♛Chicago Kings♛ - Du gehörst...

By ChicagoQueens

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WARNUNG : Diese Geschichte enthält Schimpfwörter, Gewalt und sexuelle Handlungen. Werdet Teil der Chicago K... More

Dark Secret
Mr Darcy
Never Trust
Bad Blood
Split
Soul
Party People
Diffuse
Dusk till Dawn
First Time
Wicked Game
Gods and Monsters
The Boy Who Murdered Love
Pain is never ending
Falling
Ugly Truth
Breathe
Deal or no Deal?
Alone
Lion
Freedom
I Am a Machine
Broken Heart
Prüfungen
Falling apart
Stronger than I was
Identität
Rise before you fall
I Was Here
Chicago Kings Teil II

Prolog

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By ChicagoQueens

❛❛Dass man lebt, ist Zufall; dass man stirbt, ist gewiss.❜❜

Regen durchnässt mich bis auf die Haut. Der Himmel über Chicago ist wolkenverhangen und leiser Nebel steigt aus den Deckeln der Kanalisation empor. Während ich die letzten Stufen hinabgehe, spannt sich mein ganzer Körper an. Es ist wie damals. Mein Herz rast, der Puls hämmert gegen meinen Hals und mein Mund fühlt sich staubtrocken an. Doch einiges hat sich in den letzten Jahren verändert. Ich bin kräftiger geworden, hab an Muskeln zugelegt und meine Schläge sind effizienter wenn nicht sogar tödlicher geworden. Ich habe meine Hausaufgaben gemacht, gleich werde ich herausfinden, ob auch er schlauer geworden ist. Wohl kaum, so wie ich ihn kenne. Arrogant und aggressiv, das gleiche könnte man von mir auch behaupten.

Doch, es gibt einen feinen aber sichtbaren Unterschied, ich tue nicht nur so, sondern bin es wirklich. Ich verstecke mich nicht hinter einer Maske.

Die Dunkelheit umhüllt mich mit ihren grossen, seidigen Schwingen. Meine Augen gewöhnen sich schnell an die neuen Lichterverhältnisse und ich bleibe in der Mitte der Unterführung stehen. Hier unten ist es klamm und es riecht nach Urin und anderen ekelhaften Gerüchen. Der Treffpunkt passt zu ihm, denn eine Ratte verlässt ungern ihr Versteck. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass er zu spät ist. Noch eine Eigenschaft, die sich nicht geändert hat. Von der Decke tropft Wasser, direkt auf meinen Nacken. Mit einer einzigen Bewegung meiner Hand wische ich den Tropfen weg und wippe ungeduldig mit den Füssen auf und ab.

«Sieh an, sieh an. Wie gross du geworden bist», höre ich plötzlich eine raue, kratzige Stimme. Ich wirble herum und stehe ihm gegenüber. Er ist älter geworden, aber er sieht noch genauso aus wie vor zehn Jahren. Eine verdammt lange Zeit und doch nur ein winzig kleiner Bruchteil im Universum. Ich spüre wie ich mich innerlich wieder zu dem Jungen zurück entwickle, der ich damals war. Zitternd vor Angst und doch bis zum Hals gefüllt mit Hass. Ich lecke mir über die Lippen, balle die Hände zu Fäusten und versuche mich nicht provozieren zu lassen.

«Ein stattlicher junger Mann bist du nun, doch wie ich gehört habe, ist aus dir genau der geworden, der du nie sein wolltest. Du lügst, betrügst und tötest. Oh ja, ich habe stets ein Auge auf dich gehabt. Ich weiss, was du treibst und ich weiss auch mit wem. Ein nettes Mädchen das du dir da angelacht hast. Vielleicht borge ich sie mir mal aus. Was meinst du?» Ich schlucke, kann es nicht fassen, dass er sie da mit hineinzieht. Mein Körper bebt vor Wut und angestautem Hass, nie hätte ich gedacht wieder solchen Hass zu empfinden. Doch da habe ich mich wohl geirrt.

«Weiss sie von deiner Doppelmoral? Tagsüber der nette Student und nachts der kriminelle Bastard, der Abschaum, der du schon immer warst? Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie es weiss . Ah, ah. Wir wollen doch nicht das jemand verletzt wird. Das wäre doch jammerschade.» Er holt etwas aus seiner Tasche, es blitzt im grellen Licht der Neonröhre und entpuppt sich als Messer. Der Griff ist aus Holz, der mit Schnitzereien verziert wurde und die Klinge ist zwanzig Zentimeter lang. Ein falscher Schritt und sie bohrt sich in meine Rippe und ich bin tot. Das würde ihm so passen, diesem Wichser.

