No Men's Land

By SharonB

252K 13K 1.2K

Ich, Jill Leece, führe ein stinklangweiliges Leben! Aber so was von langweilig. Bis auf die Band meines Brude... More

No Men's Land
2: No Men's Land
3: No Men's Land
4: No Men's Land
5: No Men's Land
7: No Men's Land
8: No Men's Land
9: No Men's Land
10: No Men's Land
11: No Men's Land
12: No Men's Land
13: No Men's Land
14: No Men's Land
15: No Men's Land
16: No Men's Land
17: No Men's Land
18: No Men's Land
19: No Men's Land
20: No Men's Land
21: No Men's Land
22: No Men's Land
23: No Men's Land FINALE

6: No Men's Land

11K 526 64
By SharonB

Vielen Dank für eure unglaublich tollen Kommentare und die zahlreichen Votes! Ich freue mich riesig darüber und möchte nun jedem noch einmal persönlich danken! :)

,,Nimm mein Zitronen Eis an."

Was hatte ich eigentlich für eine andere Wahl? Wenn ich es nicht annahm, so würde Jeremy wahrscheinlich der ganzen Schule erzählen, ich wäre in Finlay verliebt. Dann hätte ich eine Horde Mädchen am Hals, die mich als Konkurrentin betrachten, Lucien, der mich anschreit, Finlay selbst, der lacht und den Kopf schüttelt, Mitchell, der mich im Schrank einsperrt und ein beleidigtes Gemüt.

Andererseits, wenn ich das Zitronen Eis annahm, was war ich dann? Eine Frau, die sich von Männern Sachen gefallen liess, um im Gegensatz etwas zu bekommen? Ich schauderte.

Innerlich kochte ich, mir war ganz heiss.

Und von aussen war ich cool. Oder so dachte ich zumindest.

,,Na gut", erwiderte ich dann leiser und ich spürte eine Nervosität in mir aufsteigen, die mir gar nicht gefiel.

,,Genau jetzt. Hier", so stellte Jeremy seine Bedienung.

Entsetzt wandte ich mich an ihn.

,,Wieso das denn?"

,,Natürlich, weil Finlay zusieht, Dummchen", meinte er süss und schmunzelte.

Finlay stand am Pool und sprach mit einem Kollegen. Er musste nur ganz leicht nach rechts schauen, um uns zu entdecken und wahrscheinlich hatte er uns längst wahrgenommen.

,,Du bist echt gemein!" Ich war hilflos.

,,Also bist du verliebt? Du brauchst nur ja zu sagen und das Zitronen Eis lässt dich in Ruhe" Ein Lächeln kräuselte sich um seine Lippen.

,,Okay, okay ich nehme das Eis an! Genau jetzt"

Er nickte zufrieden.

,,Gut." Und er rutschte näher. Strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah mich an.

Er kam immer nur ganz wenig näher, als müsse er seinen Triumph auskosten.

Er lächelte schief und seine dunklen Augen nahmen die meinen gefangen.

Seine Fingerkuppeln strichen über meine Wange und mein Atem ging stockend.

,,Du bist wunderschön, weißt du das?"

Ich sagte nichts, sah zu, wie sein Blick über meine Lippen wanderte und sein Atem meine Mundwinkel umstrich.

,,Und es wäre eine echte Verschwendung, wenn du, Jill, an Sunmer verloren gingest"

Ich glaube, er kaufte mir nicht ab, dass ich nicht verliebt war.

Seine rechte Hand weilte in meinem Nacken und seine Nase berührte die meine.

Dann schloss er die Augen und seine langen schwarzen Wimpern warfen Schatten auf seine Wangen.

Er zog mich an sich und legte seine Lippen ganz sachte auf die meinen. Es war eine federnde leichte Berührung. Ich schloss ebenfalls die Augen. Ich hätte sie eigentlich aus Trotz offen lassen sollen, doch es ging gar nicht anders.

Er öffnete seine Lippen und seine Zunge drang sachte in meinen Mund ein.

Voilà. Da hätten wir das Zitronen Eis.

Er schmeckte aber nicht nach Zitrone. Und wenn, dann nach süsser Limonade.

