„Hast du es nie bereut?", fragte Kyungsoo leise.

„Als wir...als wir damals Schlussgemacht haben, bevor du und Yixing nach Europa geflogen seid, da habe ich es für einen Moment bereut."

„Nur für einen Moment?"

„Ja. Selbst als ich dachte, ich hätte dich verloren, blieb mir trotzdem noch die Kirschblüte und das hat mich eigenartig beruhigt. Ich liebe es, weil es mich an dich erinnert, aber auch an Yixing und unsere gemeinsame Zeit in der Uni und alles was danach gefolgt hat."

Kyungsoo streckte den Nacken, damit er Luhan küssen konnte. „Ich liebe dich." Und in diesem Moment war es nicht die Erinnerung an eine alte Empfindung, sondern das, was er jetzt gerade für ihn empfand. Weil Luhan so unfassbar wundervoll war.

Luhan atmete leise aus. Kyungsoo wusste nicht, ob er sich die Erleichterung darin nur eingebildet hatte oder nicht. Er küsste seine Stirn. „Ich dich auch, Soo. Ich wüsste nicht was ich tun würde, wenn es anders wäre."

***

Die Hitze draußen war auf eine unerträgliche Temperatur angestiegen. Bisher war der Sommer eher mild gewesen, aber, als würde er sich ihnen ein letztes Mal beweisen wollen, stiegen die Temperaturen noch einmal um mehrere Grade an, obwohl sich der Herbst rasant näherte. Kyungsoo klebte sein Hemd am Rücken fest, als er die Treppenstufen zu Jongdaes Appartement erklommen hatte. Sein Gesicht war wahrscheinlich feuerrot und er spürte das Stechen eines leichten Sonnenbrands auf seinen Wangen.

Jongin öffnete ihm die Tür. „Hyung", sagte er und trat einladend aus dem Türrahmen heraus. „Komm rein."

„Du bist Zuhause? Um diese Uhrzeit?"

„Luhan hat heute einen Individualtermin, das heißt, ich habe frei." Er grinste, schadenfroh wie ein Schulkind, dass erfahren hatte die ersten zwei Stunden frei zu haben, weil sein Lehrer krank geworden war. „Und es ist ohnehin zu heiß für Tanztraining. Alle verstecken sich Zuhause."

Jongdaes Wohnung war klimatisiert und deutlich kühler als draußen. Er seufzte erleichtert. „Ihr werdet krank wenn ihr nicht aufpasst", sagte er, obwohl er sich über die Abkühlung freute.

„Das hat Jongdae auch zu mir gesagt, aber ich ziehe es trotzdem vor, nicht zu schmelzen."

Bevor Kyungsoo dazu etwas sagen konnte, kam Jongdae aus dem Badezimmer heraus, ein Handtuch um die Schultern drapiert. Seine Haare waren noch feucht von der Dusche, die er gerade genommen hatte.

„Kyungsoo, hi. Sorry, ich musste unbedingt kalt duschen gehen. Ich war nur eine Stunde weg, um einkaufen zu gehen und bin völlig durchnässt zurückgekommen."

„Er hatte die Dusche wirklich nötig", bestätigte Jongin mit einem fiesen Grinsen.

„Nächstes Mal übernimmst du wieder den Einkauf, Jongin."

„Aber was wenn mich jemand erkennt, Hyung? Ich bin ein Star."

Jongdae rollte mit den Augen. „Das glaubst du auch nur weil wir über dreißig Grad haben."

„Erwischt." Jongin wandte sich Kyungsoo zu. „Möchtest du etwas Kaltes trinken, Hyung?" Seine Augen leuchteten, obwohl die Wohnung abgedunkelt wurde um das Sonnenlicht draußen zu lassen. „Ich habe gerade einen Milchshake gemacht."

Kyungsoo verengte die Augen. „Mit Eiscreme und Milch?"

„Genau."

Er seufzte. „Lass mich raten: Erdbeereis?"

„Wie du das nur wissen konntest?" Jongin brach in Gelächter aus. „Ist das ein Nein?"

„Ja, aber danke."

Er zuckte die Achseln und ging zurück in die Küche. Er trug nur Shorts und ein tiefgeschnittenes Tank Top, dass seine Arme entblößte. Er konnte unmöglich noch mehr Muskeln bekommen haben...nur sah es ganz danach aus.

Kyungsoo wandte sich Jongdae zu, der sich mit seinem Handtuch über die Haare wuschelte. „Ich habe Kaffee kalt gestellt, als wir uns verabredet haben", sagte er, ohne ihn anzusehen. „Ich dachte, das wäre etwas besser als Jongins Alternative."

„Du hättest dir keine Mühe zu machen brauchen."

„Das war nicht mühsam."

Kyungsoo runzelte die Stirn. Seine Stimme klang eigenartig, sie hatte vorhin schon etwas zu...hoch, etwas zu schrill geklungen, fand Kyungsoo. Jetzt klang sie einfach nur schräg.

„Geht es dir gut?"

Jongdae hielt inne. ‚Wie ertappt', dachte Kyungsoo.

„Es ist das Wetter. Ich bin nie sonderlich gut mit der Hitze klargekommen."

„Verstehe." Er sah wirklich ein wenig schwach aus. „Ist es ein Hitzeschlag?"

„Nein, nicht so gravierend, nur...nichts weiter." Er rieb sich noch immer über das Haar. Er sah ihn noch immer nicht an.

