Zwischen Masken und Musik

Per MetaruKitsune

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Es ist viel Zeit vergangen. Thaddeus und Manuel sind beide nicht nur erwachsen, sondern reifer geworden. Die... Més

Jahre her
Kontakt
Unsicherheiten
Er ist wirklich hier
Alter Schmerz
Es ist nur ein Shirt
Alte Freundschaft rostet nicht
Hau ab!
Blind
Wird es ernst?
Dreh' nicht durch!
Unter die Haut
Liebe und Musik
Schlagfertig
Fremde Welten
Schuldgefühle
Flucht
Panik
Lass mich allein!
Im Falle eines Falles fixt Ardy wirklich alles
GLPaddl für immer?
Happy Ends sind nicht real
Trennung
Geheimniskrämerei
Verlustängste
Die Wahrheit
Schlusswort
Fortsetzung folgt

Vergebung

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Per MetaruKitsune

POV: Taddl

Das schlechte Gewissen wegen der ganzen Scheisse wird nicht so schnell nachlassen, das weiss ich genau, und Manu lässt mich das deutlich spüren. Er lässt die Nähe zu, soweit es ihm wohl ist, aber geht trotzdem noch genug auf Distanz. Die Gespräche, die wir führen, sind noch vorsichtig und an vielen Stellen müssen wir wieder von vorne anfangen. Aber er liegt jetzt wieder neben mir, schmiegt sich im Schlaf an mich, enger als beim Einschlafen und wirkt gelöster. Jedes Mal, wenn Ardy mir erzählt hat, wie es ihm ging, brach es mir das Herz erneut und das wusste er auch. Egal wie vorsichtig er mir das berichtet hat, es war seine Form der Strafe an mich. Ich streiche Manu eine Strähne aus dem bleichen Gesicht, bin einfach nur glücklich genug, ihn jetzt neben mir zu haben. Mehr darf ich mir im Moment gar nicht wünschen.

Nach drei Wochen küsst er mich zum ersten Mal wieder nach dem Aufwachen. Nach weiteren sechs Wochen schlafen wir miteinander. Es dauert drei Monate, bis er mir genug vertraut und sich vollständig lösen kann. Wie früher.

„GLPaddl für immer" schreibe ich ihm einmal mit Livs Lippenstift auf den Spiegel, weil ich früher gehen muss. Es kommt eine SMS.

> P.S. Der Wookiee liebt dich.

Ich muss lachen und lasse einen der Babywookiees nähen, extra für ihn. Er ist so begeistert darüber, dass er mich anspringt und mich so innig küsst wie seit bald ein Jahr nicht mehr. Er versucht mir zu vergeben, das merke ich, aber es ist nicht leicht, das weiss ich auch. Ich bin dankbar für alles, was er mir gibt. Er versucht es um unseretwillen und alles, was ich tun kann, ist treu bleiben und da sein.

Zärtlich fahre ich seine Narben nach, küsse jede einzelne davon, streiche über das Tattoo über seiner linken Brust, das meinem zum Verwechseln ähnlich sieht. Im Gegensatz zu meiner Collage sticht seines sehr deutlich hervor, da es immer noch das einzige ist.

„Ich hätte echt nie gedacht, dass du dich jemals tätowieren lässt", raune ich ihm zu und lege mein Kinn auf seine Brust, um ihn anzusehen. Er streicht mir durch die Haare. Das mag ich.

„Tja, was tut man nicht alles für die Liebe", antwortet er und lächelt. Ich küsse auch das, ehe ich seine Lippen finde und er mich an sich zieht.

„Und wie ich dich liebe, Manuel. So sehr. Über alles. Und ich will dich nie wieder gehen lassen, egal was passiert." Er schmiegt sich an mich und ich lausche seinem Herzschlag.

„Ich werde dich sowieso nicht los", sagt er albern und kichert.

„Könntest du dir vorstellen, dass das für immer so sein könnte?", frage ich nach einem Moment der Stille und sehe ihm in die grünen Augen.