Seine Hand griff sanft nach meinem Kinn und hob meinen Kopf etwas hoch. Der Kuss wurde leidenschaftlicher und inniger und ganz ehrlich? Er begann mir zu gefallen.

Und dann löste sich Jeremy wieder von mir.

Er liess mich los und sagte nichts.

Dann schmunzelte er und richtete sich auf.

,,Also dann. Man sieht sich" Und er ging, zügig und eilig, fast so, als ob er die Flucht ergriff. Nur breit grinsend.

Ich stand auf und automatisch wanderte mein Blick zum Pool und tatsächlich: Finlay Sunmer stand noch genau am selben Fleck wie vorher, den Blick starr auf mich gerichtet. Das Wasser schien sich in seinen Augen zu spiegeln und für einen Moment, erwiderte ich seinen Blick.

Ehe ich mich umdrehte und ging.

Weg.

Ich setzte mich auf eine Bank, sodass ich Aussicht auf die grosse Fussballwiese hatte und zwang mich, die Fotos, die ich von Finlay gemacht hatte, nicht zu löschen.

Madison kam auf mich zu.

,,Jill? Ich habe dich überall gesucht! Was ist denn passiert?"

,,Ach. Ich habe nur das besagte Zitronen Eis angenommen", meinte ich und mir war speiübel.

Und das nicht mal vor Ekel sondern vor Unsicherheit.

,,Was? Wirklich?"

,,Ja! Und Finlay hat zugesehen"

Madison setzte sich neben mich und schmunzelte.

,,Es war doch das Beste, was du hättest tun können" Sie lachte und ich sah sie verständnislos an.

,,Was?!"

,,Na jetzt hat Finlay gemerkt, dass er nicht einfach nur dastehen kann, um von dir geliebt zu werden, sondern dass er in Aktion treten muss, weil du sonst an jemand anders verloren gehst"

Ich seufzte. ,,Aber ich möchte Jeremy nicht benutzen!"

,,Ich glaubs ja nicht! Ich habe die Wette gewonnen, Jill! Ich habe sie gewonnen! Ha, Lucien hat ja so dumm aus der Wäsche geguckt, als er erfahren hat, dass ich die Wette gewonnen habe!" Mitchell schien sich gar nicht mehr zu beruhigen. Er fuhr Slalom mit seinem Fahrrad und stand in den Pedalen, lachend.

Ich fuhr hinter ihm. Schweigend. Natürlich hatte jeder den Kuss gesehen. Wirklich alle. So natürlich auch mein Bruder und Lucien, die gewettet hatten, ob ich das Eis annehme oder nicht.

Und verdammt, ich habe es angenommen.

,,Wieso eigentlich? Magst du Jeremy?" Mitchell beruhigte sich und fuhr neben mir her, in bester Laune.

Ich zuckte mit den Schultern. Nach dem Vorfall am Pool habe ich das ganze restliche Sportfest nur stumm mit angesehen und wie ein Roboter Fotos gemacht.

,,Weiss nicht. Aber er mag mich wie es scheint", antwortete ich und stellte mein Fahrrad ab, als wir unsere Strasse erreichten. Ich öffnete die Tür und trat vor Mitchell ins Haus ein.

Dad empfing uns.

,,Na? Mitch hast du was gewonnen oder so?" Er erschien im Türrahmen zur Küche und grinste. Er liebte die Veranstaltungen unserer Schule, war aber immer aus irgendeinem Grund nicht anwesend. Wollte dann aber im Nachhinein alles haarklein erfahren.

,,Nein", antwortete Mitchell seufzend und legte seine Jacke ab.

Er war im Weitsprung gewesen. Platziert aber wurde er nicht. Wie schon gesagt: Klavier und Gitarre spielen kann er besser wie kein anderer: Sport im Allgemeinen aber war nicht seine Stärke.

Dad wirkte enttäuscht.

,,Oh. Und von den anderen?"

Mit „anderen" meinte er die No Men's Land Band.

,,Ja. Lucien hat im Hochsprung den 3. Platz belegt und Finlay beim Schwimmen glaub ich den 2."

Dad nickte verstehend.

