Dark Neyfrem #2

By FantasydreamerL

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Das ist der zweite Teil von Neyfrem! *** Ich will jetzt nicht zu viel vorwegnehmen. Wer den ersten Teil geles... More

*Info*
~Gaia~
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Epilog
Danksagung

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By FantasydreamerL

Die Wärme des Lagerfeuers umarmte mich, wie einen alten Freund. Meine Wut auf Luc und vor allem auf mich selber wich langsam von mir. Die Flammen schlängelten sich umeinander und kämpften um die Hyse, als würde nur der stärkere sie erhalten. Sie wurden heller, als freuten sie sich länger am Leben bleiben zu können nur um im nächsten Augenblich von einer größeren Flamme verschlingt zu werden. Ich war wie in Trance, völlig gefangen von dem Spiel des Feuers. Meine Hand näherte sich den Flammen. Ich bildete eine Hyseblase um meine Hand, wie ein Handschuh. Undurchdringlich. Hielt es dem Feuer hin, um sie zu nähren. Sie zu stärken und sie brüllten wohlwollend. Eine große Säule Feuer bildete sich und schoss in den Himmel. Das Bild das sich mir bot, war atemberaubend. Ich zog meine Hand zurück und die Säule schrumpfte wieder in sich zusammen.

Ich atmete tief ein und sah mich um. Die Magie war zum Teil zurückgekehrt. Ich spürte es deutlich in der Hyse. Nichts so deutlich, wie zuvor, aber dennoch deutlich genug. Meine Energie versuchte die Kraft zu greifen, aber diese wand sich geschickt, wie eine Schlange um meinen griff. Nicht einmal berühren konnte ich sie.

Mein Blick wanderte am Lagerfeuer entlang und ich sah direkt in Kates starrenden Augen. Ich schob mein Stolz beiseite und ging auf sie zu. Jeder Zelle meines Körpers wiederstrebte, was ich als nächstes sagte. Bevor ich was sagte atmete tief ein und sah ihr tief in die Augen, um sie zu überzeugen, dass ich es ernst meinte. »Es tut mir leid.« Kate sah mich überrascht an. Damit hatte sie nicht gerechnet. Erst dachte ich, dass sie nichts darauf antworten würde, denn sie sah mich nur nachdenklich an. »Macht nichts. Ich weiß, du hast viel durchgemacht. «, plapperte sie los und wie immer gab es kein halten. »Ich kann doch nicht lange auf meine beste Freundin sein. Du bist wie eine Schwester für mich. Naja wie eine Schwester, die ich lange nicht mehr gesehen habe und die anscheinend auch nichts mehr von ihrer Familie wissen will.«

»Natürlich, will ich was von euch wissen.«, würgte ich hervor. Man sollte meinen, dass mir das Lügen jetzt leichter Fallen würde. Dem war jedoch nicht so. Zumindest nicht in dem Gebiet der Gefühlsduseleien.

»Warte. Du bist doch nicht wie meine Schwester. Sonst wäre das zwischen dir und Jay damals komisch gewesen.«, sagte sie, als sei es ein Witz und lachte. »Komm. Jay freut sich bestimmt unglaublich dich zu sehen.«

»Wo ist er eigentlich? Vorhin stand er nicht bei euch.«, fragte ich und versuchte sorge in meine Stimme zu legen.

Ihr Blick wurde undurchdringlich und ihre Miene verdüsterte sich. »Er soll dir das lieber selber erzählen.«, sagte sie kryptisch.

Sie führte mich etwas abseits des Lagerfeuers, in Richtung des Waldes. Doch wir betraten den Wald nicht, stattdessen liefen wir über einen kleinen Pfad entlang der Bäume. Dort saß nicht weit von uns eine Gestallt auf einen hölzernen Stuhl. Hier war die Musik noch hörbar und man konnte das Fest in sicherer Entfernung sehen. Wir näherten uns der Gestallt und ich konnte erkenne, dass es Jay war. Warum war er hier ganz alleine, statt bei den anderen beim Fest?

»Ivy?«, schrie er fast. »Bist du das wirklich?« Als wir vor im standen konnte ich sehen, dass ihm Freudentränen über die Wangen liefen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich früher auch so emotional gewesen sein sollte. Diese zwei waren sehr nah am Wasser gebaut.

»Warum bist du nicht da unten?«, überging ich seine Frage. Seine Freude ließ nach und er sah zu sich runter.

