Dark Neyfrem #2

By FantasydreamerL

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Das ist der zweite Teil von Neyfrem! *** Ich will jetzt nicht zu viel vorwegnehmen. Wer den ersten Teil geles... More

*Info*
~Gaia~
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Epilog
Danksagung

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By FantasydreamerL


Des hielt mir den Beutel mit den Perlen hin. Ich nickte. Es waren Maysers Anweisungen für mich. »Danke. Ich weiß was es ist.« Er sah mich abwartend ab, als würde er auf eine Erklärung warten. »Es ist persönlich.«

»Apropos persönlich. Ich wollte dich um ein Gefallen bitten.«, fragte er vorsichtig.

»Nein. Frag nicht schon wieder. Du weißt was für dich hier auf dem Spiel steht. Tu was ich dir sage und ich halte auch meinen Teil der Abmachung.«

»Aber woher soll ich wissen, dass du mir die Wahrheit sagst?«, fragte er.

»Du hast keine andere Wahl, als mir zu vertrauen. Jetzt geh.«, befahl ich. Er sah mich wütend an, aber tat was ich ihm gesagt hatte. Er drehte sich um und verschwand. Meine Hand glitt zum Beutel und ich suchte nach einer Perle die Leuchtete. Es gab sogar drei Stück. Ich nahm willkürlich eine raus und sobald ich sie berührt hatte, erschien Mayser vor mir.

»Mein liebes Ich aus der Zukunft. Es tut mir furchtbar leid, dass ich dich durch diese schreckliche Zeit gezwungen habe. Aber was auch immer du denken magst. Es gibt immer Neyfrem auf die du zählen kannst. Vertraue vor allem Des.«, erklang Maysers Stimme. Sie stand direkt vor mir und sah mir direkt in die Augen, als wäre sie nicht bloß eine Erinnerung. Sie hatte sich in Des geirrt. Was für ein Reinfall. Ich wette, dass mein früheres Ich Des höchst Persönlich getötet hätte, wenn sie noch mitbekommen hätte, wie er uns verraten hat. Mayser hatte ihr Vertrauen in die falsche Person gesetzt. »Besonders die Erinnerungen von mir und Des habe ich gründlich versucht zu löschen, denn ich wollte nicht, dass du die Leere in dir spürst, ohne ihn zu sein. Aber ich will mir und ihm nicht verwehren, dass wir da weitermachen können, wo wir aufgehört hatten. Deshalb muss ich dir die schönste meiner Erinnerungen einfach zurückgeben. Ich hoffe, dass sie einen genauso großen Platz in deinem Herzen einnehmen wird, wie sie in meinem hat.«

Im nächsten Augenblick stand ich nicht mehr in meinem Zimmer, sondern wurde in eine Erinnerung gezogen. Ich stand vor einem stämmigen Mann, neben ein duzend anderer Jugendlichen in meinem Alter. Unter ihnen war auch Mehyl. Ich und die anderen standen Kerzengerade da und bewegten uns keinen Zentimeter. Fast alle waren Jungs nur ich und ein weiteres Mädchen waren unter ihnen. Meine Augen wanderten zu dem Jungen, der neben mir stand, als ich seinen Blick spürte. Sofort blickte er nach vorne und tat so, als hätte er mich nicht schon die ganze Zeit angestarrt. Ich erinnerte mich an ihn. Er war der Junge, der damals so jämmerlich gescheitert war, als er versucht hatte die Boykaruts aus dem Wasser zu locken, um seiner Schwester die Medizin zu bringen, die sie benötigte. Später hatte er Mehyl und mich nicht verraten, als wir uns verkleidet hatten, um mit ihnen zu spielen.

»Blick nach vorne Soldat.«, schrie eine Stimme mich an. Ich blickte nach vorne. Ein Junge neben mir lachte. »Bist wohl nicht gewöhnt in Gegenwart von Jungs zu sein. Was Anführerin?«, flüsterte er und dabei sagte er das letzte Wort so abfällig, wie er nur konnte. Mein Blick war immer noch nach vorne gerichtet und ich ließ mich nicht von ihm provozieren.