„Wann warst du zuletzt im Atelier? Sind die Bilder dort sicher?"

„Gestern Abend und ja, ich habe die Rollläden runtergelassen und die Klimaanlage voll aufgedreht. Sie sollten sicher sein."

„Das ist gut." Kyungsoo würde niemals das Debakel mit Yixings Bildern, von vor ein paar Jahren vergessen als der Sommer so erbarmungslos gewesen war, wie der jetzige und sie Yixings Bilder von einer traurigen Farbpfütze auf dem Boden aus betrachten konnten. Kyungsoo würde diesen Fehler niemals wiederholen. Er schrieb sich eine innere Notiz, Yixing später noch anzurufen und ihn an die Klimaanlage zu erinnern – auch wenn Junmyeon es wahrscheinlich schon längst getan hatte.

Jongdae war untypisch still, untypisch in sich selbst zurückgezogen, auch wenn er vor Jongin eben noch ganz anders gewesen war.

Kyungsoo ließ seine Tasche neben sich sinken und trat vor Jongdae. Seine Hände stillten, als Kyungsoo nach oben griff und ihm das Handtuch aus den Händen nahm. „Beug den Kopf ein wenig", bat er. Jongdae ließ seine Arme zurück an seine Seiten fallen und neigte den Kopf.

„Bist du krank?", fragte Kyungsoo leise, damit Jongin es nicht hörte. Er verwendete nicht viel Druck, während er mit dem Handtuch über seine Kopfhaut fuhr. Seine Haare rochen nach Erdbeere und Kyungsoo hatte keinen Zweifel daran, wer ihr Shampoo gekauft hatte.

„Nein."

„Wieso bist du dann so still?"

„Bin ich das?"

„Hm...Lass es mich umformulieren: Wieso bist du so mild?"

„Mild?" Seine Zähne blitzten auf, als er lächelte. „Was siehst du in mir, Kyungsoo? Einen wilden Bullen?"

„Wohl eher eine Giftschlange", murmelte er. „Also, was ist mir dir?"

„Ich bin nicht mild."

„Du lässt dir von mir die Haare trocknen."

„Ist es nicht das, was Freunde füreinander tun?" Kyungsoo zuckte unmerklich zusammen. „Hm, mild also."

Kyungsoo ließ das Handtuch sinken und strich das Chaos glatt, das er gerade aus Jongdaes Haaren gemacht hatte. Seine Finger hingen in den Knoten fest und er musste ein wenig ziehen um sie durchzubekommen. „Schön, was auch immer."

Jongdae blickte auf, als er ihm ein paar Strähnen aus der Stirn strich. Kyungsoo hielt inne.

„Hast du die letzten Tage überhaupt geschlafen, Jongdae? Deine Augen sind ganz rot und du hast dunkle Schatten unter den Augen." Aus der Nähe war es unverkennbar. Er sah aus als hätte er die letzten paar Tage durchgefeiert.

„Nicht wirklich", sagte er mit schwacher Stimme. Seine Augen fuhren zur Seite und plötzlich trat er einen Schritt zurück. Er nahm ihm das Handtuch ab. „Ich bringe das hier schnell nach draußen zum Trocknen. Geh du ruhig schon in die Küche, ich bin gleich da."

Als Kyungsoo sich abwandte, fand er Jongin wieder im Flur stehen. Sein Tank Top entblößte einen Großteil seiner Schlüsselbeinknochen. Und seine Augen entblößten eine tiefe Überraschung.

-

Jongin lehnte an der Küchentheke mit einem überdimensionalen Glas voll Milchshake in der Hand und einem roten Strohhalm auf dem er gedankenverloren herumkaute, wenn er nicht gerade große Schlucke trank. Kyungsoo saß Jongdae am Küchentisch gegenüber und auch wenn das hier eine andere Wohnung war als vor fünf Jahren, hatte er ein stechendes Déjà-vu.

Jongdae wirkte nicht gesund, seine Reaktionen auf die Dinge, die Kyungsoo sagte, waren auch eher verhalten.

„Jetzt da Implicit den Raum endgültig gestrichen und richtig eingerichtet hat, könnten wir vorbei gehen und ihn uns ansehen, wenn du möchtest? Du musst nicht, aber ich hatte ohnehin vor zu gehen."

Jongdae dachte kurz nach (oder starrte nur lange auf die Tischplatte hinunter) und schüttelte dann den Kopf. „Nein, schon gut. Sie werden schon wissen, was sie tun."

„Aber das klingt doch interessant", protestierte Jongin. „Willst du dir nicht ansehen, wo deine Bilder später ausgestellt werden?"

„Das werde ich früh genug erfahren."

Jongin legte den Kopf zur Seite. „Ich finde es interessant. Du könntest dir dabei bei Gelegenheit auch die Bilder der anderen Künstler ansehen." Er strahlte ihn an. „Die Konkurrenz abchecken."

„Konkurrenz." Ein sanftes Lächeln erschien auf seinen Lippen, auch wenn er wieder den Kopf schüttelte. „Wie soll ich mit einem Van Gogh konkurrieren?", fragte er belustigt.

Kyungsoo musste unweigerlich an die Ausstellung in Berlin denken, bei der Yixing während ihrer Europareise mitgewirkt hatte. Sie waren unerwartet Kim Minseok begegnet und er hatte Jongdae mit Van Gogh verglichen. Es war ein...lustiger Zufall, dass Jongdae dies nun auch indirekt tat.