„Gut möglich", erwidert er langsam.

Er sieht mich verwirrt an, als ich aufstehe und etwas aus dem Schrank krame. Ich falle neben ihm auf dem Boden aufs Knie und halte ihm die kleine Schmuckdose hin.

„Manuel Büttinghaus, willst du mich heiraten?" Er glotzt mich an, als wäre das ein schlechter Witz. 

„Meinst du das ernst?", fragt er überrumpelt und öffnet das Ding. Es ist kein Ring, sondern ein Anhänger. Eine acht für die Endlosigkeit an einer silbernen Kette.

„Ja", haucht er dann und zieht mich an sich, küsst mich wieder und lässt sich von mir die Kette umlegen.

„Du weisst nicht, wie glücklich du mich gerade machst", raunte ich ihm ins Ohr und er lacht dieses herrliche Lachen. Wir sind also tatsächlich verlobt.

Der nächste Schritt ist deutlich einfacher. Wir erzählen es unseren Familien, unseren Freunden und letztlich unseren Fans. Ich weiss nicht, wie viel Fanpost bei mir eintrifft, die uns gratulieren und uns das Beste wünschen. Ich zeige jeden einzelnen davon Manu, der sie fein säuberlich an die Wand pinnt. Der Platz geht sehr schnell aus, dass die Briefe bald in zwei oder drei Schichten aufgehängt werden müssen. Das ganze Wohnzimmer ist voll damit und wir freuen uns gemeinsam. Die Fans feiern das natürlich und die Post nimmt nicht ab. Es fällt ihm nicht mehr schwer, uns auf Tour zu lassen, begleitet uns zu Auftritten, wenn es möglich ist. Ardy verspricht ihm, dass er ein besonderes Auge auf mich hat und ich kann das bestätigen.

„Endlich wisst ihr, was ihr aneinander habt, versau das also nicht!"

Irgendwann überrascht er mich und platzt einfach auf die Bühne. Ardy grinst nur wissend und Mary klatscht animierend in die Hände. Das Publikum macht mit. Unter viel Jubel küsst er mich und ich weiss, wie viel Mut ihn das gekostet hat, hierher zu kommen. Spätestens jetzt gibt es Dutzende von Fotos, die uns zusammen zeigen. Spätestens jetzt weiss jeder, wer mein Manu ist. Jeder weiss jetzt, zu wem ich gehöre, wem ich mein Herz geschenkt habe. Wen ich heiraten will und werde.

Dieser Auftritt bleibt einmalig, das hat er danach nie wieder getan, was diesen Auftritt zu etwas ganz Besonderem macht. Ich finde ihn danach als immer noch zitterndes Häuflein Elend in die Ecke einer Couch gedrängt. Erst als ich auftauche, kann er sich entspannen und drückt meine Hand auf der Suche nach dem Halt, den nur ich ihm geben kann. Wir verlassen den Veranstaltungsort gemeinsam und mit ihm an der Hand traut er sich sogar, ein kurzes Statement abzugeben.

„Wir sind verlobt", sagt er laut genug, dass genug es mitbekommen und sie kreischen.

„Wann ist die Hochzeit?"

„Ist das nicht überstürzt?"

„Haben Sie die Krise überwunden?"

„Sind Sie glücklich?"

„Warum jetzt?"

Manu beantwortet keine der Fragen.

„Das ist unsere Privatsache. Ihr werdet alles Wichtige bald erfahren", verspreche ich im Gegenzug und lasse mich von Manu wegziehen. Die Security, die wir um uns haben, verhindern, dass uns etwas passiert. Wütende Fans gibt es noch immer, er bekommt ab und an Hassbotschaften, die ihm alles Schlechte wünschen, aber wie es an ihm abperlt, ist bewundernswert. Es ist ihm mittlerweile schlicht egal.