»Ihr beide. Vortreten.«, befahl der stämmige Mann und deutete auf mich und den Jungen, der mich eben verhöhnt hatte. Er warf uns einen langen Stab zu und sagte:» Kämpft! Keine Fähigkeiten. Bleibt fair.«

Mein Leben lang hatte ich trainiert und hatte bisher noch nie gegen jemanden in meinem Alter gekämpft. Deshalb hatten meine Eltern auch auf diesen Kurs bestanden. Sie meinten Mehyl und mir würde es gut tun Jugendliche in unserem Alter kennenzulernen. Es war mir egal, dass ich keine Freunde hatte. Die wenigen Freunde, die ich gehabt hatte, waren mir gegenüber immer anders gewesen. Sie hatten mich anders behandelt als den Rest und mich oft außen vor gelassen. Das gehörte nun mal dazu. Meine Zukunft lag nicht in ihren Mitten. Dieser Kurs hier würde daran nichts ändern.

Der Junge positionierte sich vor mir und setzte ein verhöhnendes Lächeln auf. Er war eingebildet genug um sich einfach auf mich zu stürzen. So war es für mich ein leichtes aus dem Weg zu springen und ihn mein Stab in den Magen zu rammen.

»Ein Tipp. Gib erst an, wenn du jemanden besiegst.«, sagte ich. Das machte ich noch wütender und wieder stürzte er auf mich zu. Ich duckte mich in einer fließenden Bewegung unter seinen Stab und schlug ihn auf sein Rücken. Nicht zu fest. Nur so, dass man erkennen konnte, dass es ein Treffer war. Seine Augen zeigten tiefen Hass. »Du hältst dich wohl für etwas Besseres, nur weil du die Tochter der Anführer bist. Das heißt noch gar nichts!«, brüllte er.

»Ein weiterer Tipp. Schlechte Verlierer kann keiner Leiden.«, erwiderte ich. Ich spürte, wie sich die Hyse um mich veränderte. Es war ein komisches Gefühl. Ich hatte sie noch nie sowas machen sehen. Es war, als ob sie ihre ganze Energie verlor. Nein. Sie ging nicht verloren. Die Energie floss zu dem Jungen. Es wollte seine Fähigkeiten benutzen. Wenn der Kursleiter das mitbekam würde er in großen Schwierigkeiten stecken. Jemanden während einer Kampfübung mit seinen Fähigkeiten anzugreifen -wenn keiner ein Schutz über ihn legte- galt als unsportlich. Man würde ihn sehr streng bestrafen. Schließlich konnte er seinen gegenüber töten. Ich suchte nach der Energie die er der Hyse gestohlen hatte. Und fand sie sofort, denn sie war Teil der Hyse und die Hyse war ein Teil von mir. Also zog ich die Energie zurück in die Hyse und zerrte an ihr, bis das letzte bisschen an seinen Platz zurückgekehrt war. Seine Augen weiteten sich und er trat unbewusst ein Schritt zurück. »Es tut mir Leid.«, sagte er geschlagen und auch etwas fassungslos. Sein Schock stand ihm deutlich im Gesicht geschrieben, wegen dem, was er gerade kurz davor gewesen war zu tun. Er wusste, dass er nichts mehr gegen mich ausrichten konnte. Er hatte verloren.

»Ich weiß nicht was du meinst.«, gab ich zurück. Er sah mich erleichtert an. Hatte er wirklich gedacht, dass ich ihn verpetzen würde? Ich würde sein Leben nicht zerstören. Wir waren quitt.

»Gut.«, lobte der Kursleiter und ließ nach und nach jeden gegen mich antreten. Die anderen setzte er auch zu Paare zusammen und ließ sie üben.

Schließlich kämpfte ich gegen Mehyl, der sich genau so schlecht wie immer anstellte und kein einzigen Treffer landete. Um ihn nicht bloß zu stellen tat ich, als ob es mir auch schwer fallen würde ihn zu treffen. Aber am Ende traf ich ihn, um diese Misere nicht mehr weiter mit machen zu müssen. Zuletzt trat ich gegen Deshar an. Wir standen uns gegenüber und studierten einander. Niemand von uns wollte als erstes Angreifen und so dem anderen etwas verraten. Doch schließlich trat ich vor und versuchte ihn mit meinem Stock die Füße weg zu schlagen. Er blockierte meinen Schlag und versuchte mich am Bauch zu treffen. Schnell wich ich seinen Schlag aus.

