Dark Neyfrem #2

By FantasydreamerL

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Das ist der zweite Teil von Neyfrem! *** Ich will jetzt nicht zu viel vorwegnehmen. Wer den ersten Teil geles... More

*Info*
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Epilog
Danksagung

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By FantasydreamerL

Dieser Ort fühlte sich unglaublich an. Es war reine Energie, die um mich floss. Was vorhin Licht gewesen war, lag jetzt im Schatten. Statt einer hellen Säule gab es hier eine Säule, die aus Dunkelheit bestand. Es war als würde die Säule der Umgebung Dunkelheit entziehen. Sie war aber genau wie die andere aus Fasern. Doch statt Licht abzugeben, saugten sie das Licht in sich auf. Die Säule hier war jedoch viel größer, als die zuvor in dem Licht. Es war hier zwar Dunkel, aber nicht wie vorhin in der Dunkelheit. Nein. Diese Dunkelheit war anders. Ich spürte sie in meiner Seele. Es war, als wäre sie schon immer ein Teil von mir gewesen. Es war das komplette Gegenteil zu dem Ort an dem Nalhyka war. »Wow. Wo sind wir hier?«

»Das ist mein liebster Ort.«, gestand er.

»Das glaube ich dir aufs Wort.« Ich ließ den Ort auf mich einwirken. Jede Faser meines Geistes lechzte danach diesen Ort in sich aufzunehmen. Obwohl sich vorhin die Energie des Lichts gegen mich gewehrt hatte, zögerte ich keine Sekunde meine Hand auszustecken und die pulsierende schwarze Energie zu berühren. Ich zog die Energie in mich auf und ließ sie wieder laufen. Es fühlte sich so an wie zu atmen. So musste sich ein ertrinkender fühlen, wenn er nach Luft schnappte. Mit Zugriff auf so viel Energie würde man unbesiegbar sein. Wie mächtig musste Charon sein, wenn er so viel dieser Energie besaß.

»Ich nenne es das schwarze Herz.«, sagte er nach einiger Zeit. Das war ein sehr passender Name, da es sich genauso anfühlte. Die Energie pulsierte immer und immer wieder. Sie lebte und bewegte sich.

»Und die Energie von vorhin?«

»Das nenne ich den tropfenden Fass.«, erklärte er und lachte, als habe er einen Witz gemacht. Ich verstand nicht, was er damit meinte. »Du musst verstehen, dass das die Existenz der Seelen ist. Jede Seele die entsteht stammt aus dieser riesigen Masse. Die dunklen Neyfrem und noch wenige weitere Rassen, wie beispielsweise die Ivoks, bekommen ihre Seelen aus dem schwarzen Herz. Die Neyfrem, Mensch, Zoyats und viele anderen bekommen ihre Seelen auf dem tropfenden Fass.« Das ergab irgendwie sinn. Irgendwo her mussten unsere Seelen schließlich kommen.

»Wieso ist diese Energie so viel mächtiger, als die des tropfenden Fasses?«, fragte ich. Ich hatte es nie für möglich gehalten, dass ich so etwas mal erleben würde. Und hier war ich nun und bekam eine persönliche Führung von der Kreatur, die diesen Ort führte. Es war als hätte ich den Jackpot gewonnen.

»Wenn jemand stirbt kann man sich entscheiden weiter zu existieren, so wie Nalhyka oder seine Existenz aufgeben.« Das fand ich irgendwie eigenartig. Es wäre mir nicht in den Sinn gekommen, dass man nach dem Tod noch eine Wahl hatte. »Auf der Seite des Lichtes entscheiden sich viele weiter zu leben, aber hier gibt es für fast alle nur die Option die eigene Existenz zu vernichten.« Ich hätte lieber hier die Ewigkeit verbracht, als in dem Ort an dem Nalhyka war. »Die Seelen derer, die sich entscheiden ihr Dasein aufzugeben, kehren dann zurück zu dem schwarzen Herzen. Wenn du willst kann ich dir zeigen, was mit den Seelen auf dieser Seite passiert, die sich entschieden haben hier zu bleiben.« Das war faszinierend. Wie konnte das alles wirklich existieren. Es war wie ein Uhrwerk, dass im Hintergrund versteckt vor den Augen aller, ratterte und so die Uhr zum Ticken brachte.