‚Ein Genie mit einem gefährlichen Kopf', hatte Kim Minseok gesagt. Zu Großem fähig, von Verrücktheit verdammt und besessen von einem anderen Künstler, den er verehrte, der ihn aber niemals akzeptiert hatte. Ein Van Gogh ihrer Zeit.

„Du solltest gehen, Hyung", beharrte Jongin.

„Es ist nicht so wichtig", schritt Kyungsoo schnell dazwischen. „Es sind nur ein paar leere Wände."

Jongin sah ihn nachdenklich an. „Kann ich gehen?"

„Hm? Du?"

Er zuckte die Achseln. „Mich interessiert es und ich war schon lange nicht mehr im Museum. Lass mich mitkommen."

Kyungsoo zögerte kurz, denn...sie hatten zwar gesagt, dass sie Freunde wären und der Ton mit dem sie miteinander sprachen, schien auch davon zu zeugen, aber...war Kyungsoo der Einzige, der dennoch noch angespannt und ein wenig verlegen war? ‚Wahrscheinlich' sagte eine Stimme in seinem Ohr. ‚Du bist auch der Einzige, der sich noch Gedanken macht. Jongdae hat es doch selbst gesagt. Er hat Jongins Aufrichtigkeit gesehen. Hör endlich auf'. „Klar, wenn du möchtest. Es wird aber nicht allzu interessant werden."

„Nein, ich freue mich wirklich, mal wieder ins Museum zu kommen, das ist eine gute Gelegenheit." Er sah Jongdae an. „Sicher, dass du nicht mitkommen möchtest, Hyung? Wir könnten alle zusammen hingehen."

Jongdae sah Jongin eine Weile lang an, bevor er den Kopf schüttelte. „Nein, wenn du gehst, dann kann ich mich ja auf deine Meinung verlassen."

Jongin lächelte. „Absolut, Hyung. Ich hoffe, ich mache dir damit keine Umstände, Kyungsoo-hyung."

„Das ist es nicht, aber bist du nicht sehr beschäftigt, Jongin?"

Er winkte ab. „Es wird sich schon Zeit finden."

Jongdaes Miene war absolut entspannt, es war natürlich unnötig, dass Kyungsoo sich davon überzeugt hatte, aber es stimmte ihn dennoch eigenartig ruhig. Also nickte er. „Gut, dann schreibe ich dir, wann ‚Implicit' uns den Raum zeigen würde."

„Das klingt gut."

Kyungsoo strich diesen Punkt auf seiner inneren To-do-Liste durch und ging zu der nächsten Sache über, die er mit Jongdae besprechen musste.

***

Als sie das letzte Mal zusammen hier gewesen waren, hatte ebenfalls die Sonne auf sie hinunter geschienen.

Kyungsoo parkte seinen Wagen im Schatten eines Baumes, dessen Wurzeln Risse im Asphalt hinterlassen hatten und zog die Handbremse an, bevor er den Motor löschte.

„Ich bin schon ewig nicht mehr hier gewesen", sagte Jongin mit Blick auf das weiße Gebäude, das vor ihnen aufragte. „Zuletzt während Jongdaes Debut."

‚Implicit hat sich nicht verändert', dachte Kyungsoo. ‚Wir hingegen sehr wohl.'

„Drinnen sollte jemand auf uns warten, der uns herumführen wird." Kyungsoo stieg aus und hörte Jongin dasselbe tun. Kyungsoo hatte diese Besichtigung per E-Mail ausgemacht und anschließend Jongin geschrieben, ob er wirklich nicht verhindert sein würde. Jongin hatte ihm nur versichert, dass es keine Umstände machen würde und so hatten sie sich heute Mittag vor ‚Fine Arts' getroffen – Jongin kam direkt von einer Besprechung aus ‚Storm and Thunder' - und waren anschließend zusammen hergefahren.

„Wie lange ist Jongdaes Comeback noch hin?", fragte Jongin auf dem Weg zum Eingang des Museums. In den Jahren hatte Implicit nichts von seinem guten Ruf und seinem internationalen Ansehen eingebüßt, auch Jongdae hatte einen kleinen Beitrag dazu geleistet – bevor er von der Bildfläche der Kunstszene verschwunden war. Dennoch, trotz seines plötzlichen Verschwindens, war Jongdae, für Kunstkenner, bis heute wie ein Gemälde, dessen Farben noch nicht vollends getrocknet waren. Unvollendet. Zu mehr auserkoren.

„Noch ein Monat", antwortete Kyungsoo, tatsächlich war es sogar ein bisschen weniger als das. Die Presse, die um Interviews und genaueren Details bat, würde ‚Fine Arts' bald die Türen einrennen vor Aufregung und Ungeduld. Auch Kim Minseok wurde nicht müde, über Jongdae zu schreiben und Erwartungen an das Comeback zu schüren. Würde Kyungsoo mit einem anderen Künstler, als Jongdae, arbeiten, hätte er wahrscheinlich die Befürchtung, dass Kim Minseoks Erwartungen eventuell nicht getroffen werden könnten und die Enttäuschung dadurch nur noch größer, aber das war mit Jongdae nicht der Fall. Kyungsoo glaube an sein Talent mit einer Sicherheit, wie er sie zuletzt bei Yixing empfunden hatte, als sie noch zusammen zur Schule gegangen waren und niemand außer ihm an Yixings Gabe geglaubt hatte – nicht einmal Yixing selbst.