«Du scheinst mich nicht zu kennen, wenn du es nur ansatzweise tätest, würdest du wissen, dass ich nie ohne meine Dagger 9mm aus dem Haus gehe.» Langsam ziehe ich die Waffe aus dem Hosenbund und entsichere sie, lasse sie im Mondlicht schimmern. Das Klicken hallt an den Wänden wieder und jagt mir einen Schauer über den Rücken. Ich spüre wie er einen Moment innehält, wie es aussieht kennt er mich wirklich nicht mehr, vielleicht hat er das auch nie. Wie schade für ihn.

«Wie dir sicher bekannt ist, weiss ich mit einer Waffe umzugehen. Schon manch einem habe ich so das Leben genommen, bevor er es überhaupt bemerkt hat. Doch es scheint mir so, als wären einige eine Katze mit neun Leben. Du stimmst mir doch zu, oder?» Meine Braue schiesst nach oben und das Lächeln, dass mein Gesicht ziert, wird immer triumphierender. Ich bin heute nicht hierhergekommen, um ihm zu beweisen was aus mir geworden ist, sondern um zu sehen, dass wir nichts gemeinsam haben und es auch nie hatten.

«Du kleiner Mistkerl, nicht umsonst nennen Sie dich G.U.N, was? Talent hast du ja, dass wusste ich schon immer, aber dir fehlt es an Erfahrung. Denn wenn du glaubst, dass ich einfach so hier auftauche und mich nach all der Zeit zeige, mich nicht abgesichert hätte, dann bist du noch dämlicher als ich dachte. Ich bin kein ehrenhafter Mann, dass sollte gerade dir bewusst sein. » Auch seine Braue schiesst nun leicht nach oben und jetzt lächelt er siegessicher, fast hämisch. Ich weiss nicht was das soll, doch als er mir dreckig ins Gesicht lacht, wird mir kotz übel. Mir wird nun langsam klar, was seine Worte zu bedeuten haben. Fuck.

«Was hast du ihr angetan? Hm? Sag es mir verdammt!», brülle ich ihn nun an und ziele mit der Waffe auf ihn. Mein Zeigefinger zittert, bereit abzudrücken, wenn es sein muss. Und bei Gott, wie gerne würde ich ihm eine Kugel zwischen die Augen schiessen und noch zwei weitere ins Herz. Doch solange ich nicht weiss, was er ihr angetan hat, muss ich das Drecksschwein am Leben lassen. Mein Atem geht schwer und bildet kleine Wölkchen die sich im Gewölbe auflösen. Sein Blick frisst sich in meinen, wie sehr ich diesen Mann verabscheue. 

«So genau kann ich das nicht sagen. Das letzte Mal hat sie vor Lust geschrien, oder waren es Schmerzen? Diese beiden Gefühle kann ich nicht so recht auseinanderhalten. Aber ich denke letzteres wird es gewesen sein, bin sehr gut ausgestattet wenn du verstehst was ich meine.» Sein Lachen fühlt sich tausend Messerstiche an und die Fassungslosigkeit was er ihr angetan hat, legt den einen berühmten Schalter um.

«Dafür wirst du büssen», schreie ich und bin bereit abzudrücken, doch irgendetwas hält mich davon ab. Es ist sicher nicht das krankhafte Lachen das er von sich gibt und was unaufhörlich von den kalten, nassen Wänden widerzuhallen scheint, sondern die Person die ich nun hinter ihm erkennen kann.

«Du mieses Dreckschwein!», schreie ich und sehe wie ein in schwarzgekleideter Mann sie mit einer Pistole bedroht. Er drückt ihr den Lauf direkt an ihr wunderschönes Gesicht und in ihren grossen, sonst so strahlenden Augen kann ich die pure Angst lesen. Grob packt der 2-Meter-Mann sie am Arm und ich habe Angst, dass ihr zarter Körper unter diesen groben Berührungen bricht.

«Lass sie sofort los, oder ich...», weiter komme ich nicht, denn er unterbricht mich. «Oder was? Dann erschiesst du mich? Wenn du das tust, wird sie mit mir in den Tod gehen. Denn mein guter Freund tut alles was ich von ihm verlange. Auch ein so unschuldiges und blutjunges Ding zu töten, wie sie es ist.» Wut ist alles was ich noch spüre. Unbändige und zügellose Wut. Sie füllt jede Zelle meines Körpers aus und lässt mich kaum noch klar denken.