»Und wie entstehen neue Seelen?«, überging ich seine Frage.

»Wenn ein Kind entsteht löst sich ein Teil aus der Masse und nistet sich bei dem ungeborenen ein. Hast du dich noch nie gewundert, warum dunkle Neyfrem so viel mächtiger sind, als die normalen Neyfrem.« Ich wusste nicht wie ich darauf antworten sollte. Natürlich waren mir solche Fragen schon mal durch den Kopf gegangen, aber es war nichts, womit ich mich lange auseinandergesetzt hatte. Es waren nun mal die Regeln in der Welt, in die ich hineingestolpert war.

»Das dunkle Herz ist so viel mächtiger, als der tropfende Fass, weil die Seelen fast immer wieder zurückkehren.« Hieß das, dass ich eine benutzte Seele hatte? »Ich habe den tropfenden Fass so genannt, weil die Seelen wie Tropfen aus dem Fass verschwinden. Ständig muss ich den Fass mit heller Energie auffüllen, damit neue Wesen entstehen können. Doch er tropft weiter und weiter. Die ungeborenen die eine Seele aus dem dunklen Herz bekommen, erhalten eine Seele mit so viel mehr Energie, als die aus dem tropfenden Fass.«

Das ergab irgendwie Sinn. Schätzte ich. »Heißt das, wir bekommen recycelte Seelen?«

»Auf gewisse Weise schon. Hier werden sie aber wieder auf null gesetzt, also sind sie praktisch unbenutzt.«, erklärte er. Charon hörte sich in der Tat gerne selber reden. Aber bei ihm machte mir das nichts aus. Begierig zog ich alles was er sagte in mir auf. »Dunkle Seelen sind so viel seltener und mächtiger, dass sie so viel Energie bekommen wie zehn Neyfrem zusammen. Es steht nun mal, mehr Ressourcen zur Verfügung um sie zu machen, als in dem tropfenden Fass.«

»Und was ist dann mit dunklen Neyfrem? Sie werden erst als Neyfrem geboren. Von wo bekommen die eine Seele?« Wir wurden ja erst später zu dunklen Neyfrem. Waren nicht seit der Geburt dunkel. Erst nach unserer Verwandlung wurden wir zu unserem wahren Selbst.

Er schien sehr erfreut, dass ich das fragte. »Die Seele ist zu Beginn rein. Erst mit der Verwandlung wird sie ausgetauscht. Die helle Seele kehrt zurück in den Fass und der Körper bekommt eine neue Seele aus dem dunklen Herzen. Deshalb brauchen die neuen dunklen Neyfrem Zeit, damit sich ihr dunkles Blut aktiviert. Sie müssen sich erst an die neue Seele gewöhnen.«

»Das ist unfassbar.«, flüsterte ich fast schon zu mir selbst. »Ich kann es kaum glauben, dass das alles wirklich existiert.«

»Du bist auch sterblich.« Er schnaubte. »Vielleicht nicht so sterblich, wie die anderen sterblichen, aber dennoch nicht wirklich unsterblich. Es gibt nur ein unsterbliches Wesen. Und das bin ich.«

»Ich würde sehr gerne noch die dunklen Seelen sehen, die sich entschieden haben weiter zu existieren.«, erwiderte ich gespannt und wollte sein Angebot annehmen. »Wenn es für dic....« Ich hielt an. Konnte nicht mehr weitersprechen. Etwas zog an mir. Es war kein angenehmes ziehen. Eher so, als würde mich jemand an zwei Enden packen und auseinanderreißen wollen. »Charon! Was soll das?«, schrie ich wütend.

»Was meinst du?« Seine Verwirrung schien mir nicht gespielt zu sein. Aber ich konnte im Moment auch nicht auf mein Urteilsvermögen vertrauen. Ich konnte ja kaum einen klaren Gedanken fassen. »Was passiert mit dir?« Es war so surreal. Wie konnte er es nicht wissen? Er war doch schließlich der, der hier die Kontrolle hatte. Das ziehen wurde stärker. So viel stärker. Kurz bevor es unerträglich wurde verlor ich das bewusst sein.