Jongin seufzte erleichtert, als sie das klimatisierte Innere von Implicits Foyer erreicht hatten. Er hob seine Baseballmütze kurz von seinem Kopf um seine Haare aus der Stirn zu streichen und setzte sie anschließend wieder auf. Jongin roch nach Seife und Parfum. Wahrscheinlich hatte er in ‚Storm and Thunder' geduscht, bevor sie sich getroffen hatten. Luhan...auch er roch manchmal nach genau derselben Seife.

„Kyungsoo-sshi?" Ein Mann, etwa in Kyungsoos Alter, trat auf ihn zu. Er hielt ihm die Hand hin, als er vor ihnen zu stehen kam. „Ich heiße Im Woojin. Nennen Sie mich Woojin. Kim-sshi hat mich heute gebeten, Sie in die Räume für Jongdae-sshis Ausstellung zu bringen." Kyungsoo schüttelte seine Hand. Der Mann war groß, etwas größer als Jongin und trug einen Anzug mit einem goldenen Namensschild an der Brusttasche. Er wandte sich mit neugierigen Augen Jongin zu.

„Das ist Kim Jongin", sagte Kyungsoo und stockte dann. Wie bekannt war der Name ‚Kim Jongin' durch Luhan geworden? Machte das einen Unterschied?

„Ich bin heute Jongdaes Stellvertreter", setzte Jongin fort, als Kyungsoo durch seine Gedanken den Faden verloren hatte.

„Ah, freut mich sehr." Seine Augen blitzten auf. Erkennen spannte ein Lächeln auf seine Mundwinkel. Er sagte jedoch nichts. „Dann würde ich Sie bitten, mir zu folgen."

Im Woojin gab die Richtung an, während er von der kommenden Ausstellung sprach. „Ich leite das Projekt auf Seiten des Museums. Natürlich unter der Führung von Kim-sshi. Ich war damals, zurzeit von Jongdae-sshis erster Ausstellung hier in Implicit, gerade erst frisch eingestellt, aber er hat gewaltigen Eindruck auf mich hinterlassen." Er blickte Kyungsoo über seine Schulter hinweg an. „Damals war Kim Junyeol, Kim-sshis persönlicher Assistent, für Kim Jongdaes Debüt verantwortlich und hat mit ihnen zusammen gearbeitet, soweit ich weiß." Kyungsoo nickte langsam. Er erinnerte sich an Junyeol, natürlich. Er war einer seiner besonders nervigen Affären gewesen. „Junyeol war mein Vorgesetzter", setzte Woojin fort. „Bevor er ins Ausland gegangen ist, versteht sich. Ich hoffe, dieses Mal genau so gute Arbeit leisten zu können wie er."

Jongins Blick glitt über die Gemälde, die an den Wänden der Räume hingen, die sie passierten.

„Davon bin ich überzeugt", sagte Kyungsoo. „Implicit hat es schon immer gewusst, ihre Künstler in Szene zu setzen."

„Das fällt uns bei einem Künstler wie Kim Jongdae auch nicht sonderlich schwer."

Sie erreichten einen Raum, dessen hintere Türen verschlossen waren. ‚Expressionismus' stand an einer Wand geschrieben, darunter eine kurze Erklärung der Epoche.

Kyungsoo runzelte die Stirn, als Woojin die Tür mit seinem Schlüssel aufschloss. „Jongdaes Ausstellung wird sich direkt neben den Imressionisten befinden?"

„Diese Räume hier sind das Herzstück unserer Ausstellung. Die größten Meister befinden sich auf diese drei Räume verteilt." Kyungsoo konnte es sehen. Er fand Monet, Manet, Renoir, Gauguin...und Van Gogh. „Jongdae wird einen Platz neben ihnen finden."

„Wieso?", wollte Kyungsoo wissen. „Wieso ist er nicht bei den anderen Postmodernen Künstlern?" Noch während er Woojin diese Frage stellte, bemerkte er den bitteren Geschmack, den seine Worte auf seiner Zunge hinterlassen hatten. Jongdae war kein einfacher Künstler der Postmoderne...auch wenn es einfach war ihn in diese Schublade zu sperren. Jongdae war mehr und er war anders.

„Tatsächlich war das der Plan", sagte Woojin und drückte die Tür auf. Er ließ Jongin und Kyungsoo zuerst eintreten. „Aber Kim-sshi hat seine Meinung dazu noch einmal überdacht und stattdessen diese Räume gewählt." Woojin schloss die Tür wieder hinter ihnen, die Deckenlampen waren strahlend hell und setzten die stahlgrauen Wände in Szene. „Unter uns, der Auslöser für diesen Sinneswandel war wahrscheinlich ein Telefonat zwischen unserem Museumsdirektor und Kim Minseok."

„Kim Minseok hat Implicit angerufen?"

Woojin zuckte hilflos die Achseln. „Er ist der einzige Journalist, mit dem Implicit regelmäßig den Kontakt hält. Ich habe nur zufällig mitbekommen, dass sie miteinander telefoniert haben, aber anschließend war Kim-sshi überzeugt davon, dass die Räumlichkeiten geändert werden müssen." Er deutete um sich. „Und nun wird die Ausstellung hier stattfinden."

Jongdae zwischen den Impressionisten und den darauf folgenden Expressionisten, ganz nah bei dem Künstler mit den Kim Minseok Jongdae immer verglichen hatte. Kyungsoo erschauderte unweigerlich, weil Kim Minseok in seinen Augen immer eine Person mit unheimlich viel Einfluss in der Kunstszene gewesen war und er dies damit nur noch einmal bestätigt bekam.