„Du bist alles, was für mich zählt", erklärt er nüchtern und löscht ostentativ einen dieser Kommentare. Er behielt sogar Recht, was die Flut an Hormonen betrifft. Es beruhigte sich alles, wurde normal. Diese Flut kam nur, wenn ich von der Tour wieder nach Hause kam und er seinen Hunger nach Nähe stillte. Er behielt auch Recht mit Larissa, die ihm eine richtig gute Freundin geworden ist, ebenso ihre Partnerin Alex. Sie zeigt sich immer öfter bei uns und scheint sich wohlzufühlen. Könnte vor allem daran liegen, dass die Streitereien gewöhnlicher Natur sind und nicht gleich drohen, das Ende der Welt einzuläuten.

Aber an dem Tag, an dem meine Rückkehr stattfindet, wird er beinahe unzurechnungsfähig und es bleibt keine Zeit für ein Hallo. Vielleicht behält er trotzdem Recht und auch das ebbt irgendwann ab. Er gibt seine Arbeit nicht auf, um uns auf Tour zu begleiten. Vielmehr fragt er zum ersten Mal nach fast drei Jahren, ob wir zusammen ziehen wollen. Wir haben die Reihenfolge etwas durcheinander gebracht, meint er bloss. Und er will Ardy dabei haben. Er ist ihm mittlerweile so wichtig wie mir. Keiner von uns kann sich vorstellen, irgendwie alleine zu wohnen. Immerhin darf man es Ardy hoch anrechnen, dass wir überhaupt an diesem Punkt angelangt sind. Was hätten wir ohne ihn getan? Wieder fünfzehn Jahre gewartet?

„Bist du dir sicher?", frage ich. Das Ganze findet wenige Wochen nach seinem Bühnenauftritt statt und Manu nickt. „Du, Ardy, Liv und ich. Wir kleben schon so oft aneinander, als wären wir eine Familie, wo liegt dann da der Unterschied? Zu viert brauchen wir vielleicht nicht einmal mehr nur eine Wohnung, sondern können uns ein Haus leisten, in dem ihr euer Studio unterbringen könnt. Unendlich viel Platz braucht das ja auch nicht", überlegt er laut und hat mehrere Tabs mit Immobilienseiten offen. Über die Schultern sehe ich ihm zu.

„Tja, Geld habe ich mehr als genug dafür", raune ich und küsse seinen Hals.

„Ich will auch etwas dazu beisteuern."

„Liebling, alles was ich will bist du. Also lass es mich kaufen. Dafür ist Geld ja da!" Er lächelt mich kurz an, wendet den Blick aber wieder dem Bildschirm zu.

„Meinetwegen, wenn du unbedingt willst. Ardy und Liv kommen sicher gleich vorbei, dann können wir ihre Meinung einholen und dann loslegen, wenn es ihnen passt. Sonst wird es doch nur wieder eine Wohnung."

„Egal was, egal wohin, Hauptsache zusammen. Von mir aus können wir so auch unter einer Brücke hausen."

„Du wirst kitschig."

„Darauf stehst du doch."

„Ein wenig, aber die beiden kommen gleich, also zügle dich. Spar es dir für nachher auf."

„Du lässt mich warten?", raune ich ihm mit so tiefer Stimme ins Ohr, dass er Gänsehaut bekommt. Ich kenne seine Schwachpunkte. „Aber ich kann nicht warten..." Eine einzelne Lippenberührung reicht, dass er nachgibt. Ja, ich kenne ihn wirklich. 

Natürlich sind beide sofort von der Idee begeistert ein gemeinsames Haus zu beziehen und schmieden bereits eifrig Pläne. Liv träumt von Haustieren, am Liebsten will sie Katzen, lässt sich aber wegen Manus Allergie umstimmen zu einem Hund. Wenige Wochen später bereits können wir einziehen und uns einrichten. Die Schlafzimmer liegen weit genug auseinander, dass wir uns nicht gegenseitig stören würden und hey, es läuft besser, als ich mir je hätte erträumen können. 

*****

Wortanzahl: 1514

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