,,Was wollt ihr zum Abendessen?"

Eine seltsame Frage, so fand ich. Weil er ja ausschliesslich nur Pasta kochen konnte.

,,Wie wärs mit Ragout an einer würzigen Cremesauce mit Ratatouille und Reis dazu?", scherzte Mitchell und lachte. Doch Dad fand den Witz nicht lustig. Er seufzte und meinte:

,,Das ist nicht zum Lachen. Ich kann eure Mutter halt nicht ersetzen" Beleidigt kehrte er zurück in die Küche und ich warf Mitchell einen vorwurfsvollen Blick zu.

Meine Mutter wohnt ziemlich in der Nähe. Meine Eltern waren noch nicht sehr lange getrennt und noch immer war mein Dad sehr traurig. Ich besuchte Mom ziemlich oft. Und Mitchell eigentlich auch. Und im Gegensatz zu Dad kann sie alles kochen, was es gibt.

Ich ging in mein Zimmer und lud die Fotos auf meinen Laptop, sah sie mir alle genau an und löschte die Schlechten. Die Fotos von Finlay löschte ich vorläufig nicht...

Luciens Party stand vor der Tür. Und das wortwörtlich. Die nächste Tür, ja, da fand Luciens Party statt.

Mitch war schon längst rüber gegangen um seinem Bandkollegen beim Möbelverschieben zu helfen.

Der Schultag war anstrengend gewesen und ich war müde. Hatte eigentlich keine grosse Lust, einen Geburtstag zu feiern, doch ich zwang mich, mindestens rüber zu gehen, um allen Hallo zu sagen. Ich trug dunkelblaue eng anliegende Jeans und ein goldiges Oberteil mit einem üppigen goldbraunen Schmuckstück um den Hals dazu. Meine langen Haare trug ich offen und gelockt.

Und so ging ich rüber zum benachbarten Haus, von wo man die Musik schon hören konnte.

Jemand sass vor der Tür und rauchte. Ich kam näher und erkannte Finlay vor mir auf der Treppe sitzend. Er sah auf, sagte aber nichts.

Er wirkte noch blasser als sonst. Er trug eine graue Jacke und ein schwarzes Shirt darunter, seine üblichen Manchesterhosen und die dunklen Lederschuhe, die er nur zu speziellen Anlässen trug.

Lange sah er mich an. Von oben bis unten. Klar, sein Blick hatte sich trotz dem Gespräch in meiner Küche um keines verändert.

Er sagte nichts. Sah mich nur an. Aus seinen blauen hellen Augen. Nickte mir als Begrüssung zu und presste seine Lippen zu einem schmalen Strich. Fuhr sich durchs Haar und sah wieder weg. Konnte es sein, dass ihn mein Kuss mit Jeremy doch nicht kalt gelassen hatte?

Ich trat ins Haus ein. Wo die Musik nun extrem laut war und sehr viele Leute waren da. Standen in Gruppen herum und tranken etwas. Ein paar tanzten sogar - im Wohnzimmer - oder wippten mit der Musik mit.

Das Licht war düster und alles roch nach Zigarettenrauch. Ich fragte mich, wieso Finlay draussen und nicht hier geraucht hatte.

Ich erblickte das Geburtstagskind und tippte ihm lächelnd auf die Schulter.

Lucien drehte sich zu mir um und grinste.

,,Ah! Jill, toll siehst du aus!" Er sah anerkennend an mir herunter und auch er sah im eleganten Blazer und den voluminösen dunklen Haaren sehr schön aus.

,,Danke gleichfalls. Ich habe sogar ein Geschenk für dich. Happy Birthday!" Ich lächelte und hielt ihm das kleine Päckchen hin.

Natürlich öffnete er es sofort. Es war eine Sonnenbrille. Und Lucien strahlte.

,,Du bist echt die Beste" Er drückte mich an sich und setzte sich die gediegene Sonnenbrille auf.

,,Und wie sehe ich aus?"

,,Blendend", erwiderte ich.

Madison und Chantal sassen auf der Couch und ich leistete ihnen Gesellschaft.

Beide sahen sehr hübsch aus und ich lächelte.