„Sehen sie sich gerne um", sagte Woojin und zog sich ein wenig zurück. „Wir hoffen, dass dies die Erwartungen von ‚Fine Arts' trifft."

Der Raum roch noch nach Farbe, aber das würde sich bis zum Tag der Ausstellung verflüchtigen. Jongdae hatte aus irgendeinem Grund darauf bestanden, dass die Wände grau bemalt würden, obwohl Kyungsoo weiß hätte naheliegender gefunden...Implicit hatte sich Jongdaes Willem gebeugt, was keine Selbstverständlichkeit war.

Kyungsoo trat die Wände ab, Jongin dicht hinter sich.

„Die Namen der Gemälde sind bereits an die Wände geschrieben worden", sagte Jongin und zeigte auf die Wand. Kleine schwarze Letter waren vereinzelt abgedruckt worden.

‚Fauler Sonntag', hieß das Bild, dessen Beschriftung an der Wand prangte. Kyungsoo hatte das Gemälde vor Augen. Verschwommene, leuchtende Farben, eine Gestalt – Jongin natürlich – die auf dem Boden lag und so tat als würde er Schneeengel in den Teppich formen. Es war ein unvergleichlich schönes Bild, weil es eine Leichtigkeit ausstrahlte, die sich einem in die Brust setzte und Wärme abgab. Kyungsoo hatte es vor Augen, die genaue Stelle wo das Bild hängen würde, wie weit der Betrachter zurück treten müsste, um es zu erfassen und welchen Eindruck es hinterlassen würde.

Jongin hatte innerhalb der nächsten Minuten genug von dem Raum – weil es sich eben tatsächlich nur um vier, große, graue Wände handelte, die von ein paar Deckenleuchten angestrahlt wurden.

Kyungsoo konzentrierte sich auf die Beschriftungen, ging in Gedanken den Katalog von Jongdaes Gemälden ab, an die er sich erinnerte und überprüfte auch die angegebenen Materialien, die er zur Anfertigung gebraucht hatte. Alles war so weit richtig. Kyungsoo war zufrieden. Jongin gelangweilt.

Kyungsoo besprach sich kurz mit Woojin über die weiteren Schritte und den Transport von Jongdaes Gemälden - den Chanyeol leitete – bevor Jongin und er von Woojin wieder aus dem Raum geführt wurdenn und er die Tür hinter ihnen schloss.

„Soll ich Sie wieder ins Foyer bringen oder finden Sie sich zurecht?", fragte der Museums-Mitarbeiter freundlich. Kyungsoo sah zu Jongin herüber.

„Wir sehen uns noch ein wenig um, wenn das in Ordnung geht."

„Natürlich. Wir haben bis um sechs Uhr geöffnet, genießen Sie ihren Aufenthalt." Er zwinkerte Kyungsoo zu. „Und richten Sie dem Künstler bitte viele Grüße aus. Ich bin ein großer Bewunderer seiner Kunst und freue mich für seine Gemälde arbeiten zu können." Sein Blick glitt über Jongin hinweg. „Ich bewundere ihn wirklich sehr." Damit erklärte sich auch das Erkennen, dass Kyungsoo bemerkt hatte. Woojin hatte Jongin als Jongdaes Modell erkannt, nicht als den Tänzer, der mit Luhan ausging.

Er wandte sich mit einer leichten Verbeugung um und ließ sie dann alleine.

„Nett", kommentierte Jongin während er Woojin hinterher sah. Er lächelte Kyungsoo an, als er seinen Blick bemerkte. „Wollen wir uns umsehen?"

An den Gemälden der Festausstellung hatte sich nicht viel seit ihrem letzten Besuch verändert und Jongin überraschte Kyungsoo damit, dass er manchmal vor einem Gemälde stehen blieb und Kyungsoo erzählte, was er selbst damals zu Jongin gesagt hatte.

„Du erinnerst dich noch so genau?", fragte Kyungsoo überrascht, als sie vor einem Dalí-Gemälde standen.

„Natürlich." Seine Augen wanderten über die dahinschmelzenden Formen, die das Gemälde darstellte. Die Abstraktion der Realität. „Du hast gesagt, dass der Wandel von...wie heißt der Fachbegriff wenn alles ganz genau und klar dargestellt wird, wie auf Renaissance Gemälden?"

„Mimetisch", antwortete Kyungsoo und seine Verwunderung wuchs. „Das ist wenn alles ganz klar aussieht und so gut wie real erscheint. Wenn du Konturen und Linien siehst und sie praktisch ausschneiden könntest."

„Richtig. Mimetisch." Er deutete wieder auf das Dalí Gemälde. „Der Wandel von mimetischer Kunst zur abstrakten war unvermeidlich, weil die Fotografie heutzutage zuverlässiger ist als jedes mimetische Gemälde. Deshalb haben Künstler angefangen ihre Träume und Fantasien zu malen." Sein Lächeln wurde sanfter. „Sie haben Dinge abstrahiert, oder so dargestellt, dass es gänzlich eigen für sie und ihren Stil war. Ungeschlagen von der Fotografie."

Kyungsoo erinnerte sich an den Tag, als sie zusammen in Implicit gewesen waren und er erinnerte sich sogar noch daran, dass er Jongin zum ersten Mal in Hosenträgern gesehen hatte, aber alles was darüber hinausging, war ihm mehr oder weniger Schattenhaft... „Es ist auch schon fünf Jahre her", sagte er leise.