»Kommt her und schaut Mayser und Deshar beim Kämpfen zu.«, schlug der Leiter vor.

Des und ich waren so vertieft, dass wir das nur am Rande mitbekamen. »Du bist gut. Hätte ich gar nicht gedacht Boykarut Junge.«, gab ich zu.

»Was? Denkst du, dass du die einzige bist, die kämpfen kann, weil du so gute Lehrer hattest?«, fragte er etwas bitter. »Ich hatte auch einen verdammt guten Lehrer. Wenn nicht sogar den besten.«

»Das freut mich.«, sagte ich ehrlich. Es war schön mal etwas Konkurrenz zu haben.

»Los Des! Zeigs ihr!«, schrie das Mädchen.

Ich setzte halbherzig zum Angriff an und er parierte den Schlag und setzte selber zum Angriff an. »Ist das deine Freundin?«, fragte ich ihn.

Er runzelte verwirrt die Stirn. »Nein. Meine Schwester.« Er schien sich zu erinnern, dass ich ihm am Bach geholfen hatte. Meinen nächsten Schlag versuchte er nicht mal richtig abzuwehren. Er traf ihm direkt in der Magengrube. Er keuchte, bevor er sich aufrichtete.

»Mayser. Ich schätz der Sieg ist dein.«, sagte der Kursleiter.

»Nein. Ich will eine Revanche. Dieser letzte Schlag war nicht fair.«, erwiderte ich ehrlich. Ich wollte nicht gewinnen, weil Des dachte, dass er mir was schuldig war.

»Lass gut sein.«, bat Des leise.

»Damit hast du mir keinen Gefallen getan.«, erwiderte ich sauer. Auch ohne sein Rückzieher hätte ich ihn besiegt.

»Vielleicht beim nächsten Mal.«, bot der Kursleiter an. »Wir sind fertig für heute.«

Alle gingen zu den Umkleiden, außer Des und ich.

»Hey. Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht gewinnen lassen.«, entschuldigte sich Des.

»Ich hasse es wenn man mich gewinnen lässt. Weiß du mein Leben lang hat mich abgesehen von meinen Trainern niemand versucht zu besiegen. Alle meine Freunde mit denen ich gekämpft habe, haben mich immer gewinnen lassen. Haben sich nicht einmal angestrengt.«, erklärte ich, bevor ich bemerkte, dass ich ihm schon zuviel erzählt hatte.

»Du willst, dass dich unbedingt jemand besiegt? Keine Sorge nächstes Mal wirst du verlieren.«, provozierte er mich.

»Du wirst nicht gegen mich gewinnen.«, erwiderte ich und lachte. »Weißt du noch, wie ich dir -bei dem Spiel, als wir Kinder waren- deine eigene Wasserkugel im Gesicht hab platzen lassen?« Selbst jetzt noch fand ich die Erinnerung zum Schreien komisch.

»Wie sollte ich das nur vergessen.«, sagte er und sah mich gespielt beleidigt an. »Du hast mich dastehen lassen, wie einen Idioten.« Etwas Kaltes klatschte auf meinen Kopf und durchnässte meine ganzen Haare und Klamotten. Er hatte tatsächlich Wasser auf meinem Kopf fallen lassen.

»Du bist auch einer. Und gleich auch sowas von tot.«, versprach ich. Ich bildete eine Luftblase um ihn herum und ließ ihn schweben. Immer höher, ließ ich die Blase aufsteigen, bis er gut zwei Meter über den Boden schwebte. Von hier aus konnte ich sehen, wie er die Augen schloss und sich scheinbar auf etwas konzentrierte. Unmengen Wasser flossen augenblicklich in die Arena.


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ACHTUNG: Diese Geschichte ist abgeschlossen, aber derzeit in Überarbeitung und wird kapitelweise wieder hochgeladen. ⩥ ROMANTASY ⩤ Seitdem Alexander...