Ich setzte mich neben Madison und sie grinste breit.

,,Hallo meine Lieben", begrüsste ich sie.

,,Hi Jill. Was für eine schöne Kette" Madison streckte die Hand nach dem Schmuckstück aus, das ich trug und berührte es kurz.

Ich strahlte und bedankte mich.

Ich erblickte Jeremy. Er stand bei der Kücheninsel und redete mit Mitchell und als er bemerkte, dass ich ihn ansah, wandte er sich in meine Richtung.

Er trug seine Jeansjacke, hatte die Ärmel hochgekrempelt und lehnte lässig am Thresen, als seine dunklen braunen Augen die meinen trafen.

Ich wusste nicht, was in ihm vorging.

Ob er jetzt einfach abschloss? Ob wir jetzt einfach so quitt waren und all das ein Ende fand? Vielleicht würde Jeremy wirklich auf hören, mich zu ärgern?

Ich stand auf.

,,Ich geh mal zur Toilette", meinte ich zu Chantal und Madison und bahnte mir den Weg frei in den zweiten Stock, wo sich das Badezimmer befand.

Oben waren kaum Leute und auch die Musik schien etwas dumpfer zu sein.

Ich vernahm hinter mir Schritte und langsam drehte ich mich um.

Jeremy stand da.

Da hatte ich meine Antwort: Er würde nicht aufhören.

,,Hi Jeremy", meinte ich und lächelte freundlich - oder versuchte es zumindest.

Er lächelte kurz.

,,Wartest du auch für die Toilette? Ich auch.", sagte er schnell.

,,Ach so. Äh ja." Ich fuhr mir durchs Haar und bemerkte, dass er jede einzelne meiner Bewegungen mitverfolgte.

So standen wir an der Wand und warteten bis das Badezimmer frei wurde.

,,Ich.. tut mir leid wegen dem Zitronen Eis", begann er plötzlich, ,,ich hätte das vielleicht nicht von dir verlangen sollen"

Fragend wandte ich mich zu ihm um und er biss sich auf die Lippen.

,,Nein.. schon okay", antwortete ich, meinte es aber nicht wirklich so.

,,Es ist nicht okay... denn ich befürchte.. dass ich mehr will" Mit durchdringendem Blick sah er mich an. Er hatte mir zwar keine Frage gestellt und doch schien er auf eine Antwort zu warten.

Lange Zeit schwieg ich und er sah mich an. Die ganze Zeit. Nicht so wie Finlay, der mich von oben bis unten betrachtete. Er sah mir nur in die Augen.

Ich sah zu ihm auf und holte tief Luft.

,,Hör zu.. ich.. kann dir leider nicht mehr geben..", ich brach ab und fand, dass es sich ziemlich seltsam anhörte.

,,weil ich befürchte, dass ich doch einbisschen in.." Und ich verstummte, sah weg.

Jeremy stand nun ganz dicht an meiner Seite, sah zu mir hinab.

Er nickte.

,,Ich verstehe. Du bist also wirklich in Finlay verliebt. Wusste ich's doch" Er hob den Kopf und legte ihn in den Nacken, tief seufzend.

,,Es tut mir leid!", schoss es aus mir heraus.

,,Aber ich hatte Angst, dass du es allen erzählen würdest.. wenn ich den Kuss nicht annehme. Ich kenne dich gut genug"

Wieder nickte er, diesmal verbittert.

,,Ich sage es niemandem. Versprochen", sagte er dann leise und die Toilette wurde frei und ich drehte mich um und schloss hinter mir ab.

Als ich ins grosse Wohnzimmer zurückkehrte, versuchte ich zu lächeln. Ich war sehr froh, dass Jeremy das Geheimnis für sich behalten wollte, dennoch ging es mir nicht sonderlich gut, wenn ich an diese Tatsache dachte.

Ich nahm mir einen Becher und füllte ihn mit dem, was zu finden war, nahm einen Schluck von dem bitteren Getränk und hielt dann Ausschau nach Madison und Chantal.

Doch stattdessen fiel mir etwas anderes ins Auge.