„Was?"

Er schüttelte den Kopf. „Die Kunst hat sich innerhalb der Zeit immer wieder gewandelt." Er deutete mit dem Kopf zur Seite und ging Jongin dann voraus in die andere Richtung. In der Zeit zurück sozusagen. Er blieb vor den barockschen Gemälden stehen. Hier hing ein Gemälde von Rembrandt, vor das sich Kyungsoo nun stellte. „Im Vergleich zu mimetischer Kunst ist die Kunst des Barocks viel malerischer."

„Malerisch? Ist nicht alle Kunst malerisch?"

„Das sind nur die Begriffe, die man zur Unterscheidung gewählt hat. In der Renaissance wurde linear gemalt. Im Barock malerisch." Er deutete auf das Bild. „Im Barock fehlen dir die genauen Linien, alles ist etwas düsterer, etwas verschwommen. Desto näher du herantrittst desto schwerer wird es dir fallen, zu bestimmen, was der Künstler wirklich darstellen wollte. Irgendwann siehst du nur noch Farbe und das ist der Sinn der Sache."

„Farbe zu sehen?"

„In gewissen Hinsicht, ja. Die Renaissance hat sich damit gerühmt, die Realität nachzustellen, der Barock fordert seine Betrachter diese Realität selbst auszumachen. Was denkst du, welcher dieser Prozesse ist anspruchsvoller?"

Jongins Augenbrauen schossen in die Höhe und er nickte. „Ich denke, ich habe verstanden, was du meinst. Mimetische Kunst ist so genau, dass der Betrachter sich nicht mehr anstrengen muss zu erkennen, was abgebildet wurde. Im Barock braucht es eine Weile, bis er tatsächlich alles entdeckt, alles ausgemacht und erkannt hat. Er muss selbst einen Teil seiner Fantasie benutzen um das Motiv hinter der Farbe zu entdecken. Deshalb ist es anspruchsvoller ein Gemälde aus dem Barock zu betrachten." Er wandte sich Kyungsoo zu und...strahlte. Sein ganzes Gesicht wurde von seinem Lächeln erhellt. „So habe ich das nie betrachtet."

„Der Wandel zwischen den Kunstepochen ist immer begründet und lehnt sich immer an den Zeitgeist an. So denke ich zumindest."

„Hmm...gut. Du hast mein Bild von abstrakter Kunst damals auf den Kopf gestellt und auch das hier...es ist umso faszinierender, wenn man versteht, was man betrachtet. Aber", sagte er als Kyungsoo gerade den Mund öffnete. „Kunst wird oft kritisiert wenn Leute nicht verstehen, was der Sinn und Zweck der Ausstellung ist."

Kyungsoo nickte. „Das passiert oft bei moderner Kunst."

„Genau! Sagen wir, ein Künstler stellt einen einfachen Stuhl aus - wieso zum Teufel soll ich das für Kunst halten?" Er deutet zur Seite. „So etwas? Okay, klar, absolut verständlich. Aber ein Stuhl?"

Kyungsoo lächelte, weil Jongin sich offensichtlich echt Gedanken darum gemacht hatte. „Hast du schon einmal gesehen, wie ein Stuhl ausgestellt wurde?"

Er nickte. „In New York. Und alle Besucher haben sich um diesen dummen Stuhl gedrängt und niemand hat verstanden, was er dort zu suchen hat. Er war von vier, dicken Glaswänden eingerahmt! Ein einfacher Stuhl aus Holz!" Er hob noch einmal seine Baseballmütze vom Kopf um sich seine Haare zurück zu streichen. Seine dunkelbraunen Strähnen sahen weich zwischen seinen Fingern aus, aber das konnte sich Kyungsoo auch nur einbilden.

„Hast du jemals darüber nachgedacht, dass es gar nicht die Absicht des Künstlers war, den Stuhl auszustellen?"

„Was? Aber das ist es doch, was er getan hat!"

„Du hast erzählt, dutzende Besucher haben sich um diesen Stuhl versammelt und sich gewundert, wieso er ausgestellt wurde, nicht wahr?" Jongin nickte. „Das war die wahre Kunst."

„Bitte?"

„Ihr seid Teil seiner Kunst geworden." Kyungsoo musste sein Lachen von seiner Hand dämpfen. Jongin sah in seiner Verwirrung unheimlich niedlich aus. „Vielleicht hat er versucht, etwas zu kritisieren. Das kommt nicht selten in Postmoderner Kunst vor und ihr ward seine Zeugen und Beweise."

„Kyungsoo-hyung...ich verstehe wirklich nicht, was du damit sagen möchtest."

„Gut, dann anders. Wo befinden wir uns gerade Jongin?"

„In Implicit", antwortete er. Er sah wachsam aus, aber nicht als würde er denken, dass Kyungsoo nun völlig den Verstand verloren hatte.

„Und was ist Implicit?"

„Ein Museum."

„Ganz recht. Und was erwartest du in einem Museum zu sehen?"

„Kunst?" Er sprach es wie eine Frage aus.

„Absolut. Wenn also jemand so etwas Simples wie einen Stuhl ausstellt, was denkst du dann?"

„Dann frage ich mich, wieso zum Teufel jemand einen Stuhl ausstellt."