«Was willst du?», frage ich atemlos. Endlich scheine ich das zu fragen, was er die ganze Zeit beabsichtigt hat. Während er langsam auf mich zu kommt und dicht vor mir stehen bleibt, ist mein Blick die ganze Zeit auf sie gerichtet. In ihren braunen Augen, die manchmal wie flüssiges Gold glänzen, versuche ich Kraft zu schöpfen, doch das hier verlangt mir alles ab was ich habe. Ich zittere unkontrollierbar vor Wut und spüre, wie ich die Kontrolle über meinen klaren Verstand verliere. 

«Was ich will ist ein Leben. Ein Leben für ein anderes.» Ich runzle zuerst die Stirn und ich suche den Sinn in seinen Worten. Dann wird es mir augenblicklich klar. Mein Leben für ihres. Er zögert kurz, bevor er mir die Waffe mit Leichtigkeit entriss. Ich werte mich nicht, zu groß war die Angst um sie. Ich höre sie schreien, auch ihr scheint nun langsam bewusst zu werden, wie schlecht es um uns wirklich steht. 

«Dein Leben, für meines. Du hast es mir damals genommen und jetzt, ... jetzt nehme ich dir deines. Nur werde ich etwas gründlicher sein, als du es damals warst.» Seine Stimme klingt wie das Zischen einer Viper, leise aber umso gefährlicher. Der eiserne Lauf der Pistole gräbt sich in mein Fleisch und ich kann kaum denken, so laut schlägt mein Herz. Es wehrt sich, will, dass ich etwas unternehme, doch mir sind die Hände gebunden. Ich bin der Schlange schutzlos ausgeliefert. Aber besser ich, als sie.

«Also was ist? Bist du bereit mir dein Leben zu schenken, oder muss ich erst ein wenig Gewalt anwenden lassen um dich umzustimmen. Hm? Wie entscheidest du dich?» Ich schaue ihm in die Augen und empfinde Mitleid mit ihm. Er war tot, zumindest glaubte ich das, denn irgendwie ist er wie eine Katze, mit neun Leben, davongekommen. Und jetzt will er mein Leben einfordern? Er ist noch tiefer gesunken als ich dachte, doch wenn ich sie davor bewahren kann noch mehr gequält zu werden, ihrer Seele noch mehr leid ersparen kann, dann werde ich das tun. Ich hoffe nur, sie kann mir verzeihen, hoffe, dass sie nach all dem hier ein normales Leben führen kann. Die Welt sehen wird, wie sie es immer wollte. Hoffe, dass er sie nicht gebrochen hat, so wie er mich gebrochen hat.

«Du bist ein erbärmlicher alter Mann. Ich dachte immer ich würde auf deiner Asche tanzen, doch da habe ich mich getäuscht, habe dich unterschätzt und nun bezahle ich dafür. Aber eines solltest du noch wissen, ich werde dich heimsuchen. Du wirst nie sicher vor mir sein, in deinen Träumen werde ich dich besuchen und dich spüren lassen, was du alles getan hast. Nur zu, erschiess mich, doch ich sterbe lieber heute, als dich noch länger ansehen zu müssen. Nach meinem Tod, wird es Leute geben die mich Rächen werden. Wenn du denkst, mein Tod ist das Ende, hast du dich getäuscht. Es ist erst der Anfang!», spucke ich ihm ins Gesicht. Der Ausdruck in seinen Augen ändert sich schlagartig, war er zuvor noch triumphierend so flammt nun nur noch grenzenloser Hass auf. Wenigstens ein Gefühl das wir teilen.

«Töte mich, aber es wird dir niemand Absolution erteilen. Nicht einmal das jüngste Gericht.» Ich schaue zu ihr, sehe die Angst die sie um mich hat und wünschte ich könnte ihr Gesicht in meine Hände nehmen und sie ein letztes Mal küssen. Doch ich habe Angst, dass er ihr etwas antut, wenn ich einen Schritt auf sie zugehe. Also versuche ich all meine Liebe, die ich für sie empfinde, in diesen einen letzten Blick zu legen und schliesse dann meine Augen. Bereit mein Leben zu geben, dafür das sie weiterleben kann. Ich atme ein letztes Mal ein, höre das Klicken der Pistole und warte auf den Schuss. Und als er kommt zucke ich zusammen und klammere mich an die Hoffnung auf ein besseres Leben. Doch ich bereue es nicht sie kennen gelernt zu haben, denn das war das Beste was mir passiert ist. 

Denn Liebe überdauert sogar den Tod.

Das ist der Auftakt unserer Chicago Kings Reihe. Wir hoffen es hat euch neugierig auf die Story gemacht und freuen uns über eure Kommentare und Votes.

Eure ChicagoQueens ♛

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