Finlay Sunmer stand am Eingang und küsste ein Mädchen. Ich erkannte sie sofort. Es war Melinda, die Madison am Sportfest interviewt hatte.

Sie lehnte an der Wand und er hatte sich leicht über sie geneigt, seine Hand an ihrem Kinn weilend. Ihre Hand vergrub sich in seinem honigblonden Haar.

Es versetzte mir einen Stich ins Herz. Ganz ehrlich, es war schmerzhaft. Ich stand nur da und sah sie an.

Jeremy kam die Treppe herunter, direkt vom Badezimmer kommend, nahm ich an, und sah mich an. Nicht mit dem für gewöhnlich frechen Grinsen. Sondern einfach nur matt und schweigend. Er schien sofort zu bemerken, wie entsetzt ich war, denn er folgte meinem Blick und betrachtete Finlay und Melinda ebenfalls eine Zeit lang, ehe er wieder zu mir sah.

Ich biss mir auf die Lippen und ich glaube er sah mir an, dass es mir weh tat. Es war ein seltsamer Moment. Er stand so weit von mir weg und doch schienen wir zu kommunizieren.

Es war das erste Mal, dass mich Jeremy tröstend ansah. Er formte ein „Es tut mir leid" mit seinen Lippen und ich nickte still und zuckte dann zusammen, als Madison plötzlich neben mir stand und ,,Oh Jill!", rief. Der Bann zwischen mir und dem Drummer war augenblicklich gebrochen und ich nahm alles wieder wahr. Die Musik und die Leute, die ich vorhin wortwörtlich ausgeblendet hatte. Ich sah Madison kurz an, ehe ich mich wieder auf den Anblick von Finlay und Melinda konzentrierte. Ich sollte keinen Schmerz spüren, keine Eifersucht. Schliesslich hatte ich dasselbe mit Jeremy gemacht und das auch, genau vor seinen Augen. Und ausserdem hatte er doch das Recht, so viele Mädchen zu küssen, wie er wollte und doch tat es weh. Genau das war der Grund, weshalb ich mich nie in ihn verlieben wollte. Und doch war es geschehen.

Finlay löste sich von Melinda und lächelte.

Ich sah zu Madison und seufzte. Klammerte mich an ihren Ärmel und tat so, als ob mich Finlay auf keinste Weise berührte. Klar, er durfte doch küssen, wen er wollte.

,,Ach, er hat Fieber. Diese Melinda wird nur krank werden, wenn sie ihn so küsst" Ich grinste breit.

Doch Madison strich mir dennoch mitfühlend über den Arm.

Ich seufzte und sagte leise:

,,Ich sagte doch, ich mag Achterbahnen nicht!" Und sie nahm mich lächelnd in den Arm.

Lucien und Mitchell gesellten sich zu uns. Beide waren bester Laune. Sie lachten und Lucien trug die Sonnenbrille, die ich ihm geschenkt hatte.

Jeremy kam ebenfalls und schenkte sich was zu Trinken nach, ehe er Lucien einen Witz erzählte, den er vorhin aufgeschnappt hatte.

Jeremy lachte. Er schien wieder ganz der Alte zu sein, nur dass er meinen Anblick mied...

,,Hey, Fin!" Lucien winkte den Blonden zu sich, blendend gelaunt. Er gesellte sich zu uns und klopfte Lucien einmal auf die Schulter. ,,Happy Birthday", meinte er heiser und wirkte sehr sehr krank und blass. ,,Hast du das mit dem Zitronen Eis mitbekommen? Ich habe die Wette gewonnen", sagte Mitchell voller Begeisterung, wandte sich dann an Lucien. Ich fand es echt hässlich von ihm, dass er nicht einmal mich fragte, wie ich mich fühlte - was das Zitronen Eis anging. Es ging ihm nur um die Wette. So ein Idiot.

,,Ja. Ich habe es mitbekommen" Er räusperte sich und sah mich vielsagend an. Fuhr dann fort: ,,Und ich bin echt überrascht. Hätte nicht gedacht, dass sie sich gleich aufs erste Eis stürzt, dass sie zu fassen bekommt." Vorwurfsvoll musterte er mich und ich wurde rot. Hatte ihn diese Geschichte also doch nicht ganz kalt gelassen? ,,Und um was habt ihr gewettet?", fuhr er dann fort, als die ganze Runde einfach nur schwieg.