„Richtig. Du suchst die Kunst in dem Objekt, dass du betrachtest. Du und alle anderen seht es euch an und wundert euch, was das kunsthafte an diesem Stuhl sein soll und wahrscheinlich gebt ihr euch sogar echt Mühe etwas anderes in diesem Stuhl zu sehen, als tatsächlich da ist, denn wieso sonst sollte jemand einen Stuhl ausstellen? Das bedeutet also, nur weil du in einem Museum bist", er deutet um sich. „Meistens in einem Raum mit vier, weißen Wänden, denkst du, du hast ein Kunstwerk vor dir." Jongin nickte langsam mit dem Kopf. „Das ist es, was der Künstler also kritisieren möchte und ihr seid der Beweis, dass es Grund zur Kritik gibt." Er grinste ihn an. „Immerhin seid ihr es, die eine gewisse Ästhetik in einem öden Stuhl sucht."

Jongin schwieg eine ganze Weile lang fassungslos. „Aber ist es nicht normal, dass man Kunst in einem Kunstmuseum erwartet?"

„Absolut, aber das bedeutet nicht, dass Künstler damit nicht spielen und versuchen können ihre Grenzen auszutesten und zu sehen, wie weit sie gehen können und was unter keinen Umständen mehr als Kunst aufgenommen wird."

„Verdammt", murmelte Jongin. „JETZT denke ich, sehe ich die Kunst in diesem blöden Stuhl, aber dann wiederrum...mit dieser Begründung sehe ich ein, dass es Kunst ist und damit hat es seinen Platz im Museum doch wieder gerechtfertigt. Oder nicht?"

„Genau." Kyungsoo ging neben Jongin her, während sie wieder in die andere Richtung zu den zeitgenössischen Werken wanderten. „Es ist eine endlosschleife."

„Woher weißt du das? Die Motive des Künstlers, meine ich."

„Das weiß ich nicht." Ihre Arme berührten sich. Zu nah. „Ich weiß nicht, von welchem Künstler wir sprechen. Vielleicht war es einfach der Stuhl auf dem George W. Bush irgendwelche wichtigen Entscheidungen getroffen hat, wer weiß. Aber das ist ein Grund, warum ich mir vorstellen kann, dass jemand einen Stuhl ausstellt."

„Erstaunlich", murmelte Jongin. „Daran hätte ich nie gedacht."

„Künstler, vor allem die der postmoderne, machen manchmal verrückte Dinge. Ich habe von einem Künstler gehört, der ein Vermögen bezahlt hat, damit er den Boden in dem Ausstellungsraums eines Museums aufreißen durfte."

„Er hat WAS getan?"

„Den Boden aufgerissen. Also komplett."

„Und wie soll er dort drinnen dann etwas ausgestellt haben?"

„Das hat er nicht. Beziehungsweise, doch, das hat er. Der kaputte Boden war seine Ausstellung." Jongin sah ihn an, als wäre Kyungsoo gerade ein zweiter Kopf aus dem Hals geschossen.

„Wieso?"

„Dabei handelte es sich auch wieder um Kritik. Man sagt Museumsräumen, vor allem dem ‚Weißen Würfel', also ein Raum mit vier weißen Wänden, eine sakrale Wirkung zu."

„Sakral? Wie...heilig?"

„Genau. Alles was sich in einem Weißen Würfel befindet wird automatisch von uns als Kunst aufgefasst – zumindest wollen wir es so. So wie dein Stuhl zum Beispiel." Er zwinkerte ihm zu. „Was passiert also mit der Wirkung des Weißen Würfel wenn der Boden aufgerissen wird? Und wie reagieren die Betrachter darauf? Es gibt dutzende solcher Experimente. Es gibt auch Künstler, die nur die weißen Wände ausgestellt haben, nichts anderes, um ihre Wirkung noch einmal zu betonen."

„Verrückt", murmelte Jongin.

„Das ist es", bestätigte Kyungsoo lachend. „Aber das ist die Kunst von heute."

Sie erreichten einen Raum mit Kunst aus dem späten zwanzigsten Jahrhundert. Strahlend weiße Wände und Bildern, die nichts weiter als Farbklekse zeigten grüßten sie. Jongin wandte sich ihm ganz zu. Sie waren die einzigen in diesem Ausstellungsraum.

„Du warst vorhin so verwundert, dass man Jongdae zwischen die Impressionisten und Expressionisten platziert hat. Wieso?"

Seine Augen waren dunkelbraun, weil der Raum so hell war, dass seine Mütze Schatten auf sein Gesicht warfen. „Weil Jongdae nicht in diese Epoche gehört."

„Ist das hier dann eher der Ort an den er gehören würde?"

Kyungsoo dachte an Jongdaes Gemälde, was ihm nicht weiter schwer fiel, weil er Jongin direkt vor sich hatte. Jongin, der die Zentralfigur in seinen Gemälden war. Jeder konnte sehen, dass Jongdae Talent hatte, aber da war mehr in seinen Bildern. Sie übten eine Faszination auf Kyungsoo und all ihre Betrachter aus, die Kyungsoo manchmal nicht fassen konnte.

Wenn Jongin ihn so fragte, dann...nein. Jongdae gehörte auch nicht zu den Gemälden, die hier ausgestellt wurden. Er war anders. Etwas an seinen Gemälden gehörte weder hier hin noch in eine andere Zeit.

„Kyungsoo?"