Als ich meine Augen öffnete war es hell. War ich wieder auf der anderen Seite? Auf der Seite des Lichts? Ich blinzelte einige Male, bis ich etwas erkennen konnte. Meine Augen gewöhnten sich schnell an die Helligkeit. Ich stand tatsächlich noch mit beiden Füßen auf dem Boden, obwohl ich das Bewusstsein verloren hatte. Vor mir stand Attica und in ihrem Schwitzkasten hatte sie den Kopf von Calebs Vater eingequetscht.

»Nein. Ich muss zurück.«, schrie ich. Ich wollte sehen, was mit den dunklen Seelen passierte, die ihre Existenz nicht aufgaben.

»Was redest du da?«, fragte Attica verwirrt. »Du warst die ganze Zeit hier. Wohin zurück.«

Ich ignorierte sie. »Bring mich zurück.«

»Du willst zurück.«, lachte Calebs Vater mit überraschter Stimme. Er hatte mich dahin gebracht. Nur durch eine Berührung mit seinem Finger. Konnte er selbst mit einem Finger einen dunklen Neyfrem töten? Das war unmöglich.

»Bring mich zurück.«, wiederholte ich energischer.

»Eigentlich hättest du an dem schrecklichsten Ort landen sollen, an dem du jemals warst. Aber dein Körper ist hiergeblieben. Das ist noch nie passiert. Sonst verschwinden alle immer sofort.«, sagte er bitter. »Wo warst du? Wie war es möglich, dass dein Körper hiergeblieben ist?«

Attica drückte fester zu und er quiekte. »Wo warst du?«, wiederholte Attica seine Frage.

»Ich war wieder tot.«, erwiderte ich und sah, wie sich die Augen der beiden weiteten.

»Und es hat dir dort gefallen?«, fragte die Wache entgeistert. »War es so ein schöner Ort?«

»Nein.«, ich lachte bitter und lehnte mich so weit vor, dass meine Nase fast seine berührte. »Es ist ein schrecklicher Ort. Vor allem für Leute wie uns. Aber keine Sorge in wenigen Minuten wirst du dort sein.«

Seine Augen weiteten sich noch mehr. Das sah unnatürlich aus. So weit konnte man unmöglich seine Augen aufreißen. »Lass ihn los.« Attica ließ los und Calebs Vater versuchte die Flucht zu ergreifen. Schnell war ich bei ihm und stieß ihn mein Ellbogen ins Gesicht. Ich zwang ihn wieder in die Knie und zog sein Kopf zu mir. Er versuchte sich mit all seiner Kraft zu wehren, doch diesmal hatte ich ihn fest im Griff. Mit meiner freien Hand holte ich die Kanüle raus und zog den Stöpsel raus. Ich zwang ihn den Mund zu öffnen, doch das stellte sich als schwerer heraus, als ich gedacht hatte. Um seinen Mund zu öffnen hätte ich meine andere Hand gebraucht. Doch diese hinderte ihn daran sich zu wehren.

»Brauchst du Hilfe?«, fragte Attica hilfsbereit.

»Nein.«, erwiderte ich knapp. Ich drückte ihm die Kanüle an die Lippen. Immer fester. Bis seine Lippen sich einen Spalt weit öffneten. Mein Griff wurde immer fester und ich drückte weiter die Kanüle an seine Lippen und mit einem Rutsch landete sie in seinem Mund.

Zuckersüß lächelte ich ihn an. Meine freie Hand legte ich an seinen Kiefer. Erst zog ich nach unten, um es dann mit voller Geschwindigkeit wieder zu schließen. Es knackte in seinem Mund. Die Wache wollte schreien. Ein Stück Glas bohrte sich durch seine Wange. Er hatte die Kanüle mit seinen Zähnen zerbrochen. Ich wiederholte diesen Vorgang einige Male, bis ich mir sicher war, dass die Kanüle vollkommen zersplittert und die Träne so in seinen Organismus war. Dann wartete ich ab. Es dauerte nicht lange, bis er zu zucken begann. Mit jedem zucken schien ihm ein bisschen leben zu verlassen. Ich lehnte mich vor und flüsterte leise: »Grüß Charon von mir und richte ihm aus, dass mir meine abrupte abreise leid tut.« bevor er seinen letzten Atemzug machte.

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