Mitchell lächelte. ,,Er muss vor unserem Konzert ein ganzes Glas Mayonnaise essen!" Jeremy lachte und es entlockte auch Finlay ein Grinsen.

,,Und du, Fin? Hast wohl heute auch jemanden vor flach zu legen?" Lucien deutete zu Melinda und ich biss mir auf die Lippen.

Er zuckte mit den Schultern und aus den Augenwinkeln aus, schielte er zu mir.

,,Na ja. Mir hat halt auch jemand Eis angeboten. Da dachte ich, klar wieso nicht, wenn man schon die Chance hat, muss man sie ja auch annehmen!"

Okay okay. Es war nun völlig klar, dass Finlay es nicht in Ordnung fand, was ich getan hatte. Wieso eigentlich? Er mochte mich ja nicht oder so? Es konnte ihm doch egal sein! Und trotzdem hatte er mich zu verletzen versucht, in dem er Melinda küsste. Eigenartig und so verwirrend! Ich seufzte und Mitchell schien Finlay's Worte als Witz aufzufassen, denn er lachte und sie sprachen weiter über Fussball und das neue Mädchen, das zu ihnen in die Klasse gekommen war. Über das Bier und die Musik und darüber, wem sie alles Eis anbieten würden.

Ich wandte mich ab und ging zu Chantal, die auf der Couch sass und mit einem Jungen sprach, den ich nicht kannte.

,,Hey. Ähm, weisst du wo Madison ist?", fragte ich sie vorsichtig und sie sah lächelnd auf.

,,Klar, hast du sie nicht gesehen? Sie ist mit Hervé gegangen.."

,,Was? Echt! Wow.. äh - okay" Meine beste Freundin hatte wohl mehr Glück als ich. Sowieso hatte ich das Gefühl, dass sie ein glückliches Händchen hatte, was Liebe und Männer anging. Ganz im Gegensatz zu mir.

So setzte ich mich und beschloss nach einer Weile, nach Hause zu gehen. Ich war müde, und der Alkohol brannte unangenehm, mir war heiss und Madison war nicht mehr da und ich war schlecht gelaunt.

Ich verabschiedete mich von niemandem. Ich tat das immer so, die Begrüssung fand ich wichtig, den Rest nicht.

So verliess ich Lucien's Wohnung und trat nach draussen auf die Strasse. Es war ziemlich kalt geworden. Ich schlang mir die Arme um die Brust und schauderte. Zum Glück waren es nur ein paar wenige Schritte bis zu meinem Haus.

Ich erschrak gewaltig, als ich im Halbdunkel der Strasse auf einmal eine gebückte Gestalt entdeckte.

Ich hielt den aufkommenden Schrei zurück, als ich erkannte wer es war: Finlay.

So und das wäre das neue Kapitel auch schon gewesen! ;) Fleissig voten und kommentieren! I appreciate it! :) Was haltet ihr eigentlich von Mitchell, Jill's Bruder?

Continue Reading

You'll Also Like

Marvel By batmanxx2

Teen Fiction

3.9K 246 42
{FORTSETZUNG VON MIRACLE} Buch 1 muss gelesen werden, um Buch 2 zu verstehen. (Nein kiddos, das Buch hat nichts mit den Marvel Filmen zu tun. Marvel...
18.7K 577 42
Emilia wohnt in ihrer ersten eigenen Wohnung und ist im Moment sehr glücklich. Sie hat einen jungen Mann kennengelernt und sie verstehen sich gut. Do...
76.8K 7.2K 15
Nia schweigt und das aus gutem Grund. Gehemmt durch ihr Stottern, behält die 15jährige Träumerin ihre Gedanken für sich und lebt in einer Welt aus Sc...
OPHELIA By Feitjet

Teen Fiction

781K 21.7K 63
„Entscheide dich für einen von uns." Forderte ich sie auf, während sie ihre großen blauen Augen über uns alle schweifen ließ und dann leise lachte. „...