„Ich weiß es nicht", gab er zu. „Desto länger ich darüber nachdenke, desto schwieriger finde ich die Frage. Er gehört in die Zeit der Postmoderne, aber was er malt, passt nicht dazu, es ist als..." Seine Worte verloren sich, als der Gedanke vor seinen Augen Form annahm. „Es ist als hätte Jongdae seine ganz eigene Epoche begründet."

Jongins Augen klebten an ihm, scheinbar unfähig fortzusehen. „Was meinst du damit?"

Kyungsoo wusste es noch nicht genau, aber etwas wie Begeisterung hatte sich in seinen Magen gesetzt, eine Art von Euphorie, die er noch nicht verstand, die aber überschwänglich war. Wie die Strömung eines Flusses, die ihn mitriss und in eine ganz bestimmte Richtung zog. „Ich meine, vielleicht – auch wenn das verrückt klingt – aber vielleicht haben wir Jongdae immer ganz falsch eingeschätzt. Seine Kunst falsch...kategorisiert."

Wenn Kyungsoo Jongdae beschreiben müsste, dann...dann wäre er eine Art Realist, jedoch nicht die Art von Realist des neunzehnten Jahrhunderts und auch nicht die neue Form des Realismus, die sich in der Post-Postmoderne gerade ausbreitete. Er war ganz anders. Er schien ‚Dinge' und ‚Wahrheiten' zu sehen, die sich niemand freiwillig ins Gesicht schrieb. Er war der Künstler, der die Wasseroberfläche betrachtete, aber den Grund und Boden des Teichs malte.

Jetzt, wo Kyungsoo so darüber nachdachte, war Jongdae...eine Art neu-interpretierte Version des Realismus des 19. Jahrhunderts. Er war ein Künstler der Wahrheit, wie die Realisten, aber seine Wahrheit ging...tiefer.

„Kyungsoo-hyung?"

„Das klingt eigenartig, aber ich denke, ich verstehe nun, was es ist, das Jongdae so besonders macht! Wir haben ihn in die Schublade der Gegenwarts-Künstler gesteckt, oder der...Post-Post-Moderne, aber das ist ganz falsch. Absolut falsch! Jongdae ist...er ist eine Art Realist, aber nicht in der Art des neunzehnten Jahrhunderts und auch nicht die neue Art von Realismus der Postmodernen Bewegung, sondern... wie soll ich das erklären? Es gehört viel eher einer Art ‚Ultra-Realismus' an. Ein ‚Futur-Realismus'!"

„Was?"

„Ich glaube, Jongdae ist seiner Epoche voraus. Ich denke, er ist der Begründer einer völlig neuen Kunstbewegung. Eine, die sich auf die Realität HINTER der Realität bezieht!" Die Zahnräder in Kyungsoos Kopf klickten zusammen, alles beschleunigte sich, weil es PASSTE, weil es perfekt war. Das MUSSTE es einfach sein. Jongdae war kein gewöhnlicher Gegenwartskünstler, er ließ sich nicht einfach einer Epoche zuordnen, weil er eine völlig neue Epoche erschaffen hatte...und Kyungsoo hatte es gerade eben herausgefunden.

Als Kyungsoo Jongin ansah, fand er völlige Zustimmung in seinem Gesicht geschrieben.

„Stimmt, ich meine...ich denke, du hast recht, Hyung", sagte Jongin nach einem Moment. „Das beschreibt es perfekt. Die Realität hinter der Realität."

Das bedeutete jedoch, Jongdae musste noch viel, viel mehr Anerkennung zugeschrieben werden. Kyungsoo müsste ihn größer machen, als er es sich jemals vorgestellt hatte. Diese ganze Sache müsste Maße annehmen, die Kyungsoo sich niemals vorgestellt hatte.

Aber erst müsste er seine Theorie bestätigen lassen. Und er wusste ganz genau, an wen er sich dafür wenden musste.

***

**********************************************************************************************(230)

Wenn ich jetzt nicht so faul wäre, dann könnte ich euch bestimmt die Namen der Künstler nennen, die ich hier gemeint habe. Also zum einen den mit dem Stuhl (wobei das war nur abgeleitet. Der eigentliche Künstler war krasser, der hat nicht einen Stuhl ausgestellt, sonder ein Pissoir - der Künstler nannte sich R. Mutt - aber das war nur ein Pseudonym und da steckt eine längere Geschichte dahinter und die ist zu lang für ein Nachwort) und Yves Klein hat einen leeren 'Weißen Würfel' ausgestellt und der mit dem Boden...ok, Moment den suche ich mal.

Das war Urs Fischer und er nannte es 'You' aus dem Jahre 2007

Jetzt habe ich doch noch mal 20 min recherchiert um euch die Namen zu nennen. Schrecklich. :D Ich hoffe ihr fandet die Szene zwischen Jongin und Kyungsoo im Museum interessant. Ich hab echt lange gewartet bis ich sie aufschreiben konnte xD Ich hätte auch mehr Beispiele usw. genannt, aber letztlich ging es nur darum, dass Kyungsoo Jongdaes Zugehörigkeit zu einer Epoche in Frage stellt und nicht darum euch vorzuzeigen, was ich alles über Kunst und verrückte Künstler der Postmoderne weiß :'D

Es ist ein recht kurzes Kapitel geworden (kurz ist relativ, aber gut), aber die Stelle erschien mir für einen Cut ganz passend. ^^

Oh und ich hoffe ihr seid gespannt darauf, was es mit Jongdae und seinem 'milden' Verhalten auf sich hat~

Liebe Grüße
Cherry

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