»Ich habe keine Lust mich bemitleiden zu lassen.«, erwiderte er grimmig.

»Warum sollten sie dich bemitleiden?« Er wechselte mit Kate einen Blick und sie schüttelte den Kopf. »Weil ich in diesem Stuhl sitze und nicht mehr aufstehen kann.«

»Was meinst du?«

»Ich kann nicht mehr laufen. Meine Beine sind gelähmt.« Seine Worte waren ein flüstern, welches vom Wind weggetragen wurde, als seien sie nie über seine Lippen gekommen. Ich zuckte mit den Schultern. Sein Zustand war mir egal. Jay hatte bis jetzt echt Unglück hier auf Gaia gehabt. Zuerst war er vergiftet worden und jetzt war er gelähmt.

»Er ist auf so ein Vieh getreten und das Gift hat sich ausgebreitet. Die Ärzte konnten es vom Ausbreiten hindern, aber seine Beine nicht mehr heilen.«, mischte sich Kate ein, als sie bemerkte, dass ich ihn nicht fragen würde, wie es passiert war. »Deshalb hat Luc uns auch hergebracht. Er meinte hier gebe es eine Heilerin, die mit ihren Fähigkeiten was für Jay machen könnte.«

Jay schaute bitter, als hätte er in eine saure Zitrone gebissen. »Sie können mir auch nicht helfen.«

»Naja. Es gibt schlimmeres.«, antwortete ich ungerührt.

Jay sah mich lange nur an und lächelte dann. »Danke, Ivy.«

»Wofür?«, fragte ich etwas verwirrt.

»Das du mich nicht bemitleidest, wie sonst alle.« Er schaute mich dankbar an und grinste mich wieder an. »Ich habe dich echt vermisst. Wo hast du eigentlich gesteckt? Alle meinten, dass du tot seist.« Jay sagte es so, als hätte er gewusst, dass ich noch am Leben war. Seine Augen hafteten an mir und ließen mich nicht mehr los.

»Aber weiß du was cool ist?«, fragte Kate aufgeregt, als ich ihm wieder nicht antwortete. »Er muss gar nicht laufen können. Jay kann schweben.« Sie klatschte in die Hände, wie ein kleines Kind. Kate nickte ihm zu und Jay verdrehte die Augen. Mit einem Ruck hob sich sein Stuhl von der Erde und schwebte leicht über dem Boden.

»Das ist seine Fähigkeit. Er kann die Erde beeinflussen und sich dadurch vom Boden drücken.«, sagte sie und spielte Jay vor, dass sie eifersüchtig war. »Das ist so viel cooler, als zu laufen. Ich würde sofort mit dir tauschen, Jay. Meine Fähigkeiten habe ich noch nicht entdeckt. Wenn ich überhaupt welche habe. Vielleicht bin ich ja ein Squib« Sie sah mich während sie das sagte aufmerksam an. Ich tat so, als sei mir entgangen, dass sie eine Harry Potter Referenz benutzt hatte. Kate wollte mich nur dazu bringen meine Vergangenheit zu durchleben. Sie wollte, dass ich mich an die schlaflosen Nächte erinnerte in denen wir Harry Potter Marathons gemacht hatten. Das war mit „Magie des Todes" eines unseren absoluten Lieblings Klassiker. Auch wenn letzteres ungefähr fünf Jahrzehnte später erschienen war. Und eigentlich nicht mehr wirklich zu den Klassikern zählte. Warum waren alle nur so versessen mich an meine Vergangenheit zu erinnern oder mir irgendeine Emotion zu entlocken? Das war lächerlich. Diese Person war ich einfach nicht mehr. Ich war weder ein Mensch noch ein Neyfrem und das sollten sie endlich verstehen.

»Ich muss jetzt gehen.«, sagte ich und drehte mich einfach um.

»Warte.«, rief Kate und kam hinter mir her. Als sie mich erreichte, packte sie meinen Arm, was mich dazu zwang sie anzuschauen. »Warum? Siehst du nicht wie froh Jay ist? Ich habe ihn seit Monaten nicht mehr so froh gesehen.«

»Das ist mir egal.«, erwiderte ich und überging den traurigen Blick, der auf Kate Gesicht erschien. »Ich muss morgens früh los.«

»Was ist mit dir passiert, Ivy?«, fragte sie besorgt.

»Nichts. Und jetzt lass mein Arm los oder du wirst keinen Arm mehr haben.«, zischte ich. Kate zuckte, als hätte sie sich an meiner Haut verbrannt und ließ los.

Ohne mich umzudrehen ging ich zurück zu dem Fest und machte mich auf die suche nach Attica. Ich hatte diese Leute satt, mit ihren erbärmlichen kleinen Leben und ihren dämlichen Gefühlen. Es war fast so, als würden sie durch sie gelenkt werden. Wie Marionetten von einem Puppenspieler. Meine Fäden waren gekappt worden und ich konnte mich unabhängig von dem Puppenspieler bewegen. Er hatte keine Macht mehr über mich. Ich war frei.

Es dauerte einige Minuten, bis ich Attica entdeckte. Sie hatte den Kelch für sich beansprucht und tanzte jetzt ausgelassen. Jedes Mal, wenn jemand ihr den Kelch abnehmen wollte, verteidigte sie es wie eine Löwin ihre Jungen. Und das im wahrste Sinne des Wortes, denn ich sah sie sogar ein paar Mal fauchen. Vorsichtig näherte ich mich ihr. Ich wusste wie gefährlich sie war. So töricht, wie die anderen hier war ich nicht. Es war ein Wunder, dass sie noch niemanden umgebracht. In ihrem jetzigen Zustand hätte es mich nicht gewundert.

»Attica. Lass uns gehen. In wenigen Stunden müssen wir zu unserem Auftrag.«, bat ich vorsichtig.

Wie eine Geisteskranke drehte sie sich langsam zu mir um. »Nein.« Sie lachte ausgelassen. So gelöst hatte ich sie noch nie gesehen. Es war fast so, als sei sie betrunken.

»Ist das Alkohol?«, fragte ich sie.

Sie schüttelte den Kopf energisch. »Das ist das Nektar der Götter.« Sie lachte wieder wie eine verrückte. »Des.. Deshalb sind....sind diese F..Feste auch so ...so toll. De..der Kelch wird nie leer. Nie.«

»Lass uns gehen.« Ich umgriff langsam ihren Arm und sprach langsam auf sie ein wie auf eine betrunkene. Das hatte ich auch schon oft bei Kate gemacht. »Wir müssen morgen früh aufstehen.«

»Nein! Ich hasse...hasse Mehyl.«, lallte sie. »I..Ich ha.. habe meinen Vater getöten. Un...Und ich kann nicht mal tra...traurig sein. Weil...weil ich nichts sp...spüre. Nur noch Hass.« Sie sah mich ernst an. »Du bist wi..wie ich. W...Wir sind leer.«

»Ja. Ich bin wie du.«, sagte ich langsam und mir gelang es ihr den Kelch endlich ab zu nehmen. Neben mir stand ein paar Neyfrem, die zuvor schon versucht hatten ihr den Kelch weg zu nehmen. Dem Mann, den ich dabei beobachtet hatte, drückte ich jetzt den Kelch in die Hand. Dankend nahm er ihn an und ich führte Attica etwas abseits der Menge. Ich warf einen letzten Blick zurück und sah, dass Luc mich grinsend beobachtete.

Ohne zu reagieren teleportierte ich uns zurück zum Lager. Sie wehrte sich nicht mehr gegen mich. »Attica, wo ist dein Zimmer?«, fragte ich sie. Als sie mir nicht antwortete, warf ich ihr ein Blick zu. Kein Wunder, dass sie sich nicht mehr wehrte. Sie war vollkommen weggetreten. Na toll. Ich brachte sie in mein Zimmer und warf sie unsanft auf mein Bett. Wieso hatte sie so ein schlechtes Timing. Genau heute hatte sie mich zu diesem Fest schleppen müssen.

Nachdem ich mich fertiggemacht hatte, ging ich zurück in mein Schlafzimmer. Attica hatte sich auf meinem Bett breitgemacht. Ich schob sie mit ganzer Kraft zur Seite und legte mich neben sie. In wenigen Stunden würde ich aufstehen müssen, redete ich mir ein, damit mein Gehirn endlich abschaltete. Doch Attica bewegte sich zu viel und klaute mir die ganze Zeit die Decke. Als ich dann endlich den Weg in den Schlaf fand klopfte es an der Tür und ich hörte wie jeden Morgen Calebs Stimme.

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